D/A-Wandler und Reclocker in der Diskussion

Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Digitalos,

die Apogee Big Ben ist ein "Allesfresser", habe vorhin folgende Files über den Weg
Teac --> Big Ben --> Denon AVP, dort decodiert --> Projektor und Silbersand Front, Center, Surround Back
abgespielt:

1. DTS Files (BR-Aufnahmen und Ausstrahlungen des Schwedischen Rundfunks):
BB zeigt 44,1kHz an, Denon zeigt DTS 3/2/.1 an

2. AC3-Files:
BB zeigt 44,1kHz an, Denon zeigt Dolby Digital 3/2/.1 an

3. HD-Video (Mitschnitt NJ-Konzert 2010 vom ORF2 HD):
BB zeigt 48,0 kHz an, Denon zeigt Dolby Digital 3/2/0 an

Musikalisch ergab sich dabei,
1. Die BR-Hörspiel-Aufnahmen beinhalten sehr schöne Surroundeffekte
2. Musikaufnahmen in DTS oder Dolby merkt man natürlich das Kompressionsformat an, klingen also klar schlechter ggüber guten Stereoaufnahmen (bei Musik-DVDs nehme ich meist die PCM-Stereospur). Hier zeigen sich die grossen Vorteile der HD-Formate der BluRay
3. Wenn die Schweden Johann Strauss spielen, klingt das furchtbar, die bekommen nicht die geringste Andeutung vom notwendigen "Swing" hin, habe nach zwei Minuten ab- und zur Erholung auf die Wiener umgeschaltet

Gruss
Sigi
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schauki
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Beitrag von schauki »

Hallo!

Also "flutschts" - ist ja mal nicht schlecht.

Jetzt wäre noch die Frage ob bei AC3/dts auch eine Verbesserung durch den BB passiert.
Kann ich mir nicht vorstellen, da es ja eben erst decodiert werden muss (da brauchts ja nen Buffer/Rechner) und dann erst D/A gewandelt.

Aber vielleicht kann ja Sigi mal probieren wenn er Lust hat.
Ist jetzt nur aus Interesse, ob DD/dts so ähnlich läuft wie (theoretisch LAN) also egal ist ob reclocking, Jitter durch den Player, Kabel,...

mfg
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Moin Junx,

ich habe noch eine weitere Option für eine Clock aufgetan - diesmal mit einer externen Clock auf Atomuhren-Basis für die Clock.
Scho lustig was alles so geht:
http://www.antelopeaudio.com/en/products_iso_10m.html
Das Design der Geräte ist zwar wirklich gruselig, scheinen aber ganz gut abzuschneiden:
http://www.gearslutz.com/board/high-end ... e-ocx.html

Gruß
Kai
Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Reclocker,

nun endlich habe ich auch meinen Big Ben, und schon nach den ersten Takten war klar: den behalte ich. Es wurden bereits von Franz, Sigi und Gert so treffende Beschreibungen über die klangliche Verbesserung formuliert, dass ich ihnen inhaltlich nur voll zustimmen kann.

- Mich beeindruckt vor allem die Tatsache, dass bei komplexen Orchesterpassagen der Überblick erhalten bleibt, ein Tutti im fortissimo gespielt bleibt durchhörbar, ohne anzustrengen.

- Wo ich bisher in manchen Passaagen im Bassbereich ein leichtes Grummeln/Dröhnen hörte (Pedal bei Kirchenorgel oder Kontrabass in Verbindung mit Pauken), kommen nun klar texturierte Bass-Passagen rüber. Gerade im Bass hat es fast eine ähnliche Wirkung, als habe man eine zusätzliche Raumkorrektur eingeschaltet (wenn ich nicht schon Acourate einsetzen würde).

- Sänger und besonders Sängerinnen kommen phänomenal klar rüber; da lispelt oder zischelt nichts, keine Schärfe nichts Schrilles in der Stimme.

- Die Violinen (für mich als Violinist besonders heikel) klingen nun so, wie man sie auch live hört: Vor allem in den hohen Lagen eine Brillianz ohne Schärfe oder Schrillheit, der Bogenanstrich sauber zu hören.

- Achja und bei einer Aufnahme Mozart-Sinfonien hatte ich zwischendurch immer Störgeräusche vernommen; nun höre ich, dass es Atem-Geräusche des Dirigenten ist, der besonders kurz vor den Tutti-Passagen ziemlich heftig atmet/schnauft - echt interessant.

So, und nun gehe ich wieder hören

Grüße
Fujak
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Franz
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Beitrag von Franz »

Fujak,

genau so ist es. Gratuliere und willkommen im Club der Big Benner. :mrgreen: :cheers:

Gruß
Franz
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shakti
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Beitrag von shakti »

probiert doch auch mal die Grimm clock :-)
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

shakti hat geschrieben:probiert doch auch mal die Grimm clock :-)
:mrgreen: ... und führe mich nicht in Versuchung ... :oops:

Jürgen, Du errätst meine geheimsten Gedanken. Ich war gestern Abend bereits fremdgegangen, nämlich auf der Website von Grimm Audio. Denn in dem Artikel, den Du vor einiger Zeit gepostet hattest, in welchem die drei amtlichen Masterclocks getestet wurden, wurde der Grimm Clock ein besserer Jitter und eine neutralere Auflösung bescheingt. Das konnte man auch in den Vergleichsdiagrammen sehen. Aber der Preis ist doch eine Dimension weiter weg, als mein Budget erlaubt. Allerdings tröstet mich, dass der Grimm Clock zwar eine präzisere Auflösung bescheingt wurde, dafür aber dem Apogee Big Ben ein musikalisch schönerer Klang. :mrgreen:

Da Du hier wahrscheinlich der einzige bist, der beide Clocks im Vergleich hören konnte: Kannst Du diese Beschreibung bestätigen?

Übrigens: Es ist schon ein merkwürdiges Verhalten, das ich da an mir beobachte: Da bin ich gerade ganz glücklich mit dem Klang des Big Ben, und schon mache ich mir wieder Gedanken um weitere Optimierungen. Nimmt denn das nie ein Ende? Normal ist das jedenfalls nicht. Kennt das jemand anderer hier auch, oder ist das nur meine ganz persönliche Psychopathologie? :?

Grüße
Fujak
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Fujak hat geschrieben:Es ist schon ein merkwürdiges Verhalten, das ich da an mir beobachte: Da bin ich gerade ganz glücklich mit dem Klang des Big Ben, und schon mache ich mir wieder Gedanken um weitere Optimierungen. Nimmt denn das nie ein Ende? Normal ist das jedenfalls nicht.
Der Weg ist das Ziel des Audiophilen :mrgreen: ... und solange es kein Leidensweg ist, ist doch nicht Schlimmes dabei, oder?

Herzlichen Dank, Fujak, dass du uns an deinem Weg teilnehmen lässt!

Viele Grüße
Rudolf
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Rudolf hat geschrieben:Der Weg ist das Ziel des Audiophilen :mrgreen: ... und solange es kein Leidensweg ist, ist doch nicht Schlimmes dabei, oder?
Ja, wohl wahr: Der Weg ist das Ziel. Die einen bauen ständig an ihrer Modelleisenbahn herum, andere schrauben unentwegt an ihrem Oldtimer herum, und ich stöpsele unentwegt neue Geräte an und um. :mrgreen:

Grüße
Fujak
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Fujak hat geschrieben:Ja, wohl wahr: Der Weg ist das Ziel. Die einen bauen ständig an ihrer Modelleisenbahn herum, andere schrauben unentwegt an ihrem Oldtimer herum, und ich stöpsele unentwegt neue Geräte an und um. :mrgreen:
Es gibt m.E. einen kleinen und feinen Unterschied zwischen Modelleisenbahn und Audio:
wenn die Eisenbahn fertig ist, dann gibt es nichts langweiligeres als mit dem Zug im Kreis zu fahren.
Es macht mir aber immer Freude, guter Musik zu lauschen.

Grüsse, Uli
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

@ Uli: aus Deiner (und auch aus meiner) Sicht sehr treffend bemerkt. Ein Modelleisenbahner würde es wohl genau andersherum sehen ("Da sitzen sie die ganze Zeit vor ihren Lautsprechern und hören immer nur Musik, so eine Zeitverschwendung.").

Nun aber zurück zum Thema: Ich habe den Big Ben über SPDIF In und SPDIF Out in meine Kette eingeschleift. Ich möchte gerne herausfinden, inwieweit sich die Kabel-Qualität zwischen Big Ben SPDIF Out und DAC auswirkt. Ich habe hier neben meinem 10€-Kabel noch ein Apogee Wide Eye herumliegen, welches aber BNC-Stecker hat, sodass ich es leider nicht an die SPDIF-Cinch (RCA) angeschlossen bekomme. Gibt es eine Möglichkeit, den Big Ben dazu zu bewegen, das Signal am SPDIF Out auch an einen seiner BNC (Wordclock)-Ausgänge auszugeben, sodass ich das Apogee Wide Eye anschließen kann? Ansonsten bleibt nur ein Adapter von BNC auf RCA-Cinch, um das Kabel zu testen.

Grüße
Fujak
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Es klappt nur mit einem Adapter.

Uli
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OpenEnd
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Beitrag von OpenEnd »

Hallo Fujak,

du mußt aber damit rechnen, dass sich die Adapter negativ bemerkbar machen. Muß nicht sein, aber kann.

Grüßle vom Charly
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Uli und Charly,

danke für die Info. Dann experimentiere ich doch mal mit anderen hochwertigen Coax-Kabeln mit RCA-Stecker. Wenn jemand mir eine Empfehlung geben kann, wäre ich natürlich dankbar.

Ansonsten habe ich hier noch 75 Ohm Kabel von meiner Sat-Schüssel (4-fach geschirmt und sehr geringes Dämpfungsmaß); das könnte ich doch auch mal ausprobieren oder bestehen da qualitative Einwände?

Grüße
Fujak
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shakti
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Beitrag von shakti »

Die Grimm Clock braucht am Ein- und Ausgang AES/EBU, d.h. sie ist fuer die meisten Big Ben Nutzer hier im Forum keine Alternative.

Die Big Ben ist in Ihrer Funktion nicht nur Clock, sondern auch Formatumwandler,d.h. z.B. von AES/EBU auf S/PDIF. Das Signal wird bei der Big Ben mit dem internen Quartz synchronisiert und entsprechend optimiert ausgegeben. Das Musikinformationen fuehrende Signal wird dabei unveraendert gelassen, bzw. nur im Format gewandelt. Wie auch immer, das Ergebnis kann jeder hoeren und macht jedem Spass. :-)

Ich bin auf die Grimm Clock gewechselt, weil die Grimm nicht nur das im AES/EBU Signal eingebundene Clock Signal verbessert, sondern auch das eingebundene Musikinformationen fuehrende Signal neu aufbereitet und vom jitter befreit. Von Grimm wird empfohlen, im Studiobetrieb dieses dejitter Funktion kurz vor der D/A Wandlung zu verwenden, was im Grunde genommen unserer Verwendung nahekommt.

Die veroeffentlichten Vergleichtests beziehen sich auf die Verwendung als reine Clock, was bei den wenigsten hier im Forum der Fall ist.

Der positive Effekt der Grimm ist in meiner Kette sofort nachvollziehbar und war (ist) mir die hoeheren Kosten wert, doch dies muss jeder selbst entscheiden, ich gebe mein Geld ja auch fuer NBS Kabel aus. :cheers:

netten Gruss
Juergen
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