Schaltnetzteile

sunny_time_99
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so viel passiert seit heut früh...

Beitrag von sunny_time_99 »

Meine Güte, so eine Frage und alle Themen rund um Netzteile sind auf einmal in einem Thread :lol:
Bitte meine wenigen Worte nicht als Kritik zum jeweiligen Posting ansehen, sondern nur als Tipp und persönliche Meinung.
xenius hat geschrieben: 26.03.2021, 10:22 Meine LNT sind direkt im Ringkerntrafo so gewickelt, daß sie auch keine Spannungsregler benötigen, also sozusagen perfekt sind.
Beste Grüße Fred
Also zunächst muss man definieren, was ein perfektes Netzteil ausmacht. Für mich zählt einzig der Klang als Maßstab. Für alle Netzteile, die ich bisher gebaut habe, sind aber weitere Punkte im Pflichtenheft - um in meinen Augen perfekt zu sein.

Ein Paar Stichpunkte ohne groß in die Tiefe gehen zu wollen
-Ripple
-Noise (u.a. HF, Differntial Mode/Common-Mode) - was bietet das Netzteil da an Minimierung an?
-Transientenverhalten
-Einstreuung und Rückstreuung
-Ausgangsimpedanz

usw usw.

Ein Netzteil, das keinen Regler benötigt und wie Du es beschreibst, ist nach meiner Definition nicht perfekt, da es im Bereich "Anti-Noise" nichts zu bieten hat, jede Klangsteigerung einzig auf Ripplereduzierung hinaus läuft. Zu dem hat die Audioqualität der gewählten Elkos einen sehr großen Einfluß auf das Endergebnis. Es gibt keine perfekten oder idealen Netzteile. Selbst bei der schnöden Festlegung der Art der Gleichrichtung oder bei der Auswahl des Trafos legst Du schon die künftigen Bottlenecks vor.
chriss0212 hat geschrieben: 26.03.2021, 14:17 Dann hoffe ich, dass Du keine Spannungkritischen Baugruppen damit versorgst.
Bei einer Endstufe wäre ich bei Dir... da ist eine Regelung überflüssig, aber alles was Digital ist MUSS geregelt sein, da sehr kritisch bei Überspannung.
Sehe ich genau so und habe ich leider auch schon mehrfach selber erlebt, wie eine Netzspannungsänderung den DAC weghängte, weil ich den Trafo mit zu geringem Overhead ausgelegt habe. Anders herum hatte ich schon USB/I2S Wandler, deren Linearregler bei 0,15 V drüber abgeraucht sind.
Bei einer Fritzbox ist ein interner Regler, der einen recht weiten Regelbereich hat. Versehentlich abgegebene 18V (wo war die Brille!!!) hat die Fritzbox kurzzeitig locker weggesteckt. Spannend wird es bei der Lösung vom Fred nur, wenn das Netzteil ohne Last hochfährt, der Trafo und die Gleichrichtung aus der Toleranz des Zielgerätes rausläuft, und man dieses dann durch einstecken himmelt. Natürlich kann man so Netzteile bauen... aber halt nicht für jedes Gerät, und vor allem nicht für andere! Das Problem lässt dann oft nicht lange auf sich warten....
SolidCore hat geschrieben: 26.03.2021, 11:15
Von Meanwell hatte ich die ganz normale Consumer-Reihe, erkennbar am Preis.
Funktioniert, klanglich ab Werk dürftig,
Wenn ein Kumpel mal ein einfaches NT braucht, und nicht viel ausgeben will, finde ich die Medical-Serie GSM (6-7W oder die 30W) recht gut. Die klingen eigentlich recht anständig für das Preisschild. Mit ein wenig "Magic" und einigen Filtern und Kapazitäten wird da sogar was richtig gutes draus.

Hier war ja mal die Frage nach einem Netzteil für Class-A , nur um zwischendurch mal zum Thema zurück zu kommen. Dafür wären aus dem Mean Well Universum z.B. die LED-Treiber Netzteile ganz interessant, da sie genau für eine vergleichbare Anwendung entworfen wurden (auf den Ripple sollte man denn aber schauen) - mehr dazu später. Wie Stephan es beschreibt macht das ja z.B. Vinnie Rossi damals mit seinem vom Markt genommenen Netzteil, Schaltnetzteil, Belleson Regler und noch ein wenig drum-herum - geht - kann man so machen - klingt sogar sehr gut.
chriss0212 hat geschrieben: 26.03.2021, 14:19 Ich würde starten mit meinen Buscher Endstufen:
https://www.buscher-endstufen.de/produkte/se-25/

Habe mir aber auch gerade eine kleine Endstufe bestellt die auf einem LM3886 basiert... da würde ich auch ein Schaltnetzteil andenken.
Supi, das Pferd hat einen Namen - somit finde ich die o.a. Empfehlung für das mirco-Audio cla passend, das verschluckt sich dabei nicht.
Es gibt ja einen, der baut seinen 3886 mit 2 Meanwell Netzteilen auf (Link kam vom Jens - Neurocrome). Kann man so machen, gar keine Frage. Der 3886 ist kein Auflösungswunder - man kommt sehr schnell an den Punkt, wo der Chip selber den Flaschenhals ausmacht, wenn man vorher die absolut klangdefinierenden Kondensatoren gefunden hat (DAS Geheimnis von 47 Lab - nein, es sind keine Black Gates...), alle möglichen Hersteller für Widerstände durchprobiert hat um den idealen Feedback-Widerstand zu finden und und und. (Habe 16 St. 3886 zu Vergleichszwecken gebaut und weiß wovon ich spreche). Der 3886 mach Spaß, keine Frage, hat aber seine Grenzen - ich bereue keine Sekunde und keinen Cent Lehrgeld.

Die Buscher Endstufen habe ich selber nie gehabt, kann dazu also nichts sagen.
wgh52 hat geschrieben: 26.03.2021, 11:06 Das ist interessant! Ich habe vor Jahren mal die Empfehlung gelesen, dass es optimal wäre digitale Geräte linear zu versorgen und analoge Geräte mit (guten) SMPS. Wie stehst Du dazu? Was ist Deine Erfahrung dazu?
lass das mal in der Schublade des Wissens vor ein paar Jahren. Der Digitalbereich ist imho viel empfindlicher - und reagiert teilweise extrem auf Einflüsse, die fast ausschließlich aus dem analogen Bereich kommen. Jeder Digitalchip hat eine analoge Seite (Stromversorgung). Rein analoge Geräte scheinen nach meinen Erfahrungen etwas verzeihender zu sein - reagieren aber auf die gleichen Probleme und Maßnahmen. Manchmal nur nicht so extrem. Die größten Weiterentwicklungen meiner Kette hat es immer bei der Verbesserung der Stromversorgung der digitalen Seite gegeben. Smps können vieles recht gut, es gibt aber Konstruktionsunterschiede, die dir im Audiobereich allerdings gehörig den Tag versauen können. Billige Schaltnetzteile erzeugen einen Switching-Noise, den man erstmal wieder einfangen muss.
wgh52 hat geschrieben: 26.03.2021, 11:06 Und noch eine konkrete Frage: Ich habe einen DEQX PDC2.6p im Einsatz. Dieser hat einen Digital- und einen Analogteil, die original gemeinsam von einem Meanwell PD-2515 +/-15V SMPS versorgt werden, soweit ich sehen kann aber "versorgungsmäßig trennbar" wären. Welches Netzteil oder welche Netzteile (möglichst, aber nicht unbedingt, in 1HE einbaubar) empfiehlst Du dafür?
Du Winfried, ich baue nach unzähligen Versuchen natürlich nur noch meine eigene Netzteilentwicklung. Mit geringen Höhen und kleinen Gehäusen gibt es erfahrungsgemäß Probleme :lol: ich baue einfach zu groß, zu schwer und teuer ;-) . Die Entwicklung hat nunmehr 6 Jahre beansprucht und viele Tausend Euro gekostet- und ich glaube es gibt einiges auf dem Weltmarkt, das schlechter spielt. In dem Fall der Auftrennbarkeit würde ich zumindest versuchen Analog und Digitalteil getrennt zu versorgen. Für weiteres müsste man sich intensiv mit dem Gerät beschäftigen. Mir fehlt dafür meist die Zeit, sonst bleiben eigene Projekte liegen ... :roll:
xenius hat geschrieben: 26.03.2021, 17:18 Mir wurden diese NT mit Ringkerntransformator und Gleichrichter sowie große Siebung/Glättung als Linear NT verkauft, und auf klangschädliche Spannungsregler wurde bewusst verzichtet, daher die genau angepasste Wicklung des Trafos.
Es sind ungeregelte Netzteile, wie sie in Mio-Leistungsverstärkern weltweit verbaut werden - in der Kleinspannungstechnik hat sich das aus den o.a. angegebenen Gründen nicht durchgesetzt. Das ist halt nicht consumertauglich. Wer hat Dir denn bloß gesagt, dass Regler klangschädlich sind??? :shock: Es gibt Regler, die teilweise Defizite haben, z.B. bei der Behandlung von Noise... aber so würde ich das niemals stehen lassen. Auch bei SMPS oder Schaltnetzteilen gibt das geregelte und ungeregelte Varianten - und das nicht, weil das Regeln per se schlechter ist.

So, nun hoffe ich nichts aus den vorherigen Posts vergessen zu haben.

Beim Einsatz von Schaltnetzteilen in Verstärkern sollte man imho einige weitere Angaben bekommen, die es einem ermöglichen, das Netzteil perfekt aufbauen zu können. Connex hatten wir ja schon angesprochen. Die Netzteile sind extra für Audio entwickelt worden - und in direkten Vergleichen gleicher Leistungsklassen mit anderen Schaltnetzteilen merkt man das auch. Das liegt zum einen an den unterschiedlichen Entwicklungsansätzten. Ein Mean Well Medical hat einen anderen Entwicklungsansatz als ein Connex. Was nicht bedeutet, es wäre in einer jeweiligen Anwendung nicht sogar besser geeignet. Hier fällt mir z.B. der Einsatz in einem kleinen Gehäuse ein - da dürfte die Beeinflussung anderer Baugruppen geringer sein, als beim Connex, das ja gerne mit viel Platz eingebaut werden möchte. An einigen Connex stört mich die Hilfsspannungsanschlüsse. Das zeichnet neben den größeren Kapazitäten auch die Audio-Netzteile aus. +/- 12V,15V oder oft auch 18 Volt sind galvanisch getrennt abgreifbar. Eine getrennte Versorgung z.B. der Vorstufe somit relativ einfach. Dabei mach es einem niemand so einfach wie Sami von micro audio. Seine Boards überschütten einen (je nach Modell und Preis) mit mehreren getrennten Spannungen.

Weiterhin ist für mich die Angabe der maximalen externen Kapazität sehr wichtig. Klar, Netzteile wie die Mean Well 400 bringen da weniger mit, aber wieviel relativ unbeschadet hinten angehängt werden kann, erfährt man leider nicht.
Wird die extra Kapazität zu groß greift die interne Schutzschaltung des SMPS und das Netzteil "stottert" - kein Garant für einen guten Klang. Das Nachladen der Kapazitäten dauert bei zu großen Werten zu lange, was die Vorteile der Schaltnetzteile zunichte macht. Findet man diese Angaben bei Mean Well? nein - bei Connex? nein, bei micro Audio? ja.
Eine Größenordnung von 10-20.000uF stecken erfahrungsgemäß die meisten Schaltnetzteile weg, ab 20-40.000 uF pro Rail (was für einen Amp ja eher mickrig ist) fängt es denn an problematisch zu werden. Das CLA von micro verträgt eine Zusatzkapazität von 60.000uF. Andere vom selben Hersteller für einen anderen Einsatzzweck nur 20-40.000uF. Wie Stephan schon geschrieben hat, habe ich eine kleine Schaltung entwickelt, die den Noise-Floor um gut 50dB senkt, die Ausgangskapazitäten erhöht, die Überlastschaltung i.d.R nicht beansprucht und zusätzlich einen Softstart eingebaut hat. (bitte habt Verständnis, wenn ich das nicht dezidierter erkläre, sonst kann nachher noch jeder klanglich gute Netzteile bauen.) In allen Anwendungsfällen ergab sich eine nicht unbedeutende klangliche Steigerung, sowohl bei symmetrischer, als auch bei unsymmetrischer Spannung. Ich konnte damit in einer Anwendung sogar problemlos 600.000uF an ein kleines 600W Connex hängen und keine Schutzschaltung hat mir den Spaß verdorben. Das Fundament des angehängten Class-D (Singularity 2 von NewclassD )Verstärkers hatte schon was. Insgesamt habe ich die Singualtity Verstärker 5x (1x Singularity 3, 4x Singularity 2) gebaut - die Kapazitäten sind mittlerweile etwas kleiner und handlicher geworden - der Klang konnte aber noch weiter gesteigert werden, in einen Bereich, den Lars Clausen selber nicht kennt.
Aufgrund der vielen Extras würde ich dafür das CLA von Sami nehmen. Der 3886 hat mir tatsächlich sehr einfach versorgt am besten gefallen, IE Trafo 80W, Brückengleichrichter, 2x10.000uF... so steht immer noch einer griffbereit im Regal - und einer ist Messverstärker geworden...

Habt Spaß am Basteln

VG Sunny
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Horse Tea
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Bravo (sagt ein Laie)

Beitrag von Horse Tea »

Hallo Sunny,

wow, ich habe ja keine Ahnung, aber wenn Du so differenziert argumentierst, steckt wohl eine Menge Wissen oder Erfahrung dahinter. Ich bin gespannt auf die Diskussion Deines Posts und auch etc. :roll:

Viele Grüße
Horst-Dieter
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xenius
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Beitrag von xenius »

Hallo Sunny,

Deine Argumente sind für mich nicht wirklich verständlich, aber das liegt allein an meinem fehlenden Sachverstand, da ich nicht im Bereich Elektronik ausgebildet bin.

ZITAT
ohne groß in die Tiefe gehen zu wollen
-Ripple
-Noise (u.a. HF, Differntial Mode/Common-Mode) - was bietet das Netzteil da an Minimierung an?
-Transientenverhalten
-Einstreuung und Rückstreuung
-Ausgangsimpedanz

usw usw.
ZITAT ENDE

Könntest Du bitte erläutern, was Ripple ist? Transientverhalten ist ebenfalls ein Begriff, der mir unbekannt ist.
Ich bin zwar seit vielen Jahren ambitioniert in Sachen Eigenbau verschiedener Dinge, wie E-Gitarren Verzerrer (Fuzz), Kabel, sowohl Netz- als auch NF-Kabel, aber eben ohne fundiertes Hintergrundwissen, eben weil mir eine entsprechende Ausbildung fehlt.
Dennoch ist mir klar, daß bei Unachtsamkeit im Bereich 230V eine Gefahr besteht, aber dafür hab ich von meinem Vater, der Elektriker war, genug gelernt.


Zu diesen von mir erwähnten NT kam ich vor etwa 1 oder 1,5 Jahren durch ein anderes Forum, wo so ein NT als Linear NT für die FritzBox in der Diskussion war.
Ich konnte mir nicht vorstellen, daß ein NT an der FritzBox wirklich klangliche Auswirkungen haben könnte, und so besuchte mich ein Elektroniker, der diese selbst baut und führte es mir vor.

Daraufhin kaufte ich mir so ein NT, weil die Auswirkung deutlich hörbar ist.

Da ich eh schon einiges selbst mache, hab ich angefangen solche NT für mich und meinen besten Freund zu bauen, und der Erfolg war auch hier eindeutig hörbar.

Beste Grüße Fred
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Take5
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Beitrag von Take5 »

Hallo Fred,
ohne Anglizismen kannst du dir sicher mehr darunter vorstellen:

Ripple > Restwelligkeit, bei einem Netzteil der Anteil der Netzspannungfrequenz die noch zu messen ist.

Noise > Rauschen Frequenzanteile in verscheidenen Frequenzbereichen die das Netzteil erzeugt.

Transientenverhalten > eine Transiente ist ein Einschwingvorgang, bei LS z.B. Impuls und Sprungantwort. Ein Netzteil sollte so wenig als möglich nachschwingen, z.B. bei Lastwechsel.

Einstreung und Rückstreuung > das Netzteil sollte stabil sein z.B. gegen HF Frequenzen und diese blocken, selbst keine Störrungen über die Netzleitung abgeben.

Ausgangsimpedanz > Ausgangswiderstand des Netzteiles, sollte so gering wie möglich sein, sonst gibt es einen Spannungsabfall bei Belastung.

@ Sunny mal als Hinweis zum Nachdenken
Als DIYer der das schon über 35 Jahre betreibt finde ich das recht befremdent sich Wissen aus dem Netz zu saugen und dann solch einen Spruch loszulassen:

(bitte habt Verständnis, wenn ich das nicht dezidierter erkläre, sonst kann nachher noch jeder klanglich gute Netzteile bauen.)

Das würdest du z.B. bei Diyaudio.com genau einmal machen und dort sind professionelle Entwickler unterwegs wie z.B. Nelson Pass, Wayne Colburn, Joachim Gerhard und andere die iher Wissen und sogar ihre Projekte weiter geben. Dazu gehört natürlich eine gewisse Selbstlosigkeit und nicht in Foren mit ich weiß was, bin der Käse, sage es aber nicht, anderen die Karotte an der langen Leine zeigen.
Trotz meiner Ausbildung partizipiere ich wie viele andere, wie auch du, von dem Wissen was bereit gestellt wird und teile daher auch meines.

Das ist auch der Sinn unseres Austausches hier.


Grüße Chris
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morphologic
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Beitrag von morphologic »

Hallo zusammen,

wenn ich hier so lese was Sunny zum Thema bisher geschrieben hat, sehe ich neben Wissen/Sachverstand viel geballte Erfahrung und Teilungsbereitschaft auf breiter Ebene, die ohne das Einfordern von Gegenleistung bereit gestellt werden. Das kann jeder so für sich aufnehmen wie er mag - oder es lassen.

Wenn da eine Grenze gezogen wird - Stichwort Magic - sollte das respektiert werden können.


Freundliche Grüße

Albert
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sunny_time_99
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Beitrag von sunny_time_99 »

xenius hat geschrieben: 27.03.2021, 09:55 Deine Argumente sind für mich nicht wirklich verständlich, aber das liegt allein an meinem fehlenden Sachverstand, da ich nicht im Bereich Elektronik ausgebildet bin.
Hallo, ich bin auch in ganz anderen Bereichen unterwegs - Elektronik ist lediglich ein sehr intensives Hobby für mich, dass ich zusammen mit einigen anderen im täglichen Austausch betreibe. Ich löte glaube ich schon länger, als ich Radfahren kann, so ist vieles eher aus der Praxis, und dem tatsächlichen Probieren als aus der Theorie oder einem Lehrberuf entstanden.
Alles, über das ich schreibe, habe ich selber gebaut, selber gekauft, etliches selber entwickelt und bin dabei reiner Hobbiist. Ich mache das nur für mich - oder für die Kunpel aus der Bastelgruppe.
Viele Dinge, die heute in den Foren hoch und runter verbaut werden hatten ihren Ursprung bei uns - ich habe da nie viel Wert darauf gelegt, Wind drum gemacht, gelegendlich in anderen Foren geschrieben (auch US-Foren) geschrieben und es laufen lassen.
xenius hat geschrieben: 27.03.2021, 09:55 Zu diesen von mir erwähnten NT kam ich vor etwa 1 oder 1,5 Jahren durch ein anderes Forum, wo so ein NT als Linear NT für die FritzBox in der Diskussion war.
Ich konnte mir nicht vorstellen, daß ein NT an der FritzBox wirklich klangliche Auswirkungen haben könnte, und so besuchte mich ein Elektroniker, der diese selbst baut und führte es mir vor.

Daraufhin kaufte ich mir so ein NT, weil die Auswirkung deutlich hörbar ist.

Da ich eh schon einiges selbst mache, hab ich angefangen solche NT für mich und meinen besten Freund zu bauen, und der Erfolg war auch hier eindeutig hörbar.
Für den Anwendungszweck ist das auch genau richtig. Dafür klingt es auch richtig gut. Die Fritzbox ist eher das Nadelöhr, da helfen Weiterentwicklungen im Netzteil nur bedingt - bis gar nicht mehr.
Take5 hat geschrieben: 27.03.2021, 11:24 @ Sunny mal als Hinweis zum Nachdenken
Als DIYer der das schon über 35 Jahre betreibt finde ich das recht befremdent sich Wissen aus dem Netz zu saugen und dann solch einen Spruch loszulassen:

(bitte habt Verständnis, wenn ich das nicht dezidierter erkläre, sonst kann nachher noch jeder klanglich gute Netzteile bauen.)

Das würdest du z.B. bei Diyaudio.com genau einmal machen und dort sind professionelle Entwickler unterwegs wie z.B. Nelson Pass, Wayne Colburn, Joachim Gerhard und andere die iher Wissen und sogar ihre Projekte weiter geben. Dazu gehört natürlich eine gewisse Selbstlosigkeit und nicht in Foren mit ich weiß was, bin der Käse, sage es aber nicht, anderen die Karotte an der langen Leine zeigen.
Trotz meiner Ausbildung partizipiere ich wie viele andere, wie auch du, von dem Wissen was bereit gestellt wird und teile daher auch meines.
Hallo Chris,
lieb, dass Du mich darauf hinweist. Es ist sogar recht wahrscheinlich, dass Du dort schon Artikel von mir gelesen hat. Ich teile fast alles öffentlich, aber echt nicht alles ungefragt und ohne näheren Grund. 2014 habe ich in einem anderen Forum angefangen quasi einen täglichen Blog zu schreiben:

https://www.diy-hifi-forum.eu/forum/sho ... Leidensweg
damals - und auch heute ist es eines der meistgelesenen Threads in dem Forum. Was meinst Du außer Ärger und Aufregung, was hat es mir gebracht??? Es hat sogar eine Freundschaft beendet!!! Wer das fordert, soll sich mal selbst voll unter Beschuß nehmen lassen, und nicht auf andere verweisen.
Sobald man sich als Laie öffentlich äußert, hat man sofort die Kategorie, "ich weiß das sowieso besser,"" habe zwar nichts selber probiert, aber irgendwas mit Kabel dran gelernt", oder noch schlimmer "studiert" gegen dich, die dann nur auf fehlerhafte Termini in deiner Beschreibung achten, als auf das, was Du sagen willst. Nein Danke !! Ich schreibe, was ich will, und wieviel ich will, und ich entscheide, wieviel ich preisgeben will. Was andere machen ist mir dabei echt egal (geworden). Nach dem Erlebnis, wo ich mich bei Abschicken einer Antwort schon geärgert habe, will ich da niemals wieder hin, daher perlt Dein Vorwurf komplett an mir ab.
Btw, brauche ich für alles weder Foren oder dgl, meine Bastelgruppe ist groß genug, umfasst im weiteren Sinne auch eine Person die du namentlich genannt hast. Die hunderten Geräte, die ich mir in den letzten Jahren zum Vergleich oft mehrfach angeschafft habe, über die heute in Foren hoch und runter diskutiert wird, was meinst Du, wer hat die bezahlt? Beteilige Dich doch einfach an den Kosten... dann gibts auch alle Infos.

Das Internet - und gerade Foren sind eine starke Einkommensquelle geworden. Schau dir die US-Foren an. Keiner teilt ausschließlich nur ohne Eigennutz...und wenn, wie Nelson Pass, hat der auch so wohl genug zum leben. Einige der Entwicklungen die ich/wir gemacht habne, kann ich/wir nicht schützen.
Bei der aktiven Gleichrichtung z.B.a hatte ich die erste Platine am Start, noch vor der Frickelfest-Platine. So gibt es etliche Komponenten, deren Vorlage kommerziellen Anbietern etliche Entwicklungskosten einsparen und die vielleicht erst auf die Ideen bringen, wenn ich die online stelle. Ich öffne das Menschen die ich schätze, und damit muss es gut sein. Wer sich damit nicht anfreunden kann soll das erstmal selber besser machen.

Hab einen schönen Tag

Sunny
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xenius
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Beitrag von xenius »

@Sunny

Hallo Sunny,

hab gerade angefangen Deinen Artikel in dem von Dir genannten DIY Forum zu lesen.
Bezüglich HiFi Berry, da hab ich den Abacus AroioSU High-End Streamer, der ja auf dem Raspberry basiert, aber der hat außerdem ja noch symmetrische Ausgänge über 3-Pin XLR zusätzlich zu den RCA Buchsen.
Klanglich gefällt der AroioSU mir recht gut, aber für rd. 30 Euro bekommt man gebraucht einen Pure Jongo A2 mit RCA Analog- und Digitalausgang. Den kann man auch als Bluetooth Empfänger nutzen, womit ich meistens mein Tidal HiFi Abo höre, gestreamt mit einem alten Sony Xperia Z1C Smartphone.
Ich erkenne kaum Unterschiede zwischen den beiden Geräten, wobei ich dazu sagen muss, das Schaltnetzteil des Jongo A2 hab ich gegen ein großes 5,5V Beci Netzteil ausgetauscht, was dem Pure Jongo A2 richtig Flügel verleiht. So ein NT hab ich ja in der 12V Variante auch an meiner FritzBox 7490 und bin absolut begeistert davon.

Beste Grüße Fred
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Franz
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Beitrag von Franz »

sunny_time_99 hat geschrieben: 27.03.2021, 13:47 Das Internet - und gerade Foren sind eine starke Einkommensquelle geworden.
Damit wird genau eines der Probleme benannt, die zunehmend Foren betreffen. Und wenn sich Gewerbetreibende nicht als Gewerbliche kennzeichnen, bei Verkäufen keine Rechnungsstellung erfolgt, es weder eine WEEE-Nummer noich sonstwie geartete Registrierung gibt, sind wir mitten in einer Grauzone gelandet. Ich beobachte das schon eine lange Zeit und finde diese Entwicklung alles andere als wünschenswert.

Gruß
Franz
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SolidCore
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Netzteile

Beitrag von SolidCore »

Hallo Franz

Das ist nicht nur in Foren so. Auch in den Social-Media Plattformen könnten doch rein theoretisch immer mehr Dinge "gelobt" werden, dafür gibts dann
eine "Marge" bei Verkauf. Ich drücke mich mal sehr Vorsichtig aus, alles ohne Anspruch auf Richtigkeit.

Verdächtig finde ich, subjektiv, z.B immer Händler, die bestimmte Dinge über den Klee loben, und sie
"rein zufällig" auch selbst anbieten.
Erwartet wirklich irgendwer eine absolute Richtigkeit im Foren oder generell im Internet, besonders bei sehr subjektiven Themen ?
Besonders bei denen, die von einem selbst schwer zu prüfen sind?

Anfällig und leichter zu beeinflussen sind generell Leute ohne technischen Background zum Thema. Da reichen oft ein paar "Schlagsätze",
die einem sinnvoll erscheinen. Ein wenig kritische Betrachtung könnte helfen. Muss aber auch nicht.
Teilweise geht es auch um ein "gutes Gefühl", das jedweden Kauf rechtfertigt.

Ich selbst biete seit langer Zeit in Foren nichts mehr zum Verkauf an.
Wüsste auch eigentlich nur relativ wenige, die auf deine Beschreibung passen.
Es liest sich eher so, als würde da ein Schwarzmarkt erwachen.

Gruß
Stephan
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Franz
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Beitrag von Franz »

Ich will das nicht weiter vertiefen, ist off topic. Einen "Schwarzmarkt" haben wir doch schon lange.

Gruß
Franz
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo Stephan,
Verdächtig finde ich, subjektiv, z.B immer Händler, die bestimmte Dinge über den Klee loben, und sie "rein zufällig" auch selbst anbieten.
Was für eine Selbsterkenntnis !
Anfällig und leichter zu beeinflussen sind generell Leute ohne technischen Background zum Thema.
Soviel Chuzpe hätte ich jetzt nicht erwartet.

Sorry für den o.T.


Schönen Gruß
Matthias
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Dipolaktiv
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Beitrag von Dipolaktiv »

Hallo

nach den vielen off-topic Themen möchte ich nur bemerken:

Netzteile im generellen sind Bestandteil der Geräte seien es Verstärker, DAC, Streamer etc.

Ich erwarte vom Gerätehersteller dass er ein Netzteil mitliefert bei dem die Spezifikationen des Geräts garantiert ist.
Schaltnetzteile richtig entwickelt und gebaut sind jedenfalls top. Und ich erwarte dass der Gerätehersteller enbendies in seinem Topgerät auch erfüllt.
Falls nicht muss ich sagen dann ist der Hersteller nicht genug gut und ich trenne mich davon.

Ob Schaltnetzteil genug gut ist zeigt sich an den Eigenschaften des Gerätes also der Gesamtmesswerte.
Gehörmassige Beurteilung der Netzteile allein kann keine valable Aussage sein da das Gerät das gespiesen wird ja die für Audio relevante Seite erzeugt.

Gruss

Peter
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sunny_time_99
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Beitrag von sunny_time_99 »

Manchmal kann ich echt nicht an mich halten. Der Bambi geht heute an den Peter. Sorry
Es gibt kein Gerät unabhangig vom Preis, dass - in meinen Augen - über ein einigermaßen gutes Netzteil verfügt. Du kannst alle Geräte unabhängig der Preisklasse sofort verkaufen. Ich mache DIY, weil es die ganze Industrie nicht im Ansatz schafft, meine Ansprüche zu erfüllen. Ich habe die 20 Jahre vor DIY soviel im das Hobby investiert, da würde jeder hier umfallen.. . Es gibt kein Gerät auf diesem Planeten unabhängig der Preisklasse, das man nicht mit einfachsten Mitteln sofort im Netzteil verbessern kann. Nenne mir nur ein in deinen Augen perfektes Gerät ich sage dir seine Schwachpunkte und wo gespart wurde und somit potential ist.

Netzteile werden genauso schlecht gebaut wie seit 40 Jahren -oft sogar mit genau so alten und immer den gleichen ungeeigneten Bauteilen. Noise ist für viele Audioentwicker immer noch ein Fremdwort ,und einige geben sogar offen zu, dass sie das überspringen von Noise über Baugruppen hinweg nicht ansatzweise verstehen geschweige denn im Griff haben. Ripple wird das entgegengesetzt,was man wohl mal im Studium gelernt hat, was für den Betrieb einer Glühbirne auf der Minieisenbahn genügt, aber im Audiobereich vollkommen unzureichend ist. Guck dir doch mal den Mist an, die dir die Geräte um 10-20.000 Euro so anbieten. Darunter wird es nur schlimmer. Warum hat Gerd im Forum so großen Erfolg mit Linn Geräten?Hat der mehr gelernt als die Firmenentwickler? Sind die da alle doof auf der Insel? Nein er füllt einfach die Lücken. Wie wird denn heute konstruiert? Am PC mit lspice und dgl. Das Endergebnis ist limitiert durch die Programmierung. Keiner baut mehr was, probiert was, hat echte praktische Erfahrungen. Die Ergebnisse klingen gleich, können nicht mehr und sind vom Start limitiert. Das geht für viele Versorger einfach so durch, aber von TOP Geräten erwarte ich mehr.
Zum Rest schreibe ich lieber nichts, sonst brauchen wir noch den Mod, oder die schmeißen mich raus hier.

Es geht nicht nur mir so, aber ich kenne unheimlich viele Hobbyentwickler die haben echt kein Bock mehr auf Foren. Warum ist das so? Der Themenstarter fragt was, bekommt, wenn er Glück hat eine nett gemeinte Antwort.
Danach nimmt Poster 3 oder 4 die Antwort von 2 quer, verlangt Messwerte, die Halbbruderschaft mit Nelson Pass, TüvZerifikat, CE konformitätserklärung etc etc, man hinterfragt.. Aber will eigendlich garnichts. Nur Fragen, denonzieren, im Zweifel stellen usw usw. Dann unnsinnige Schleifen über psychoakustik, Blindtests, Kabelklang ider den Kumpel der mal was gelernt hat. Alles ohne Inhalt...und und. Noch Fragen? Am Ende sind nur die Abgreifer noch in den Foren nach, weil die Lieferanten kein Bock mehr haben.

Gute Nacht

Sunny
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Franz
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Beitrag von Franz »

sunny_time_99 hat geschrieben: 28.03.2021, 00:51
Danach nimmt Poster 3 oder 4 die Antwort von 2 quer, verlangt Messwerte, die Halbbruderschaft mit Nelson Pass, TüvZerifikat, CE konformitätserklärung etc etc, man hinterfragt.. Aber will eigendlich garnichts. Nur Fragen, denonzieren, im Zweifel stellen usw usw. Dann unnsinnige Schleifen über psychoakustik, Blindtests, Kabelklang ider den Kumpel der mal was gelernt hat. Alles ohne Inhalt...und und. Noch Fragen? Am Ende sind nur die Abgreifer noch in den Foren nach, weil die Lieferanten kein Bock mehr haben.

Moment mal. Wenn da Hobby-Bastler, Tuner, Modifizierer aller Couleur die Foren aufsuchen, dann erwarte ich als Leser einfach, daß deren Arbeit geprüfte Sicherheit bedeutet. Alles andere wäre grob fahrlässig. Das ist der Inhalt, der erwartet werden kann, ja muß. Wo leben wir denn? Und wer über den privaten Bereich hinaus, Dinge zum Kauf anbietet, der ist verpflichtet, sich daran zu halten. Es ist bedenklich, daß an so etwas Selbstverständliches erinnert werden muß.

Gruß
Franz
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xenius
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Beitrag von xenius »

Hallo Franz,

einerseits hast Du natürlich Recht, was die Sicherheit angeht, aber wie soll ich als ambitionierter Selbstbauer, der nicht wirklich etwas an den Teilen verdient, mir noch ein Prüfsiegel dazu beschaffen?

Nach meiner Info:
Die Kosten dafür kenne ich nicht, dürften aber sicherlich meine bescheidenen Möglichkeiten weit übersteigen, und deshalb darf ich dann nichts abgeben, was ich selbst gebaut habe?

Ich baue Netzteile, Netzkabel und NF Kabel, habe genügend Kenntnisse auch ohne Ausbildung im Elektronischen Bereich, und kann mir definitiv kein Prüfsiegel leisten, denn dann müsste ich ein Gewerbe anmelden, einen Elektromeister bezahlen, und das für die 3 Kabel und 2 Netzteile im Quartal.
Da macht mir das Finanzamt den Laden doch dicht, weil nix dabei herum kommt.

Tut mir Leid, aber da stimme ich definitiv nicht überein.

LG Fred
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