Kabel-Einbrenn-HD-Datei von Audio Engineers

Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Charles
soweit (zum Nachbarn) reicht meine Entmagnetisierungsspule aber nicht...
Wohl kann man eine Gleichfeldmagnetisierung des Netztrafos am Durchschlagen als nervigen Klang erkennen.

Hat schon mal jemand das Erdmagnetfeld zuhause kompensiert? :mrgreen:
Grüße
Hans-Martin
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Juergen192
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Beitrag von Juergen192 »

Hallo,
die Idee, Elektronik (hier einen PC) mit einem Demag-Tool zu bearbeiten erscheint verlockend. Doch möge der geneigte und vielleicht nicht ganz so kundige Experimentierfreudige bitte bedenken, daß ein Rechner und seine magnetisierbaren Medien (Festplatten, Bänder etc.) ziemlich ungehalten darauf reagieren. Wenn ein 'format' zu unsicher erscheint, um Daten zu löschen, dann kann dieses Demag-Tool für tatsächlich tiefgreifende Löschung sorgen.
Ganz so ruhig sollte das Klanggeschehen ja nicht werden.
Mit freundlichem Gruße
Jürgen
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Benedictus
Wichtig ist die Magnetisierung und deren Hysterese nur im Signalpfad, und der sollte - wie beschrieben - gleichspannungsfrei sein.
Aber das ist doch in den seltensten Fällen der Fall... Die Regel ist, dass der Signalpfad nicht Gleichspannungsfrei ist... ich frage mich sogar gerade, ob er überhaupt Gleichspannungsfrei sein kann, wenn ein Halbleiter im Spiel ist.

Ich rede nicht vom Ein- und Ausgang eines Gerätes sondern wirklich von der internen Signalverarbeitung... wie soll sich denn eine klassische Transistorschaltung anhören ohne, dass Gleichspannung zur Ruhestromeinstellung im Spiel ist?

Aber evtl. Habe ich Dich aber falsch verstanden?

Viele Grüße

Christian
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Charles
Ich frage mich nur, ob z.B. der Strom durch einen Widerstand (welcher ja neben der Spannung auch noch von dessen Widerstandswert abhängt) wirklich genügt, um seine Kappen zu demangnetisieren.
Jupp... das habe ich in meiner Fragestellung vergessen! So wie ich es damals gelernt habe, sollte das Magnetfeld auch eine gewisse Stärke gegenüber dem bisher wirkendem Magnetfeld haben.

Entmagnetisierdrosseln haben ja auch ein SEHR viel stärkeres Magnetfeld, als das zuvor einwirkende.

Danke für den Hinweis.

Christian
Benedictus
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Beitrag von Benedictus »

chriss0212 hat geschrieben: 14.01.2021, 23:45
Aber das ist doch in den seltensten Fällen der Fall... Die Regel ist, dass der Signalpfad nicht Gleichspannungsfrei ist... ich frage mich sogar gerade, ob er überhaupt Gleichspannungsfrei sein kann, wenn ein Halbleiter im Spiel ist.

Ich rede nicht vom Ein- und Ausgang eines Gerätes sondern wirklich von der internen Signalverarbeitung... wie soll sich denn eine klassische Transistorschaltung anhören ohne, dass Gleichspannung zur Ruhestromeinstellung im Spiel ist?
Doch, das geht schon. Ein gut abgeglichener Eingangsdifferenzverstärker macht so gut wie kein DC an seinem Ausgang. Ein OP arbeitet signalmäßig ohne DC. Und eine Gegentakt-Ausgangsstufe schafft das auch. Mir fällt so spontan gar kein gescheiter HiFi-Verstärker ein, der tatsächlich einen Kondensator im Ausgang hat, um DC wegzubekommen.

Wie gesagt. bei Röhren ist das was anderes, da unterbinden ja auch die Ausgangsübertrager das DC.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
bisher habe ich noch bei praktisch/nahezu jedem OP Widerstände in ihrer unmittelbaren Peripherie gefunden, die als Gegenkopplung die Gesamtverstärkung definiert haben, und wenn diskret aufgebaut, waren bei den Konstantstromquellen und auch anderweitig (an Emitter /Source) genügend Widerstände zu finden.
Ich habe kleine 4mm-Würfel Neodym Magnete, die lasse ich über die Printseite der Leiterplatte rollen, es ist verblüffend, wo er hängenbleibt.
Das mache ich bevorzugt bei ausgemusterten Geräten, um Aufwand des Demag zu sparen.

Bildschirmentmagnetisiergeräte gibt es für kleines Geld aus Werkstattauflösungen, mehr als 20€ muss
der Spaß nicht kosten.
Von Furutech kann man Geräte für über 2k€ kaufen, die sogar für die Behandlung von Kabeln gepriesen werden.
Ich hatte vor 30 Jahren Knickschutzspiralen an Cinchsteckern entmagnetisiert und wegen der Ergebnisse fortan Federstahl hier vermieden.
Erfahrung versus Vorstellungen, was kann vollständiger sein?
Grüße
Hans-Martin
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Benedictus
Ein gut abgeglichener Eingangsdifferenzverstärker macht so gut wie kein DC an seinem Ausgang.
Deswegen habe ich ja extra geschrieben, dass es mir ni ht um Ein- und Ausgang geht, sondern die Strecke dazwischen.

DC von einem Ausgang weg zu bekommen ist ja kein Problem... aber es wurde geschrieben, zumindest habe ich es so verstanden... man könne den gesamten Signalweg DC frei halten... wie soll denn dann ein Halbleiter Verzerrungseffekten arbeiten?

Grüße

Christian
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
Ich habe inzwischen mehrfach kleine 4mm-Würfel Neodym Magnete über die Printseite von Leiterplatten rollen lassen, konnte feststellen, woran er jeweils hängenbleibt: Trimmpotis, ICs, Widerstände, Elkos, Ferritspulen, Übertrager,
Das mache ich bevorzugt bei ausgemusterten Geräten, um Aufwand des Demag zu sparen.
Kurz: bei mehr als 60% aller Bauteile. Der hohe Anteil ferromagnetischer Bauteile wird womöglich unterschätzt.
Grüße
Hans-Martin
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Benedictus
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Beitrag von Benedictus »

Problematisch ist die Magnetisierung bzw deren Hysterese nur, wenn Signal (=Wechselspannung) und Gleichspannung zusammenkommen.

Ich schrieb: Ein gut abgeglichener Eingangsdifferenzverstärker macht so gut wie kein DC an seinem Ausgang.

Kommentar: Deswegen habe ich ja extra geschrieben, dass es mir ni ht um Ein- und Ausgang geht, sondern die Strecke dazwischen.

Hinter dem Eingangsverstärker geht die Schaltungstechnik aber doch erst richtig los. Der Eingangsverstärker sitzt am Eingang seiner Gruppe und gibt an seinem Ausgang dann das Signal an die weiteren Bauteile weiter (nicht an den Ausgang des Gerätes, das hast du vermutlich missverstanden). Ja, durch ihn fließt Gleichstrom durch, ein gut abgeglichener Eingangsdifferenzverstärker gibt aber signalmäßig keine Gleichspannung an die weiteren Stufen aus.

Ich hab hier gerade diskrete Operationsverstärker auf dem Tisch, die haben einen solchen Eingangsdifferenzverstärker, von da geht das Signal weiter an einen Spannungsverstärker und dann an einen Buffer (Stromverstärker mit Spannungsverstärkung =1). Alle diese Transistoren werden mit Gleichspannung versorgt, haben aber durch ihre geschickte Differenz- oder Gegentaktschaltung keine Gleichspannung auf dem Signal.

Daher bleibt mein Verdacht, dass die Magnetisierung sich stärker bei Röhrengeräten störend zeigt, denn da ist - sofern ich mich auf diesem eher unbekannten Terrain richtig erinnere - immer auch Gleichspannung mit auf dem Signal, die erst am Ende durch die Ausgangsübertrager zurückgehalten wird.

Was sagen die Röhrenprofis dazu?
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Benedictus hat geschrieben: 14.01.2021, 09:56 Ich würde aber auch mal hinterfragen, wo die Magnetisierung denn herkommt. Das Audiosignal hat doch eigentlich im Mittel gar keinen Gleichanteil. Der ensteht nur, wenn die Elektronik schlecht abgeglich ist und keine DC-Sperren verwendet werden (also Übertrager, Signalkondensatoren oder DC-Servos).
Das mag bei Röhrenverstärkern anders ein, aber Transistorschaltungen sollten eigentlich Gleichspannungen von höchstens ein paar Millivolt erzeugen, das reicht nicht für eine signifikante Magnetisierung.
Machen solche Demagnitizer also vorrangig bei Röhrentechnik Sinn?
Hallo Benedikt,
Röhren ähneln im Verhalten (:oops: ) eher NPN-Transistoren, zu PNP existiert kein äquivalenter Röhrentyp -
bitte bedenke bei deinen Überlegungen, dass Magnetisierung nicht von Spannung, sondern nur vom Strom ausgeht.
Fast überall sind Ausgangsspannungen eine Folge von Spannungsabfall eines Stroms an Arbeitswiderstand oder Konstantstromquellenschaltung.
Grüße
Hans-Martin
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Benedictus
Alle diese Transistoren werden mit Gleichspannung versorgt, haben aber durch ihre geschickte Differenz- oder Gegentaktschaltung keine Gleichspannung auf dem Signal.
und an der Basis liegen wirklich 0V DC an? Oder sind das FET's? Mir geht es um die Klärung, ob Halbleiter nicht in der Regel einen Arbeitspunkt benötigen um verzerrungsfrei zu arbeiten. Und der wäre doch ein DC Offset oder hab ich da ein Brett vor dem Kopf... was ich nicht ausschließen möchte ;)

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Grüße

Christian
KSTR
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Beitrag von KSTR »

Moin,
Warum die Fixierung auf einen Gleichspannungsanteil (bzw Strom)? Und ja, es gibt keine einzige Schaltung, aus Prinzip, die an den Bauelementen gleichanteil-frei wäre, es muss immer einen Arbeitspunkt geben.

DC-Anteil eines magnetisierenden Stroms ist für Hysterese-Effekte nicht besonders relevant, ausser dass er die B-H-Kennlinienfelder veroffsettet. Bei Lautsprecherchassis, die die mit Abstand größten Hysterese-Verzerrungen aufweisen, braucht es auch keinen DC-Anteil...

Grüße, Klaus
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Benedictus
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Beitrag von Benedictus »

Chris: ich schrieb ja, dass Differenz- und Gegentaktschaltungen am Ende kein DC auf dem Signal haben. Was du aufzeigst, ist ja nur ein einzelner Transistor ohne Partner. Da fließt natürlich DC durch und raus. In Audio-Schaltungen findest du aber im Wesentlichen Differenzverstärker und Gegetaktendstufen, die geben kein DC raus.

Klaus: Ein Wechselstrom ohne DC-Anteil wird durch sein ewiges "hin- und her" keine dauerhafte (remanente) Magnetisierung hervorrufen. Das passiert nur, wenn zusätzlich auch DC anliegt und damit den Nullpunkt verschiebt, dann ist das "hin- und her" durch die Hysterese nicht mehr gleich.

Die Entmagnetisierungsdateien, um mal wieder zum Topic zurückzukehren, enthalten ja auch DC-freie Töne (=Wechselspannung), die immer leiser werden, um am Ende auf Null zu landen.

Bei den Lautsprechern besteht eine gewisse Gefahr der Magnetisierung, wenn die Endstufe eben nicht DC-frei am Ausgang ist . Das kann durch Alterung oder schlechten Abgleich mit der Zeit passieren. Kann jeder ja mal einfach an seiner Endstufe nachmessen. Ich denke aber, dass DC am Endstufenausgang zum Lautsprecher hin mehr nichtlineare Verzerrungen im Lautsprecher hervorruft (weil sein Nullpunkt verschoben ist), als dass es Magnetisierungsprobleme gibt. DC am Ausgang ist jedenfalls nie gut für den Lautsprecher.

Es gibt auch Musikaufnahmen, die DC enthalten, das kann also auch aufnahmeseitig schon eingeprägt sein.

Meine Vermutung bleibt aber, dass in der Elektronik eine Entmagnetisierung bei Röhrengeräten viel mehr Sinn macht als bei Transistorschaltungen.
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Benedictus
Chris: ich schrieb ja, dass Differenz- und Gegentaktschaltungen am Ende kein DC auf dem Signal haben. Was du aufzeigst, ist ja nur ein einzelner Transistor ohne Partner. Da fließt natürlich DC durch und raus. In Audio-Schaltungen findest du aber im Wesentlichen Differenzverstärker und Gegetaktendstufen, die geben kein DC raus.
Weil ich hier:
Aber das ist doch in den seltensten Fällen der Fall... Die Regel ist, dass der Signalpfad nicht Gleichspannungsfrei ist... ich frage mich sogar gerade, ob er überhaupt Gleichspannungsfrei sein kann, wenn ein Halbleiter im Spiel ist.
und hier:
Deswegen habe ich ja extra geschrieben, dass es mir nicht um Ein- und Ausgang geht, sondern die Strecke dazwischen.

DC von einem Ausgang weg zu bekommen ist ja kein Problem... aber es wurde geschrieben, zumindest habe ich es so verstanden... man könne den gesamten Signalweg DC frei halten... wie soll denn dann ein Halbleiter Verzerrungseffekten arbeiten?
Ja darauf eingegangen bin, dass es kein Problem ist, die Ein und Ausgänge gleichspannungsfrei zu bekommen. Auf meine eigentliche Frage kam aber keine konkrete Antwort. Vielleicht habe ich mich mißverständlich ausgedrückt und nicht explizieht dazu geschrieben, dass ich den Signalpfad im Gerät meine und nicht das Kabel... Da sollte auch ohne Differenzverstärker kein DC sein.

Grüße

Christian
Benedictus
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Beitrag von Benedictus »

Dann missverstehen wir uns immer noch. Ich meine ja auch das Signal hinter dem Eingangsdifferenzverstärker, also mitten in der Verstärkerschaltung, also im Signalpfad im Gerät. Wenn man den Eingangsdifferenzverstärker gut abgelichen hat, macht er am Ausgang, also in Richtung weiterer Elektronik inmitten des internen Signalpfades, kein DC.
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