Digitale Auflösung

Player, Streamer, Wandler, Vorverstärker usw.
GaK
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Digitale Auflösung

Beitrag von GaK »

Hallo in die Runde,
ich bin auf diesem Gebiet leider ein totaler Laie.
Was bedeuten die Angaben z.B. von meinem Lindemann Source:
Auflösung: 768 kHz/32 bit und DSD 512
im Vergleich zu Linn Selekt DSM:
unterstütze Formate bis 24 Bit/192 kHz

Sind das zwei verschiedene Sachen, oder das Gleiche? Was ist besser?

Vielen Dank für eine Laien verständliche Erklärung. Ich habe mich bisher damit noch nie befasst.
Gruß Guido
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hi,

es geht bei beiden um die Quellformate die Spielbar sind.
Übliche Musikfiles sind bis 24bit 192 kHz verfügbar,
einige Stücke gibt es auch als DSD.
Da gibt es recht viel unterschiedliche Meinungen,
ob DsD Sinn macht.
Es gibt kaum nativen DsD Kontent, da man DsD nicht bearbeiten bzw. mischen kann.

Ich pers. halte DSD für Unsinn, da ich einen Linn habe, Und dieser kein DsD kann und ich konvertiere DSD einfach in PCM (24/176).
Es ist allerdings so, dass erstens die Qualität der Aufnahmen meist nicht gut genug ist, um das Cd Format (16/44,1) auszuschöpfen.
Zweitens kommt es am Ende auf die konkrete Umsetzung des Dacs ab, was und welche Samplerate am besten klingt,
oder ob DSD oder PCM besser tönt.

Theoretisch ist mehr besser, für die Praxis halte ich 24/192 für völlig ausreichend für die Wiedergabe.

Grüsse Jürgen
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GaK
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Beitrag von GaK »

Danke für die Erklärung, Jürgen.
Ich spiele mit dem Gedanken auf Linn zu wechseln. Ich möchte mich natürlich nicht verschlechtern.
Ich höre ansonsten gerade viel Schallplatte mit einem Linn an einer Linn Phonovorstufe, da wäre eine durchgehende Kette vielleicht sinnvoll.
Die Lautsprecher sind von Silbersand, die belieben auf jeden Fall.
Gruß Guido
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Hybrid-OLI
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Beitrag von Hybrid-OLI »

Servus

Die allermeisten Produktionen finden mit einer Samplerate von 96kHz statt und werden dann
auf 192 hochgerechnet. Auch DSD wird allermeist aus PCM generiert, da wie bereits richtig gesagt,
Bearbeitung nur auf PCM-Ebene erfolgen kann. Allerdings gibt es die Möglichkeit direkt in DSD aufzunehmen.
Nur gibt es eigentlich keine Aufnahme die nicht nachbearbeitet werden muß.
Die Sinnhaftigkeit von DSD ist hochgradig umstritten. Dieter Burmester meinte einst, dabei handele es sich
nur um den Versuch von Sony dem DSD-Erfinder, einen einigermaßen funktionsfähigen Kopierschutz zu
etablieren. ;-)
Bei DSD kommt ein massives Noise Shaping zum Einsatz, welches den Ultraschallbereich geradezu zumüllt.
Als Argument FÜR DSD kann man aber werten, daß die Filter wesentlich simpler gestaltet werden können.
Ob Hi.Res. wirklich Sinn macht muß jeder für sich anhand seines Eindruckes entscheiden. Die theoretischen
Vorteile, gerade bei der Arbeit im Studio sind wohl gegeben. Gerade die höhere Quantisierungstiefe macht
Sinn, da sich Rundungsfehler bei der Bearbeitung reduzieren. Oftmals werden allerdings bestehende 16/44
Daten einfach hochgerechnet auf 24/96/192 um das Ganze dann als Hi.Res. nochmals an den Mann bringen
zu können.

DSD gibt es meist inform von DSD64 oder DSD128 zum Download. Da kann zumindest was die Abspielbarkeit
betrifft, ein entsprechendes Abhörsystem welches DSD beherrscht, schon sinnvoll sein.

Auch daß die meisten Aufnahmen die Redbook Specs. gar nicht voll ausnutzen, stimmt leider ebenfalls.
So daß man Hi.Res. in den allermeisten Fällen doch kritisch hinterfragen kann.
Kommt dann noch Hyperkompression (Loudness War !) hinzu muß man sich sowieso fragen, was das Ganze soll.
____________________________

audiophile Grüße

OLI
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Guido,

ich habe das Musicbook erst einmal gehört, da war ich nicht gerade besonders überzeugt,
ich bin da vom G-Linn aber auch sehr verwöhnt.

Welchen Linn hast Du im Auge?

Grüsse Jürgen
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GaK
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Beitrag von GaK »

Den Linn Selekt DSM hatte ich im Auge...
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GaK
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Beitrag von GaK »

Das steht in der Gebrauchsanleitung zum Lindemann:

Entscheidend für den Klang einer Digitalkomponente ist in erster Linie der Digital/Analog-Wandler. LINDEMANN geht deshalb beim Musicbook SOURCE völlig neue Wege. Wie genau?

Alle digitalen Eingangssignale können - unabhängig von der Quelle - in ein hochauflösendes 1-bit Signal (DSD 256) aufgewertet werden. Dieses Signal wird in den Wandler-Bausteinen direkt in ein Analogsignal umgewandelt - ohne weitere Beeinflussung durch digitale Filter oder digitale Lautstärke-Regelung. Auf DSPs (digitale Signalprozessoren) wird komplett verzichtet. Filterung und Lautstärke-Regelung erfolgen rein analog.

Das so gewonnene Musiksignal ist völlig unverfälscht: höchste Auflösung, brillante Klangfarben, unbegrenzte Dynamik und eine neue, absolut "echte" Atmosphäre, die an analoge Wiedergabe erinnert!
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GaK
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Beitrag von GaK »

@Jürgen
Welchen G-Linn hast Du denn?

Gruß Guido
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Guido,

wenn der Select in Deinem Augenmerk ist, brauchst Du m.E. über den Lindemann nicht mehr nachdenken,
der hat keine Chance.

Grüsse Jürgen

PS. Ich jabe mit einem G-ADS 1 Dac angefangen und betreibe in der Hauptkette einen G-Hub
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GaK
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Beitrag von GaK »

Hallo Jürgen,
den Lindemann habe ich ja schon, ich werden mir den Selekt zur Probe holen und einen Vergleich machen.
Bin gespannt, denn da der Lindemann so schlecht nicht ist, käme ich dann in den Olymp, spätestens nach einer Gertifizierung. :D
Gruß Guido
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atmos
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20-Bit-Recording

Beitrag von atmos »

Hi, ich habe eine Sony-CD im 20-Bit Format, eine absolute Top-Produktion.
Mein AVR kann DSD direkt, aber wenn im Auto-Modus nach PCM 24 Bit/96 kHz gewandelt wird, ist ein Klangunterschied nicht wahrnehmbar.

PCM 24/192 soll sich von DSD absetzen können.

Ich stehe mehr auf DTS HD-MA und Dolby Digital True HD sowie Dolby Atmos.

Gruß
Günther
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Hybrid-OLI
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Beitrag von Hybrid-OLI »

Hi Günther

Eine CD im 20bit-Format ?

Eine CD kann nur 16bit haben. Du meinst wahrscheinlich eine CD mit 20bit-Aufnahme, oder ?
Oder ist eine HDCD gemeint ?
_________________________

audiophile Grüße

OLI
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

GaK hat geschrieben: 01.11.2020, 19:32Was bedeuten die Angaben z.B. von meinem Lindemann Source:
Auflösung: 768 kHz/32 bit und DSD 512
im Vergleich zu Linn Selekt DSM:
unterstütze Formate bis 24 Bit/192 kHz

Sind das zwei verschiedene Sachen, oder das Gleiche? Was ist besser?
Hallo Guido
erinnerst du dich an die Diskussion der hochbeworbenen Megapixel-Zahlen bei Digitalkameras, die völlig von der Qualität des unverzichtbaren Objektivs als Bottleneck ablenkte?
Die verwendeten AKM-Wandler werden vom Hersteller mit S/N=126dB im Mono-Modus angegeben, was sich zu 21 Bit umrechnen lässt. Das bleibt real von 32 Bit übrig. Prinzipiell kann der DAC mit bis zu 768kHz Abtastrate laufen, aber der Frequenz-Übertragungsbereich hängt davon ab, welche Abtastrate die Signalquelle liefert. Mit 768kHz ließe sich ein Übertragungsbereich bis ca 350kHz machen, Lindemann unterstützt bis 200kHz, aber welches Mikrofon, welche Aufnahme geht annähernd auf 50kHz zu?

Ab 1990 nahm die Dynamikkompression (LoudnessWar) der Tonträgerindustrie zunehmend Fahrt auf, 20 Bit, 24 bit kamen erst später, ebenso 96kHz oder andere Abtastraten höher als der 44,1kHz Standard.
Moderne Aufnahmen, die bis zu einem DynamicRange von 6 niedergeknüppelt wurden, stehen alten Aufnahmen mit DR15 gegenüber, die sogar noch von guten alten LPs mit 16 (basierend auf derselben Analogaufnahme) getoppt werden.
Ob man nun Remastered oder Neu anhört, es reicht qualitativ nicht an das heran, was moderne Chips umsetzen können.
Dann folgt dem DAC die Filterstufe, beim Lindemann eine analoge Lautstärkeregelung und eine Ausgangstreiberstufe, die bei RCA/Cinch mit 100 Ohm, bei XLR mit jeweils 20 Ohm angegeben wird. Der Kopfhörerausgang mit Dämpfungsfaktor >100 errechnet sich bei 16-200 Ohm Last zu einem Wert von besser als 2.
Warum der Ausgangswiderstand bei RCA 5mal so hoch ist wie bei XLR, kann verwundern. Mit dem Kopfhörerausgang kommt man in Größenordnungen wie Gerts Ausgangsstufen... :wink:
Will sagen: wenn es dir nicht gelingt, Aufnahmen mit deutlich über 24 Bit und deutlich über 196kHz aufzutreiben, die nicht zugleich stark dynamikkomprimiert sind, könnte es vielleicht Sinn machen, die von dir gestelle Frage anhand von Zahlen zu beantworten.
Aber auch nur vielleicht, weil für den Klang auch andere Aspekte des Geräts entscheidend sein können, wie z.B. die Ausgangsimpedanz, die mit dem Kabel zusammenspielt, oder die Netzteilauslegung (10 µV Rauschspannung sind beeindruckend).
Grüße
Hans-Martin

P.S. ich war zwischenzeitlich mit dem Hund im Wald, einige Antworten haben mich überholt...
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Dipolaktiv
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Beitrag von Dipolaktiv »

Hallo

für die Qualität der meisten Aufnahmen reicht CD, 44.1kHz, 16Bit. Nur sehr wenige hochwertige Produtionen werten 96kHz, 24Bit aus (DVD-Audio Standard).

Mehr (192, 24Bit) ist eventuell gut für Aufnahmestudios aber nicht für die Wiedergabe.

DAC können maximal heute 21Bit (wurde schon erwähnt).
Höhere Samplingfrequnez bedingt bei DAC und ADC immer reduzierte Qualität. Daher besser nicht übertreiben. Es gibt DAC für sehr hohe Sampleraten, die Anzahl Bits sinken dann aber (z.B. 12Bit nur noch).

DSD halte ich für veraltete, Unsinn, wie auch schon erwähnt (Sony 1990, graue Vorzeit). Braucht viel Speicherplatz, hohe Datenrate, hat HF-Müll und ist theoretisch maximal 20Bit, praktisch sicher weniger.

Praktisch alle DAC können heute 192kHz 24Bit, ich denke da ist man bestens bedient.

Gruss

Peter
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GaK
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Beitrag von GaK »

Guten Morgen Hans-Martin,
danke für Deine ausführliche Antwort.
Ich nehme für mich erst einmal mit, dass meine Einschätzung richtig war, dass ich von der Sache nichts verstehe. :D
Wenn ich es richtig verstanden habe geht es darum, dass es zwar theoretische Werte gibt die auf dem Papier gut aussehen, die aber in der Praxis wenig Relevanz haben, da das zur Verfügung stehende Material limitierend Grenzen vorgibt.

Guten Morgen Peter,
danke für Deine Antwort.

Beste Grüße
Guido
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