Boxen entkoppeln

Luxman4Ever
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Beitrag von Luxman4Ever »

Michael hat geschrieben: 18.03.2021, 23:44 Doch je mehr die Schnüre gespannt werden, desto mehr geht das Ganze ja wieder in Richtung einer Ankoppelung des Körperschalls (Weitergabe der Schwingungen des darauf gestellten Gerätes an die Unterlage bzw. auch umgekehrt, oder ????

Schöne Grüße
Michael (aus Bonn)
Moin Michael,
Das ist ja auch das - nach meiner Meinung - modernere Konzept - fuer Geraete.
An-koppeln und nicht ab-koppeln.

Derzeit en vogue eher hart - Holz - Stein - Metall - oder mit String Basen.

Meine Geraete klingen jedenfalls auf der Buchenschublade besser als auf diversen Absorbern welche ab-koppeln.

Beste Gruesse Bernd
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Bsend
Das ist ja auch das - nach meiner Meinung - modernere Konzept - fuer Geraete.
An-koppeln und nicht ab-koppeln.
Warum. Durch Ankoppeln überträgt man Auf der Anderen Seite ja auch die Schwingungen aus einem „Regal“ zurück ins Gerät. Was ist daran moderner?

Ich könnte mir vorstellen, dass es...sofern es überhaupt einen Unterschied macht... besser ist, das Gerät zu beschweren um sicher zu stellen, dass es über die Luft weniger Vibrationen aufnimmt, und gleichzeitig vom vibrierenden Untergrund zu entkoppeln.

Bei Lautsprechern hätte ich erwartet, das Ankoppeln besser ist... aber hier konnte ich in Vegas auf der CES Lautsprecher hören, die entkoppelt deutlich besser gespielt haben, als auf Spikes.

Grüße

Christian
h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Bernd,

wenn man ein wenig mit Aufsteluung spielt, merkt man schnell, das ganze ist nicht s einfach.
Es gibt jede Menge Einflußgrößen.

Ich habe Geräe, die auf Sylomerfedern super spielen, andere klingen darauf total langweilig,
ohne Kraft und ohne Bass, manche sogar schwammig. Dabei ist der Untergrund für alle Geräte gleich.
Ändert sich der Untergrund z.B. für BAS (von Notenschlüssel), dann ändert sich auch das Verhalten des Systems.
Ich denke, dass hat mit den Resonanzfrequenzen zu tun.
Genauso spannen ist das beschweren von Geräten.
Am deutlichsten kenne ich den Effekt, wenn die Deckel auf Klopftest glockig klingen.
Dann profitieren Geräte von der Auflast in aller Regel.
Man kann es aber auch übertreiben, viel hilft nicht viel,
es kann dann auch ins harte und sterile kippen.
Manchmal klingt ein dickes Buch drauf besser als ein schwerer Basaltblock.

Grüsse Jürgen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

chriss0212 hat geschrieben: 19.03.2021, 20:20Durch Ankoppeln überträgt man Auf der Anderen Seite ja auch die Schwingungen aus einem „Regal“ zurück ins Gerät. Was ist daran moderner?
Hallo Christian,
wenn man 2 Medien unterschiedlicher Dichte verzahnt, in denen der Schall sich unterschiedlich schnell ausbreitet, dann prallen unterschiedliche Phasenlagen aufeinander mit dem Effekt von Dämpfung.
Ich könnte mir vorstellen, dass es...sofern es überhaupt einen Unterschied macht... besser ist, das Gerät zu beschweren um sicher zu stellen, dass es über die Luft weniger Vibrationen aufnimmt, und gleichzeitig vom vibrierenden Untergrund zu entkoppeln.
Es gibt nur sehr wenige Hersteller, die ihre Leiterplatten unter das Deckblech montieren und deshalb von einer Stabilisierung dessen profitieren. Cyrus wäre ein Beispiel, allerdings mit resonanzarmem Gussgehäuse. Die übliche Massenware koppelt die Leiterplatte an die Bodenplatte an. Die Platine trägt fast alle mikrofonieempfänglichen Bauteile.
Bei Lautsprechern hätte ich erwartet, das Ankoppeln besser ist... aber hier konnte ich in Vegas auf der CES Lautsprecher hören, die entkoppelt deutlich besser gespielt haben, als auf Spikes.
Die Glaubwürdigkeit steigt enorm, wenn eine Aussage über die Masse des LS-Gehäuses und eine über die Entkopplung der ansteuernen Elektronik hinzukäme. Denn, ob die Körperschallkopplung an den LS oder Elektronik geschieht, läuft auf dasselbe hinaus. Wenn Entkopplung nur bei den LS demonstriert würde, könnte ein falscher, irregeführter Eindruck entstanden sein.
Hier gibt einigen Diskussionsbedarf...
Grüße
Hans-Martin
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Luxman4Ever
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Beitrag von Luxman4Ever »

Moinsen,
Ich bin da wie immer der Empiriker der sich auf seine Ohren verlaesst.

Werde mir beim Fluss 10 Platten Pappelsperrholz 3mm bestellen und einfach mal testen.
Wenn's nichts bringt dann taugt es als Edel Anzuender im Kaminofen. 😁

Ich werde berichten.

Beste Gruesse Bernd
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Hans-Martin

Da wir bei Modern waren...
Die Glaubwürdigkeit steigt enorm, wenn eine Aussage über die Masse des LS-Gehäuses und eine über die Entkopplung der ansteuernen Elektronik hinzukäme.
Ist das nun die moderne Art mich als Lügner hinzustellenden?

Zum Rest: Nein, aus meiner Sicht gibt es keinen weiteren Diskussionsbedarf mit Dir.
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Chris,
niemals als Lügner, nur als Beobachter, der gewisse physikalische Aspekte nicht in sein kritisches Hinterfragen miteinbezogen haben mag.
Akustik und die Schwingungslehre der Mechanik sind eng verknüpft.
Ich bitte um eine sachlich-orientierte Diskussion des Themas.

LS auf 4 Spikes stehen nicht so kippelfrei wie LS auf 3 Spikes. Kippeln (Spiel eines Spikes) führt zu nervig-scharfen Höhen, unangenehm hörbar bei männlichen Gesangsstimmen. Ein Vergleich ist einseitig leicht manipulierbar, wenn 4 Spikes, dann auch absolute Spielfreiheit.
Dabei (nur 3) spielt deren Anordnung (2 Spikes vorn, 1 hinten anders/schlechter als 1 vorn, 2 hinten) auch noch eine Rolle, erklärbar mit der Bevorzugung von Druck beim menschlicher Wahrnehmung.
Elastomere haben solche Probleme nicht.

Körperschallentkopplung macht solchen Unterschied nicht so wie die fehlerbehaftete Ankopplung der LS an die große Masse des Untergrunds (Estrich).
Grüße
Hans-Martin
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Dipolaktiv
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Beitrag von Dipolaktiv »

Hallo Chris

meine Erfahrung ist enkoppeln also Gummipuffer etc. unter die Lautsprecher sodass die Lautsprecher nicht den Boden in Schwingung versetzten.

Von Spikes halte ich nichts. Spikes regen den Boden an und das ist schlecht.

Gruss

Peter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Peter,
hast du schwimmend verlegtes Laminat, ist dessen Biegewelle schon vorprogrammiert. Bei einem Verbundestrich mit mehren Tonnen (1000kg) sieht es schon anders aus, wenn die 50 g eines Tieftöners bzw. die Gegenkräfte seines Antriebs diese anregen sollen.
Newton lässt grüßen.
Hans-Martin
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Dipolaktiv
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Beitrag von Dipolaktiv »

Hallo Hans-Martin

ich habe Laminat als Boden.

Die Lautsprecher stehen direkt auf einer Granit Bodenplatte, darunter Gummipuffer darunter der Boden.
Da schwingt gar nichts, kein Bass im ganzen Gebäude hörbar.

Gruss

Peter
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Hans-Martin
niemals als Lügner, nur als Beobachter, der gewisse physikalische Aspekte nicht in sein kritisches Hinterfragen miteinbezogen haben mag.
Ich war in einem Raum... da standen Lautsprecher auf Spikes... habe ich mir angehört... dann hat man die Lautsprecher von den Spikes genommen und an gleicher stelle auf sehr weiche Dämpfer gestellt. Den Namen weiß ich nicht mehr... dann habe ich mir die angehört... und der Unterschied war frappierend. Hätte ich so nie gedacht. Es waren Standlautsprecher, ca. 1,2m hoch geschätzt 30-40kg... aber egal was das auch war: ich habe das so erlebt... das anzuzweifeln finde ich schon recht anmaßend, denn wenn Du meine Erlebnisse anzweifelst, ist das ja nichts anderes als zu behaupten ich lüge.
Ich war damals sehr kritisch, da ich eigentlich eher ein fan davon war, Lautsprecher anzukoppeln... jetzt sehe ich das nicht mehr so pauschal. Bei Geräten sehe ich das jedoch anders.
LS auf 4 Spikes stehen nicht so kippelfrei wie LS auf 3 Spikes. Kippeln (Spiel eines Spikes) führt zu nervig-scharfen Höhen, unangenehm hörbar bei männlichen Gesangsstimmen. Ein Vergleich ist einseitig leicht manipulierbar, wenn 4 Spikes, dann auch absolute Spielfreiheit.
Habe ich irgendwo etwas geschrieben worauf das Bezug nimmt? Natürlich stehen Dinge auf 3 Füssen besser als auf 4... sofern sinnvoll verteilt.
Es gibt nur sehr wenige Hersteller, die ihre Leiterplatten unter das Deckblech montieren und deshalb von einer Stabilisierung dessen profitieren. Cyrus wäre ein Beispiel, allerdings mit resonanzarmem Gussgehäuse. Die übliche Massenware koppelt die Leiterplatte an die Bodenplatte an. Die Platine trägt fast alle mikrofonieempfänglichen Bauteile.
Das es da nur wenige gibt: da bin ich bei Dir. Trotzdem kann ein Gerät meine Meinung nach profitieren wenn es beschwert wird... auch über den Deckel. Habe übrigens selber ein Gerät hier stehen, bei dem Die Platine kopfüber montiert ist... da ist die Geräteoberseite aber auch geschätzt 5mm Aluminium. Das Bild zeigt die GeräteUNTERSEITE
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Warum könnte eine Beschwerung des Deckels etwas bringen: Wenn es schwerer wird, sinkt die Resonanzfrequenz so weit, dass sie sicher weitaus tiefer ist als die eines Regals... wenn ich dann noch das Gerät über dämpfende Materialien vom Regal entkoppel, wird auch die Vibration des Regals nicht mehr auf das Gerät und damit auch nicht auf die Platine übertragen.
Ich habe ja nicht behauptet, dass es eine Verbesserung bringen MUSS aber ich könnte es mir so erklären.

Ich behaupte übrigens eher selten, das Dinge keinesfalls sein können oder auf jeden Fall so sein müssen... ich berichte eher von meinen Erfahrungen und versuche diese über meine oft vereinfachten Theorien zu erklären... also auch vieles aus dem Bauch heraus.

Grüße

Christian
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo
Habe ich irgendwo etwas geschrieben worauf das Bezug nimmt? Natürlich stehen Dinge auf 3 Füssen besser als auf 4... sofern sinnvoll verteilt.
Hier möchte ich mich selbst verbessern: sie stehen nicht besser, aber sie können nicht kippeln. Auf der anderen Seite können sie natürlich deutlich labiler stehen und schneller umfallen, da es ja bei rechteckigen oder Quadratischen Dingen automatisch zu Gewichtsüberhängen kommt, wenn sie nur auf 3 Füssen stehen.

Grüße

Christian
Take5
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Beitrag von Take5 »

Hallo,
pauschale Urteile helfen bei diesem Thema IMHO nicht weiter. Meine LS stehen wie ausgeführt wesentlich stabiler auf drei Punkten als wenn ich vier unter dem schmalen Gehäuse hätte. Die stehen "satt" mit ihren 80Kg.

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Das Thema An- oder Abkoppeln war schon immer eines und erinnert mich an einen Krankenhausaufenthalt nach einem schweren Unfall. Die erste Physiotherapeutin kam mit Wärme, die nächste Woche eine andere mit Kälte. Beides funktioniert irgendwie.

Viel wichtiger für mich ist überhaupt ein Konzept zu haben und meines war ein sehr aufwendiges Gehäuse zu bauen um Schwingungen dessen zu vermeiden, da die zusätzlichen Schallanteile zu einer unpräzisseren Wiedergabe führen. So ist es als Sandwichgehäuse mit entkoppelten inneren Gehäuse ausgeführt und die Schallwände mit Gewindestangen über die Chassisbesfestigung entkoppelt verspannt.

Somit wollte ich auch, dass der LS fest steht und keine Eigenbewegung ausführen kann, weil dies eigentlich meinem Ansatz wiedersprechen würde.
Der LS spielt sehr präzise, was auf mehreren Treffen immer wieder bestätigt wurde. Thomas Ahlersmeyer von Hifi - Selbstbau und Akustiker bei Ford fand dies so auffällig, dass er das Konzept dafür zu einem großen Teil verantwortlich sieht. Somit für mich Ziel erreicht.

Kommt eben mit auf das Gesamtkonzept an sofern es eines gibt und für mich gehört das mit zum LS und nicht zum Experiment durch Anwender.

Grüße Chris
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Hallo Chris,

Danke für deinen Post.
Was spitzt denn hinter der Take5 Box hervor?
Erinnert mich an Taneo-Furnier.

Viele Grüße
Thomas
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SirMartin
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Beitrag von SirMartin »

Hallo zusammen,

Ich habe mich auch länger mit dem Thema Entkopplung beschäftigt und mich dann final für die Gaias entschieden.
Das Ergebnis war verblüffend positiv. Klanglich ein großer Schritt nach vorn. Ich würde es immer wieder machen und für die eingesetzten 580€ für 8 Stück kenne ich keine Tuningmasnahme die nur annähernd so ein Ergebnis abliefert.

Grüße
Martin





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