Entkopplung/Dämpfer für DBA-Subwoofer an Wand?

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treble trouble
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Entkopplung/Dämpfer für DBA-Subwoofer an Wand?

Beitrag von treble trouble »

Hallo zusammen,

Gegeben: ein Double Bass Array mit Boxen (Subwoofergehäusen) in 40cm x 120cm x 12cm (B,H,T)

Ziel: Bestmögliche Entkopplung der Boxen von der Wand, um keinen Ärger mit dem Nachbarn zu bekommen.

Frage: Was für Dämpfer oder Polster nimmt man am besten, um sie zwischen Boxen und Wand zu setzen?

Ich bekam empfohlen:
isolate it sorbothane Produkte:
https://www.amazon.de/s?k=isolate+it+so ... _ss_i_2_10
(sind nicht ganz billig, aber wenn sie wirklich gut sind... Ggf. sind die aber vor allem zum Absorbieren von hohen Frequenzen gedacht?)

Alternativ dachte ich an so etwas:
https://www.dienadel.de/dynavox-quadrav ... -353638060
https://www.dienadel.de/dynavox-antivib ... -353636712
(Ob das wohl ausreichend ist?)

oder
https://www.dienadel.de/sinnoxx-round-s ... -353628380
(könnten ggf. etwas klein sein. Oder ist das gerade gut? Viel Gewicht müssen die ja nicht tragen.)

Hat da jemand Erfahrungen zu und kann mir etwas empfehlen? Ggf. auch weitere Alternativen?

Danke und schöne Grüße
Gert
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Gert,
offenbar hast du Gehäuse, die rückwärtig geschlossen sind. Die Höhe von 1,20m lässt darauf schließen, dass diese den Raum bis zur Zimmerdecke nutzen. Ich würde beide Gehäuse miteinander verschrauben.
Wenn du einen schwimmend verlegten Estrich hast, könntest du die Gehäuse damit verschrauben, was hinter den Gehäuse ein Luftpolster lässt. Die Ankopplung an eine große Masse ist eine Methode, die Antriebskraft auf die geringste Beschleunigung zu bringen. Und im DBA wirkt auf der anderen Seite der Gegenpart gegenphasig bezogen auf Luftschallgeschwindigkeit, aber die mechanische Verkopplung über den Zementestrich mit Stahlmatte hat eine etwa 10fach schnellere Übertragung.
Zu klären bleibt der Unterschied von zum Nachbarn durchdringenden Bässen, wenn der Raum seine üblichen Resonanzen hat gegenüber dem Fall, dass diese per DBA im Zaum gehalten werden. Der Unterschied beträgt geschätzt üppige 12dB bei Dröhneffekten.
4 Tieftöner haben eine bewegte Masse zwischen 200-400g.
Eine Wand mit 4m Breite und 2,50m Höhe (=10qm) hat bei 24cm Dicke ein Volumen von 2,4 m^3, bei einer Rohdichte von Kalksandstein zwischen 1200-2200 kg/m^3 muss man mit fast 4 Tonnen rechnen, dem 10000-fachen der bewegten Masse (4 Schwingspulen+Membranen).
Die bewegte Fläche bei einem Isophon PSL320/400 GJW liegt bei 514 qcm, gemessen an den 10qm macht das bei 4 Stück 1/50 der Wandfläche zum Nachbarn aus, wobei die Membranmasse 1/10000 der Wandmasse hat.
Ich schließe eine Denksportaufgabe daran an: Was ist für den Nachbarn schlimmer, die stahlharte Kopplung der LS-Magnete an besagte Wand, deren 10000-fache Masse nicht den Vorteil einer weichen Aufhängung hat, wie die TT-Membran, also weniger als 1/10000 des Hubs machen wird, dafür aber -sehr vereinfachend betrachtet- die 50-fache abstrahlende Fläche der Membranen hat,
oder die Auswirkung des resultierenden Luftschalls?

Ich würde die Gehäuse unten mit 2 Spikes auf den Boden stellen und oben mit Schraubhaken in Plastikdübeln in der Decke als Anhängepunkte für Federn verankern, die ein Kippen der hohen Gehäuse verhindern, aber kaum Kräfte einkoppeln, die senkrecht zur Fläche der Decke stehen, also diese kaum zum Schwingen anregen.
Die Auswahl der Federn könnte zwischen Lederriemen über Sylomer bis zu Federn aus Bettgestellen reichen. Ein lockerer Stahlseilring könnte extra Sicherheit bieten, falls das entkoppelnde Material versagt und reißt.
Grüße
Hans-Martin
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo Hans-Martin,

Danke für Deine wie gewohnt sehr ausführliche und technisch detaillierte Antwort. Ich merke dabei, dass meine Infos doch zu spärlich waren. Die prinzipielle Befestigung steht schon fest:

Die Boxen hängen an der Wand, stehen also nicht auf dem Boden und berühren auch nicht die Decke. Die Vorderen hängen dabei senkrecht, ca 20cm über dem Boden, so dass die Membran in der Mitte zur Raumhöhe zu liegen kommt. Die Hinteren hängen waagerecht, mit den Membranen an gleicher Position wie die Vorderen.

Die Aufhängung erfolgt wie bei Küchenschränken: Schraube mit Kunststoffdübel in Betonwand. Daran werden die in der Höhe etwas verstellbaren Aufhängungen eingehängt.

Bei einer Teststellung (von meroVinger Audio) standen die Boxen auf seitlich stehenden Regalen mit ca. 1cm Abstand zur Wand. Sie hatten also gar keinen Kontakt zur Wand. In den 4 Wochen, die ich damit sehr gut Musik gehört habe, hatten die Nachbarn nichts davon mitbekommen, auch nachdem ich nachgefragt habe nicht. Daher wollte ich eine möglichst ähnliche Situation mit den an der Wand aufgehängten Boxen schaffen und sie etwas abpolstern.

Aber so wie ich Deine Ausführung verstehe, ist eher der Schalldruck das Problem, so dass ich gar nicht so sehr viel Aufwand in die Gummipolster (oder Filz, etc.) stecken muss. Da außerdem die Schwingung der Boxenrückwand in der Mitte am größten sein dürfte und ich die Polster eher an den Ecken platzieren würde, ist das Thema vermutlich von noch geringerer Bedeutung.

Schöne Grüße
Gert
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo,

um den Thread abzuschließen:

Ich habe mich für diese Dämpfer entschieden:
https://www.dienadel.de/dynavox-antivib ... -353636712
DYNAVOX ANTIVIBE DÄMPFUNGSFUSS

Allerdings sind die doch härter, als ich sie in Erinnerung hatte. Ich habe keine Ahnung, wieviel sie bringen. Lässt sich ja kaum überprüfen. Ich müsste bei den Nachbarn ein Messmikrofon aufbauen. Oder wenigstens eine Hör-Testreihe durchführen. Aber mal eben so lässt sich das alles ja auch nicht umbauen.

Auf jeden Fall halten sie aber die Boxen 1cm von der Wand ab.

Sollten sich die Nachbarn doch mal melden, werde ich einen isolate it sorbothane Dämpfer ausprobieren. Aber normalerweise höre ich auch nicht in Discolautstärke...

Schöne Grüße
Gert
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