Ethernet-Kabel Hörvergleich

Luxman4Ever
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Beitrag von Luxman4Ever »

chriss0212 hat geschrieben: 30.09.2020, 12:31 Hallo Thomas

ich habe ja nicht bezweifelt, dass man ein besseres Netzwerkkabel auf dem letzten Meter hört.

Es ging mir um den Satz:
Man verschenkt einfach Klangqualität,
die sich nicht mehr herbeizaubern lässt.
Wenn sie sich nicht wieder herzaubern ließe, wäre auch der letzte Meter egal. Es muss also irgend etwas geben, was wir nicht erfassen können.

Grrüße

Christian
Also ich hab mir da eine Theorie gebastelt betreffs des Einflusses der 1,5m vor den 10m Festverkabelung.
Die Festverkabelung ist - vermutlich - UTP - also ungeschirmt - bisher klangen alle geschirmten - davor - deutlich schlechter.
Evtl. macht die Kombination von geschirmtem Kabel vor oder hinter einer langen Strecke ungeschirmt diesen Effekt.
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Luxman

Was auch immer es ist ;)

Der Effekt trifft ja auf viele Verbindungen zu... auch auf Netzkabel. Und wie gesagt: Ich Zweifel keineswegs an, das es hörbare Unterschiede gibt... nur erklären können wir dies nicht ;)

Ich selber nutze ja auch gerne mein gestriptes billig CAT- Kabel in meiner Dante Strecke...

Grüße

Christian
music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Christian,

Nach meinem Verständnis kann es sich nur um (allgegenwärtige) Störungen handeln, deren Existenz sich hier aufgrund der räumlichen Nähe hptsl. zum DA-Wandler ‎besonders bemerkbar macht.  Hinzu kommen ggfs. 'selbst' verursachte Störfaktoren, bspw. durch haushaltsübliche Geräte, die direkt oder indirekt einstrahlen.

Außerdem ist es nunmal leider so, dass wir als Hobbyisten praktisch nirgendwo einen direkten Einfluss haben - außer eben auf den letzten Metern. Da versucht man eben da, noch irgendetwas zu reissen... :D

Grüße,
Thomas‎
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Luxman4Ever
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Beitrag von Luxman4Ever »

chriss0212 hat geschrieben: 30.09.2020, 12:31 Hallo Thomas
Wenn sie sich nicht wieder herzaubern ließe, wäre auch der letzte Meter egal. Es muss also irgend etwas geben, was wir nicht erfassen können.

Grrüße

Christian
Hallo Christian,
Da ist etwas Wahres dran - sonst waeren wir vom gelieferten Netzstrom voellig abhaengig.
Ein Freund von mir benutzt teure Netzfilter und schwoert darauf.

Beste Gruesse Bernd
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Es macht m.b.M.n. Sinn, andersherum zu denken. Wir reden also nicht vom letzten Meter sondern vom ersten Meter.
Das Geraffel bildet ja mit all den Kisten bzw. Kistchen und den Kabel dazwischen ein engmaschiges Netz. Und darüber erfolgt ein Fliessen von Ausgleichsströmen und das Ein- bzw. Ausstrahlen von Störungen.
Wenn also z.B. der Austausch eines geschirmten Ethernetkabels gegen ein ungeschirmtes Änderungen bewirkt, müssen sich elektrische Parameter ändern und zwar vor Ort und nicht beim Server in "Neuland".

Grüsse
Uli
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Uli,

So kann man es natürlich auch ausdrücken - und das sprachliche Bild vom 'ersten Meter' mag hier tatsächlich einleuchtender wirken.

Sehr schön.

VG,
Thomas
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Im Falle von Onlinestreaming wie Tidal wäre es doch der "letzte" Meter.

Das Beispiel mit den Netzkabeln fand ich schon ganz sinnig.
Vom Kraftwerk zum Haus liegen ebenfalls einfachste Kupferstrippen.
Wenn man also nun auch mit anderen Netzkabeln Unterschiede heraushört,
kann es bei LAN durchaus ebenso sein.

Ulis Theorie, das sich elektrische Werte ändern, erscheint mir da am sinnigsten.

Meine eigene Theorie ist, das unterschiedliche Materialien eine Art "Signatur" haben.
Tauscht man an beliebiger Stelle, ob nun DC, USB, LAN, Strom, ein einfaches Kupferkabel
gegen eins hoher Reinheit, gewinnt man fast immer "Sauberkeit" hinzu. Meist auch bessere Detailwiedergabe.
Silber hingegen, richtig ausgewählt, wirkt entspannter, relaxter, dennoch transparenter, Emotionaler.
Das kann doch kein Zufall sein !
Das gleiche übrigens bei Stromsteckern. Gleiche elektrische Werte, dennoch hört man die reine Beschichtung
wie Rhodium, Gold, Kupfer als "Signatur" heraus.
Durch die elektrischen Werte wie L und C beeinflusst man dann noch die Höhendämpfung, die Präzision,
Geschwindigkeit als auch Ausgewogenheit. Die Isolatoren, als auch Schirmung, bringen sich mit ein.
Unser Ohr scheint also so empfindlich zu reagieren, diese Signaturen herauszuhören. Dabei ist es unerheblich,
ob vorher kilometerweise "schlechtere" Kabel verbaut wurden.

Da man aufgrund eines Kabelaufbaus und dessen elektrischen Werten leider noch nicht präzise sagen kann,
was sich klanglich damit verändert, reicht mir die altbekannte Vorgehensweise. Ausprobieren.
Bei Gefallen so lassen. Tauscht man dann nach einiger Zeit wieder zurück, macht Musik "weniger" Spaß.
Dann kann man ja doch nicht so falsch gelegen haben. Wieso auch immer.

Gruß
Stephan
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Uli

Ich meine tatsächlich den letzten Meter ;)

Z.B wird festgestellt, dass es einen Unterschied macht, was man für ein Kabel an die TAE Dose zum Router macht... oder Unterschiede bei Netzkabeln die in der Wandsteckdose stecken... davor ist ja keine weitere Elektronik... also muß es doch irgend etwas geben, was die Kilometer davor irgendwie Wegfiltert. Zumindest nach meinem Verständnis.

Grüße

Christian
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
niemals käme ich auf die Idee in einer HiFi Kette die Erklärungen zu Netzkabelklangeinfluss und Netzwerkkabeleffekten mit denselben Erklärungsansetzen herzuleiten.
Auch wenn bei beiden Kabeltypen der letzte Meter nach Beobachtung einen größeren Einfluss hat als man sich angesichts vieler Kilometer vor dem Hausanschluss vorstellen kann.
Unterschied 1:Netzkabel versorgen von einem Knotenpunkt aus mehr oder weniger sauber sternförmig auseinandergehend die beteiligten Geräte.
Die Netzwerkkabel sind eher Bindeglieder einer Kette von aufeinanderfolgenden Geräten, also Querverbindungen der Geräte untereinander.

Unterschied 2: Beim Netzkabel geht es um größere Ströme bei höherer Spannung. Da die Geräte mit Transformatoren, Gleichrichtern und Siebelkos daraus geglättete Gleichspannung machen, dürfte eine Vibration aus Luftschallrückwirkung auf das Kabel nur einen untergeordneten Effekt haben. Dominanter dürfte der Längswiderstand des Kabels mit Steckverbindern sein, der der schnellstmöglichen Ladung der Elkos entgegensteht.
Wer ein Netzwerkkabel von seiner Ummantelung befreit hat, was den elektrischen Werten wohl kaum einen Unterschied macht, weil das äußere Isoliermaterial ja bekanntermaßen nicht leitfähig ist, und trotzdem einen hörbaren Unterschied in Richtung feiner, schlanker, offener in der Raumabbildung wahrnimmt, kann vergleichende Versuche mit dem Netzkabel machen.

Unterschied 3: Die Netzkabel verbinden die Geräte auf dem Umweg über die Netzleiste, jedes Kabel hat eine unumgängliche Induktivität, wobei Phase und Null sich durch gleichen Stromdurchfluss etwas kompensieren können, während der Schutzerdeleiter nebenher läuft (wäre er strombelastet, sollte der Fehlerstromschutzschalter den Stromkreis trennen).
Netzwerkkabel sind beidseitig durch Übertrager galvanisch getrennt. Wenn die Kabel beidseitig korrekt impedanzangepasst sind, ist ihre Übertragung weitgehen verlustfrei. Eine kapazitive Kopplung innerhalb der Übertrager liegt außerhalb der Kabel, hängt also von den Geräten ab, nicht vom Kabel. Wegen der Symmetrie der Datenaderpaare ist ein Vergleich zum Netzkabel unpassend, denn bei Netzkabeln führt die Phase die Wechselspannung, der Nulleiter hat bestenfalls Erdpotential, im praktischen Fall ein Potential, welches sich nach Herrn Ohm aus dem Spannungsabfall = Strom * Leiterwiderstand herleiten lässt.
HMStrassner stellt die Netzkabelinduktivität und die Kapazität zwischen den Gerätegehäusen als Parallelschwingkreis dar, der sich (von ihm zwischen 8 und 12MHz im Versuch) aufzeigen lässt.

Gemeinsamkeiten: Bessere Kabel erkennt man nicht zwangsläufig am Preis. Würde ein Endspurt die Performance nicht verbessern, gäbe es ihn vermutlich nicht (bei beiden unpassendes Argument).
Zu Unterschieden wie auch zu Gemeinsamkeiten fällt mir noch mehr ein, teilweise schon -speziell zum Thema 50Hz gegen MHz-Digitaldaten- geschrieben, aber noch nicht reif zum Absenden...
Grüße
Hans-Martin

P.S. zu den Unterschieden: Stellt euch vor, der Verstärker sendet über das Verbindungskabel eine Nachricht ans Elektrizitätswerk: Legt mal ne Schippe drauf, mein Speicher (Elko) läuft leer! :wink:
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Hans-Martin
niemals käme ich auf die Idee in einer HiFi Kette die Erklärungen zu Netzkabelklangeinfluss und Netzwerkkabeleffekten mit denselben Erklärungsansetzen herzuleiten.
Solltest Du mich meinen... habe ich ja nicht gemacht... ich habe mich nur gefragt wie es unter verschiedenen Voraussetzungen auf dem letzten Meter noch zu Unterschieden kommen kann... das dies in beiden Fällen die gleiche Ursache haben muss unterstelle ich ja nicht.

Grüßle

Christian
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Stephan
Das Beispiel mit den Netzkabeln fand ich schon ganz sinnig.
Vom Kraftwerk zum Haus liegen ebenfalls einfachste Kupferstrippen.
Wenn man also nun auch mit anderen Netzkabeln Unterschiede heraushört,
kann es bei LAN durchaus ebenso sein.
Danke... :cheers:
Meine eigene Theorie ist, das unterschiedliche Materialien eine Art "Signatur" haben.
Hast Du das mal probiert? Also mal die Reihenfolge von Kabeln in gleicher Kette geändert? Wäre auf jeden Fall mal ein Experiment wert ;)
Mal einen Haufen langer Kabel zusammenstricken und dann mal vorne mal hinten etwas hochwertiges einsetzen...

Viele Grüße

Christian
SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Ich nehme an, Hans-Martin meint mich ?
Der Bezug Strom zu Lan sollte eigentlich diese "Der letzte Meter" Theorie gleichsetzen.
Auf den Hinweis, das zum Rechenzentrum ja noch einige "Einfaches Kupfer"-Lan Kabel liegen. Wie eben bei Strom auch.
Weiterführend dann meine Meinung zu Signaturen verschiedener Materialien.

@Christian:
Natürlich habe ich das mal probiert. In vielen Varianten.
Setze ich z.B am Router ein Kupfer-Lan ein, und vorm Streamer eins aus Silber, und tausche beide gegeneinander,
gefällt es mir weniger. So scheint direkt am Streamer die Wirkung höher zu sein. Da aber noch ein Ether-Regen davor sitzt,
kann es auch darin begründet sein.
Sehr gut kann man es bei Cinch-Kabeln heraushören. Hat man meinetwegen zwischen CD und Vorstufe ein besseres Cinch, und zwischen
Vor- und Endstufe ein schlechteres, und tauscht beide gegeneinander, spielt es deutlich gruseliger. Aber wirklich deutlich.

Den von dir erwähnten "Haufen langer Kabel" habe ich mit Strom und Signalkabeln mal versucht. 3 Stromkabel per kurzem Adapter
in Reihe geschaltet, und mir das angehört. Sind alle 3 Kabel identisch, hört man eigentlich nur den Einfluss der beiden Messingkontakt Adapter.
Also einen Hauch enger, grobkörniger. Nimmt man 3 Beipackstromkabel in Reihe, und ersetzt eins davon an beliebiger Position
durch meinetwegen ein sehr gutes aus Silber, hört man sehr schnell dessen Einfluss. Es ging mir bei derlei Versuchen darum,
neue Erkenntnisse zu erlangen. Dadurch kam ich auch auf die Erklärung mit der Signatur eines Materials.
Übertragen in etwa, als ob man Farbstoff in einen Fluss schüttet. Am Ende des Flusses kommt die Farbe an, ganz gleich, wo man sie einbringt.

Ein Beispiel dafür:
Setzt man die 3 Beipackstromkabel zusammengeschaltet z.B zwischen Wanddose und Netzleiste, und ersetzt eins davon durch eins
aus Silber, hört man den gleichen Unterschied, als ob man es wieder herausnimmt, und es statt dessen direkt am Sicherungskasten verbaut.
So ist also NICHT ausschließlich der letzte Meter allein entscheidend.

Gruss
Stephan
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Stephan
Ein Beispiel dafür:
Setzt man die 3 Beipackstromkabel zusammengeschaltet z.B zwischen Wanddose und Netzleiste, und ersetzt eins davon durch eins
aus Silber, hört man den gleichen Unterschied, als ob man es wieder herausnimmt, und es statt dessen direkt am Sicherungskasten verbaut.
So ist also NICHT ausschließlich der letzte Meter allein entscheidend
Das sind doch gute News... jetzt müssen wir noch noch alle in ein Gemeinschaftshaus ziehen... und dann packen wir in die Netzwerk- und Stromzuleitung unten im Haus jeweils ein Kabel... dann profitieren davon alle :cheers: :cheers: :cheers:

Viele Grüße

Christian
uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

chriss0212 hat geschrieben: 30.09.2020, 21:43 Hallo Uli

Ich meine tatsächlich den letzten Meter ;)

Z.B wird festgestellt, dass es einen Unterschied macht, was man für ein Kabel an die TAE Dose zum Router macht... oder Unterschiede bei Netzkabeln die in der Wandsteckdose stecken... davor ist ja keine weitere Elektronik... also muß es doch irgend etwas geben, was die Kilometer davor irgendwie Wegfiltert. Zumindest nach meinem Verständnis.

Grüße

Christian
Christian,

no flames necessary :) Es ist eigentlich egal, ob man das nun als ersten bzw. letzten Meter sieht. Klar sollte doch sein, dass ein Gerät, z.B. der Router Empfänger bzw. Sender von Nutz- als auch Störinformation sein kann. Ein Beispiel: wenn am TAE-Anschluss Störfrequenzen drauf sind, könnte ja eine Induktivität Störfrequenzen rausfiltern. An dieser Stelle dürften unterschiedliche Kabelaufbauten bzw. -materialien auch unterschiedlich wirken.
Wenn nun hingegen der Router selbst rückwirkend Störfrequenzen auf die Leitung packt (wir haben ja Hin- und Rückrichtung gemeinsam), kann dies ebenfalls durch ein Kabel beinflussbar sein.

Natürlich sollten die Verbindungen hier auch galvanisch getrennt sein. Was für DC ja auch einfach ist. Aber für HF?

Grüsse
Uli
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Schischu
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Beitrag von Schischu »

chriss0212 hat geschrieben: 30.09.2020, 21:43
Z.B wird festgestellt, dass es einen Unterschied macht, was man für ein Kabel an die TAE Dose zum Router macht...
Hallo zusammen,

ihr könnt mich jetzt für bekloppt erklären - aber ich habe meine Fritzbox ohne TAE Dose direkt in der LSA Leiste mit einem Ethernetkabel am Hausanschluss angeschlossen - der Unterschied war mehr als deutlich !

Als weiter "Steigerung" habe ich mein Kabel direkt an die "Klingeldrähte" der Telekom angelötet - der Wegfall der Blechklemme war nochmal ein sehr deutlicher Unterschied zu vorher.

Als günstiges, aber für meine Ohren gutes Kabels hat sich dieses hier erwiesen -> https://www.dienadel.de/viablue-ep-7s-s ... -353632247

Gruß
Hendrik
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