Ethernet-Kabel Hörvergleich

Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Milhouse hat geschrieben: 23.12.2021, 12:57 Ich bin mir aber inzwischen ziemlich sicher, das das mehr an Räumlichkeit, was hierdurch entsteht, nur oberflächlich durch "verbiegen" des Ethernetsignals durch Fehlanpassungen der Impedanz und Erhöhung der Jitter entsteht (beides im Ethernet Signal gemessen, jedoch noch nicht im Audio Signal). Wenn man sich anschaut, was LAN Isolatoren und DIY Kabel aus dem Signal machen, dann macht es meines Erachtens überhaupt keinen Sinn zuerst mit Clock Upgrades oder audiophilen Switchen ein sauberes Signal zu erzeugen und es dann hierdurch direkt wieder zu versauen.
Hallo Eric,
als sich bei SPDIF Signalen den Wechsel von PLL-basierten Eingangsreceivern der DACs zu Upsamplerbausteinen mit eigener Clock vollzog, bemerkte ich eine deutlich geringere Empfindlichkeit gegenüber Kabelqualitätsunterschieden. Diese wurden aber nicht ganz unbedeutend.
Die Vorteile von galvanischer Trennung durch Trennübertrager kamen für mich mehr zum Tragen als die Nachteile durch Signalverformung, wo noch eine PLL sich auf die Flanken des Signals synchronisieren musste, sah ich es andersherum. Bei der Befüllung eines FIFO-Pufferspeichers scheinen Signalverformungen nachrangig zu sein.
LAN ähnelt der AES/EBU Übertragung, jedoch ist (bei LAN) häufig eine Mittelanzapfung des Übertragers per Kondensator auf Signalmasse gelegt.
Für mich spielen Kabelparameter wie Dielektrische Absorption des Isoliermaterials und die Massenträgheit des Mantels (+ Schirm) beim Empfang von Luft- und Körperschall speziell im Bass auch eine wichtige Rolle.
Ich habe in meinen Anlagen nur noch Kabel ohne Mantel. Strippen hatte bei mir einen ansatzweise ähnlichen Effekt wie Raumkorrektur: nimmt man Dröhneffekte, Bassmodulation heraus, gewinnt man Klarheit und Transparenz, der Klang wird auch schlanker, entschlackter, leicht durch die Zielkurve ausgleichbar.
Schafft die Veränderung es, den Sänger etwas nach vorn in Richtung Hörer zu rücken, während die Tiefe des Raum womöglich größer wahrgenommen wird, ist das für mich ein Indiz für eine deutlicher erkennbare Anfangszeitlücke, ermöglicht durch besseren Störabstand.
Eine möglichst breite Bühne ist nicht mein Ziel, schon gar nicht, wenn sie zu Lasten der räumlichen Tiefenstaffelung geht.
Grüße
Hans-Martin
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Milhouse
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Beitrag von Milhouse »

Hallo Hans Martin,

bei einer richtigen Implementierung sollte die Mittelanzapfung des Transformers (Center Taps) Kabelseitig und somit für das ankommende Signal (das sich ja durch Auto MDIX per Zufall auf 1/2 oder 3/6 des RJ45 befindet - wodurch sich auch die Singalrichtung pro Kabelpaar per Zufall ändern ) nicht auf Signalmasse liegen, sondern auf Gehäuse/Schirmung. Jedoch wir hier im unteren Frequenzbereich nichts abgeführt, da hier ein 1nF Kondensator dazwischen sitzt. Allerdings ist das Implementierungsabhängig. Die Störungen, die hier abgeführt werden - selbst wenn sie in der Signalmasse landen, haben meiner Erfahrung nach keinen Einfluss. Ich habe hierzu einen Transformer einmal mit Mittelanzapfung gegen PE (ohne Kondensator) und einmal ohne Ableitung vorgeschaltet - ohne Klangänderung. Das einzige, was sich messtechnisch ändert, sind die einzelnen Signale von + und -, die dann auf PE geshiftet werden und Störungen, die das Diffenzialsignal sowieso nicht interessieren eliminiert werden.

Das Problem mit den gestrippten Kabeln ist, das durch das auseinanderlegen der Paare und entfernen der 2 nicht benötigten die Impedanz laut Galen Gareis, Ex Chefdesigner von Belden für CAT Kabel mit dem ich mich hierzu schonmal ausgetauscht habe, die Impedanz auf 125 Ohm erhöht wird. Ich habe das nicht nachgemessen, da ich keine Impedanzmessungen mache, allerdings kann man im Eye Pattern des Signals erkennen, das hierdurch ein leichtes Überschwingen im Signal als Spitzen erzeugt wird und das Signal eine höhere Spannung Peak2Peak als die 2V hat.

Bzgl. der Isolatoren habe ich folgende Erfahrung gemacht. Isoliere ich mittels eines Kondensators, stellt sich die Detailverliebtheit oder Räumlichkeit wie bei einem Isolator nicht ein. D.H. für mich, das nicht die galvanische Trennung für den Klang verantwortlich ist.
Der Isolator mit CMCs macht ein schlechtes Signal durch die CMCs besser, jedoch ein gutes Signal schlechter - jedenfalls bzgl. des Jitterverhaltens (das ist fast mit jedem Element, was ich in das LAN Kabel hänge, der Fall). Ich habe das mehrfach gemessen - jedoch bisher nur mit zwei aktiven Messsonden und das Diffentialsignal per Math Funktion gebildet. Das hat den Nachteil, das der Trigger für das sogenannte "Poor Mans Eye Pattern" ohne Clock Recovery, nur auf einen Kanal (+ oder -) gelegt werden kann. Messungen hiermit habe ich auch für Netzwerkkarten schonmal hier veröffentlichet:
https://audiophilestyle.com/forums/topi ... streaming/
Ich dachte, das man dort Messungen gegenüber nicht so negativ eingestellt ist, wie in anderen Foren ;-)
Hiermit habe ich mich auch mit meinen Kabeln Konstruktionen weiterentwickelt. - Natürlich auch durch Hören...... (Ja ich habe Ohren und nich nur Augen für Messungen;-))

Gestern ist meine neue Differential Messsonde eingetroffen - erste Test haben gezeigt, das die nicht soviel anders ausfallen als die mit Math Funktion. Ich werde jetzt aber nochmal LAN Isolatoren und meine eignen, sowie auch gestrippte Kabel und LAN Isolatoren Messen und wenn ich Lust habe vielleicht hier veröffentlichen.

Beste Grüsse,

Eric
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Luxman4Ever
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Beitrag von Luxman4Ever »

alcedo hat geschrieben: 23.12.2021, 11:48 ich nutze inzwischen vor JEDEM Gerät einen Auth Netzfilter - und im Gegensatz zu einigen anderslautenden Meinungen höre ich da weder "Mumpf" und noch kann ich irgendeinen Dynamikverlust feststellen!

Die NEUEN 503 und 506 haben sehr hohe Dämpfungswerte durch eine optimierte Erdungsdrossel. Der Unterschied liegt in der Belastbarkeit und damit verbunden der Filterwirkung (= Entstörwirkung). Die EMDZ506´er (mit 6A Belastbarkeit) habe ich vor meinen Aktivboxen, alles andere sind EMDZ503´er mit deutlich höherer Entstörwirkung.

Viele Grüße
Jörg
Moin Joerg,
Das ist auch meine Erfahrung vor dem Auralic.
Das Klangbild wurde offener, der Raum tiefer, die Ortung sauberer und der Praesenzbereich verlor seine Schaerfe.
Seitdem hoere ich auch keinen Unterschied mehr durch die Steckernetzteile auf derselben Phase.
Der Auth hat eine enorme Ruhe ins Klangbild gebracht.

Vor dem Verstaerker hab ich es mich noch nicht getraut - theoretisch zieht der glaube ich 4A max - sollte also ein 6A gehen.
Meine krude Vorstellung dazu ist - dass der Verstaerker mit seiner deutlich hoeheren Siebkapazitaet weniger anfaellig ist fuer "Dreck" im Stromnetz.

Beste Gruesse Bernd
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25x
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Beitrag von 25x »

alcedo hat geschrieben: 23.12.2021, 11:48 Die NEUEN 503 und 506 haben sehr hohe Dämpfungswerte durch eine optimierte Erdungsdrossel.
Bedeutet das, daß es eine neuere Version vom 503 Filter gibt und man dann drauf schauen muß, welcher angeboten wird?

Grüße
Gunther
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Gunther

Die "neuen" 503 gibt es seit ca. Mai 2021. Entstand m.W.n. durch einen thread im OEM. Im Handel werden sicherlich noch beide Versionen sein. Bei Auth Netzfilter direkt bekommst du immer die neuen.

Gruß Jörg
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25x
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Beitrag von 25x »

Hallo Jörg

Gut zu wissen, dann bestelle ich direkt bei Auth.

Was ist genau gemeint mit "Entstand m.W.n. durch einen thread im OEM".
Wo ist das bzw. gibt´s einen Link?

Bez. dem Vergleich Auth 503 vs 506, ich habe einen Vollverstärker mit max. Leistungsaufnahme von 280W. Das ist ja eigentlich noch gut im Bereich vom 503. Wäre es trotzdem evtl. besser für den Verstärker den 506 zu nehmen? Ich meine kann der 503 evtl. den Verstärker ausbremsen?

Speziell da der Verstärker recht breitbandig und schnell ist? Dadurch war es damals auch ziemlich schwierig, LS-Kabel und Netzkabel zu finden, die mit dem Verstärker harmoniert haben. Letztendlich ging nur etwas , was in die Richtung Solid Core und/oder steifer Aufbau ging.
Coax-Kabel klang schauderhaft, versilbert aber auch.

Grüße
Gunther
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Günther

Sehr lang... aber auch sehr lesenswert ;)

https://www.open-end-music.com/forum/pr ... der-praxis

Grüße

Christian
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