Netzkabel - Meterware

Luxman4Ever
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Beitrag von Luxman4Ever »

Moin Hans-Martin,
Da verwaessert nichts aus meiner Sicht.

Alle Kabel sind so wie vorher - lediglich das USV - jetzt nenne ich es mal Speisekabel wird getauscht.

Beste Gruesse Bernd
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Hubert_t
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Klangliche Beschreibung meiner DIY Netzkabel von FURUTECH und Acoustic REVIVE

Beitrag von Hubert_t »

Hallo liebe Netzkabel -Konfektionierer!

Nachfolgend mein angekündigter Bericht über meine drei DIY Kabel.
Die Fotos dazu habe ich ja vor ein paar Tagen bereits hier eingestellt.

Vergleich der o.a. 3 Netzkabel:

Um eine klangliche Einschätzung bzw. Nachvollziehbarkeit für Dritte herzustellen, braucht es zuerst eine Basis oder eine halbwegs bekannte Referenz.
Basis ist nicht die meist dazu herangezogene „Beipackstrippe“ sondern meine Fisch Audio Performance P2 und P3 Kabel mit Standard Steckern. Die Fisch Kabel mit Oyaide klingen m.E. nicht mehr so neutral und haben eine eigene klangliche Signatur.

Das sind Kabel, die alles gut können, aber keinen Aspekt besonders bevorzugen.
d.h. guter , voller, relativ sauberer Bass, schöne angenehme Stimmen, gute Räumlichkeit, gute Hochton-Auflösung (das P3 ist geringfügig hochauflösender als das P2)

Für die, die das Audioplan Powercord III kennen. Das spielt sonorer. Die Fisch Kabel klingen etwas räumlicher mit besserer Hochtonauflösung. Im Stimmenbereich sind beide Kabel vergleichbar gut.
An Stecker setze ich die FURUTECH Fi50 und Fi50 NCF Kopien ein. Leitermaterial ist Cu rhodiniert. Einen klanglichen Unterschied zu beiden Steckern konnte ich nicht ausmachen.

FURUTECH FPS 032 N (1m = 120 €)
mit 3 x 2,5 mm2 Leiter, Nano -OFC Kupfer, stabilem Schirm aus Kupfergeflecht, Gesamt-Durchmesser 16 mm.

Das recht dicke und steife Kabel spielt sehr beeindruckend. Es hat einen gewaltigen Tiefbass der sehr schnell und sauber aufspielt. D.h. es wirkt niemals aufgedickt und zu füllig.
Dunkle Piano Akkorde oder Kontrabass werden griffig und mit Konturen wieder gegeben.
Trotz des gewaltigen Basses hat es eine sehr gute Transparenz und Räumlichkeit. Instrumente werden gut getrennt.
Es hat eine extrem gute Auflösung von Details besonders in den Mitten und im unteren Hochtonbereich. So wirkt es auch nicht höhenbetont oder über-analytisch.
Im Hochtonbereich klingt es nie scharf, in den Mitten sehr neutral. Gibt den Stimmen aber keine zusätzliche Wärme.
D.h. wenn Komponenten der Anlage etwas kühl aufspielen, Können Streichinstrumente etwas kühl und raue Männerstimmen noch etwas rauer als mit den anderen Kabeln aufspielen.
Bei mir am LINN Majic CD ist es genial, am KECES Netzteil für die Phono sehr gut, an der LINN Akurate 2200 Endstufe fehlt mir etwas die Wärme im Mittenbereich. Deshalb klingt es an der Endstufe nicht so druckvoll und nicht ganz so rund wie das Fisch P3 oder das Furutech FPS 022N.
Es bleibt am LINN CD.
Einspielzeit: ca. 200 Std.




FURUTECH FPS 022 N (1m = 70 €)

mit 3 x 1,9 mm2 Nano -OFC Kupfer Leiter, stabilem Schirm aus Kupfergeflecht, Gesamt-Durchmesser 12,9 mmm2

Das günstigere, etwas dünnere FP 022 ist nicht der kleinere Bruder oder die abgespeckte Billig-Version vom o.g. FP 032.
Es spielt herrlich dynamisch und hat eine vergleichbare Räumlichkeit, Auflösung und Konturenschärfe über den gesamten Frequenzbereich.
Es hat nicht den ganz so gewaltigen Druck im Tiefbass wie das FP 032, dafür einen runden ausgewogenen und schnellen Bass, der etwas mehr Substanz im Oberbass hat, als das FP 032.
Dadurch wirkt das kleinere FP 022 im Mittenbereich minimal voller. Es ist immer noch sehr neutral abgestimmt wirkt aber bei Stimmen und manchen Streichorchester-Aufnahmen gnädiger.
Bei mir am LINN Majic CD, am KECES Netzteil für die Phono und an der LINN Akurate 2200 Endstufe ist es sehr gut. Im Mittenbereich klingt es vergleichbar voll wie das Fisch Audio P3 hat aber etwas mehr Räumlichkeit und Spielfreude.
Es bleibt am Netzteil der Phono. Evtl. mache ich noch eins für die LINN Endstufe.
Einspielzeit: ca. 50 - 100 Std.

FURUTECH Fazit:
Beide Furutech Kabel verhelfen meinen passiven Dynaudio Lautsprechern zu noch mehr Spielfreude und holen noch ein paar zusätzliche Details heraus ohne ins analytische abzudriften. Ich könnte nicht mehr darauf verzichten.


Acoustic Revive Power Standard- tripple C 8800 (1m = ca. 100 €)
mit 3 x 3,5 mm2 OFC Kupfer Leiter, Einzel-Litzen geschmiedet, Schirm aus sehr dünner Kupferfolie. Gesamt-Durchmesser 12,9 mmm2,

Im Gegensatz zu den dunkelblauen FURUTECH sieht es mit lila-farbener Ummantelung schon bunter und farbiger aus. Und so spielt es auch.
Das Acoustic Revive geht in eine ganz andere Richtung. Es spielt nicht so schnell und dynamisch im Bass, sondern bezaubert mit tollen Klangfarben. Während die FURUs Westerngitarren mit Stahlsaiten noch etwas mehr Biss und Attacke verleihen ist das REVIVE 8800 der Meister der klassischen und spanischen Gitarre. Da ich selbst etwas Gitarre spiele, fällt mir das besonders auf.

Anspieltipp: The guitar Trio, Paco de Lucia, Al di Meola, John Mc Laughlin – Manha de Carnaval und Azzura.

Auch die Pianoanschläge auf Keith Jarretts Album Yesterdays klingen etwas mehr nach Holz. Die Unterschiede sind nicht groß, aber nachvollziehbar.
Das RVIVE 8800 ist aber kein gemütlich aufspielendes Kabel. Im Mittenbereich werden Gitarrensaiten die mit Attacke angerissen werden auch so wieder gegeben.
Stimmen sind wunderschön ohne aufgesetzten Schmelz. Die Räumlichkeit ist auch super. Durch die etwas wärmere Abstimmung verliert das REVIVE 8800 aber keine Hochtonimpulse.
Ich habe sogar den Eindruck, dass das REVIVE 8800 die Instrumente noch ein bisschen besser trennt, als die in dieser Disziplin sehr gut aufspielenden FURUs.
Anspieltipp:
Youn SUN Nah – Voyage.

Beim Stück „The Linden“ gibt es in der zweiten Hälfte des Stückes ein akustisches Gitarrensolo. Dabei wird zusätzlich zum Besen auf der Snare, noch recht leise das Becken angeschlagen. Um das herauszuhören, muss man aber schon sehr konzentriert zuhören. Das Becken wird wenn der Gesang wieder einsetzt und auch zum Schluss des Stückes lauter.

An den Quellgeräten wie Phono und CD gefallen mir die FURUs wegen ihrer tollen Spielfreude mehr.
Ich habe das REVIVE 8800 dann mal an meinen LINN Akurate Vorverstärker betrieben. Da hat es mir besser gefallen als das gute Fisch P3. Es hat etwas schönere Stimmen und Klangfarben bei gesteigerter Transparenz und Durchhörbarkeit. Es ergänzt sich gut mit den FURUs an den Quellen.
Achtung: In der Einspielzeit bis 30 Std. spielt das REVIVE 8800 zu schlank. Derzeit hat es 50 Std. runter. Somit ist meine Einschätzung zum REVIVE evtl. noch nicht final.

Alle 3 Kabel spielen deutlich oberhalb der Klasse von meinen Fisch P 3 Kabeln zum Listenpreis von 400€ für 1,5 m.
Ich hoffe ich konnte meine Eindrücke für dritte halbwegs nachvollziehbar beschreiben.

LG Hubert
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Luxman4Ever
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Beitrag von Luxman4Ever »

Hallo Hubert,
Besten Dank fuer den tollen und ausfuehrlichen Bericht!

Ich hab ja inzwischen - dank unseres privaten Austauschs - an der Peripherie mehrere Furutech 022N und kann die klangliche Beschreibung durchaus nachvollziehen und bestaetigen.

Fuer das Geld finde ich die Kabel ganz hervorragend muss ich sagen.

Vor allem - aehnlich wie die NCF Netzwerkkabel - sie haben Musik im Blut aehmm.. Kupfer - das ist mir immer am wichtigsten.

Beste Gruesse Bernd
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RSSC
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Beitrag von RSSC »

N'Abend Hubert,

auch von mir herzlicher Dank für's ausführliche Beschreiben Deiner Hör-Eindrücke!!
Hinzu kommt der handwerkliche Part, der für mich als "Dummie" ebenfalls sehr aufschluss- bzw. hilfreich ist.

Frage noch zu den verwendeten Steckern . . . Hast Du hier ggf. eine exkate Bezeichnung oder einen Link !?
Bei der Recherche weist das Netz zahlreiche Produkte/ Lieferanten dafür aus - und Du scheinst ja eine dezidierte Quelle zu bevorzugen!?

CU
Ralf
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Hubert_t
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Beitrag von Hubert_t »

Korrektur zur Stärke der Litzen:

Leider bin ich auf eine falsche Angabe im Internet reingefallen. Glaube es war die Nadel.. :roll:

Das FURUTECH FPS 032 N hat Leiter mit 3 x 3,6 mm2 (nicht 2,5mm2)

Beim Acoustic REVIVE 8800 soll der Leiter 3x 3,5 mm2 betragen. Ich würde da eher auf 3,3 - 3,4 mm2 tippen.
Hierzu passen sehr gut die Adernhülsen der Firma Furutech die GS 28 P heißen.

Leider sind die Angaben im Internet bei den FURUTECH Kabeln teilweise unterschiedlich, auch die Bezeichnung der Adernhülsen macht wenig Sinn.

LG Hubert
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Hubert,

vielen Dank für Deinen sehr interessanten Erfahrungsbericht.
Hubert_t hat geschrieben: 10.03.2021, 23:32Das FURUTECH FPS 032 N hat Leiter mit 3 x 3,6 mm2 (nicht 2,5mm2)
Ich finde, dass Furutech eine sehr informative Homepage hat: http://www.furutech.com. Merkwürdigerweise ist das keine sichere Webside. Neben viel Werbesprech finden sich auch technische Angaben. Beim Alpha Nano-Ag-Au Power Cable FP-S032N & FP-S35N stehen da:

- Alpha Nano-OFC conductor: diameter 2.5mm (12 AWG)
- Insulation: Special grade Flexible PVC (Brown, Light Blue, Green/Yellow) diameter 5.0mm
- Inner Sheath: Special grade Flexible PVC (Black) diameter 12.0mm
- Shield: 0.12mm OFC Wire Braid
- Outer Sheath: Flexible PVC (Dark Blue) diameter 16.0mm

Hast Du den Querschnitt nachgemessen?

Grüße Gabriel
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SolidCore
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Netzkabel

Beitrag von SolidCore »

Hallo Hubert

Sehr informativ, vielen Dank.

Dazu eine Frage.
Welches Kabel / Netzleiste / Stromverteiler spielt vor deinen "erhörten" Kabeln ?
Wenn du nun das AR vor die ganze Kette setzt, und das kleine Furutech dahinter, entsteht dann der gleiche
Eindruck, den du beim Furutech 32 hast ?
Mir ist schon mehrmals aufgefallen, wenn man die Konstallation ab Wandsteckdose mal ganz anders steckt,
kommt dennoch ein vergleichbares Ergebnis heraus, wenn man sie ebenso geschickt kombiniert.

So gebe ich z.B Kabeln eine Art Signatur, die man dann "in Summe" besser kombinieren kann.
Als Beispiel:
Ein Kabel das etwas schlanker spielt, mit einem etwas kräftigerem davor, ergibt zusammen ein "ausgewogen".

So erklärt sich auch, wieso bei vielen das gelobte Furutech DSP4.1 nur 1x funktioniert, die wenigsten setzen mehrere davon ein.
Gruß
Stephan
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Hubert_t
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Beitrag von Hubert_t »

StreamFidelity hat geschrieben: 11.03.2021, 07:43 Hallo Hubert,

vielen Dank für Deinen sehr interessanten Erfahrungsbericht.
Hubert_t hat geschrieben: 10.03.2021, 23:32Das FURUTECH FPS 032 N hat Leiter mit 3 x 3,6 mm2 (nicht 2,5mm2)
Ich finde, dass Furutech eine sehr informative Homepage hat: http://www.furutech.com. Merkwürdigerweise ist das keine sichere Webside. Neben viel Werbesprech finden sich auch technische Angaben. Beim Alpha Nano-Ag-Au Power Cable FP-S032N & FP-S35N stehen da:

- Alpha Nano-OFC conductor: diameter 2.5mm (12 AWG)
- Insulation: Special grade Flexible PVC (Brown, Light Blue, Green/Yellow) diameter 5.0mm
- Inner Sheath: Special grade Flexible PVC (Black) diameter 12.0mm
- Shield: 0.12mm OFC Wire Braid
- Outer Sheath: Flexible PVC (Dark Blue) diameter 16.0mm

Hast Du den Querschnitt nachgemessen?

Grüße Gabriel
Hallo Gabriel,
der für mich einfach nachvollziehbare Standard für die Stärke der Litzen ist mm2 (= quadratisches Maß). Den kann man auch als Durchmesser (= rund in mm) angeben.
Auf englisch-sprachigen Homepages müsste der Unterschied dann in Diameter = Durchmesser und sq. mm = Quadrat mm angegeben sein.
Die Händler geben teilweise etwas anderes an oder verwechseln das.
Du hast in der o.g Homepage für das FURU FP 032 die 2,5 mm Durchmesser (Diameter) gefunden. Die nützen mir aber nichts, wenn ich Kabelhülsen
suche, die in mm2 angegeben sind.
Zusätzlich gibt es auf der FURU Hompage eine Übersicht (1 Seite) mit weiteren technischen Daten.
Die Seite kann man sich ausdrucken. Die Schriftgröße ist mit 2mm kaum noch lesbar.
Dort ist das FP 032 mit 3,6 sq. mm d.h. mm2 angegeben!?

Mit dieser Angabe suche ich dann die Kabelhülsen.
Will man dann bei Furutech bleiben, merkt man schnell, dass die eigenen Hülsen nicht zum FP 032 passen.

Die Größenangaben für die FURU Hülsen sind laut Händler - die Nadel):
GS 21 = 2,1 mm2
GS 28 = 3,3 mm2 (zu klein für das FP 032, passt aber gut für das Acoustic REVIVE 8800 Kabel mit 3,5 mm2. d.h. entweder ist das REVIVE dünner als angegeben oder diese Hülse dicker.)
GS 35 = 5,3 mm (die ist zu groß für das FP032 und passt gecrimpt nicht mehr in den Kaltgeräte Stecker. Der Schuko hat mehr Platz)
Hoffentlich langweile ich Euch nicht mit diesen div. Maßen..

LG Hubert
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Hubert_t
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Beitrag von Hubert_t »

SolidCore hat geschrieben: 11.03.2021, 11:50 Hallo Hubert

Sehr informativ, vielen Dank.

Dazu eine Frage.
Welches Kabel / Netzleiste / Stromverteiler spielt vor deinen "erhörten" Kabeln ?
Wenn du nun das AR vor die ganze Kette setzt, und das kleine Furutech dahinter, entsteht dann der gleiche
Eindruck, den du beim Furutech 32 hast ?
Mir ist schon mehrmals aufgefallen, wenn man die Konstellation ab Wandsteckdose mal ganz anders steckt,
kommt dennoch ein vergleichbares Ergebnis heraus, wenn man sie ebenso geschickt kombiniert.

So gebe ich z.B Kabeln eine Art Signatur, die man dann "in Summe" besser kombinieren kann.
Als Beispiel:
Ein Kabel das etwas schlanker spielt, mit einem etwas kräftigerem davor, ergibt zusammen ein "ausgewogen".

So erklärt sich auch, wieso bei vielen das gelobte Furutech DSP4.1 nur 1x funktioniert, die wenigsten setzen mehrere davon ein.
Gruß
Stephan
Hallo Stephan,
dass ist eine gute Frage.

1. Ich habe 2 FURUTECH Wandsteckdosen (alt) mit vergoldeten Kontakten. (an einer hängt nur die Endstufe)
2. Dann kommt eine Fisch Audio AFL (HF gefilterte) Steckerleiste mit 6 Steckplätzen.
Welches Material verbaut ist kann ich nicht sagen. Sie hat keine Kaltgeräte Buchse. Das Fisch Kabel ist direkt angeschlossen.

Die Vertreter der reine Lehre werden mich jetzt wohl am liebsten Steinigen... Gold Stecker und Rhodium gemischt...
Damit kann und muß ich leben. ;)

Im Laufe der Zeit hatte ich schon mehrere Steckerleisten von Audioplan, FME, TMR, Fisch Audio.

Da viele Solid Core bevorzugen, habe ich mir eine alte TMR Leiste auf 2,5 mm2 CU Solid Core umbauen lassen. Zusätzlich noch eine FURUTECH Rhodium Kaltgeräte-Buchse einbauen lassen.
Diese Leiste klingt aber in meiner Anlage zu analytisch, selbst wenn ich etwas wärmere Netzkabel anschließe.

Den von dir vorgeschlagenen "Reihenfolgen -Effekt" habe ich an einem sehr guten DIY Trenntrafo ausprobiert. Der klingt sehr räumlich, aber minimal dunkler als ohne.
Da habe ich festgestellt, das die Reihenfolge der Kabel nicht ganz egal ist. Z.B. vor dem Trenntrafo eine Fisch P2, danach ein FURU FP 022 spielt schlechter anders als umgekehrt.
Ich habe sehr viele Kabel mit diversen Steckern am Trenntrafo probiert.
Richtig gut an meinen Quellen d.h. CD oder Phono geht nur die Kombination von 2 FURUTECH in Reihe.
Eigentlich ist der Trenntrafo sehr gut, aber optisch stört mich die Kiste. Ich nehme den Trenntrafo, der ca. 60 Watt braucht zum Einspielen der Kabel über Nacht. Wenn ich 2 Kabel einspiele kommt die umgebaute TMR Leiste hinzu.

Das Audio REVIVE habe ich noch nicht überall ausprobiert. Am LINN Akurate Vorverstärker gefällt es mir gut.

Beim CD Spieler passen mehrere Kabel ganz gut, man hört aber die diversen Ausprägungen.
Am Netzteil für die Phono schon deutlich weniger.
Beim LINN Vorverstärker und der LINN 2200 er Endstufe passten nur sehr wenige Kabel. Da war bzw. ist Fisch Audio P3 immer noch gut.
Ebenfalls sehr sensibel ist mein aktiver Dynaudio SUB. Den habe ich zwischen Vor und Endstufe eingeschleift. Er gibt alle Signale über 60 Hz an die Endstufe weiter, an der meine Dynaudio Confidence C1 hängen. Funktioniert also wie eine elektronische Frequenzweiche. Da habe ich ein Netzkabel-Unikat dran was niemand hat.

LG Hubert
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SolidCore
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Netzkabel

Beitrag von SolidCore »

Hallo Hubert

Vielen Dank.
Das spiegelt so in etwa meine Erfahrungen.
So versuche ich gerne, von Wand zur Netzleiste sehr neutral zu bleiben, idealerweise dahinter auch.
Bei einigen Geräten, die von Haus nicht aus den Schlappen kommen, als Beispiel Meridian, muss man mit Silber arbeiten.
Dann blühen sie enorm auf. Ich versuche damit aber ebenfalls kosten zu sparen.
Würde man zur Netzleiste ein Dumpfkabel einsetzen, bräuchte man 3 Furutech 4.1.
Setzt es man es davor, kann man dahinter auch relativ einfache, oder günstigere, einsetzen, und endet an gleicher Performance.
Nur so mal als Beispiel, Geschmäcker und Geräte mal nicht betrachtet.
Die Frage, was eigentlich neutral bedeutet, ist hierbei schwierig.
So kann selbst ein 70,- Furukawa oder Elecard sehr rund und ausgewogen aufspielen. Es löst kaum auf, ja, dennoch: echte Fehler machen sie nicht.
So füge ich meiner Betrachtung "ausgewogen" eine zweite hinzu: Detailauflösung oder Transparenz.
Dann gibts noch "krumme" Kabel, wo ich mich oft wundere, das kaum davon berichtet wird.
Einige Stromkabel zeigen echte Tiefbass-Schwäche, andere eine Präsenzbetonung, wieder andere Schlankheit.
Dabei ist das Gerät egal, beim 1:1 Vergleich fällt es immer auf. Kann an bestimmten Geräten durchaus gefallen,
als Beispiel seih mal dein Subwoofer erwähnt. Diese brauchen generell etwas knackiges, antrittstarkes.
Da enden dann einige 5mm² Weichlitzen-Schlangen in Brummeldröhn.

Gruß
Stephan
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Stephan,

Ein schöner Beitrag, der auch meine Erfahrungen widerspiegelt.

Es gibt bspw. etliche (ehemals) gut beleumundete Kabel im unteren dreistelligen Bereich, gegen die ich selbst viele simple Beipackkabel keinesfalls tauschen würde - weil letztere schlicht 'richtig' spielen, während bei den anderen vermutlich einiges an Aufwand betrieben wurde, um damit in eine bestimmte klangliche Richtung zu kommen.

Bessere Kabel, die 'richtig' spielen, zeichnen sich, wenn man sie denn einmal gefunden hat, größtenteils durch ein Mehr an Transparenz aus, lassen einfach mehr durch und geben dadurch mehr frei - was einen im Endeffekt noch ein Stück näher an die Musik bringt.

Mit einer simplen, technisch einwandfreien Günstigverkabelung kann man meines Erachtens nach aber bereits ziemlich zufrieden hören.

VG,
Thomas
:cheers:
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Radiohörer
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Geflechtschläuche

Beitrag von Radiohörer »

Hallo,
Zunächst danke immer wieder allen für die hilfreichen Beschreibungen.

Aktuell habe ich einige Stecker aus China hier, Viborg 503 Kuper/Rhodium, Kamaudio Vanguard, Kamaudio Furutech 50 NCF-Kopie, etc., dazu Nanotec 309 und hoffentlich in einigen Tagen Furutech 55 Kabel.
Nanotec mit Viborg spielt sich seit gestern Abend an meinem großen Vollverstärker in der Passivkette (ja, den gibt es auch bei mir...) war, der erste Eindruck war mehr Feinheit, Entspanntheit und Auflösung, gerade vermehrte Binnendetails machen alles spannender.

Was empfiehlt Ihr eigentlich an „Kabelüberzug“/Geflechtschlauch. An sich brauche ich diese nicht unbedingt, um das supa-dupa-hui-end-Optik zu haben. Hilft es aber klanglich? Es sollte zumindest nicht nachteilig sein...
Ungefärbte Baumwolle? Basalt? Was sind Eure Empfehlungen?

Danke und Grüße
Balázs
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Take5
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Beitrag von Take5 »

Hallo,
dieser Gewebeschlauch ist für mich schlicht eine Mode um die Kabel höherwertiger aussehen zu lassen. Verfkauft sich eben besser als ein mausgraues mit Industrieraufdruck. Bei einem anderen Hobby (schnelle Modellhubschrauber) setze ich diesen als Schutz ein, da die Kabel sonst gerne an irgendwelchen Kanten durchscheuern und somit 2,5K Euro im Boden versenkt würden. Bei einer Hifianlage wüßte ich allerdings nicht wo die mechanische Belastung entstehen sollte.

Da mir die Optik allerdings auch wichtig ist und die Kabel gut zu sehen sind, fand ich es cooler meine Cinchkabel vom Frontend zur Aktivelektronik mit Baumwollschlauch zu ummandeln.

Zumindest konnte ich schon ein Argument dazu lesen, der Baumwollschlauch soll statische Aufladung verhindern. Ein weiterer Vorteil, sie verschwinden in dieser Fabe zu einem guten Stück in meinem Hochflor-Teppich. :wink:


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Grüße Chris
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SolidCore
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Kabelklang

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Beim überziehen von Kabeln hat man eigentlich freie Hand. Baumwolle würde Statische Aufladung mindern,
ein Antistatikspray aber ebenfalls. Statische Kriechströme treten auch hauptsächlich nur bei einfachen PVC Kabeln auf.
PE oder Teflon ist da weniger anfällig.
Balsalt enthält Eisenpartikel, entzieht dem Kabel etwas Energie, was sich durch ein ruhigeres, aber leider auch trägeres,
dunkleres Klangbild zeigt. Gut bei zu hellen oder Harschklingenden Kabeln. An Eupen führt es zum Gähnen.
Relativ unkritisch wäre Seide, oder Glasfaser.
Will man die Schirmungsfunktion erhöhen, gibt es auch noch, z.B Techlex, schwarzen Gewebeschlauch mit EMV-Zusatzfasern.

Normale, schwarze Gewebeschläuche sind meist optisch sehr beliebt. So unterlege ich eine Baumwollschicht, um Statik zu bremsen.
Es gibt sie allerdings auch aus verschiedenen Kunststoff, wobei auch hier PVC immer das Schlusslicht bildet.

Gruß
Stephan
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jackelsson
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Beitrag von jackelsson »

Hallo Balázs,

es muss ja nicht zwingend wegen irgendeiner 'supa-dupa-hui-end-Optik' sein, bei manchen Kabeln fragt man sich schlicht, was sich die Marketingabteilung da denn bitteschön eigentlich gedacht hat. Ich meine: ein brüllendes Lila beim Furutech DPS 4.1? Warum...?!?

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Bei mir ist schwarzer Baumwollschlauch pflicht, einfach um den ganzen Kabelsalat optisch zu beruhigen.

Ob dabei Baumwolle Vorteile gegenüber Kunststoff hat? Keine Ahnung, habe ich nie verglichen, aber es gibt mir definitiv ein besseres Bauchgefühl. Ich kam immer ganz gut mit dem hier von Audiophonics zurecht:

https://www.audiophonics.fr/en/cotton-s ... -5289.html

Den naturweißen Baumwollschlauch, den Chris da benutzt, hatte ich auch erst ausprobiert, aber der ist so dermaßen dünn, dass ich da beim überziehen über längere Kabel Pickel bei bekommen habe. Das sollte allerdings bei kürzeren Kabeln kein Problem sein.

Gruß,
Swen
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