Netzkabel - Meterware

jackelsson
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Netzkabel - Meterware

Beitrag von jackelsson »

Hallo zusammen,

wie heißt es so schön: aus gegebenem Anlass...

Während der Rest meiner Anlage netzkabelseitig mit einer Mischung aus MuSiGo und Vovox eigentlich recht gut aufgestellt ist, fristen meine MEGs ihr Dasein seit zehn Jahren an zwei Strippen von 'highend-netzkabel.de' - was eigentlich nur zwei mit schwarzem Kabelschlauch und stabilen Steckern aufgehübschte Lapp Ölflex sind. Passte halt damals ins Budget, und so ein Status Quo hält sich einfach manchmal länger als man denkt. Als ich mir die damals gekauft habe, spielten hier jedenfalls noch RL904. Das kann so nicht weitergehen.

Als Alternative ausprobiert, das dann auch schon an meiner aktuellen RL901K, hatte ich bisher lediglich mal das Netzkabel von MFE, damals im Kontext des Tests des MFE Netzfilters. Das ging aber leider nach hinten los, das Kabel passte klanglich hier überhaupt nicht in die Kette.

Von der Steckdose zur MEG benötige ich jeweils satte 3 Meter, also habe ich schon auch das Budget im Hinterkopf und schließe fertig konfektionierte Kabel deshalb auch erst einmal aus. Mein Plan ist: selber konfektionieren. Furutech-Stecker dran, der Optik wegen Baumwollschlauch drüber, fertig ist die Laube.

Ich frage mich nun, welche Meterware wohl eine gute Option wäre, um mir zwei Kabel selber zu bauen. Bisher habe ich die folgenden Kabel im Hinterkopf:

  • Furutech FP-TCS31
  • Neotech NEP-3001 III

Gibt es noch weitere, heiße Kandidaten für den Anwendungszweck?

Gruß,
Swen
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muenchenlaim
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Beitrag von muenchenlaim »

Hallo Sven,
interessante Fragestellung. In der Preis- (aber auch Qualitäts-?) Liga spielt das Oyaide Tunami V2.

Das Furutech scheint es aus der EU (ohne Zollstress und Zusatzkosten) am günstigsten hier zu geben : https://www.audiophonics.fr/en/cable-me ... -9873.html
Und wenn Geld nachrangig ist, dann gibt es noch das von Furutech: https://audiobacon.net/2019/08/17/27-au ... eviewed/8/

Halt mich/uns auf dem Laufenden!
Christoph
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saabcoupe
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Beitrag von saabcoupe »

Tolle Webseite von den Kabel Tests, einfach auf den wunsch Kanditaten tippen und die Beschreibung erscheint.

Vg Harald
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Sven,
bei 6m lohnt sich aber auf jeden Fall eine "Trommel" zu kaufen (da sind genau deine 6m drauf :lol:)
http://www.ebay.de/itm/Genuine-FURUTECH ... 3d7948a6af
Den Tipp hatte mir Fujak mal gegeben.
BG
Jörg
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saabcoupe
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Beitrag von saabcoupe »

Ich würde für die schlechtere 4N OFC Reinheit keine 500 Euro ausgeben, für dieses Geld gibt es von Neotech auch 6N OCC Material mit höheren Querschnitt.
Für mich ist bessere Qualität wichtiger als ein bekannter Name der teuer bezahlt werden muss.

Gruß Harald
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muenchenlaim
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Beitrag von muenchenlaim »

Hmm, die Trommel-Geschichte list sich interessant.
Aber: Mit 19% MwSt komme ich auf rund € 650. Wenn dann noch Zoll drauf kommt?
Und was ist mit den Versandkosten? Da steht "kostenloser Inlandsversand" Ob damit der Versand aus Taiwan in die BRD gemeint ist?

Wie auch immer: wäre nett, wenn du mich/uns über Entscheudung und Konditionen unterrichten würdest (bin auch latent auf der Suche)

Christoph
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Nordlicht
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Beitrag von Nordlicht »

Hallo Swen

Da ich ja für meine aktiven Boxen neue Netzkabel suche, habe ich auch den Gedanken gehabt mir Meterware zu kaufen. Bei mir sind es nur 3-4 m die ich brauche. Welche Stecker willst du nehmen?
Vielleicht können wir ja zusammen kaufe, wenn es Sinn macht.

Viele Grüße
Jörg
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muenchenlaim
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Beitrag von muenchenlaim »

Bin zwar nicht Swen 8) ,
aber: hast du diesen Faden gesehen? viewtopic.php?f=5&t=11352
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Swen,

in diesem amerikanischen Forum, das übrigens das einzige mir bekannte ist, das ein Unterforum für Kabel hat

https://www.audioasylum.com/cgi/vt.mpl? ... s&m=178564

werden diese zwei Kabel positiv von einem wohl kundigen Selbstkonfektionierer besprochen:

https://www.hificollective.co.uk/catalo ... cable.html

https://www.audiophonics.fr/en/cable-me ... 12202.html

Er kombiniert diese allerdings mit bestimmten Steckern und spricht auch Empfehlungen für die Endgeräte aus. Auch das fand ich interessant zu lesen. Ich kann aber nicht mehr als diese Links angeben, probiert habe ich davon nichts.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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jackelsson
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Beitrag von jackelsson »

Hallo zusammen,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten und auch die PNs, die ich zum Thema bekommen habe.

Das Thema ist anscheinend komplexer als ich dachte, zumal die Stecker auch anscheinend einen größeren Einfluss haben, als ich vermutet habe. ich werde mich jetzt erst mal weiter in Ruhe zum Thema einlesen, danke diesbezüglich auch an Christoph für den Link zu Audiobacon.

Vielleich komme ich nicht umhin, einfach mal verschiedene Kabel auszuprobieren. Ist aber bei sechs Metern Kabelbedarf kostenseitig nicht ohne... :-(

Gruß,
Swen
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steklo
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Beitrag von steklo »

Hallo zusammen,

hat hier schon jemand die Netzkabel (DIY oder auch fertig) Flavor #2 und Flavor #4 von Chris Venhaus ausprobiert? Die scheinen schon etliche Jahre auf dem Markt zu sein und die DIY Version bleibt auch noch preislich im Rahmen:

https://www.venhaus1.com/diymains.html
https://www.vhaudio.com/flavor2.html
https://www.vhaudio.com/flavor4.html

Viele Grüße
Stefan
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muenchenlaim
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Beitrag von muenchenlaim »

Vielleicht mögen Interessenten an dem Thema einmal hier schauen:
viewtopic.php?f=38&t=11412

Christoph
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

steklo hat geschrieben: 28.04.2020, 17:58hat hier schon jemand die Netzkabel (DIY oder auch fertig) Flavor #2 und Flavor #4 von Chris Venhaus ausprobiert? Die scheinen schon etliche Jahre auf dem Markt zu sein und die DIY Version bleibt auch noch preislich im Rahmen:
https://www.venhaus1.com/diymains.html
https://www.vhaudio.com/flavor2.html
https://www.vhaudio.com/flavor4.html
Hallo Stefan,
unabhängig von Venhaus habe ich viele Kabelexperimente gemacht, dabei AWG14 (ca 2,1qmm) statt AWG12 (3,3qmm) benutzt. Ein von ihm erwähntes Detail mag man überlesen haben, aber die Verarbeitung vom Stecker zur Kupplung hin hat sich bei mir als hörbaren Vorteil herausgestellt, Netzkabel sind eben genauso laufrichtungsabhängig wie andere Kabel auch.
Venhaus bezieht allerdings nicht Stellung zur Orientierung der Verwendelung, nämlich, ob Links- oder Rechtsgewinde. Er schreibt lediglich, dass die Schutzerdeleitung in Gegenrichtung außen herumgewendelt werden. Dabei verpasst er einen -wie ich meine- relevanten Unterschied der beiden Möglichkeiten. Man sollte beide ausprobieren, dann entscheiden, welche man behält. Ich habe schon lange eine nach meinem Geschmack orientierte Präferenz bei allen Kabeln wiedergefunden, was eine Regel ergab, ich will sie hier bewusst nicht bekanntgeben. Eventuell ist sie in anderen Beiträgen von mir manifestiert, aber die persönliche Entscheidung will ich jedem selbst überlassen. Wenn man den Unterschied nicht hört, kann er einem auch egal sein.
Venhaus wendelt bei seinem Flavor4 Kabel einen Schutzleiter mit geringerem Querschnitt um die querschnittsstärkeren Hinleiter, das ist zwar prinzipiell nicht im Sinne des VDE, aber da Schuko mit AWG10 bereits deutlich über 4qmm liegt, dürfte das kein Problem darstellen.
Venhaus verwendelt bei Flavor4 abwechselnd Nulleiter und Phase, das hat sich bei mir auch bewährt, er kommt auf über 6qmm pro Pol, das deckt sich auch mit meinem bisher erzielten Optimum. Ich habe allerdings die entsprechende Leiterzahl gegensinnig verdrillt im Kern als Schutzleiter eingesetzt, um den sich die anderen wendeln (womit der Schutzleiter geringfügig kürzer und niederohmiger bleibt als Phase oder Nulleiter).
Venhaus rät, einen Ferrit über den Schutzleiter zu stülpen. Das ist ein Punkt, bei dem ich durchaus noch Diskussionsbedarf sehe. Wenn über Phase und Nulleiter Störungen zum Gerät geleitet werde, soll die Ableitung urch den Schutzleiter behindert werden? Ich denke u.a. an Netzfilter im Eingang, deren Y-Kondensatoren zum Schuko hin arbeiten.
Da darf man genauer hinschauen, welchen Bedarf die Gerätekonstruktion hat, also wieder beide Varianten ausprobieren. Manchmal macht es Sinn, Nullleiter und Phase bifilar um einen Ferritring zu wendeln, um Gleichtaktstörungen zu begegnen, während Schuko ungefiltert bleibt.
Viele Geräte, die digitale Signale verarbeiten, sind nach HF-Aspekten suboptimal konstruiert, das kann ein One4All-Netzkabel nicht retten.
Wenn ein besserer Klang erreicht wird, indem man die Geräte räumlich auseinanderzieht, womit ihre kapazitive Kopplung über die Gehäuse reduziert wird, spricht das dafür, aufmerksamer zu experimentieren.
Forest Gump hat geschrieben:Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man kriegt
Man muss auch bei Netzkabeln mit dem Unerwarteten rechnen...
Grüße
Hans-Martin
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steklo
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Beitrag von steklo »

Hallo Hans-Martin,

vielen Dank für Deine ausführliche Einschätzung, Deine Anregungen und Gedanken. Als Essenz ziehe ich für mich daraus, das das Flavor 4 Kabel im Prinzip durchaus interessant ist. Als einen Vorteil sehe ich die Starquad Anordnung an, die eine gewisse Schirmung erlaubt, ohne dass eine (bremsende?) Geflechtschirmung verwendet werden muss.

Du schreibst, dass sich die 6 qmm Leiterquerschnitt für Null und Phase mit dem von Dir ermittelten Optimum deckt. Allerdings hast Du, wenn ich es richtig verstehe, in Deinen Lösungen nicht je 2 AWG12 Leiter verwendet, sondern je 3 AWG14 Leiter. An anderer Stelle hier im Forum wurde auch darauf hingewiesen, dass zu große Leiterquerschnitte auch nachteilig sein könnten und besser durch eine größere Anzahl kleinerer Leiterquerschnitte ersetzt werden sollten. Siehst Du das auch so?

Ich frage mich auch, ob 6 qmm Leiterquerschnitt einen Mehrwert bringen, wenn
a) in der Wand ohnehin nur 2,5 qmm verlegt sind und
b) die zu versorgenden Geräte Class A Geräte sind, die recht konstant Strom ziehen und dabei auch noch ziemlich genügsam sind?

Insofern finde ich auch die Kabel von Aleksandar Tsankov ATL-Hifi aus Bulgarien interessant, der ein Kabel auf Basis eines teflonisolierten AWG 14 Kabel in Starquad-Anordnung mit parallel zum Starquad-Strang geführten Schutzleiter anbietet:

https://www.atlhifi.com/product-tag/audio-power-cable/

Kennt jemand Aleksandars Kabel?

Viele Grüße
Stefan
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

steklo hat geschrieben: 30.04.2020, 16:19Allerdings hast Du, wenn ich es richtig verstehe, in Deinen Lösungen nicht je 2 AWG12 Leiter verwendet, sondern je 3 AWG14 Leiter. An anderer Stelle hier im Forum wurde auch darauf hingewiesen, dass zu große Leiterquerschnitte auch nachteilig sein könnten und besser durch eine größere Anzahl kleinerer Leiterquerschnitte ersetzt werden sollten.
Hallo Stefan,
man muss die Querschnittsfläche in Relation zur Oberfläche sehen, bei doppeltem Durchmesser wächst sie gegenüber dem linear mitwachsenden Umfang nämlich quadratisch.
Ich frage mich auch, ob 6 qmm Leiterquerschnitt einen Mehrwert bringen, wenn
a) in der Wand ohnehin nur 2,5 qmm verlegt sind und
b) die zu versorgenden Geräte Class A Geräte sind, die recht konstant Strom ziehen und dabei auch noch ziemlich genügsam sind?
Zu a) das ist gegeben, meist mit 3x 1,5qmm, abgesichert mit 16A
Zu b) keines unserer üblichen Geräte zieht aus dem 50Hz Wechselstromnetz konstanten Strom, wenn man genauer hinschaut, Trafo, Gleichrichter, Siebkondensator, Spannungsregler....
Wenn man ein genügsames Handy-Ladegerät einsteckt und der Klang der Anlage schlechter wird, ...

Wie vermutlich schon gesagt, ist die Schutzerdung und die so vorhandene Verbindung zwischen den Gehäusen der Geräte ein gesondert und nach anderen Kriterien zu betrachtender Aspekt als zu Hin- und Rückleitung des versorgenden Stroms.
Letzteres ist einfach, das erstgenannte Kriterium extrem komplex, speziell bei Geräten, die intern hochfrequent bzw. digital arbeiten.
Insofern finde ich auch die Kabel von Aleksandar Tsankov ATL-Hifi aus Bulgarien interessant, der ein Kabel auf Basis eines teflonisolierten AWG 14 Kabel in Starquad-Anordnung mit parallel zum Starquad-Strang geführten Schutzleiter anbietet:
https://www.atlhifi.com/product-tag/audio-power-cable/
Kennt jemand Aleksandars Kabel?
Kannte ich bisher nicht, aber er verwendet AWG 14 (entspr. 2qmm) versilbertes Kupfer in Teflonummantelung, wie ich es auch habe. Die Litzendrähte sind linksgewendelt, die Adern rechtsgewendelt, deckt sich mit meinen Präferenzen.
Sein 2,5qmm Querschnitt für Schuko passt allerdings nicht zu VDE, weil die effektiven Leiter mehr Querschnitt (2x2=4qmm) haben als beim Stromunfall im Gerät der Schutzleiter ableiten kann.
Und seine Stecker "basieren" auf Oyaide, woraus ich schließe, dass er weiß, dass er Plagiate verwendet, um die inserierten Preise überhaupt machen zu können. Gold oder Rhodium bei den Stecker/Kupplungen unterscheiden sich auch hörbar.
Bild
Venhaus verwendet StarQuad, was LNLN*-Anordnung bedeutet. Das Bild von Aleksandars Kabel aber zeigt einen Übergang mit gleichmäßiger Rundung, die jedem Kabelflechter sofort aufstößt. Entweder, es ist nicht authentisch, oder Aleksandar ordnet LLNN an, was nicht StarQuad entspricht, wo die Leiter sich abwechselnd um die Längsachse wendeln sollen.
Die Unterschiede sind hörbar.
Ein verdrilltes Aderpaar dieser Leitungen mit außenliegendem Schutzleiter habe ich auch gehabt, den dreifachen Gesamtquerschnitt mit innenliegendem Schutzleiter fand ich letztlich überzeugender.
Und das Oyaide Tunami war immer noch etwas besser...
Grüße
Hans-Martin

*) L= Leiter (internat.: Live), Phase
N= Null (internat.: Neutral), Mittelpunktleiter

Bei meiner Tastatur hakt das "d", sorry, wenns im Text fehlt
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