Netzkabel - Meterware

Luxman4Ever
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Beitrag von Luxman4Ever »

uli.brueggemann hat geschrieben: 07.01.2021, 12:17
Die Erklärung ist simpel:

Lötzinn ist weich. Wird nun auf eine gelötete Litze mit einer Schraube Druck ausgeübt, fängt das Lötzinn unter Druck an zu kriechen.
Damit wird die Schraubverbindung nach einiger Zeit locker, speziell auch dann, wenn sich die Verbindung erwärmt.
D.h. es tritt ein sich selbst verstärkender Effekt auf. Die Verbindung wird locker, die Kontaktstelle wird wärmer, es fliesst (kriecht) noch mehr, es wird noch lockerer.
Man hat also eine Zeitbombe gebaut, die dann möglicherweise irgendwann im Sinn des Wortes zündet.

Grüsse
Uli
Moin Uli,

Ich löte regelmäßig und "weiches" Lötzinn nach dem verlöten kann ich nun nicht erinnern - im Gegenteil - geschweige denn dass es kriechen würde unter Druck.

Das Silber-anteilige- Lot welches ich verwende wird von mir bei 400C verlötet - die Spezifikation der meisten Lote liegt bei einer Schmelztemperatur von > 220C nichts was ich jetzt an einem Stecker erwarten würde der ein Hifi Gerät speist.

Danke fuer den Hinweis, ich werde ein Kabel bauen und mir die Verbindung regelmäßig anschauen, das geht mit den Grohneberg Schukos blitzschnell.

Beste Gruesse Bernd
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Bernd,
in meinem Jugendzimmer war ein Elektroradiator, dessen Kabel war verzinnt und verschraubt, die häufigen 10A ließen an der Verschraubung das Kabel schmoren, das Lötzinn war als erstes weg, das Plastik im Umfeld geschmolzen, Kupfer schwarz verkohlt. Zinn und Blei haben einen spezifischen Widerstand mehr als eine Zehnerpotenz schlecher als Kupfer, naheliegend, dass hier der Spannungsabfall deutlich höher ausfällt.
VDE hat bei Netzverbindungen mit Litze Aderendhülsen durchgesetzt. Aderenden verzinnen und Verschrauben ist ein NoGo, innerhalb eines Endgeräts mit bekannter Stromaufnahme ist Löten gängige Praxis und üblich, aber Netzkabel mit Kupplung können auf beliebige Geräte gesteckt werden.
Groneberg liefert zu allen Steckern passende Kupferaderendhülsen mit.
Phonosophie Netzkabel sind verschraubt und verlötet (sichtlich diese Reihenfolge, und ob Aderendhülsen unter dem Lötzinn sind, ist nicht erkennbar,weil verdeckt).
Grüße
Hans-Martin
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Luxman4Ever
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Beitrag von Luxman4Ever »

Gut, gut, ich hab's akzeptiert. :cheers:
Kein Löten, schade drum wo ich es so gerne mache. :mrgreen:

Hab mir gerade eine Crimpzange bestellt die sechskant quetscht.

Beste Gruesse Bernd
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Bernd,
reicht die Verschraubung nicht schon aus, die Aderendhülsen sogar in ihre endgültige Form zur Klemme zu quetschen?
Mit einer Zange schafft man eine eigene Form, also geringere Kontaktzone...
Grüße
Hans-Martin
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Luxman4Ever
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Beitrag von Luxman4Ever »

Tja Martin,
Haengt vom Durchmesser der Litzen ab wuerde ich sagen.
Mit dem Supra 1,5 geht die Huelse saugend drueber ist aber "locker".
Die Kupferschraube von oben quetscht die Huelse habs mir angesehen weil ich ja eines verkehrt gebaut hatte in der Laufrichtung.
Jetzt kann man trefflich diskutieren ob mit einen Crimper das Kabel mehr oder weniger Kontakt hat und wo.

Mich wuerde interessieren wie das bei kommerziellen Kabeln aussieht - hat da schon mal einer aufgemacht und nachgeschaut?

Beste Gruesse Bernd
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Hubert_t
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Mich wuerde interessieren wie das bei kommerziellen Kabeln aussieht - hat da schon mal einer aufgemacht und nachgeschaut

Beitrag von Hubert_t »

Frage von Bernd:

Mich würde interessieren wie das bei kommerziellen Kabeln aussieht - hat da schon mal einer aufgemacht und nachgeschaut?

Hallo Bernd,
mein Bruder hat an seiner Fisch AFL Netzleiste, original konfektioniert mit Oayide Stecker (blau - rhodiniert), den Schuko Stecker getauscht.
Es kam ein wärmer klingender Oyaide Stecker dran.(orange - Gold Palladium).

Da die Oyaide Stecker auch an der Seite des Schuko-Steckers die sogenannten Fahrstuhlklemmen haben, wurden die Kabelenden vom Hersteller ohne Adernhülse montiert.
Ist m.E. ja i.O.

Ich habe gerade mein nicht genutztes FME Kabel (deutscher Hersteller) an beiden Steckerseiten geöffnet.
Es hat sehr kurze d.h. 6 - 8mm lange vernickelte Adernhülsen ohne Isolierkragen. (mit Kragen passt auch nicht in die Billigstecker)
Die ebenfalls verzinnte Schirmung wurde mit auf Masse gelegt.

Anmerkung zum Crimpen:
Ich benutze eine Crimp Zange von "die Nadel" mit gelben Griffen. Wenn ich die Adernhülse zusammendrücke = crimpe, hat sie immer noch eine etwas rundliche Form, aber auf einer Seite eine der Länge nach durchgehende, schmale Falz.
Dadurch sitzt das Kabel bombenfest und hat noch eine Restspannung, wenn man die Schrauben im Stecker anzieht.
Wenn man die Stecker wieder demontiert, sieht man die Abdrücke der Schrauben, die sich ganz minimal in die Adernhülsen gedrückt haben.
Für mich ein Zeichen, dass da nichts verrutscht.
Ich bin dazu über gegangen alle Schrauben vom Stecker mit Gefühl von Hand festzudrehen. Dazu versuche ich max. Drehmoment, ohne dass man mit dem Schraubendreher abrutscht.
Nach ca. 30 Sekunden drehe ich alle Schrauben zum zweiten mal fest. Das reicht dann.
Mit Elektroschraubern (selbst mit Drehmomenteinstellung) geht es zwar schneller, man rutscht aber auch eher ab und ruiniert die Schrauben.



Zu deinem Furutech Kabel mit 1,9 mm2. Zuerst crimpe ich mit der Zange mit 2,5mm2. Dann nehme ich das Kabelende heraus und drehe es soweit, dass die Rundung der Hülse nach unten zeigt. Oben hat die Hülse dann die Längs-Falz.
Dann crimpe ich vorsichtig mit 1,5mm2 nach. Die Falz wird dann von oben mit der Zange nachgekrimpt. Die Adernhülse hat dann noch ein wenig Restspannung was m.E. gut für die Fixierung im Stecker ist.

Bei Kabeln die exakt 2,5mm2 oder 1,5 mm2 haben ist das etwas einfacher.

Anmerkung zur Konfektionierung ohne Adernhülse:
Wenn du einen Stecker hast wo z.B. 4mm2 Kabelenden reinpassen, du aber nur ein 1,5, mm2 Kabel verwendest, ist sehr viel Platz im Stecker.
Dadurch kann das Kabel ohne Hülse auseinander gedrückt werden. Ob dann die Kontaktfläche besser ist als mit gecrimter Hülse glaube ich nicht.
Manche Elektriker sprechen auch von der Gefahr, dass Stücke von einer ungecrimpten Litze abbrechen und einen Kurzschluss verursachen können.
Aus diesem Grunde crimpe ich immer, egal mit welchen Steckern.

LG Hubert
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Hubert, hallo Bernd

zum crimpen mit entsprechender Zange wurde auch hier schon mal berichtet.
viewtopic.php?f=37&t=10616&hilit=crimpen
Vielleicht für euch interessant ...

Gruß
Jörg
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Hubert_t
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Beitrag von Hubert_t »

alcedo hat geschrieben: 07.01.2021, 16:00 Hallo Hubert, hallo Bernd

zum crimpen mit entsprechender Zange wurde auch hier schon mal berichtet.
viewtopic.php?f=37&t=10616&hilit=crimpen
Vielleicht für euch interessant ...

Gruß
Jörg
Danke!

LG HUbert
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Luxman4Ever
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Beitrag von Luxman4Ever »

Was spricht eigentlich dagegen das Kabel direkt zu verschrauben?

Beste Gruesse Bernd
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Amati
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Beitrag von Amati »

Hans-Martin hat geschrieben: 07.01.2021, 14:06
Groneberg liefert zu allen Steckern passende Kupferaderendhülsen mit.
Wenn man sich auf die Suche nach Kupferaderendhülsen macht, findet man in der Regel welche, die "vergoldet" sind. Inwieweit ist das nun wieder hinderlich?. Ich habe festgestellt, dass "Gold" bei mir suboptimal ist.
Hat mal jemand eine Bezugsquelle für Kupferaderendhülsen?

Peter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Luxman4Ever hat geschrieben: 07.01.2021, 16:25Was spricht eigentlich dagegen das Kabel direkt zu verschrauben?
Hallo Bernd,
Schrauben schneiden oft einzelne Litzendrähte ab, auch werden einzelne Drähte seitlich aus dem Pressbereich seitlich herausgedrückt. Deshalb Fahrstuhlklemmen... oder Aderendhülsen
Grüße
Hans-Martin
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atmos
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Beitrag von atmos »

Luxman4Ever hat geschrieben: 07.01.2021, 16:25 Was spricht eigentlich dagegen das Kabel direkt zu verschrauben?

Beste Gruesse Bernd
Hi, evtl. häufige Kabelwechsel?

In meiner Surroundanlage habe ich alle Kabel verdrillt und geschraubt.
Ein kleines Problem dabei: Bei kleinen LS auch kleine Schraubklemme, da passt schon mal 4,5 mm nicht rein.

Und, sollte eine Litze abstehen, bei Plus und bei Minus, dann .......

Gruß
Günther

Ach so, es geht um Netzkabel :shock:
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SolidCore
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Netzkabel

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

M.E. nach wird die klangliche Signatur der Endhülsen unterschätzt. Tauscht man an einem Litzen-Stromkabel
mal die Ader-Endhülsen aus, vergoldet gegen versilbert gegen Reinkupfer, hört man dies sehr gut heraus.
Somit erklärt sich auch, das Lötzinn mit oft >90% Blei da unvorteilhaft ist, von der Zeitbombe mal abgesehen.

Hat man relativ dünne Kabel und eine große Klemme, kann man auch eine Methode, die man früher bei Motor-Anschlüssen
gemacht hat, verwenden. Man hat den zusätzlichen Vorteil, sogar noch besseres Material einfließen zu lassen.
So wertet das folgende ein dunkel und matschig klingendes Ölflex wunderbar auf, wenn man 5N Silberdraht verbaut.
Keine Sorge, auch wenns schwierig aussieht, es geht relativ leicht.
Da die beste Hülse aber eigentlich keine ist, kann man auch den gleichen Draht aus dem Kabel nehmen, so hat
man keinen zusätzlichen Materialübergang.

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Gruß
Stephan
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Luxman4Ever
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Beitrag von Luxman4Ever »

Amati hat geschrieben: 07.01.2021, 17:12
Hans-Martin hat geschrieben: 07.01.2021, 14:06
Groneberg liefert zu allen Steckern passende Kupferaderendhülsen mit.
Wenn man sich auf die Suche nach Kupferaderendhülsen macht, findet man in der Regel welche, die "vergoldet" sind. Inwieweit ist das nun wieder hinderlich?. Ich habe festgestellt, dass "Gold" bei mir suboptimal ist.
Hat mal jemand eine Bezugsquelle für Kupferaderendhülsen?

Peter
Die Nadel hat Kupferaderendhuelsen.

Beste Gruesse Bernd
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Hifidistel
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Beitrag von Hifidistel »

Amati hat geschrieben: 07.01.2021, 17:12
Hans-Martin hat geschrieben: 07.01.2021, 14:06
Groneberg liefert zu allen Steckern passende Kupferaderendhülsen mit.
Wenn man sich auf die Suche nach Kupferaderendhülsen macht, findet man in der Regel welche, die "vergoldet" sind. Inwieweit ist das nun wieder hinderlich?. Ich habe festgestellt, dass "Gold" bei mir suboptimal ist.
Hat mal jemand eine Bezugsquelle für Kupferaderendhülsen?

Peter
Vergoldet heißt in der Regel vermessingt und dann vergoldet; klingt schlecht; Kupfer oxidiert; das beste aber kaum zu finden ist direktvergoldet. Kupfer Kontaktend verlöten mit gutem ( bleihaltigem) Lötzinn ist das Mittel der Wahl. Oder halt Silber auf Silber mit Silberlot.
Lg
Sascha
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