Welche Kabelstrecke ist die Wichtigste?

ony
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Welche Kabelstrecke ist die Wichtigste?

Beitrag von ony »

Hallo Forum,

ich moechte nach und nach meine Kabelstrecken auf Optimierungspotential pruefen und ggf. bessere Kabel einsetzen.
Welche Strecke ist eurer Meinung nach die wichtigste, welche die weniger wichtige(n)?

Gehoert wird von Festspeicher SSD, meine Konfiguration:

1. USB-Kabel zwischen SSD und Streamer (ProjectAudio StreamBox DSnet)
2. SPDIF-Kabel zwischen Streamer und Reclocker (MUTEC MC 3+USB)
3. SPDIF-Kabel zwischen Reclocker und DA-Wandler (RME ADI 2 DAC fs)

Gruss+Dank, Roland
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Bajano
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Beitrag von Bajano »

Hallo Roland,

ich würde immer an der Quelle beginnen und mich dann über die eingesetzte Elektronik zu den Lautsprechern vorarbeiten. Das gilt meines Erachtens sowohl für Kleinsignalkabel, als auch für AC- und DC-Kabel.

Viel Erfolg & beste Grüße,
Oliver
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Roland,

meine erste Frage richtet sich darauf, was denn aktuell eingesetzt ist? Quelle first wie Oliver vorschlägt ist eine gute Idee, aber nur, wenn kein super enger Flaschenhals folgt.

Grüsse Jürgen
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ony
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Beitrag von ony »

Hallo,

als Verbindungskabel zwischen SSD und Streamer kommt ein Audioquest Cinnamon zum Einsatz. Klingt hörbar besser als meine "besseren" Standardstrippen a´la Lindy, UGreen usw..
Die Verbindung Streamer zum MC 3 ist ein Klotz SPDIF (Cinch auf BNC),
die Verbindung MC 3 zum RME ADI 2 ist ebenfalls ein Klotz, hier allerdings Cinch/Cinch.

Das Klotz gefällt mir besser als mein Apogee Wyde Eye, oder mein Sommer SC Vector.

Meine Überlegung wäre z. B. das Cinnamon durch das Carbon, oder ein Aqvox zu ersetzen, aber eben nur, wenn es nicht sinnvoller wäre die Klotz auszutauschen.
Auf einmal 500,- € auszugeben und alle drei Strecken zu optimieren ist derzeit nicht drin.

Für die Strecke Streamer > MC 3 ist entweder ein fertiges Cinch > BNC nötig, oder eben ein Kabel bei dem man selbst die eine Steckerseite auf BNC ändern kann.

Gruß, Roland
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Roland,

wie sieht denn die Stromseite aus, Netzteile und Netzkabel?
Bei den aktuell von Dir eindestzten Kabeln wirst Du wohl recht tief in die Tasche greifen müssen, um wirklich nach vorne zu kommen scheint mir.

Grüsse Jürgen
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Roland,

deine Frage ist in etwa so zu beantworten wie meine Frage an Dich nach den richtigen Lottozahlen für kommenden Samstag.

Wie Jürgen schon ausführt, ist die Stromerei auch aus meiner Sicht ganzheitlich zu sehen.

Wenn man die gesamte Anlage als eine Anzahl von Flaschenhälsen betrachtet und hier nur die Stromseite, dann hast Du USB,SPDIf und dann noch Netzteile als LNT oder SNT, D.C. Kabel, 230 Volt Kabel und NF Kabel eventuell auch noch verschiedene Netzleisten.

Einige Kollegen und ich haben uns in den letzten Jahren mehrfach getroffen und immer und immer wieder Kabel und Netzleisten getestet.

Damit nicht genug, allein die Frage nach der optimalen Übertragung der Daten von der NAS über die Fritzbox oder über einen zwischengeschalteten Switch würde selbst den Papst verzweifeln lassen, außer Easy der weiß es jetzt, gell Easy.

Mein Rat, treffe Dich mit Forumskollegen und teste, es ist wirklich der beste Weg.

Allein den ersten richtigen Flaschenhals zu finden ist bereits eine Kunst.

Du kannst die beste Stromleiste haben und merkst es nicht weil die Anlage negativ auf schlechte Schaltnetzteile anspricht.
Beispiel
Du testest verschiedene Stromleisten und hörst keinen Unterschied und denkst alles Quatsch mit den Leisten.
Dabei sind die Schaltnetzteile die Übeltäter, die einen Unterschied nicht durchschlagen lassen.

Ein erster Weg könnte sein, Schaltnetzteile gegen LNT zu tauschen, aber auch hier kommt es dann wieder auf die D.C. Kabel an.

Sorry wegen dem Spaß mit den Lottozahlen, aus meiner Sicht verhält es sich leider so.

Eine seriöse Aussage traue ich mir bei Deiner Frage nicht zu, wollte Dir allerdings meine Erfahrungen weitergeben.

Gruß Harald
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SolidCore
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Kabelei

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Ich seh das noch anders. Die genannten Kabel und deren denkbare Nachfolger zeigen sich umso mehr,
je besser die Quelle, das erste Gerät, aufspielt.
Da ich den Projekt kenne, würde ich zuerst da ansetzen. Ohne jetzt mal irgendetwas schlecht reden zu wollen.
Allein die Kabelpreise reichen ja schon fast zum Gerätepreis.
Nun kommt die Crux. Wird der Streamer besser, und soll auch per NAS oder Onlinedienst spielen,
zeigt er auch Netzwerkschwächen mühelos auf. Dann ist dort
die größere Baustelle. Falls nicht, Anmerkung verwerfen.

Aber danach ist die Ausgangsfrage wieder berechtigt. Nun fehlt noch die Angabe, wie es hinter dem RME weitergeht.
Auch da kann eine Schwachstelle viel vereiteln. Da du aber Unterschiede bei den Digitalkabeln gehört hast,
scheint es ja ok zu sein.
Das schwierigste ist wohl folgendes:
Ist das USB super, aber das SPDiF dürftig, bringt das nicht viel. Leider aber auch anders herum.
Als aller-erstes würde ich jedoch die Geräte ausphasen, wenn noch nicht passiert.

So schliesse ich mich Harald an. Das Stromnetz und die Quelle sehe ich persönlich als extrem wichtig an,
danach die andere Verkabelung. Ein Besuch von Forenkollegen oder anderen Helfern wäre die einfachste Variante,
um kein Geld zu verbrennen.

Gruss
Stephan
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Jupiter hat geschrieben: 18.02.2020, 18:29 Allein den ersten richtigen Flaschenhals zu finden ist bereits eine Kunst.
...
Du kannst die beste Stromleiste haben und merkst es nicht weil die Anlage negativ auf schlechte Schaltnetzteile anspricht.
...
Ein erster Weg könnte sein, Schaltnetzteile gegen LNT zu tauschen, aber auch hier kommt es dann wieder auf die D.C. Kabel an.
Hallo,
diese 3 Punkte finden meine uneingeschränkte Zustimmung.
Ansonsten gilt auch bei mir: beste Kabel von der Quelle SSD an, damit nicht schon früh das Qualitätsniveau absackt (sonst bräuchte man keine besonderen Kabel im weiteren Verlauf der Kette).
Bedenkt man die Schutzerdung der Signalmasse bei Mutecs MC-3, wird dieses Gerät zum zentralen Erdungspunkt der Anlage (traditionell ist der Analogsignalvorverstärker als zentraler Knotenpunkt der Anlage die zentrale Erdung).
Mit den AES/symmetrischen Ausgängen entkoppelt man galvanisch durch Übertrager vom nachfolgenden DAC, was bei koaxialem Ausgang (vom Mutec) üblicherweise nicht gelingt, seit DACs auf Eingangsübertrager verzichten.
Nach Gedächtnis überwogen die Meinungen, dass der AES-Ausgang (vielleicht dank seiner vorgeschriebenen galvanischen Trennung) die besseren Ergebnisse liefert.

Mir fehlen hier konkrete Angaben über die Quelle (SSD) und deren Peripherie einschließlich Details über dessen Netzteil.
Beim ProJect gehe ich von einem Analogsteckernetzteil aus. Auch da geht sicherlich noch was... bevor man Unsummen für Kabel ausgibt.
Grüße
Hans-Martin
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ony
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Beitrag von ony »

Hallo,
zunächst mal vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Tipps!

Ich versuch mal eine Zusammenfassung um alle Fragen zu beantworten.

Meine Stromversorgung geht von einer separaten Neozed-Sicherung im Sicherungskasten über ein separat verlegtes 3 x 2,5 qmm zur Anlage. Da hängt nur die Anlage dran.
Alle relevanten Geräte hängen an einer SunAudio-Stromleiste und sind ausgephast.
Alle Geräte, außer der MUTEC, haben ein sehr üppig dimensioniertes Analognetzteil.
ProjectAudio StreamBox und Lindemann Phono ein geregeltes THEL, die RME ein ungeregeltes, da die RME einen variablen Eingang hat.
Alle Netzteile sind gegen Standardnetzteile und Akkuversorgungen (Blei und Lithium, geregelt und ungeregelt) gegengehört worden und nach meinem Hörgeschmack ausgewählt worden.
Alle Gerätemassen (soweit möglich) liegen zentral auf Schutzerde um Ausgleichsströme über die Schirme der Kabel zu verhindern, ich habe keinerlei Brumm, Rauschen, oder sonstige Störungen, auch nicht bei Phono und hoher Lautstärke ohne Signal.

Die MUTEC durfte mit ihrem Schaltnetzteil nur in den Verbund, weil es mit ihr trotzdem besser geklungen hat, als ohne.
Da bin ich aber dran, ob man die nicht auch anders versorgen kann, siehe auch den sep. Thread zur MUTEC MC 3+ USB hier im Forum.

Meine Spannungsversorgung ist so über Jahre gewachsen und wurde mit jedem neuen Gerät "überprüft", da möchte ich jetzt keine Baustelle aufmachen.

Das Digitalkabelthema kam auf nachdem die MUTEC beschafft wurde.
Zum Einen konnte ich Klangunterschiede bei verschiedenen Kabel ausmachen, zum Anderen hat man an der MUTEC den Cinch-Koaxeingang der USB-Buchse geopfert und es wird ein BNC-Kabel benötigt (bei mir Cinch > BNC),
was Selbst-Konfektionieren bedeutet und damit ja quasi zwangsweise die Auseinandersetzung mit Kabel (Meterware, bzw. umbaubare Fertigware) und Stecker.

Als dann auch noch ein Freund dem Audioquest Carbon Klangvorteile gegenüber meinem bisherigen Favoriten (Klotz) bescheinigte und dies in einer für mich vertretbaren Preisklasse liegt, war klar dass ich mich da nochmal mit beschäftigen muss. :wink:

Gruß, Roland
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cassco
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Beitrag von cassco »

Hans-Martin hat geschrieben: 18.02.2020, 22:44 ... damit nicht schon früh das Qualitätsniveau absackt (sonst bräuchte man keine besonderen Kabel im weiteren Verlauf der Kette).
Hans-Martin, ihr solltet euch mal einig werden: einmal isses das erste Kabel, bei der Stromversorgung sind es plötzlich und unerwartet die letzten 2m, die von entscheidender Bedeutung sind...
Ich mach' mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt...

Grüße
Sascha
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Sascha,

es ist schon ein Unterschied ob wir ein Signal durchschicken, da ist es schon schlecht, wenn man am Anfang bereits Dinge verliert, oder ob wir vom Strom reden, da sind die ersten Meter vor dem Gerät leider entscheidend. Ob das an HF Dämpfung, Innenwiderstand, verringerten Potentialausgleichsströmen oder was auch immer liegt kann ich Dir nicht sagen.

Roland, die Sun Leiste ist zwar besser als eine Baumarktleiste, aber es gibt da noch Luft nach oben. Über die Netzkabel habe ich auch noch nichts gelesen, was nutzt Du da?
Auch ich kann nur empfehlen die Hilfe von Mitforisten beim Test in Anspruch zu nehmen, um weniger Geld zu verbrennen und den Flaschenhals zu ermitteln.
Das fördert manchmal interessante Erkenntnisse zu Tage.

Grüsse Jürgen
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ony
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Beitrag von ony »

Hallo,
Vielen Dank für die Tipps, aber das wird mir drei Nummern zu groß.

Ich möchte nicht meine gesamte Anlage auf den Kopf stellen, Netzkomponenten für drei oder vierstellige Beträge beschaffen, um
über eine kleine, überschaubare Verbesserung beim Kabel in meiner Digitalverbindungsstrecke besser(?) urteilen zu können.
Ich höre die Unterschiede bei meinen bestehenden Verbindungskabel, da kann der Rest nicht so mies sein, auch wenn es da noch Luft nach oben gibt.
Die gibt es eh immer....

Ich glaub euch gerne dass man das alles mit den entsprechenden Komponenten auch hört, aber in diese "Spirale" steig ich nicht mit ein, da fehlt mir der audiophile Ehrgeiz.

Ich nehme mit, dass ich tief in die Tasche greifen müsste um deutlich weiter zu kommen, was mir die Sache nicht wert wäre.
Ich werde zusehen die genannten Kabel im anvisierten Preisbereich leihweise, oder gebraucht zu bekommen und hören was sich tut.

Danke auch an die PMs mit Angeboten mir Auswahlkabel zu schicken, aber die sind ebenfalls deutlich außerhalb des vorgesehenen Budgets.
Nix für ungut und Danke für eure Beiträge!

Grüße, Roland
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Roland,

manchmal ist es auch eine Erkenntnis, dass man schon recht gut unterwegs ist.
Man muss nur den kleinen Mann im Ohr ruhigstellen,
zurücklehnen und zufrieden weiter Musik hören.

Grüsse Jürgen
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo Roland

Genau das meinte ich. Der Kabelpreis steht nicht in Relation zu den Geräten.
Dennoch dreht man sich im Kreis. Die besseren Geräte wollen erst Recht vernünftig verkabelt werden,
bevor sie aufblühen. Gute Kabel müssen aber nicht zwingend teuer sein. Es gibt auch manchmal
Kombinationen, wo es weitaus besser harmoniert, als man vermutet.
Die gilt es zu finden.

Es spricht aber auch nichts dagegen, einfach so weiterzuhören.

Gruss
Stephan
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Hans-Martin hat geschrieben: 18.02.2020, 22:44 ....
Bedenkt man die Schutzerdung der Signalmasse bei Mutecs MC-3, wird dieses Gerät zum zentralen Erdungspunkt der Anlage (traditionell ist der Analogsignalvorverstärker als zentraler Knotenpunkt der Anlage die zentrale Erdung).
...
Grüße
Hans-Martin
Hallo,

irgendwo ist immer was :D

Nachdem ich mir einen Mutec zur Entkoppelung des USB und Reclocking angeschafft habe, hatte ich den Eindruck, dass das Klangbild ruhiger wurde. Allerdings habe ich mir mit diesem Vorteil den Nachteil eingehandelt, das es beim Musikhören Aussetzer gab, wenn die Frau irgendwo das Licht eingeschaltet hat. Grund, s. o.

Jetzt ist der Mutec wieder raus und die Aussetzer sind Vergangenheit. An eine weitere Optimierung, z. B. mit Kabeln von Oyaide, habe ich mir deshalb erspart.

Grüße

Hartmut
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