Kopfhörerverstärker DIY-Module Abacus vs. Funk

seyl3r
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Kopfhörerverstärker DIY-Module Abacus vs. Funk

Beitrag von seyl3r »

Hallo zusammen,

ich möchte meinen Stax-Kopfhörerverstärker um einen potenten Verstärker für dynamische/magnetostatische Kopfhörer erweitern.

Dazu habe ich aktuell zwei Geräte/Module in der Auswahl, die ich mit dem vorhandenen Platz womöglich noch integrieren könnte: Hat jemand von Euch schon (einen der) beide(n) gehört oder noch andere gute Vorschläge? Der Funk ist sicher über jeden Zweifel erhaben, ich denke die Messwerte sprechen hier für sich. Leider wird es hier passendem Funk Netzteil platztechnisch sehr eng, sodass ich den Abacus, wenn potent, vorziehen würde. Abacus bietet leider keine Messwerte, lockt jedoch mit EMK-Regelung und 0-Ohm (ist das möglich?) Ausgang.

Grüße und danke
Tobias
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Tobias,

Zum Abacus kann ich mangels eigener Erfahrung nix sagen - den Funk allerdings genieße ich trotz deutlich größerer KHV-'Geschosse' regelmäßig‎ und bin jedesmal wieder perplex, wie derartig transparent dieses kleine Teil daherkommt.

Ich bin mir sicher, würde Thomas Funk das Modul plus adäquater Stromversorgung in ein eigenes, hochwertig daherkommendes Gehäuse stecken, fände es großen Anklang. Leider sind derartige Pläne bislang immer wieder in seiner Schublade verschwunden; nicht zuletzt weil mit der praktisch identisch aufgebauten Sektion im LAP2 schon ein Produkt im ähnlichen Segment erhältlich ist, auch wenn hier der KHV eher 'Beiwerk' ist.

Lange Rede, kurzer Sinn: wenn man einen absolut durchlässigen KHV sucht und sich das ob seiner Quelle auch 'leisten' kann, ist der Funk in meinen Augen DIE Empfehlung, unabhängig von Größe und Preis‎. Jeder andere KHV, den ich kenne, fügt irgendetwas hinzu bzw. nimmt etwas weg oder meist auch beides, was durchaus gewünscht und auch ganz wunderbar sein kann. Der Funk lässt 'nur' durch.

Grüße,
Thomas‎
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Tobias

Möchtest Du den VV dann als Vor-Vor-Verstärker nutzen?

Benötigen die Staxxe nicht alle spezielle Vorverstärker wegen der Hochspannung? Also meiner schon. Ein „normaler“ Kofhörer Verstärker würde hier nicht funktionieren.

Viele Grüße

Christian
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

seyl3r hat geschrieben: 01.12.2019, 19:07ich möchte meinen Stax-Kopfhörerverstärker um einen potenten Verstärker für dynamische/magnetostatische Kopfhörer erweitern.
Hallo Christian, das hatte Tobias schon geschrieben (Hervorhebung von mir).
Ob ein Vorverstärker mit größerem Ausgangswiderstand oder mittels Gegenkopplung vom Ausgang diesen Ausgangswiderstand gegen Null drückt, wird dann wichtiger, je niederohmiger der Hörer ist.
Die Hörersysteme setzen für übliche Lautstärken Leistungen im Milliwatt-Bereich um.
Da der Impedanzverlauf des Hörersystems selten linear ist, prägt sich bei einem größeren Ausgangswiderstand die Impedanzkurve über die Frequenzkurve des Hörers auf. Bei manchen Hörern kann das als Vorteil wirken und gefallen.
Im Grunde genommen müsste man erst den Hörer vorgeben, einen niederohmigen Ausgang direkt anschließen und mit externen Widerständen experimentieren, um das persönliche Optimum zu finden.
Die Frage ob erst die Henne oder das Ei existierte, kann ich hierauf nicht anwenden. Wenn man den Hörer gewählt hat, sollte m.E. der Verstärker sich dem unterordnen.
Grüße
Hans-Martin
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Hans Martin

Er fragt für einen Kopfhörerverstärker von Stax... Stax baut so weit ich weiß nur Elektrostatische Kopfhörer weswegen ich davon ausgehe, er hat einen Stax Kopfhörer.

Da würden die genannten KH- Verstärker nicht funktionieren oder?

Oder soll auch ein neuer Kopfhörer kommen? Oder ist evtl. gar kein elektrostatischer KH im Einsatz?

Grüßle

Christian
music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Christian,

Es geht wohl darum, in das Gehäuse des bereits vorhandenen Stax-Verstärkers ein zusätzliches Modul zum Betrieb von konventionellen dynamischen/ magnetostatischen KHs einzubauen; deshalb sicher auch der Hinweis auf die Baugröße.

MfG,
Thomas
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Tobias,
mit einem Vergleich zwischen Abacus und Funk kann ich nicht dienen. Möchte aber auf diesen Test hinweisen
https://www.fairaudio.de/test/abacus-cu ... rstaerker/

Viele Grüße
Thomas
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Thomas

am einfachsten wird es sein, wenn Tobias mal beschreibt, was er genau vorhat ;)

Grüße

Christian
taggart
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Beitrag von taggart »

Hallo Tobias,
ich habe mehrere Jahre mit einem Funk LPA-2 gehört, dem Vorgänger des LPA-2s.
Im Großen und Ganzen war ich damit auch zufrieden.
Allerdings ist es schon so - wie Thomas sagt -, dass der Funk nur durchlässt. Und zwar auf eine fast klinische Art, die man mögen oder an die man gewöhnt sein muss.

Inzwischen höre ich lieber mit einem Lehmann Linear, den mir ein lieber Forumskollege zur Verfügung gestellt hat.
Auch hier ist der Name Programm: Sehr linear, wie der Funk, aber weniger klinisch-kühl. Und damit für mich involvierender.

Gruß, Christoph
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seyl3r
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Beitrag von seyl3r »

Danke für die vielen Antworten, den Testbericht kenne ich schon, über den Funk gibt es einen ähnlichen positiven, was die Sache nicht leichter macht:
https://www.fairaudio.de/test/test-kopf ... -2a-1-dwt/

Ich möchte versuchen die Verwirrung aufzuklären:
Ich höre mit einem Stax SR-009 BK und habe auch schon einen passenden Verstärker dafür. Diesen habe ich auf Basis des High-Amp (http://high-amp.de) selbst aufgebaut, die Schaltungen kommen von Herrn Rauenbühler und einem Internetbekannten. Es sind sowohl ein Preamp mit dynamischem KHV als auch ein ausgewachsener Stax Verstärker integriert. In dem beigefügten Bild ist der Preamp oben links (an der Rückwand) und der Stax-Teil hinter der Frontplatte:
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Nun ist der integrierte dynamische Kopfhörerverstärker leider überhaupt nicht zu gebrauchen. Da ich eigentlich dem gesamten Preamp nicht wirklich über den Weg traue, sollte der neue Kopfhörerverstärker also mindestens einen dynamischen/magnetostatischen Kopfhörer versorgen, potenziell auch die Stax Endstufe. Mittelfristig möchte ich gerne einen komplett neuen Vorverstärker mit Abacus/Funk aufbauen und den gesamten Verstärker auf symmetrische Eingänge umrüsten.

Sowohl Funk als auch Abacus (mit den USP-Modulen) bieten für dieses größere Vorhaben alle nötigen Bausteine an. Leider ist das zur angebotene USP-Netzteil etwas groß, sodass ich hier wohl in jedem Fall auf Funk zurückgreifen würde.

Ich verstehe nicht, warum Abacus überhaupt keine Messwerte zu Ihrer Elektronik angibt. Die Eigenschaften des Abacus-Verstärkers klingen ja sehr überzeugend, allerdings weiß ich es nicht gegen die Konkurrenz einzuordnen.

Viele Grüße
Tobias
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Tobias

Ruf doch einfach mal bei Abacus an... so weit ich weiß haben sie zu fast allem entsprechende Testpakete. Nicht völlig umsonst aber die entstehenden Kosten sind eher als Aufwandsentschädigung zu sehen.

Am Ende bringt das mehr als alle Messwerte.... auch wenn ich den Wunsch danach verstehen kann ;)

Viele Grüße

Christian
music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Thomas,

Vielen Dank von meiner Seite für den Link zu diesem interessanten Testbericht - das hört sich alles ziemlich gut an!


taggart hat geschrieben: 02.12.2019, 18:46 ...ich habe mehrere Jahre mit einem Funk LPA-2 gehört, dem Vorgänger des LPA-2s.
Im Großen und Ganzen war ich damit auch zufrieden.
Allerdings ist es schon so - wie Thomas sagt -, dass der Funk nur durchlässt. Und zwar auf eine fast klinische Art, die man mögen oder an die man gewöhnt sein muss.

Inzwischen höre ich lieber mit einem Lehmann Linear, den mir ein lieber Forumskollege zur Verfügung gestellt hat.
Auch hier ist der Name Programm: Sehr linear, wie der Funk, aber weniger klinisch-kühl. Und damit für mich involvierender.
Hallo Christoph,

Hier würde ich gern nochmals kurz nachsetzen und anmerken, dass imho nicht der LPA als solches 'klinisch-kühl' daherkommt (manche meinen sogar, Funk KHV und VV würden die Musik 'töten'), sondern meiner Erfahrung nach dieses Klangbild aus auf vermeintliche Transparenz suboptimal hin optimierten Quellen resultiert* und der Funk dies nur hörbarer macht als andere Verstärker. Hat man bspw. eine seidig-warm-musikalische Quelle, gibt der Funk auch genau das wieder (und darüber bin ich sehr froh; klinisch-kalt ist nix für mich, gerade im Winter... :D). Aber gut, evtl. empfindet das auch jeder ein wenig anders.

Beste Grüße,
Thomas

*deren Betrieb ich Dir wissend um Deine Bemühungen gerade an dieser Stelle der Kette keinesfalls unterstellen will :wink:
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taggart
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Beitrag von taggart »

Hallo Thomas,
klinisch-kühl ist vielleicht etwas extrem ausgedrückt und wäre der Funk nicht grundsätzlich ok, dann hätte ich ihn wohl auch nicht über eine längere Zeit verwendet.
Es ist aber schon so, dass ich den Lehmann, der ebenfalls als neutral bekannt ist, klar vorziehe, weil Musikhören mir damit einfach mehr Spaß macht.

Gruß, Christoph
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hkampen
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Beitrag von hkampen »

Hi,

den Abacus Linetreiber variabel hab ich direkt mit meinen LS gekauft. Wie es ohne ihn klingen würde, kann ich also nicht beurteilen. Ich nutze ihn als Vorverstärker bzw. Lautstärkeregler für digitale Musik, und es hängt massiv von der Quelle ab. Wenn der Wandler die Musik nicht mit einer satten Klangfarbe ausliefert, was nur wenige machen, sind die Bässe weg beim leise hören, und noch Einiges mehr. Aktuell hab ich keine Last damit. Aber wer mit Wandlern unterwegs ist, die eher kühl daher kommen (bei mir waren es Audioquest Dragonfly 1.2 und Rotel RDD-1580), braucht eher eine Verstärker, der die Musik etwas anwärmt.

Grüße
Harald
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

hkampen hat geschrieben: 04.12.2019, 21:13 Aber wer mit Wandlern unterwegs ist, die eher kühl daher kommen (bei mir waren es Audioquest Dragonfly 1.2 und Rotel RDD-1580), braucht eher eine Verstärker, der die Musik etwas anwärmt.
Hallo Harald,
wie kann ein Verstärker die Musik "anwärmen"?
Die Gegenkopplung wird üblicherweise so ausgelegt, dass die Spannungsverstärkung den gewünschten Wert für einen linearen Frequenzgang bekommt, sie wird zwischen 5Hz bis Gleichspannung zunehmend gegenkoppeln für mehr Stabilität und weniger Verstärkung des Audiosignals.
Der gemessene Frequenzgang kann es also nicht sein, zumal "Wärme" weder unter 50Hz noch über 250Hz im FG wiederzufinden wäre.
Ein höherer Ausgangswiderstand lässt dem nachfolgenden Audiokabel mehr Möglichkeiten für Mikrofonie, bei einem LS-Kabel mit weniger Querschnitt geht die Kopplung/Dämpfung/Präzision Verstärker-LSChassis zurück.
Bliebe noch Mikrofonie der Verstärker, bekannt von Röhren und großflächigen Leiterplatten bzw. dünnen Gehäuseblechen (vielleicht mit in diesem Punkt unfähigem Bitumenbelag beschwert).
Mehr k2 (und geradzahliger Klirr)? Gern zitiere ich den Artikel Euphonic Distortion: Naughty But Nice.

Mehr fällt mir dazu nicht ein.
Bei Kopfhörerbetrieb kann man den Bereich Rückkopplung durch Luft- (und weitgehend auch Körper-)schall vernachlässigen, im Gegensatz zum LS-Betrieb mit LS im selben Raum wie die Elektronik.
Grüße
Hans-Martin
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