Filter Audioplan Powerplant 100 vs Furman 230

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powerohr
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Filter Audioplan Powerplant 100 vs Furman 230

Beitrag von powerohr »

Hallo,

ich habe ein eigenen Thema erstellt, da es mir um die beiden Geräten geht.
Hintergrund ist einfach der, dass gebrauchte Powerplant 100 etwa im selbem Bereich, wie der Furman 230 liegen. Letzteren findet man gebraucht kaum.

Der Furman 230 ist ja ein reiner Filter, wurde hier schon mehrfach besprochen. Ich habe das Teil gerade hier zum Test. Preis um 200 €
Etwas teuer, für die paar Bauteile, die den Klang beeinflussen, im Inneren. Aber selber bauen, würde auch Zeit kosten.

Nun bin ich auf gebrauchte Powerplant 100 gestoßen, kosten etwa gleich, ist aber ein kleiner, vergossener Trenntrafo mit Filterung.
Gebrauchte Geräte kann ich natürlich nicht zurückgeben.

Mein Gedankengang ist der, dass ein für Hifi ausgelegter Trenntrafo eigentlich ja besser sein könnte als nur der Filter. Mehr fürs Geld halt. :wink:

Neu sind die Powerplant 100 reichlich teuer, gerade weil das Konzept vorsieht, dass man da für jedes Gerät im Fuhrpark einen nehmen sollte. Aber darum soll ist nicht gehen.

Das Gerät soll vor den Master 11 als Dac. Der Furman bringt da deutlich hörbare Unterschiede. (an den größeren Verbrauchern, habe ich da bis jetzt wenig gemerkt)

Audioplan hat nur dieses Gerät für kleinere Verbraucher vorgesehen. 100 Watt max. Der Dac hat ca. 40 Watt lt. Hersteller, müsste man messen was das in Realität ist. Hier wird jedoch geschrieben, dass der Trenntrafo wesentlich größer sein sollte. Gibt es aber von Audioplan derzeit auf der Webseite nicht. Nur noch ein Riesenteil für Großverbraucher.

Hat jemand Erfahrung damit? Sollte man es wagen?

Danke Euch
Torben

PS: Ist das Gerät auch für den Pre Master 1 zu empfehlen. / Audio gd bietet ja sowohl Dacs als auch VV als HE an, vielleicht nicht vergleichbar, aber doch eine Art von speziellem (Trenn-)Trafo im Gerät selbst.
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo Torben

Ich denke, diese Frage kann man allgemeingültig nicht beantworten. Das Wechselspiel von deinem Stromnetz,
der verwendeten Komponenten als auch der Verkabelung (mit/ohne Filter) könnte bei nur einem anderen Parameter wieder ganz
anders ausfallen. Letztendlich kommt man selten um den Versuch in der eigenen Kette herum.
Gute Trenntrafos haben den Vorteil des kleinen Schutzerde-Ableitstroms, gute Filter hingegen eine wirksame Dämpfung von Störungen im Netz.
Worauf letztendlich auch deine Geräte besser reagieren, ist schwer vorhersehbar.

Gruss
Stephan
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Torben,
es gibt einen Thread zum Thema Trenntrafo.
Wenn dein Lichtnetz einen Quellwiderstand von 0,2-0,4Ohm hat, wird ein Trenntrafo diesen Wert verzehnfachen.
Für ein Gerät mit 10Watt Aufnahme war bei mir ein 500VA Trafo am besten.
Ich habe 2 verschiedene Medizintrenntrafos* getestet, einen gekapselten Post-Trenntrafo*, diverse Ringkerntrafos mit Mittelanzapfung**, R-Kern und Schnittbandkern mit 4 x 115V-Wicklungen* **, die ich auf unterschiedlichste Weisen verschaltet habe, um ein jeweiliges Optimum zu finden. Schließlich machte ein 500VA EI-Kern-Trafo** mit Schutzisolation das Rennen (vor den gefühlten 30 Varianten) bei mir, alle anderen Trafos von 100VA-2000VA empfand ich als Verschlechterung.
Als Verbesserung fand ich den schwärzeren Hintergrund, die plastischere Darstellung der Stimme mit feiner aufgelösten Zischlauten, stärkerer Abgrenzung von den besser ortbaren Begleitinstrumenten, mehr Raumtiefe.
Es waren Trafos dabei, die ließen die Abbildungsschärfe verwischen.

*aus ebay **Mittelanzapfung der Sekundärseite wurde auf Schutzerde gelegt, was den Trafo zum Netzsymmetrierer machte
Bei Geräten mit Schuko und integriertem Netzfilter ist die Symmetrierung zwar ein Vorteil, aber die zusätzliche Schutzerde-Verbindung brachte noch einen weiteren Klangfortschritt.
Die Vielfalt der Möglichkeiten und die individuellen Bedürfnisse des zu versorgenden Geräts führen dazu, dass ich nur wenige Empfehlungen geben würde, als erstes: Hörvergleich und Rückbau nach 1 Woche. Tranntrafos werden prinzipbedingt ohne Schutzerde am Ausgang geliefert.
Trafos, bei denen die Wicklungen flächig übereinandergewickelt sind, koppeln viele Störungen durch, aber bei Trafos mit gegenüberliegenden Wicklungen ist die Entkopplung zwar besser aber der Kraftverlust sofort hörbar. Da bleibt dann die Möglichkeit, ein Netzfilter vor den Ringkerntrafo zu schalten (wie bei Mudra), diesen mit Schutzwicklung zu erden.

Immer, wenn zum CD-Player auch noch ein Verstärker parallel an den Trenntrafo angeschlossen wurde, brach die Dynamik ein, das Klangbild war eher zum Einschlafen.
Natürlich kann man Trenntrafos auch kaskadieren, um die Wirkung zu erhöhen, muss aber bedenken, dass die Sekundärspannung mit jedem Trafo leicht ansteigt, weil er auf Vollast 1:1 berechnet ist. Da kann man schnell über 250V~ kommen.

Bei mir lieferte das beste Ergebnis wie oben beschrieben ein Trenntrafo mit geerdeter Mittelanzapfung der Ausgangsseite und durchgeschleifter Schutzerde. Das ist dann tatsächlich kein Trenntrafo im Sinne der Definition, sondern ein Netzsymmetrierer.
Um eine Brummschleife aufzuheben, müsste ein Schutzerdebezug zum Ausgang aufgehoben sein.
Grüße
Hans-Martin
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bastelixx
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Registriert: 08.11.2015, 17:31

Beitrag von bastelixx »

Hans-Martin hat geschrieben: 01.11.2019, 11:55 Hallo Torben,
es gibt einen Thread zum Thema Trenntrafo.
Wenn dein Lichtnetz einen Quellwiderstand von 0,2-0,4Ohm hat, wird ein Trenntrafo diesen Wert verzehnfachen.
Für ein Gerät mit 10Watt Aufnahme war bei mir ein 500VA Trafo am besten.
Ich habe 2 verschiedene Medizintrenntrafos* getestet, einen gekapselten Post-Trenntrafo*, diverse Ringkerntrafos mit Mittelanzapfung**, R-Kern und Schnittbandkern mit 4 x 115V-Wicklungen* **, die ich auf unterschiedlichste Weisen verschaltet habe, um ein jeweiliges Optimum zu finden. Schließlich machte ein 500VA EI-Kern-Trafo** mit Schutzisolation das Rennen (vor den gefühlten 30 Varianten) bei mir, alle anderen Trafos von 100VA-2000VA empfand ich als Verschlechterung.
Als Verbesserung fand ich den schwärzeren Hintergrund, die plastischere Darstellung der Stimme mit feiner aufgelösten Zischlauten, stärkerer Abgrenzung von den besser ortbaren Begleitinstrumenten, mehr Raumtiefe.
Es waren Trafos dabei, die ließen die Abbildungsschärfe verwischen.

*aus ebay **Mittelanzapfung der Sekundärseite wurde auf Schutzerde gelegt, was den Trafo zum Netzsymmetrierer machte
Bei Geräten mit Schuko und integriertem Netzfilter ist die Symmetrierung zwar ein Vorteil, aber die zusätzliche Schutzerde-Verbindung brachte noch einen weiteren Klangfortschritt.
Die Vielfalt der Möglichkeiten und die individuellen Bedürfnisse des zu versorgenden Geräts führen dazu, dass ich nur wenige Empfehlungen geben würde, als erstes: Hörvergleich und Rückbau nach 1 Woche. Tranntrafos werden prinzipbedingt ohne Schutzerde am Ausgang geliefert.
Trafos, bei denen die Wicklungen flächig übereinandergewickelt sind, koppeln viele Störungen durch, aber bei Trafos mit gegenüberliegenden Wicklungen ist die Entkopplung zwar besser aber der Kraftverlust sofort hörbar. Da bleibt dann die Möglichkeit, ein Netzfilter vor den Ringkerntrafo zu schalten (wie bei Mudra), diesen mit Schutzwicklung zu erden.

Immer, wenn zum CD-Player auch noch ein Verstärker parallel an den Trenntrafo angeschlossen wurde, brach die Dynamik ein, das Klangbild war eher zum Einschlafen.
Natürlich kann man Trenntrafos auch kaskadieren, um die Wirkung zu erhöhen, muss aber bedenken, dass die Sekundärspannung mit jedem Trafo leicht ansteigt, weil er auf Vollast 1:1 berechnet ist. Da kann man schnell über 250V~ kommen.

Bei mir lieferte das beste Ergebnis wie oben beschrieben ein Trenntrafo mit geerdeter Mittelanzapfung der Ausgangsseite und durchgeschleifter Schutzerde. Das ist dann tatsächlich kein Trenntrafo im Sinne der Definition, sondern ein Netzsymmetrierer.
Um eine Brummschleife aufzuheben, müsste ein Schutzerdebezug zum Ausgang aufgehoben sein.
Grüße
Hans-Martin
Hallo Hans-Martin,
danke für deine detailierte Beschreibungen zum Thema Trenntrafos. Du hast Erfahrung gemacht, "Immer, wenn zum CD-Player auch noch ein Verstärker parallel an den Trenntrafo angeschlossen wurde, brach die Dynamik ein, das Klangbild war eher zum Einschlafen." Hast du eine Erklärung oder Idee zu dieser Beobachtung? Kann es an der Leistungsreserven Liegen (glechen Trafotyp mit doppelten oder drei- gar 4-6fachen Leistungen), oder doch eine oder mehrere andere Ursachen? Die Flagschiffe fom Furman benutzen Ringkerntrafos als Netzsymetrierer mit deutlich höheren Leistungen. Wäre interessant die Erfahrungen mit dem Dynamikverhalten von solchen Boliden zu hören. Das wäre für mich wegweisend. Ich habe Idee mit dem Netzsymetrierer von 4,7KW mein gesamten Netzzweig, an dem die Anlage hängt, direkt an dem Stromverteiler ausstatten. Was Feldman für viel Gelt verkauft, kann man im Industriestandard mit deutlich höheren Leistungen im nicht so hübschen Gehäusen (verschwindet ehe im Keller) für deutlich weniger Geld zu kriegen.
Was meinst du?

Gruß
Stanislaw
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Hans-Martin
Aktiver Hörer
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Stanislaw,
ich habe beschrieben, was ich gehört habe.
Als Erklärung dient der deutlich gestiegene Quellwiderstand, der mit der Last als Spannungsteiler dient.
Dabei kann die Stromaufnahme des CD-Players bei 10 W, die des Verstärkers bei 30W angenommen werden, die gehörte Zimmerlautstärke (ich höre bei 75dB in 1,50m Entfernung von den Boxen) verlangt nicht mal 1/2 W Ausgangsleistung.
Ob der Trenntrafo 500VA oder 1000VA hatte, spielte keine Rolle, sobald ein Verstärker mit daran war, ging die Lebendigkeit zurück.
Ich habe einen Verstärker im Leerlauf angeschlossen, die Boxen anderweitig versorgt. Der Klang des CD-Player ging zurück. Und das, obwohl alle Versorgungsspannungen über Spannungsregler kamen, also alle Netzschwankungen ausgeglichen werden müssten.
Ein Erklärungsversuch geht vielleicht über die Gleichrichter, die im Scheitelbereich der Netzspannung durchschalten, also zeitlich alle in den gleichen Zeitbereich fallen. Dann saugt sich der Elko mit seinem niedrigen Innenwiderstand so voll, wie es geht, wohl begrenzt von Quellwiderständen. Und die erhöht man erheblich durch den dazwischengeschalteten Trenntrafo. Die Netzkabelunterschiede sind dagegen vergleichsweise gering.
Vollverstärker haben große Kapazitäten, üblich sind 10000uF und mehr, bei CD-Playern liegt man bei 1/10 dessen
Grüße
Hans-Martin
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