Zwei Fragen zu einem Double Bass Array

Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

Hi,

kann das sein, dass wir nach dem Conv. noch das kürzen (Cut'N Window) brauchen?
Mein Ansatz wäre, alle subwoofer zuerstmal im Nahfeld zu entzerren, d.h.
-> je eine Nahfeldmessung
-> fdw mit kleinem Fenster (z.B. 3/3)
-> phase extraction (hier minimal oder linear?)
-> invertieren (linear- o. Minimalphasig?)
-> conv. mit reiner XO -Kurve
-> Cut'N Window
-> normalisieren.
Grüsse,
Alwin
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Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

Hallo,

warum "kippt" plötzlich ein Teil des FG beim Invertieren nach oben. Ich hätte es unten (wie rot nachgezeichnet) erwartet

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Grüsse,
Alwin
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freezebox
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Beitrag von freezebox »

Hallo,

ja, vor der Normalisierung noch cut`n window wie hier beschrieben:

https://audiophilestyle.com/ca/ca-acade ... lkthrough/

das mit der Inverse versteh ich auch nicht...

Grüße,
Jörn
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Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

An die Administration: Vielleicht möchte man diesen Punkt auslagern, da es Acourate spezifisch ist ?
Eigentlich auch schon seit ein paar Beiträgen.

Hallo Alwin,

Guter Punkt, passiert gerne oft.
Ich vermute deine Inverse ist zu extrem und übersteuert. Das Fenster müsste Ellenlang und die Bittiefe riesig sein. Schau auch mal was von 1-10Hz passiert.
Nimm lieber einen Bandpass als Target und korrigiere die Differenz.
Bzw. um so etwas zu invertieren muss man vorher über PhaseExtraction -> Linear Above/Below ein Limit setzen.

Gruß
Joschka
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Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

Hi Joschka,

wenn mich nur der Bereich bis 100Hz interessiert, wie würden sinnvollerweise die Werte für "Phase Extraction" aussehen?

Straight Amplitude below Hz / dB
Straight Amplitude above Hz / dB


Grüsse,
Alwin
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Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

Ich habs.

Manchmal ist es vom Vorteil nachzudenken, bevor man Fragen stellt :-)

Ich habe die Oben/Unten Grezwerte auf 15Hz und 120Hz gesetzt, und jetzt hat es mit der Inverse geklappt.

Fröhlich und heiter testen wir weiter...

Grüsse,
Alwin
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Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

Hallo,

ich habe eine interessante intensive Testreihe hinter mir. Dabei habe viele viele Varianten der DBA Messung ausprobiert:
- mit vorheriger Chassisentzerrung per Amplitude Inversion
- mit vorheriger Chassisentzerrung der hinteren DBAs per Target aus den vorderen TT
- TT/DBA gemessen kanalgetrennt (L/R)
- TT/DBA gemessen mono (L+R)
- nur vordere TT (mono)
- vordere TT + hintere DBA (mono)
und ich könnte jetzt zig Messdiagrame verlinken, aber das spare ich mir denn mein persönliches Fazit ist recht einfach und kurz :-)

1. Dass entzerren der Chassis lohnt sich nicht. Es bringt keine Verbesserung, im Gegenteil, für mich klingt es danach kraftlos. Das habe ich schon vor Monaten beim Linearisieren aller Chassis beobachtet
2. Das Messen mit TT oder DBA in Mono bzw. mit TT+DBA gleichzeitig (also alle Chassis laufen mit) funktioniert nicht! Das finale Ergebnis klingt extrem kraftlos/dünn.

Wenn man ein Bisschen nachdenkt, dann ist es auch verständlich/nachvollziehbar warum :-)

Wenn wir sowohl die TT/MT/HT als auch die DBAs kanalgetrennt (L/R) messen, dann passt der Pegel des Basses zu dem MT und HT. Aber wenn wir die MT/HT kanalgetrennt L/R messen und dazu immer alle TT/DBAs in mono mitlaufen lassen, wird durch die Summe der TT+DBA der Pegel des Basses überproportional hoch. Das kann maan auf der beigefügten Messung beispielhaft sehen:
- eine Messung (wie üblich) Stereo kanalgetrennt (hier nur das rechte Kanal)
- eine Messung des gleichen Kanals aber mit allen TT/DBAs. Die Überhöhung des Basses um ca. 4dB ist deutlich sichtbar. Und die wird dann beim Erstellen der Inverse ("Korrektur über alles") berücksichtigt und der Bass überproportional in Richtung Target Curve abgesenkt.

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Das war jetzt meine "Interpretation" dazu.

Also, das ganze (Messung mit allen laufenden TT/DBAs) würde nur dann funktionieren, wenn man anschließend nach der Messung "irgendwo" auf der Strecke zu Makro3, die gemessene Überhöhung des Basses entsprechend kompensieren/absenken würde.


Langer Rede kurzer Sinn:

Die übliche kanalgetrennte Messung aber mit gut angepassten Delays für DBA kling bei mir immer noch am besten. Hier eine "echte" Messung (keine Testconvolution) mit Logsweeprecorder mit DBA und mit den Erstelten Filter eingebunden in LogSweep Recorder

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Grüsse
Alwin
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Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

Hallo Alwin

Vor wenigen Jahren hatte ich mal einen Mono Sub, kein DBA sondern ganz konventionell, per Rechner angesteuert.
Und es klang viel zu dünn, genau wie du schreibst. Letztendlich war es mein Fehler. Genau 6dB fehlten.

Gruß
Joschka
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Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

Hi,
Hornguru hat geschrieben: Letztendlich war es mein Fehler. Genau 6dB fehlten.
Wenn es (m)ein Fehler wäre, dann wäre es noch das Beste. Fehler kann man leicht korrigieren, man muss nur erkennen und wissen, was man falsch macht :D

Grüsse,
Alwin
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freezebox
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Beitrag von freezebox »

Hallo Alwin,

Hast Du keine Möglichkeit beim setup einfach 6dB für die Bässe rauszunehmen für die mono Messung?

Wie hörst Du denn jetzt? Komplett Stereo, auch für die DBA?

Hast Du mal die Wasserfälle angesehen über REW? Die zeigen den Unterschied einer Mono- und Stereo angesteuerten DBA bei mir schon recht deutlich - da schlagen bei Stereo schon die Moden deutlich wieder durch, weshalb (zumindest theoretisch) die kanalgetrennte Entzerrung wenig Sinn macht.

Aber wenns besser klingt, ist ja alles gut.

Danke für die Mitteilung Deiner Ergebnisse!

Grüße,
Jörn
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Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

Hi,

Ich könnte die hinteren DBAs zum Zeitpunkt der Messung im Pegel absenken (die Endstufe hat Pegelsteller/Poties), aber die vorderen TT hängen an einer Endstufe, die nicht regelbar ist. Also hardwaremässige Absenkung fällt zuerst aus (eine neue regelbare Endstufe ist „in Sicht“). Ich könnte auch nur für die Messung im Pegel abgesenkte XOs für TT und DBA erstellen, aber das ist alles a Bisserl „durchs
Knie ins Auge“.

Ich höre sowohl die TT als DBAs in stereo. Der Unterschied in Moden-Muster beim Stereo oder Mono ist bei mir fast nicht gegeben, siehe die erste Messung oben -> FG-Verlauf fast deckungsgleich, nur im Pegel unterschiedlich.

Waterfall Diagram in REW habe ich noch nicht analysiert. Prio hat für mich der FG in dem 35-60Hz Bereich (das ist der Spassmacher), also das „Auffüllen“ des Lochs mittels DBA, egal was Waterfall sagt, sonst klingt es zu dünn. Und das klappt recht gut.


Grüsse,
Alwin
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freezebox
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Beitrag von freezebox »

Hallo Alwin,

In Deiner Messung des rechten Kanals sieht man, dass die Überhöhung bei 35Hz relativ zum Basspegel wesentlich stärker ist, als bei der Messung in Mono (DBA funktioniert!). Wenn Du das dann korrigierst, wird diese Frequenz evtl. überkorrigiert, wenn korrelierte Bassignale auftreten.
Daher würde ich nochmal versuchen, mono zu messen - dazu die XO Filter entsprechend abzusenken ist doch ne prima Idee, wenn es in HW schlecht geht. Zudem kannst Du so den Pegel sehr genau einstellen!
Hast Du das Delay der DBA Mono eingestellt? Die kleine Überhöhung bei 30Hz geht nicht mehr weg? Woher kommt die 70Hz Reso?

Grüße,
Jörn
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Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

freezebox hat geschrieben: Daher würde ich nochmal versuchen, mono zu messen - dazu die XO Filter entsprechend abzusenken ist doch ne prima Idee, wenn es in HW schlecht geht.
Hi,

das gab mir keine Ruhe also habe ich es noch mal aufgegriffen und es hat sich geloht!

Ich habe die vier XOs für TT L/R und DBA L/R per Gain ein mal um 3dB und ein mal um 6dB abgesenkt, daraus "manipulierte" Multiway XOs für die Logsweep-Messung vorbereitet und folgendde Messsung durcheführt

1. Messung in Stereo ohne DBA (XOs nicht abgesenkt) -> rot
2. Messung in Stereo mit DBA in Stereo (XOs nicht abgesenkt) -> braun
3. Messung in Stereo aber mit TT und DBA in Mono (XOs nicht abgesenkt)
4. Messung in Stereo aber mit TT und DBA in Mono (XOs abgesenkt um 3dB)
5. Messung in Stereo aber mit TT und DBA in Mono (XOs abgesenkt um 6dB)

Hier die Messungen überlagert

Bild

Und hier die Gleichen Messungen wegen Übersichtlichkeit versetzt

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Das beste Ergebnis (gemessen an der eingeblendeten Target Curve) liefert die Messung mit TT+DBA in mono und für die Zeit der Messung abgesenkt um 6dB

Für die Filtererstellung (Makro4) nehme ich wieder die unmanipulierten, nichtabgesenkten XOs

PS.
Die TT/DBA Chassis waren nicht linearisiert oder sonst irgendwie entzerrt

Grüsse,
Alwin
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freezebox
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Beitrag von freezebox »

Hallo Alwin,

die Längsmode bei 30Hz ist mit der Mono DBA besser ausgebügelt als in Stereo. Der Pegel scheint nun auch zu stimmen mit-6dB. Trennen tust Du DBA und TT alle bei 100Hz, oder?
Wie stehen/hängen die DBA und TT denn im Raum? Die Mode bei 70Hz ist ja schon sehr unschön...Deine DBA wird vermutlich nur bis etwa 70Hz funktionieren (je nach Raumgröße) - evtl. ist da noch mehr drin, wenn alle Subs an der Wand stehen und die Delays und Pegel der DBA richtig eingestellt sind. Ich kann dazu nur noch einmal REW empfehlen. Damit kannst Du wav-Test files erzeugen und als Track über Deinen Streamer abspielen. Die Messung startet bei aktivierter selbststart-Funktion nach erkennen eines dem Testsignal vorauseilenden Start-Tons automatisch und die Ergebnisse werden direkt als Wasserfall oder geglätteter F-Gang angezeigt. Damit kannst Du dich sehr schnell an das Optimum für Pegel und Delay rantasten (vorausgesetzt Du kannst diese ebenfalls schnell und feinfühlig variieren).

Grüße,
Jörn
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Beitrag von Mister Cool »

Hi,
die Trennung der TT/DBAs und TMT erfolgt bei 80Hz. Ich nutze die neuen, von Uli „kreierten/modifizierten“ NT Weichen 2. Ordnung.
Zum Buckel bei 80Hz. gesternn ist mir eingefallen: da dieser Buckel ziemlich genau/mittig auf der Trennfrequenz sitzt, werde ich den LoPass für TT/DBA in den XOs auf ca. 75Hz setzen und den HiPass für TMT auf ca. 85Hz anheben. Dann entsteht ein kleines Loch dazwischen und der Buckel wird kleiner (das habe ich schon mal gemacht und es funzt). Das probiere ich wieder aus.


PS.

Die DBA Delays sind schon sehr „fein“ ausprobiert/abgestimmt. Ich habe eine Messreihe mit Delays/Rotation zw. 500 und 900 Samples alle 50 Samples (und dann noch feiner alle 25 Samples) ausprobiert, und das ist die beste Kombination (775)

Grüsse,
Alwin
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