Projekt neue Lautsprecherkabel

SirMartin
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Beitrag von SirMartin »

Hallo Gabriel,

Glückwunsch, mit der Zustimmung deiner Frau hast du eine wichtige Hürde genommen. :wink:
Es gibt ja eine fast unübersichtliche Vielfalt an Lautsprecherkabeln auf dem Markt. Ich selbst setze ein Solidcore Reinsilberkabel von German Highend ein und bin äußerst zufrieden damit. Ich würde es sehr gerne mal gegen das Chord Signaturen XL testen, doch leider habe ich bisher niemand gefunden bei dem ich es mal ausleihen könnte. Ich bleibe aber am Ball und wünsche dir eine glückliche Hand bei der Auswahl des richtigen Kabels!

LG

Martin
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Hartmut,
grobian.gans hat geschrieben:Das wäre auch sicher wesentlich spannender als Kabel zu testen :mrgreen:
Ich will Dir jetzt keinen Floh ins Ohr setzen, aber verwendet Silbersand nicht als Eingang analog, XLR 3-pol? Ich kann bei xlr-Kabeln einen Unterschied hören. 8)

Hallo Jürgen
h0e hat geschrieben:Mit der Sonus Faber hat Gabriel sich aber einen guten passiven Lautsprecher besorgt und kann mit Kabel spielen. Schlussendlich ein Luxusproblem, aber ein Schönes.
Vielen Dank. Ich liebe meine hübschen Italienerinnen.

Hallo Martin,
SirMartin hat geschrieben:Es gibt ja eine fast unübersichtliche Vielfalt an Lautsprecherkabeln auf dem Markt. Ich selbst setze ein Solidcore Reinsilberkabel von German Highend ein und bin äußerst zufrieden damit.
Du sagst es. Zuviel Auswahl. Deshalb versuche ich mit einer Vorauswahl über Messwerte und natürlich auch über Empfehlungen interessante Kabel vorzusortieren. Messwerte zum oben genannten Kabel habe ich angefordert.

Mit einer Empfehlung möchte ich weitermachen: 4.4 refine audio; Ultima Musica. Ich hätte es mir ja gerne angehört, aber ich darf nicht. Wortreich und höflich begründete Herr Schlipper seine Ablehnung. Ich fasse es mit meinen Worten zusammen: meine Anlage ist nicht gut genug. Ich nehme es mit Humor. :mrgreen:

Auch mit diesen Kabel gibt es Probleme: 4.5 High End Masterclass Lautsprecherkabel. Hier hätte man mir lieber erst Basen für mein USM Haller Rack verkauft. Der Kontakt war nett und im Gegensatz zu Refine will man mir nach der Messe Lautsprecherkabel zum testen zur Verfügung stellen. Wie bei Refine werden keine Messdaten bekannt gegeben.

Und auch zu den Messwerten möchte ich noch etwas loswerden. Vorab meinen Dank an Roman für diesen Tipp: LAUTSPRECHERKABEL "REFERENCE" / BLACK FOREST AUDIO -- BI WIRING (1.139,00 EUR)

Tolle Materialien und ein durchdachtes Konzept. Auf der Angebotsseite wird fairerweise vor Verstärkern ohne Gegenkopplung gewarnt. Für mich ein klares Indiz für ein höherkapazitives Kabel. Im Gegensatz zu den Kandidaten oben erhielt ich auf Nachfrage die Messdaten. Und mein Verdacht bestätigte sich. Nun sag bitte noch einer, dass Messdaten keine Rolle spielen. Eine hohe Kapazatität hat lt. TMR den Vorteil, dass keine HF-Störungen eindringen können. Keiner möchte ein Lautsprecherkabel, welches zu einer UKW-Wurfantenne mutiert. Insofern wäre die Kapazität für mich prima gewesen. Leider strebe ich beim Widerstand niedrigere Werte an. Daher stelle ich einen Test erstmal zurück.

Mir macht das testen jedenfalls einen rießen Spaß. Und darauf kommt es doch an.

Grüße Gabriel
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Gabriel,

Herr Schlipper ist nur Haendler und nicht Refine.
Ich kann Dir mit Joachim Hilt (http://www.hifi4life.de) einen netten Haendler ans Herz legen.

Gruesse Juergen
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Hallo Gabriel,
Ich will Dir jetzt keinen Floh ins Ohr setzen, aber verwendet Silbersand nicht als Eingang analog, XLR 3-pol? Ich kann bei xlr-Kabeln einen Unterschied hören. 8)
Isch 'abe gar kein XLR :mrgreen:

Aber Du hast recht - es gibt immer irgendwo ein Kabel zu optimieren. Viel Erfolg bei der Suche :cheers:

Grüße

Hartmut
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

StreamFidelity hat geschrieben:..., aber verwendet Silbersand nicht als Eingang analog, XLR 3-pol? Ich kann bei xlr-Kabeln einen Unterschied hören. 8)
Hallo Gabriel,
aus meiner Sicht haben Kabel das Problem dielektrischer Absorption, bei den symmetrischen Leitungen wird das durch das doppelte Potenzial zwischen den Leitern nicht gerade reduziert...
Zuviel Auswahl. Deshalb versuche ich mit einer Vorauswahl über Messwerte und natürlich auch über Empfehlungen interessante Kabel vorzusortieren. Messwerte zum oben genannten Kabel habe ich angefordert.
Seit Jahrzehnten suche ich verzweifelt jemand, der mit den Zusammenhang zwischen Messwerten und Klang (angenähert lückenlos) nachvollziehbar erklären kann.
Wortreich und höflich begründete Herr Schlipper seine Ablehnung. Ich fasse es mit meinen Worten zusammen: meine Anlage ist nicht gut genug. Ich nehme es mit Humor. :mrgreen:
Pah!, vor etwa 30 Jahren waren PAssiv-LS für DM 600 auf Ständern, ein Stereo-Receiver für DM 500 und ein CD-Player für DM 400 hinreichend, um die Unterschiede zwischen jeweils verschiedenen Netzkabeln, Audio-Verbindungskabeln und Lautsprecherkabeln aufzuzeigen. WTF is Herr Schlipper???
Nun sag bitte noch einer, dass Messdaten keine Rolle spielen. Eine hohe Kapazatität hat lt. TMR den Vorteil, dass keine HF-Störungen eindringen können. Keiner möchte ein Lautsprecherkabel, welches zu einer UKW-Wurfantenne mutiert. Insofern wäre die Kapazität für mich prima gewesen. Leider strebe ich beim Widerstand niedrigere Werte an. Daher stelle ich einen Test erstmal zurück.
Ich denke, die Reduktion auf eine einzige Messgröße ist erwiesenermaßen nicht zielführend.
Bei LS-Kabeln möchte man eine besonders niedrige Induktivität und nimmt dafür eine höhere Kapazität in Kauf. ThomasMR ist ja keineswegs blöd, er argumentiert zugunsten des Alleinstellungsmerkmals seines Kabels.
HM Strassner ist auch nicht blöd, seine Kabel sind nicht 2 hochkapazitive Folien, sondern ein komplexes Bündel von lackisolierten Drähten, die im "Finale" sogar durch (Doppelloch-) Ferrit geführt werden, um die lokale (stationäre) Magnetfeld-Kompensation zu optimieren. Und doch setzt er für Verstärker mit Ausgangsinduktivität oder besonders niedrigen Ausgangswiderstand (hohe Gegenkopplung) wahlweise einen schaltbaren Serienwiderstand oder Serieninduktivität ein.
Mir macht das testen jedenfalls einen rießen Spaß. Und darauf kommt es doch an.
Yo. Hauptsache, du kannst mit dem Ergebnis längerfristig zufrieden hören.
Und wenn nicht, geht der Spaß wieder von vorne los... :cheers: Die persönlichen Erkenntnisse können als eine sehr befriedigende Bereicherung empfunden werden, nennen wir es Erfahrung, die einem keiner nehmen kann.
Grüße
Hans-Martin
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Gabriel,

besorge Dir die Ultima Musica zum Testen von woanders her. Juergen (hoe) hat Dir ja einen Link genannt. Nur nicht so leicht entmutigen lassen!

LG,
Andi
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saabcoupe
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Beitrag von saabcoupe »

Warum nimmst du nicht den Weg über das Leiter Material, natürlich nur mit hoher Reinheit?

Wenn du Solid Core wegen der Präzision bevorzugst probier doch das Kimber 8 TC oder das 12er, es ist auch von den anderen Solidcore Herstellern wie Silentwire, Qed, AQ, Inakustik schwer zu toppen, wenn überhaupt, denn Schwächen hat es für mich keine.

Möchtest du lieber Litze wegen ihren besseren Fundamentes probiere Monster Sigma oder Goldkabel oder das HMS Fortisimo. Es gibt nicht viele die 6N Litze verarbeiten.

Gruß Harald
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Jürgen,
hallo Andi,

danke für Ermutigung. Nur habe ich das nötig woanders nach einem Refine Kabel zu betteln? Bestimmt nicht. Das Kapitel ist für mich abgeschlossen.

Hallo Hans-Martin,

Du sagst es: "WTF" :mrgreen: Vielen Dank für Dein aufmunterndes Statement.

Hallo Harald,

die Auswahl íst so groß. Das Leitermaterial oder die Machart interessieren mich nicht, da ich nichts davon verstehe. Es muss sich gut anhören. Und idealerweise kann ich das anhand von Messwerten nachvollziehen.

Gut anhören ist eine gute Überleitung zum

4.2 TMR Ramses Lautsprecherkabel

Aufgrund der optimierten Aufstellung benötige ich nur noch 2m und liege damit bei einem Preis von 2.060,00 Euro (UVP). Wie ich schon schrieb brauche ich das QED Kabel nicht mehr reinzustecken. Der klangliche Abstand ist erschreckend hoch. Ich frage mich wirklich, wass da noch gehen soll?

Ich schrieb an Thomas (TMR):
Gestern Abend hörte ich das erstemal rein und war verblüfft. Diese Klarheit einzelne Instrumente herauszuhören, gut hörbare Microdetails und eine superbe Kanaltrennung machten mir sofort klar, was ich sonst an Störungen höre. Das Kabel ist noch nicht mal optimal verlegt (Bodenkontakt) und schon gar nicht eingespielt. Und dann sowas.
Er antwortete:
Ja, dann hast du wirklich eine gute Anlage. Das RAMSES ist neutral, wer andere Erfahrungen gemacht hat, hat keine neutrale Anlage gehabt, sondern mußte durch die Kabel bzw. ihren speziellen Eigenschaften die Defizite der Anlage kompensieren. Wenn man dann natürlich das Kabel durch ein "neutrales" Kabel wie das RAMSES ersetzt, kann nichts mehr kompensiert werden und dann klingts eben entsprechend.
Das Kabel ist flach und recht breit (65 mm). Das kommt daher, da als Leitermaterial hauchdünne (0.07mm) breite Kupferfolien verwendet werden. Hier ist eine interessante Abhandlung von TMR zum Thema: Skin-Effekt - oder: Warum Kabel klingen

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Noch ist nichts entschieden. Nächste Woche soll die

4.3 fis Audio Livetime Lautsprecherleitung

getestet werden. :cheers:

Grüße Gabriel
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Gabriel,

Bei Thomas TMR bist Du in den besten Händen - freundlich, offen, kompetent und wer es unbedingt braucht, darf ihn bestimmt auch mal kurz anbetteln... :mrgreen:

Ich bin gespannt, wie es weiter geht - viel Freude dabei!

Grüße,
Thomas

:cheers:
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emma
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Beitrag von emma »

Hallo Gabriel,

falls es interessant sein sollte...

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... -172-22005



Grüße
Marco
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Thomas,

ja der Kundenservice und der technische Hintergrund von TMR gefallen mir sehr gut.

Hallo Marco,

danke für den Link. 5m sind mir mit der Aufstellungsoptimierung entschieden zu lang. Kürzen kann man die leider nicht.

In meiner Testliste fehlte noch ein Reinsilberkabel. Dank dem Tipp von Martin höre ich gerade das

4.6 GERMAN HIGHEND Reinsilber Lautsprecherkabel LGS-BI (Bi-Wiring)

Der Kontakt zu Herrn Erwin ist total unkompliziert. Kein rumgenöle an meiner Anlage. Es wurde lediglich nach den Komponenten gefragt und ein Testmuster (zusätzlich sogar mit xlr-Silberkabeln) kostenfrei zugesandt. Das darf ich jetzt 14 Tage testen. Ein erstes reinhören könnte einen Konkurrenten für das TMR Ramses bedeuten. Kostenpunkt für 2m und Reinsilber-Hohlbananas 1.665,00 Euro.

Es gibt gewisse Ähnlichkeiten zum TMR Ramses: es ist flach und hat massearme Stecker. Die Verpackung ist angenehm bodenständig (ein Jutesack). :D
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Das Material unterscheidet sich allerdings nicht nur wegen des Leitermaterials Silber, sondern auch in der Verkabelung. TMR nimmt breite Kupferfolien. Bei GERMAN HIGHEND bestehen die Leiter aus parallelen, polierten 0,75/1mm SolidCore-Massivadern aus langkristallinem 4-5N-Reinsilber, die im wesentlichen durch das Dielektrikum "Luft" auf Abstand gehalten werden. Auf dem Bild kann man die einzelnen Adern durchscheinen sehen.
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Messwerte habe ich angefordert.

Grüße Gabriel
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aufdieohren
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Beitrag von aufdieohren »

Zwischen meinen Ecouton LQL200 und dem Raganarok von Schiit werkeln auch
die LGS von German Highend.

Ich hatte zuvor verschiedene Kabel gehört u.a. Kimber, In-Akustik..usw
Das LGS war das mit Abstand natürlichste best klingende LS.

Bin gespannt wofür Gabriel sich entscheidet..
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

StreamFidelity hat geschrieben:Messwerte habe ich angefordert.
Hallo Gabriel,
wenn du aus den Messwerten irgendwelche klanglich relevanten Aussagen herauslesen kannst, lass es mich (und das Forum) bitte wissen, dann könnte ich noch viel von dir lernen.
40 Jahre lang beglücken uns die Zeitschriften mit den jeweils neuesten Erkenntnissen über den Zusammenhang neu entdeckter Methoden und Klangwahrnehmung, und dann probiert man Kabel aus und stellt fest, dass die eigene Wahrnehmung in eine ganz andere Richtung führt.
Hier mal ein Bild von dem, was sich unter dem Geflechtschlauch verbirgt (ich habe einen Rest mit versilberten Steckern als Interconnect verarbeitet:
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Es ist eine LP-Hülle zum Größenvergleich, keine CD!)

Es handelt sich hier um langkristalline Reinsilberdrähte, die bei konstantem Abstand einlaminiert wurden. Nach Aussage von J.E. hat er einen Partner bei der Produktion, der als Chemiker mittels eines hinzugefügten Pulvers dafür sorgt, dass der Draht unter dem Laminat von Schaum (Luft oder einem Gas) umgeben ist.
Das Kabel hat 4 Adern und das kommt nicht von ungefähr.
J.E. hat lange Erfahrung mit dem Mission/Cyrus Solid Core Kabel, erst 2-adrig, dann Mission Quartet 4-adrig (2x 2 benachbarte Adern), dann auch mit gleichen Aderabständen, aber alles in Kupfer, und mit PVC als Isolator. Der Ursprung dieser Kabelidee stammt wohl von Denis Morecroft, einem Freund von Henry Azima (Mission/Cyrus Mitgründer und Entwickler). Unter DNM kann man heute noch seine (D.M.) LS-Kabel kaufen, auch als Interconnect mit kleinerem Abstand. Von Vovox gibt es Varianten mit Silber als Leiter.
Wegen der magnetischen Kräfte zwischen den Leitern (darüber wurde 1948 immerhin allgemein die Stromstärke* definiert) spielt die Festigkeit des mechanischen Zusammenhalts eine große Rolle, wenn Hin- und Rückleiter auseinanderdriften wollen. Diese Festigkeit schlägt sich nicht in den klassischen Messwerten eines Kabels nieder.
Generell wird die Forderung aufgestellt, dass die Schleifeninduktivität eines LS-Kabels besonders niedrig sein sollte. Man nimmt dafür eine höhere Kabelkapazität billigend in Kauf. Nur im Ausnahmefall werden Kabel mit größerem Abstand zwischen den Leitern gelobt, wenn die klassische Messtechnik vom Vordergrund steht.

Von dem Mission Quartet kann man lernen, das wider Techsprech die höhere Schleifeninduktivität des Kabels beim Hochtöner überzeugt, während die niedrigere beim Tieftöner trotz der im Tiefpass üblichen Induktivität diese belanglos erscheinen muss. Der Vorteil des HT-, TT-, Abstand, TT+, HT+ liegt vielleicht im elektrischen Feld, welches die Leiter umgibt. Der Proximity-Effekt, also dass die Elektronen sich bevorzugt dort an der Oberfläche bewegen, wo das Gegenfeld einwirkt, sorgt für eine Inhomogenität der Elektronenverteilung beim Leiter. Ein gleichpolig benachbarter Leiter sorgt dafür, dass es keine dielektrische Absorption im den Leiter umgebenden Isoliermaterial gibt.
Da sich Luft als Abstandshalter mangels fehlender mechanischer Stabilität ausschließt, ist ein fester Abstandshalter gefragt, um die mechanischen Energieverluste zu reduzieren, denn was an Energie im Kabel verloren geht, kann am Ende nicht mehr ankommen.
Hochflexible, weiche LS-Kabel höre ich mir schon lange nicht mehr an, die sind bei mir abgemeldet, egal wie "schön" sie sich anfassen.
Ein wirklich schönes LS-Kabel ist zwangsläufig steif, sehr steif.
Und das Isoliermaterial speichert möglichst keine Ladung.
Bei den klassischen Größen R-C-L-G muss man vielleicht die Induktivität des Verstärkerausgangs bzw. dessen Ausgangswiderstand mit einbeziehen, so sieht zumindest es H.M.Strassner (hms).
Was ein Silberdraht mit 1mm Stärke an Widerstand hat, lässt sich Tabellen entnehmen, der Abstand führt zu einer (von mir) geschätzten Induktivität nahe 1nH/m, die Kapazität wird nahe 10pF/m liegen, die Ableitung liegt sicherlich im akademischen Bereich.
Ein komplexes Gebilde, wo die Last (der LS) auch noch mit seiner wenig linearen impedanzkurve wenig zur Vereinfachung der theoretischen Situation beiträgt.
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Und dann gibt es noch die fertigungsbedingten Laufrichtungsunterschiede, wo in den letzten 30 (!) Jahren sich kein so hinreichender messtechnischer Fortschritt ergeben hat, als dass man das Thema als eindeutig messbar und als nachweisbar etabliert betrachten könnte.
Da bleibt Ausprobieren als zielführendes Mittel.
Das Vertrauen in die eigenen Ohren sollte hier nicht falschem oder unvollständigem (also nicht korrektem) Verständnis von Messwerten weichen.
StreamFidelity hat geschrieben:Das Kabel soll dem Musiksignal weder etwas hinzufügen, noch etwas wegnehmen.
Träum weiter!
Die Vermeidung von LS-Kabelverlusten bei Lasten mit niedriger Impedanz ist nur annähernd möglich durch Aktivbetrieb. Passive Frequenzweichen führen zu erheblichen Verwerfungen der Lastimpedanz zulasten der Verstärkerkopplung.
Die Auftrennung in verschiedene Frequenzbereiche vor den Endstufen reduziert den Effekt, den nachfolgende Kabel auf den Gesamtklang nehmen können. Das Zusammenspiel Verstärker<->LS wird erheblich verbessert, Intermodulationseffekte werden reduziert (durch Ausschluss der Frequenzen außerhalb des Übertragungsbereichs des jeweiligen Chassis vom jeweiligen Verstärkerstrom).
Grüße
Hans-Martin

* seit dem 20. Mai 2019 gilt https://www.ptb.de/cms/de/forschung-ent ... anuar.html
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Tom,
aufdieohren hat geschrieben:Bin gespannt wofür Gabriel sich entscheidet..
darauf bin ich auch gespannt. :mrgreen:

Hallo Hans-Martin,
Hans-Martin hat geschrieben:wenn du aus den Messwerten irgendwelche klanglich relevanten Aussagen herauslesen kannst, lass es mich (und das Forum) bitte wissen, dann könnte ich noch viel von dir lernen.
ich fürchte Du hast schon mehr vergessen, als ich jemals lernen werde. :mrgreen:

Zwischenfazit

Die nachfolgenden Einschätzungen gelten nur für mein Setup und für meine Ohren. Andere Gegegebenheiten können zu ganz anderen Ergebnissen führen!

Nachdem das TMR Ramses Lautsprecherkabel das preiswerte QED REFERENCE Silver Anniversary XT Bi-Wire Kabel klar disqualifiziert hat, hörte ich verblüfft das GERMAN HIGHEND Reinsilber Lautsprecherkabel LGS-BI (Bi-Wiring. Es wirkte auf Anhieb dynamischer und so hörte ich durchgehend viele Stunden. Bis sich ein Lästigkeitseffekt einstellte. Ok dachte ich, ist ja schon spät Abends und deine Ohren sind müde. Am nächsten Tag hörte ich genauer hin und stellte fest, dass die Höhen etwas nervten. Sehr subtil, aber beim Langzeithören störte es mich.

Es wurde wieder Zeit sich schlau zu machen. Auf der Homepage von TMR fand sich dieser Hinweis:
Das Hauptaugenmerk bei der Kabelentwicklung lag eben auf der "Gleichbehandlung" aller Frequenzbereiche. Tief- und Mitteltonbereich "hinken" nicht mehr hinter dem Hochtonbereich hinterher; dadurch erscheint der Hochtonbereich im Vergleich zu üblichen Kabelkonstruktionen weniger "überbelichtet" und weniger dominant. Die gehörmäßige Amplitudenstatistik entspricht dadurch wieder mehr der von natürlichen Schallquellen.
Und tatsächlich war im direkten Vergleich das TMR Ramses weniger effektheischend, sondern entspannter und langzeittauglich.

Ein anderer Kabeltest stand noch auf dem Plan. Bernd Fitzlaff von fis Audio brachte das fis Audio Reference Line BF Emotion 4 Lautsprecherkabel persönlich vorbei. Die Beschreibungen auf seiner Homepage sind äußerst dürftig. Messdaten gibt es nicht. Das Kabel hat einen recht dünnen Querschnitt und ist sehr weich und flexibel. Also von der Erscheinungsform und von der Haptik ganz anders als die bisher getesteten Kabel. Eine Gemeinsamkeit zieht sich aber durch: massearme Stecker, bzw. hier Kabelschuhe. Bernd sagte, er hätte auch noch viel drumherum basteln können, damit es nach mehr aussieht. Er konzipiert aber Kabel nur mit dem was wirklich gebraucht wird.

Beim betrachten des Bildes fällt mir jetzt erst auf, dass das Kabel mit BS Livetime LS 1 bezeichnet ist. Da muss ich nochmal nachfragen.
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Bernd lernte ich kennen, als er mir die dezidierte Audio Stromleitung legte. Auf ihn gekommen bin ich über einen humorigen Artikel: Test: fis Audio HiFi-Netzleitung | Kabel. Bernd ist gelernter Elektroinstallateur, hat ein Tontechniker-Studium absolviert und ist in diesem Beruf weiter tätig. HiFi und besonders Kabel sind seine Leidenschaft.

Kleiner Excurs: Auf der Suche nach dem passenden Lautsprecherkabel habe ich zwei Charaktere kennen gelernt. Auf der einen Seite den versierten Techniker, der primär nach Physik und Messwerten seine Kabel entwickelt. Und auf der anderen Seite jemanden wie Bernd, der die Kabel primär nach Gehör entwickelt. Richtig so, werden viele sagen. Mir ist da immer etwas unwohl, wenn Produkte mit "Emotionen" verkauft werden, wie auch passenderweise sein Lautsprecherkabel heißt. Denn jeder hört anders.

Nun zurück zum Besuch. Bernd hörte sich erst ein anderes Kabel an (welches wäre jetzt unfair zu nennen, denn die Konkurrenz wird ein anderes Kabel wohl kaum loben). Dazu nahm er zwei auch mir gut bekannte Stücke von der Burmester: Art of the Ear - Vorführungs-CD II:

Radka Toneff: the Moon Is a Harsh Mistress
Dieser Titel wurde von einer Platte aufgenommen, wo am Anfang ein Plattenrumpeln zu hören ist.

Paco de Lucia: Live in America
Diese Live-Aufnahme zeigt auf, wie "schnell" das Lautsprecherkabel ist.

Gleich am Anfang des ersten Stücks bat er mich, die Quarz-Uhr auf dem Sideboard zu entfernen. Donnerwetter hat der gute Ohren. Das wirklich sehr leise Ticken hörte ich nur, wenn ich ohne Musik mein Ohr nah an die Uhr hielt. Zum hören wurde im übrigen nicht mein Sessel mit der unoptimalen hohen Rückenlehne verwendet, sondern ein Hocker. Dieser ermöglichte bei aufrechtem Sitzen die optimale Sitzhöhe von einem Meter (auf der Höhe des Hochtöners). Entfernung zu den Boxen jeweils 240 cm (gemessen vom Hochtöner). Am ersten Kabel bemängelte er die Räumlichkeit und die Schnelligkeit. Nun kam sein Kabel dran. Er bewegte häufiger den Kopf vor und zurück und war erst bei einem Abstand von 230 cm sehr zufrieden.

In Folge hörten wir noch andere Stücke, hingen mal die Wandabsorber ab (ging gar nicht) und schalteten die Raumkorrektur aus (furchtbar dröhnig, null Räumlichkeit). Sehr begeistert war er von der digitalen Raumkorrektur, die er so gut noch nie gehört hatte. Wir führten noch eine Messung mit Acourate durch. Der IACC10 waren auf einmal bei 90% (voher 87%). Tatsächlich hatte die Räumlichkeit auch hörbar zugelegt. So ist das also, wenn die Hörposition von einem Toningenieur optimiert wird. Oder kann mit einer IACC -Messung das Auflösungsvermögen eines Lautsprecherkabels beurteilt werden? Das wäre zu schön. Ich werde weitere Vergleichsmessungen mit der neuen Sitzposition und anderen Kabeln durchführen.

Mich hat der Klang der Emotion 4 sehr angesprochen. Die brasilianischen Trommeln im Stück von

Luisa Maita: Folia

kamen mit einer Impulsivität, Elastizität, sehr Tief und mit einer Räumlichkeit, dass es bei mir Gänsehaut auslöste.

Wenn nur nicht der Preis wäre. 2,5 m kosten 3.200,00 Euro. Hinzu kommen noch die Kabelbrücken für 450,00 Euro. Sehr selbstbewusste Preise für eine Marke, die recht unbekannt ist.

Jetzt ist erst mal Langzeithören angesagt, was im Moment mit der Emotion 4 wirklich sehr viel Spaß macht. :cheers:

Grüße Gabriel
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Michaellang
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Beitrag von Michaellang »

Sehr interessante Ausführungen.
Viele Wege führen nach Rom.
auf jeden Fall scheint ein gutes LS-Kabel mehr zu sein als ein beliebiger Leiter mit möglichst wenig Wiederstand....

Mal etwas Offtopc:
Wie sieht es denn bei den Verbindungen von Vorstufe zu Aktivlautsprechern aus? (Chinch oder oftmals XLR-NF-Strippen)
Sind da prinzipiell geringere Einflüsse zu erwarten?
Oder sind die Zuleitungen da gar egal? (Oft hört man, dass XLR-Verbindungen aus dem Studiobereich ausreichend wären)
Wie sind da Eure Erfahrungen?

Bin gespannt welches LS-Kabel es schlußendlich wird und ob man ähnlich gute Kabel tatsächlich an einigen Meßwerten wie (R,C,L) festmachen kann.

Gruß,
Michael
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