Antipodes Audio

Just4Fun
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Antipodes Audio

Beitrag von Just4Fun »

Hallo zusammen,

ich spiele mit dem Gedanken, meinen Innuos ZenithSE durch was Hochwertigeres zu ersetzten.
Der ist zugegebenermaßen schon sehr gut, aber da geht bestimmt noch was :cheers:

Nach einigen Recherchen im Netz bin ich auf die Firma Antipodes gestoßen, zwei sehr informative Testberichte mit vielen Hintergründen gibt's bei HiFi Advise:
https://www.hifi-advice.com/blog/review ... ic-server/
https://www.hifi-advice.com/blog/review ... -ex-part1/

Auf der HighEnd habe ich am Antipodes Stand mit Mark Jenkins gesprochen und mir einiges erklären lassen. Im Gegensatz zu den Innuos Musikserver bieten die alle möglichen Musikserver Apps an, die auf den Geräten installiert werden können. Die kann man sogar als echte Multimedia Server auch für Foto und Filmwiedergabe nutzen.

Komischerweise gibt es nur wenig Informationen in Deutsch, hat vielleicht jemand aus dem Forum praktische Erfahrungen mit Antipodes Musikservern? Oder kann vielleicht jemand weitere Links mit deutschen Informationen ergänzen?
https://www.fairaudio.de/test/antipodes-ex-musikserver/
https://www.musikserver.news/tag/marke/antipodes

Viele Grüße

Lothar
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he-ralf
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Beitrag von he-ralf »

Hallo Lothar,

soweit ich weiß, ist CM-Audio der Importeur der interessanten Server aus Neuseeland.
Markus Flöter stellt auch Testpakete zur Verfügung :D

https://www.cm-audio.net/antipodes

Laut Markus ist ein Antipodes CX als Server und EX als Renderer eine überragende Kombination, äußerst flexibel zu konfigurieren und preislich noch unter einem Innuos Statement, der leider wegen CPU Lieferschwierigkeiten von Intel derzeit nicht verfügbar ist.

https://www.cm-audio.net/antipodes-musikserver-cx

Ich werde bei Gelegenheit die Kombination auch einmal gegen meinen Zenith SE antreten lassen 8)


Viele Grüße
Ralf
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Ralf,

die Links funktionieren nicht, weil die Sicherheitszertifikate von Marcus gestern abgelaufen sind. Sagst Du ihm Bescheid?

Viele Grüße
Horst-Dieter
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LordHelmchen
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Beitrag von LordHelmchen »

Hallo Horst-Dieter,

Danke für den Hinweis, nix wie Ärger mit der Technik :roll:

Da mietet man extra einen kompletten Unix Server inkl. Administration und dann verpennen die, das SSL Zertifikat rechtzeitig zu verlängern :roll:

Aber jetzt läuft alles wieder und eine Monatsmiete haben die mir immerhin gutgeschrieben :wink:

Bei uns im Dorf ist Kirmes :cheers:

Wegen des Ausnahmezustandes läuft hier bis Montag gar nix... dann schreibe ich was zu den Antipodes Musikservern.

Viele Grüße

Markus
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Just4Fun
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Beitrag von Just4Fun »

Hallo Markus,

noch keine Zeit gehabt, was zu den Servern zu schreiben?!
Das Lite Magazin war da wohl schneller ;-)

https://www.cm-audio.net/antipodes-musi ... -testpaket

Zwar nett gemacht, aber ein paar technische Infos zu den Servern fände ich schon ganz gut...

Viele Grüße

Lothar
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Lefreck
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Beitrag von Lefreck »

he-ralf hat geschrieben:Hallo Lothar,
...
Ich werde bei Gelegenheit die Kombination auch einmal gegen meinen Zenith SE antreten lassen 8)

Viele Grüße
Ralf
Hallo Ralf,
Da mich auch interessiert, ob ein Musikserver in meinem Setup für mich erfassbare klangliche Vorteile gegenüber der Zuspielung via NAS bringt, und ich deshalb den Innuos-Server schon mal in Erwägung gezogen hatte, bin ich auf deine Eindrücke gespannt.


LG
Thierry
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LordHelmchen
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Beitrag von LordHelmchen »

Hallo zusammen,

uff... man braucht im zunehmenden Alter doch immer länger, um sich von den üblichen Festivitäten zu erholen :cheers:

Jetzt aber endlich ein paar Stichworte im Detail zu den Antipodes Musikservern...

EX
lüfterlos gekühltes stabiles 4 Kammern Aluminium Gehäuse in silber und schwarz
"Einstiegsgerät" von Antipodes, arbeitet als Server und Renderer. Allerdings spezialisiert auf die Rendereraufgaben.

CX
identisches Gehäuse, aber auf Serverfunktionen optimiert. Idealerweise dient ein EX dann ausschließlich als Renderer.
Vorteil: der CX ist vom Prozessor her leistungsfähiger und übernimmt alle rechenintensiven Prozesse. Der EX als Renderer wird entlastet und kann dadurch sein volles Klangpotential ausschöpfen.

Grundsätzliches Konzept
Antipodes hat ausgiebig untersucht, weswegen viele digitale Musikquellen es trotz sehr guter Messwerte nicht schaffen, die Emotion der Musik zu übertragen.
Folgende Hauptursache wurde ermittelt (Fans von artistic fidelity wird das alles sehr bekannt vorkommen):
Hochfrequente Störungen sorgen für den typischen digitalen, harten und emotionslosen Klang.
Das wurde auch von anderen Herstellern erkannt, die in der Regel auf entsprechende Filter setzen, um diese Störungen herauszufiltern. Nach der Meinung von Antipodes haben diese Filter aber einen negativen Einfluss auf Dynamik, Klangfarben und auf die Wiedergabe der Details. Deswegen hat Antipodes sich bewusst gegen Filter entschieden. Mark Jenkins geht den Weg, die Bauteile für Netzteil und Motherboard so zu selektieren, dass die unvermeidlichen HF Störungen sich zum einen nicht addieren und zum anderen in einem (fast) nicht störenden Frequenzbereich auftreten.

Betriebssystem
Das Linux Betriebssystem basiert auf dem SonicOrbiter, wurde aber von Antipodes noch mehr auf Klangqualität optimiert und vor allem um die Roon Server und Roon Ready Funktionalitäten ergänzt.

Netzteil
Das für den EX neu entwickelte ODAPS2-Netzteil verwendet spezielle gewickelte Trafos, die weniger Störungen ausstrahlen. Deswegen kann auf ein getrenntes Gehäuse für das Netzteil verzichtet werden und die Wege vom Netzteil zum Mainboard bleiben kurz. Außerdem wurde das Netzteil speziell auf das Motherboard abgestimmt und verschiebt die hochfrequenten Störungen in einen Bereich, der (nahezu) keinen Einfluss mehr auf die Klangqualität hat.

Motherboard
Neben dem Netzteil ist das Motherboard Quelle für HF Einstreuungen, die es zu minimieren gilt.
Darauf basieren die ganzen Tools wie jplay oder audiophile optimizer, die radikal alle Windows Prozesse deaktivieren, die nicht zwingend gebraucht werden.
Das sorgt für weniger Prozessorlast und im Endeffekt dafür, dass weniger HF Störungen auftreten.
Das ist auch der Grund, weswegen Antipodes für den Renderer den schwächeren Prozessor nutzt, der erzeugt von sich aus weniger HF Störungen.
Antipodes nutzt ein auf geringe HF Störungen optimiertes Motherboard aus dem Industriebereich, das nicht nur auf Audio optimiert ist, sondern auch durch längere Produktzyklen auf Jahre hinaus lieferbar ist.
Der Preis eines solchen Mainboards liegt um den Faktor 6 höher als im Consumer Bereich und stellt neben dem aufwändigen Gehäuse einen echten Kostentreiber dar.

USB Ports
Der EX hat 4 unabhängige USB Ausgänge. D.h. das an einem USB Port angeschlossene Komponenten haben keine Auswirkungen auf die anderen USB Ports. (z.B. die mit einem Steckernetzteil versorgten externe USB 3 HDDs).
Wenn der angeschlossene DAC ohne die standardmäßige USB 5V Versorgung auskommt, bietet sich der USB Audio Port ohne 5V Ausgangsspannung an.
Alle anderen DACs werden an den anderen USB Audio Port angeschlossen und von dort mit +5V versorgt.
Obwohl die USB Ports direkt vom Motherboard gespeist werden, ist deren Beschaltung auf dem Mainboard nach Antipodes Vorgaben kundenspezifisch ausgelegt worden.
Auch hier werden konsequenterweise keine Filter eingesetzt, sondern das Rauschen wird -wie beim Netzteil- in einen Bereich verschoben, der für die Klangqualität keine bzw. kaum eine Rolle spielt.
Außerdem wird die 5V USB Spannung separat direkt vom Linearnetzteil zugeführt.

Speichermedien für Musiklibrary
Beide Musikserver bieten zwei Einbauschächte für 2,5" SATA Speichermedien an, die zum aktuellen Marktpreis mit bestellt werden, oder nachträglich vom Händler per Fernwartung in das Filesystem eingebunden werden können.

Netzwerkanbindung
Der erste Ethernet Port wird mit dem Router oder Switch vom Heimnetzwerk verbunden.
Nach einer kleinen Signalbereinigung wird ein sauberes digitales Netzwerksignal an einen anderen Renderer oder DAC (direct Ethernet) über den zweiten Ethernet Port ausgegeben.
Im Prinzip arbeitet der Musikserver dann als audiophiler Switch, die ja aktuell in verschiedenen Internetforen intensiv diskutiert werden.

EX DAC
Der eingebaute DAC erhebt nicht den Anspruch auf das audiophile Optimum, war aber trotzdem meine größte Überraschung. Kaum zu glauben, was Mark Jenkins da an Musikalität herausgekitzelt hat.
Als späteres Upgrade für noch besseren Klang kann man die Serverfunktionen an einen CX auslagern,
oder den EX um einen dedizierten USB oder Ethernet DAC ergänzen.

CD Rippen
Bevorzugt über die P1 Plattform, aber jedes externe USB Laufwerk ist nutzbar.
Liest Metadaten über die üblichen Internet Datenbanken ein.
Rippt klanglich am besten im Modus "FLAC uncompressed", weil der Renderer beim Abspielen nicht mit dem Entpacken der Musikdaten belastet wird.

Funktionen
Der Funktionsumfang ist wirklich gigantisch. Was mir besonders gefällt: der Kunde kann ein plug and play System bekommen, das er nur noch mit Strom und Netzwerk versorgen muss, schon spielt die Musik. Wer nach und nach mehr aus dem Musikserver herausholen möchte, kann sich dann mit den verschiedenen Optionen beschäftigen.
- Roon Server mit Roon Ready
- Roon Server mit Squeezelite
- Roon Server mit HQPlayer Server
- Spotify Connect
- Squeezebox Solution (Logitech Media Server und Squeezelite)
- MPD Solution (MPD / DLNA Renderer / Cantata Unterstützung)
- DLNA Server (DLNA und UPnP Unterstützung)
- Minim Server
- BubbleUPnP Server
- Plex Media Server (Musik / Fotos / Filme)
- SONOS Integration
- HQPlayer NAA (mit HQPlayer Desktop Unterstützung)
- Airplay
- Bliss (Musikbibliothekverwaltung http://www.blisshq.com)

Administration
Die Administration der Musikserver erfolgt im Webbrowser. Man braucht aber keine IP Adresse heraussuchen, einfach myantipodes.com als Adresse in einem Webbrowser eingeben, dann werden alle im Netzwerk gefundenen Antipodes Musikserver aufgelistet.
Folgende Funktionen werden angeboten:
- Audio App Switcher (aktiven Renderer wählen, z.B. Squeezelite, Spotify Connect oder Roon Ready)
- CDs Rippen
- Externe USB Drives mounten
- Netzwerkfreigaben mounten
- Externen USB DAC aktivieren
- FLAC Mirror (mp3 Version der Musikbibliothek, z.B. fürs Autoradio o.ä.)
- Resilio Sync (Spiegelung der Musikbibliothek z.B. auf einem NAS)
- Backup
- Netzwerk Systemnamen ändern
- System Update
- Software Manager zum Installieren und Deinstallieren von Apps

Weitere Infos
Wer mehr zu den Antipodes Musikservern wissen möchte, wird hier fündig:
https://www.musikserver.news/tag/marke/antipodes

Viele Grüße

Markus
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

LordHelmchen hat geschrieben:Rippt klanglich am besten im Modus "FLAC uncompressed", weil der Renderer beim Abspielen nicht mit dem Entpacken der Musikdaten belastet wird.
Hallo Markus,
wie geht das?
FLAC ist komprimiert, wenn auch verlustfrei, aber dieses Format muss m.E. auch entpackt werden.
On-the-Fly ist das mit Klangveränderung verbunden, offline dekomprimiert klingt für mich besser, also wenn das Format auf dem Speichermedium bereits zu WAV gewandelt worden ist, nicht erst im Renderer dekomprimiert werden muss.
Grüße
Hans-Martin
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LordHelmchen
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Beitrag von LordHelmchen »

Moin Hans-Martin,

im FLAC Format kannst Du einen Kompressionsgrad zwischen 0 und 8 angeben. Bei manchen Rippern (z.B. dbpoweramp) gibt's einen extra Kompressionsgrad uncompressed den man wählen kann. Stufe 5 ist der Default. Allgemein hat es sich eingebürgert, den Kompressionsgrad 0 als uncompressed zu bezeichnen, auch wenn das nicht ganz stimmt. Aber die Richtung ist klar:
Macht eine Anlage Klangunterschiede zwischen WAV und FLAC hörbar, werden diese umso kleiner desto geringer der Kompressionsgrad ist.

https://www.dbpoweramp.com/Help/dMC/flac.htm
https://www.audiostream.com/content/dbp ... -come-true

Viele Grüße

Markus
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Hans-Martin

Da steht ja FLAC uncompressed, nicht lossless. Man kann Flac auch uncompressed speichern!

https://www.audiostream.com/content/dbp ... -come-true

Grüße

Christian
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Oh...

Ich war zu langsam ;)
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo FLAC-Experten,
wie passt das mit dem zusammen:
Wikipedia hat geschrieben:Bei FLAC handelt es sich außerdem um einen sogenannten asymmetrischen Codec, d. h. der Rechenaufwand für das Kodieren ist deutlich höher als der für das Dekodieren. Der Rechenaufwand für das Dekodieren ist sogar geringer als der für viele andere verlustfreie Codecs. Hintergrund ist die Überlegung, dass eine Datei üblicherweise nur einmal kodiert, aber sehr viel häufiger (meist zum Abspielen) dekodiert wird. Dadurch stellt das Format vergleichsweise geringe Anforderungen an die Rechenleistung von Abspielgeräten oder -Programmen. Da es nur eine Komplexitätsstufe gibt, bleibt der Aufwand beim Dekodieren immer der gleiche – unabhängig von der Enkodereinstellung. Dies ist einer der Gründe, warum FLAC neben Apple Lossless, dem verlustfreien Kompressionsformat von Apple, auf Abspielgeräten eine gewisse Verbreitung erlangt hat.
(Hervorhebung von mir)
Ich habe einst FLAC wieder in WAV gewandelt und gegen das Original WAV über meine batteriebetriebene fremdgetaktete Squeezebox verglichen, dabei keinen Unterschied heraushören können, hingegen war der Unterschied stark komprimiertes FLAC gegen WAV hörbar.
Meine Schlussfolgerung daraus lautete, dass eine OnTheFly- Dekompression einen anderen Klang zur Folge hat, vergleicht man mit der offline Dekompression am PC.
Da ich einige HDCDs gerippt hatte und in FLAC gespeichert hatte, konnte ich nach Dekompression (damit meine ich die Wiederherstellung das WAV-Formats) auch die nachträgliche HDCD-Dekodierung durchführen.
Abgesehen davon, dass die zu WAV wiederhergestellten FLACs beim Bitvergleich der Datei keinen erkennbaren Unterschied aufwiesen. Wobei ich anmerken muss, dass ich zu denen gehöre, die bei bitgleichen Dateien (z.B. aus verschiedenen Rip-Programmen oder nach mehrfachen Überspielungen über unterschiedliche Speichermedien: USB-Stick zu Festplatte) Unterschiede gehört haben. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass nach Veränderungen der Dateistruktur oder dem Durchlauf durch andere Hardware auch wahrnehmbare Klangunterschiede resultieren können, nicht ausgeschlossen werden dürfen.

Da ich nicht davor zurückschrecke, Aufnahmen, die ich für technisch missraten, aber musikalisch hörenswert befinde, nach meinen Kriterien nachzubearbeiten, bevorzuge ich Speicherung als WAV, weil jegliche Software damit zurechtkommt.
Auf Tagging lege ich allerdings weniger Wert, so war FLAC mit geringer Kompression für mich bislang keine Option, die ich in Erwägung gezogen hätte, also nicht ausprobiert habe.
Grüße
Hans-Martin
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Hans-Martin, hallo an alle;

Ich habe vor einiger Zeit einige Tests zwischen FLAC und WAV und auch zwischen FLAC in der höchsten und der geringsten Kompressionstufe gemacht.

Das Ergebnis war trotz Hoffnung in Richtung FLAC (umfangreicheres Tagging) recht eindeutig: WAV ist klanglich am besten, darauf folgt FLAC mit der geringsten und anschließend mit der höchsten Komprimierung; hierbei war der Abstand WAV zu FLAC ein ganzes Stück größer als zwischen den FLACs und damit das Abspielformat gesetzt.

Wie die Unterschiede zwischen den versch. Kompressionsstufen zustande kommen, wenn die Ressourcen zum Entpacken gleich sind, wäre i.d.T. interessant zu wissen.


Die eigentlich hier diskutierten Streamingkomponenten machen auf mich übrigens einen hervorragenden Eindruck; viele der in die Entwicklung eingeflossenen Erkenntnisse wurden in den letzten Jahren teils ausführlich hier im AH geteilt und besprochen. Schön zu sehen, dass sich immer mehr Firmen den oberflächlich betrachtet oft obskur anmutende Klangeinflüssen bei digitaler Wiedergabe annehmen, diesen auf den Grund gehen und in der Folge taugliche Technologien auf den Markt bringen. Wirksame Möglichkeiten, HF zu begegnen, scheinen mir das Mittel der Stunde zu sein - gut so. :)

Grüße,
Thomas
:cheers:
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LordHelmchen
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Beitrag von LordHelmchen »

Hallo Hans-Martin & Thomas,

lossless ist FLAC ja immer, egal welcher Kompressionsfaktor gewählt wird.

Generell bin ich vorsichtig bei Aussagen, ob WAV oder FLAC "besser" bzw. "schlechter" klingt. Das hängt meiner Erfahrung nach zu stark vom verwendeten Player ab. Gute Player lesen die FLAC Datei vom Datenträger, entpacken die Musikdaten ins RAM und spielen danach erst die Musik aus dem RAM Puffer ab. Da wird dann bei FLAC Kompressionsfaktor 0 der Unterschied zu WAV sehr gering...
Also wie immer: am besten in der eigenen Kette testen :cheers:

Die Aussage von Wikipedia, dass die Rechenleistung beim Entpacken unabhängig vom Kompressionsfaktor sein soll verstehe ich aber auch nicht :roll:

Viele Grüße

Markus
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

LordHelmchen hat geschrieben:Die Aussage von Wikipedia, dass die Rechenleistung beim Entpacken unabhängig vom Kompressionsfaktor sein soll verstehe ich aber auch nicht :roll:
Hallo Markus,
dBpoweramp hat geschrieben:dBpoweramp FLAC Audio Codec
FLAC is a lossless codec, meaning no audio quality is lost whilst compressing
Also die einen behaupten, beim Kodieren geht keine Qualität verloren (demnach kein Unterschied bei den Kompressionsstufen 0-8).
Die anderen behaupten, beim Dekodieren seien sie alle gleich, nur der Kodiervorgang beansprucht mehr Rechenleistung für höhere Kompression.
Verstehen kann man das gut, wenn das übliche Idealisieren einfach als gegeben annimmt. Werbeaussagen sind ja nicht immer ganz astrein, andererseits werden sie von Leuten gemacht, die bestimmte Ziele verfolgen, und nicht sein kann, was nicht sein darf.
Ich messe gerne die Unterschiede daran, wie sich das Musiksignal beim Invertieren verhält. Bei mir klingt ein korrekt gepoltes FLAC8 besser als ein verpolt geliefertes WAV :mrgreen:
Grüße
Hans-Martin
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