Hallo zusammen,
uff... man braucht im zunehmenden Alter doch immer länger, um sich von den üblichen Festivitäten zu erholen
Jetzt aber endlich ein paar Stichworte im Detail zu den Antipodes Musikservern...
EX
lüfterlos gekühltes stabiles 4 Kammern Aluminium Gehäuse in silber und schwarz
"Einstiegsgerät" von Antipodes, arbeitet als Server und Renderer. Allerdings spezialisiert auf die Rendereraufgaben.
CX
identisches Gehäuse, aber auf Serverfunktionen optimiert. Idealerweise dient ein EX dann ausschließlich als Renderer.
Vorteil: der CX ist vom Prozessor her leistungsfähiger und übernimmt alle rechenintensiven Prozesse. Der EX als Renderer wird entlastet und kann dadurch sein volles Klangpotential ausschöpfen.
Grundsätzliches Konzept
Antipodes hat ausgiebig untersucht, weswegen viele digitale Musikquellen es trotz sehr guter Messwerte nicht schaffen, die Emotion der Musik zu übertragen.
Folgende Hauptursache wurde ermittelt (Fans von artistic fidelity wird das alles sehr bekannt vorkommen):
Hochfrequente Störungen sorgen für den typischen digitalen, harten und emotionslosen Klang.
Das wurde auch von anderen Herstellern erkannt, die in der Regel auf entsprechende Filter setzen, um diese Störungen herauszufiltern. Nach der Meinung von Antipodes haben diese Filter aber einen negativen Einfluss auf Dynamik, Klangfarben und auf die Wiedergabe der Details. Deswegen hat Antipodes sich bewusst gegen Filter entschieden. Mark Jenkins geht den Weg, die Bauteile für Netzteil und Motherboard so zu selektieren, dass die unvermeidlichen HF Störungen sich zum einen nicht addieren und zum anderen in einem (fast) nicht störenden Frequenzbereich auftreten.
Betriebssystem
Das Linux Betriebssystem basiert auf dem SonicOrbiter, wurde aber von Antipodes noch mehr auf Klangqualität optimiert und vor allem um die Roon Server und Roon Ready Funktionalitäten ergänzt.
Netzteil
Das für den EX neu entwickelte ODAPS2-Netzteil verwendet spezielle gewickelte Trafos, die weniger Störungen ausstrahlen. Deswegen kann auf ein getrenntes Gehäuse für das Netzteil verzichtet werden und die Wege vom Netzteil zum Mainboard bleiben kurz. Außerdem wurde das Netzteil speziell auf das Motherboard abgestimmt und verschiebt die hochfrequenten Störungen in einen Bereich, der (nahezu) keinen Einfluss mehr auf die Klangqualität hat.
Motherboard
Neben dem Netzteil ist das Motherboard Quelle für HF Einstreuungen, die es zu minimieren gilt.
Darauf basieren die ganzen Tools wie jplay oder audiophile optimizer, die radikal alle Windows Prozesse deaktivieren, die nicht zwingend gebraucht werden.
Das sorgt für weniger Prozessorlast und im Endeffekt dafür, dass weniger HF Störungen auftreten.
Das ist auch der Grund, weswegen Antipodes für den Renderer den schwächeren Prozessor nutzt, der erzeugt von sich aus weniger HF Störungen.
Antipodes nutzt ein auf geringe HF Störungen optimiertes Motherboard aus dem Industriebereich, das nicht nur auf Audio optimiert ist, sondern auch durch längere Produktzyklen auf Jahre hinaus lieferbar ist.
Der Preis eines solchen Mainboards liegt um den Faktor 6 höher als im Consumer Bereich und stellt neben dem aufwändigen Gehäuse einen echten Kostentreiber dar.
USB Ports
Der EX hat 4 unabhängige USB Ausgänge. D.h. das an einem USB Port angeschlossene Komponenten haben keine Auswirkungen auf die anderen USB Ports. (z.B. die mit einem Steckernetzteil versorgten externe USB 3 HDDs).
Wenn der angeschlossene DAC ohne die standardmäßige USB 5V Versorgung auskommt, bietet sich der USB Audio Port ohne 5V Ausgangsspannung an.
Alle anderen DACs werden an den anderen USB Audio Port angeschlossen und von dort mit +5V versorgt.
Obwohl die USB Ports direkt vom Motherboard gespeist werden, ist deren Beschaltung auf dem Mainboard nach Antipodes Vorgaben kundenspezifisch ausgelegt worden.
Auch hier werden konsequenterweise keine Filter eingesetzt, sondern das Rauschen wird -wie beim Netzteil- in einen Bereich verschoben, der für die Klangqualität keine bzw. kaum eine Rolle spielt.
Außerdem wird die 5V USB Spannung separat direkt vom Linearnetzteil zugeführt.
Speichermedien für Musiklibrary
Beide Musikserver bieten zwei Einbauschächte für 2,5" SATA Speichermedien an, die zum aktuellen Marktpreis mit bestellt werden, oder nachträglich vom Händler per Fernwartung in das Filesystem eingebunden werden können.
Netzwerkanbindung
Der erste Ethernet Port wird mit dem Router oder Switch vom Heimnetzwerk verbunden.
Nach einer kleinen Signalbereinigung wird ein sauberes digitales Netzwerksignal an einen anderen Renderer oder DAC (direct Ethernet) über den zweiten Ethernet Port ausgegeben.
Im Prinzip arbeitet der Musikserver dann als audiophiler Switch, die ja aktuell in verschiedenen Internetforen intensiv diskutiert werden.
EX DAC
Der eingebaute DAC erhebt nicht den Anspruch auf das audiophile Optimum, war aber trotzdem meine größte Überraschung. Kaum zu glauben, was Mark Jenkins da an Musikalität herausgekitzelt hat.
Als späteres Upgrade für noch besseren Klang kann man die Serverfunktionen an einen CX auslagern,
oder den EX um einen dedizierten USB oder Ethernet DAC ergänzen.
CD Rippen
Bevorzugt über die P1 Plattform, aber jedes externe USB Laufwerk ist nutzbar.
Liest Metadaten über die üblichen Internet Datenbanken ein.
Rippt klanglich am besten im Modus "FLAC uncompressed", weil der Renderer beim Abspielen nicht mit dem Entpacken der Musikdaten belastet wird.
Funktionen
Der Funktionsumfang ist wirklich gigantisch. Was mir besonders gefällt: der Kunde kann ein plug and play System bekommen, das er nur noch mit Strom und Netzwerk versorgen muss, schon spielt die Musik. Wer nach und nach mehr aus dem Musikserver herausholen möchte, kann sich dann mit den verschiedenen Optionen beschäftigen.
- Roon Server mit Roon Ready
- Roon Server mit Squeezelite
- Roon Server mit HQPlayer Server
- Spotify Connect
- Squeezebox Solution (Logitech Media Server und Squeezelite)
- MPD Solution (MPD / DLNA Renderer / Cantata Unterstützung)
- DLNA Server (DLNA und UPnP Unterstützung)
- Minim Server
- BubbleUPnP Server
- Plex Media Server (Musik / Fotos / Filme)
- SONOS Integration
- HQPlayer NAA (mit HQPlayer Desktop Unterstützung)
- Airplay
- Bliss (Musikbibliothekverwaltung
http://www.blisshq.com)
Administration
Die Administration der Musikserver erfolgt im Webbrowser. Man braucht aber keine IP Adresse heraussuchen, einfach myantipodes.com als Adresse in einem Webbrowser eingeben, dann werden alle im Netzwerk gefundenen Antipodes Musikserver aufgelistet.
Folgende Funktionen werden angeboten:
- Audio App Switcher (aktiven Renderer wählen, z.B. Squeezelite, Spotify Connect oder Roon Ready)
- CDs Rippen
- Externe USB Drives mounten
- Netzwerkfreigaben mounten
- Externen USB DAC aktivieren
- FLAC Mirror (mp3 Version der Musikbibliothek, z.B. fürs Autoradio o.ä.)
- Resilio Sync (Spiegelung der Musikbibliothek z.B. auf einem NAS)
- Backup
- Netzwerk Systemnamen ändern
- System Update
- Software Manager zum Installieren und Deinstallieren von Apps
Weitere Infos
Wer mehr zu den Antipodes Musikservern wissen möchte, wird hier fündig:
https://www.musikserver.news/tag/marke/antipodes
Viele Grüße
Markus