DIY LAN-Kabel

h0e
Administrator
Beiträge: 3864
Registriert: 11.11.2013, 09:40
Wohnort: München

Beitrag von h0e »

Hallo Fujak,

es mag durchaus zutreffen, dass gestippte Kabel besser klingen als das gleiche Kabel mit Mantel, in Summe hat mir bisher aber kein gestripptes Kabel wirklich gut gefallen. Es ist immer eine Unruhe vorhanden, die Musik wird nicht als Gesamtes wiedergegeben, sondern es ist immer ein wenig granular gewesen, nicht ganzheitlich.

Dass der Ruthenbeckstecler schlecht kontaktiert, konnte ich nicht feststellen.
Ich fand das gut und einfach zu verarbeiten, allerdings sind die Grenzen der Adernquernschnitte natürlich zu beachten, was aber schlussendlich auf jeden Stecker zutrifft, der keine Schneidklemme wie LSA plus verwendet.
Der große Vorteil des Ruthenbeck ist, dass die Verdrillung der Adern bis zum Andernmanager nicht aufgehoben werden muss.
Wir können mit gleichem Kabelmaterial mal eine Versuchsreihe starten.

Grüsse Jürgen
Bild
Funky
Aktiver Hörer
Beiträge: 598
Registriert: 30.01.2012, 19:26

Beitrag von Funky »

Hallo zusammen,

bitte nicht verwechseln.

Man kann existierende LAN Kabel ihrer Umhüllung berauben, dann kann es ev. auch besser klingen, oder wie Jürgen feststellt, eine gewisse Unruhe damit auch erhalten.

Meine DIY Kabel sind aber nicht von industriell gefertigten einfach des Mantels beraubte, sondern aus solid Core 7 N OCC Kupfer mit Airlock oder Teflon Dielektrikum, selbst gewendelte (ca. 1 Schlag pro 1,5 cm, da ich 2 mal 3 Meter a 4 Kabelpaare brauchte, war das eine ziemlich langwierige Arbeit) . Ich hatte in meinen ersten Versuchen als Schutz eine Kunsstoffumhüllung darum gelegt, dies hatte sich aber klanglich negative ausgewirkt. Aktuell liegen die einzelnen Stränge nun offen, ich werde diese aber wohl mit einem Baumwollgeflecht ummanteln und ev. in eine grosszügige Kabelaufnahmespirale einfädeln, in der Hoffnung, das dies keine negativen Auswirkungen hat.

Wie Fujak schon schrieb, besser einfachere Stecker und sauber crimpen, oder eben die Kabel sehr sauber abisolieren (ca. 2 cm) wenn man Stecker von Telegärntner oder ähnliches nutzt. Da gibt es auch übrigens reine Kunststoffstecker.

Soweit meine 2 Cents

Funky
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9118
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Funky hat geschrieben:Ich hatte in meinen ersten Versuchen als Schutz eine Kunsstoffumhüllung darum gelegt, dies hatte sich aber klanglich negative ausgewirkt.
Hallo Funky,
diese Erfahrung habe ich bei TwistedPair Digitalkabeln auch gemacht, egal of Teflonschlauch, PVC-Schlauch oder Geflechtschlauch, und Harald hat sogar 10cm Rohrdurchmesser als Abschirmung für seine H-Kabel getestet, mit negativem Effekt (NF-Übertragung).
Ich bin mit den Jahren ein Freund von Teflon und Verzicht auf Ummantelung geworden. Luft ist wohl das beste Dielektrikum...
Grüße
Hans-Martin
Bild
SolidCore
Aktiver Hersteller
Beiträge: 1863
Registriert: 12.12.2014, 10:38
Wohnort: NRW / Moers

Beitrag von SolidCore »

Hans-Martin hat geschrieben:
Funky hat geschrieben:Ich hatte in meinen ersten Versuchen als Schutz eine Kunsstoffumhüllung darum gelegt, dies hatte sich aber klanglich negative ausgewirkt.
Hallo Funky,
diese Erfahrung habe ich bei TwistedPair Digitalkabeln auch gemacht, egal of Teflonschlauch, PVC-Schlauch oder Geflechtschlauch, und Harald hat sogar 10cm Rohrdurchmesser als Abschirmung für seine H-Kabel getestet, mit negativem Effekt (NF-Übertragung).
Ich bin mit den Jahren ein Freund von Teflon und Verzicht auf Ummantelung geworden. Luft ist wohl das beste Dielektrikum...
Grüße
Hans-Martin
Hallo Hans-Martin

Das seh ich genauso. Wenn man Teflon ummantelt, ist ungebleichte Baumwolle klanglich noch am neutralsten. PVC das Gegenteil. Zieht man aber einen PVC Geflechtschlauch als Schutz über eine Zwischenschicht aus Naturbaumwolle, wirkt es sich deutlich weniger negativ aus.

Gruss
Stephan
Bild
Funky
Aktiver Hörer
Beiträge: 598
Registriert: 30.01.2012, 19:26

Beitrag von Funky »

Guten Abend zusammen,

ich hatte ja berichtet, dass meine DIY LAN Kabel für den Linn Exakt Link ( 2 mal 3 Meter, alle 8 Adern müssen aufgelegt sein) hervorragendes leisten. Nach 3 Wochen testweise nun wieder zurück auf die MeiCord - ok, das ist schwierig - kaum zu Glauben, dass ich jahrelang mit Meicord sehr zufrieden hören konnte. Also klare Message. Dieser DIY Aufwand ist vollkommen gerechtfertigt (meine ersten Versuche hatten nicht gleich funktioniert, was aber auch daran lag, dass ich davon ausging nur 1/2 und 3/6 auflegen zu müssen, was sich leider als falsche Annahme herausstellte).

Aber, irgenwie gibt es immer ein Aber - natürlich habe ich auch 2 kürzere LAN Kabel gebaut zwischen meinem Cisco Switch und Melco NAS und eines für den sogenannten Player Port vom NAS zum Linn KDSM Streamer.
Und da wird es interessant. Ich erinnere mich an die Aussage von Jürgen (h0e) der meinte, dass "ihres Mantels" beraubte LAN Kabel räumlich diffus, wenig greifbar klingen - ich kann diese Aussage noch weiterführen.

Meine DIY LAN Verbinder , jeweils ca. 70 cm lang, klingen hervorragend, die MeiCored sind dagegegen regelrecht dumpf, nur, die MCs halten die "Musik zusammen", meine DIY lassen die Musik ausfransen und irgendwie geht der musikalische Zusammenhalt flöten.
Besonders krass ist mir dies bei Perahia und seinen Bach Klavierkonzerten aufgefallen. Klanglich wirklich top mit den DIY, aber irgenwie spielen Orchester und Perahia nicht zusammen, es passt nicht, es nervt eher.

Zurück auf die MeiCord, alles etwas belegter, auch dynamisch flacher, aber jetzt habe ich wieder einen Pianisten der mit dem Orchster zusammen spielt. Das lässt sich bei Barock Musik besonders gut heraushören (also auch Telemann, Albinoni, ....) Also, da ist was dran, dass zumindest in einem Setup NAS - Streamer - ein LAN Kabel auch physische Integrität benötigt - so blöd wie das jetzt klingt, - damit auch zu "musikalischer Integrität" führt - was auch immer genau zu "gehörtem" Effekt führt

Erkenntnis: Es ist wohl nicht unbedingt optimal ein Ethneret LAN (UDP/TCP) Kabel mit seinen 2 verdrillten Adern offen liegen zu lassen.

Muss mir jetzt echt überlegen wie ich die klanglichen Eigenschaften des DIY mit dem musikalischen Zusammenhalt des MeiCord kombinieren kann -

Es könnte daran liegen, dass bei der kurzen Länge, die sich durch DIY automatisch ergebenden minimalen unterschiedlichen Kabellängen auswirken, oder Microphonieeffekte, oder HF Einstrahlung, oder , oder

Werde mir mal ein Audioquest Diamond oder ähnliches besorgen um einfach eine "Referenz" zu hören.

Vorschläge von Eurer Seite sind natürlich herzlichst willkommen, wie man das mit DIY Massnahmen in den Griff bekommen könnte (btw. ich habe 2 DIY Arten von Stecker benutzt, einmal reine Kunsstoff gecrimpt und beim zweiten Kabel Metallstecker (aber auch ohne Schirmung). Beides führt zum gleichen Ergebnis. Material ist jeweils AWG 21 monokristallines 7n Kupfer mit Teflon bzw. Airlock Dielektrikum

Funky
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9118
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Funky,
dazu fällt mir ein, dass eine klassische Klangreglereinrichtung mit mehr Höhen mehr Breite, mit mehr Bass mehr Zusammenziehung des Klangs bewirkt.
Auf der Suche nach mehr Höhenauflösung ist ein schlanker Bass hilfreich.
Hat man den Bogen überspannt, freut man sich über fülligere Grundtöne.
Die entstehen durch Mikrofonieeffekte von LS zu Kabeln durch die im Isoliermaterial gespeicherte Kompression/Energie. Beide Kanäle treffen dort ein, was die Monosumme erhöht, gleichbedeutend mit einer engeren Abbildung.
Leider gibt es noch zu wenig zusammengetragene Erkenntnisse über die Einflussgrößen, die den Klang beeinflussen, indem sie auf Kabel zurückwirken.
Wenn man davon ausgeht, dass es kaum verlässliche wissenschaftliche Veröffentlichungen gibt, bleibt jedem die Möglichkeit, individuell mittels Kabelwahl ein Feintuning der Anlage vorzunehmen, sei es kompensierend oder unterstützend, je nach Bedarf, nach Gusto.
Nach 40 jahren Kabelvergleichen kann ich nur sagen: YMMV
Grüße
Hans-Martin
Bild
music is my escape
Aktiver Hörer
Beiträge: 1528
Registriert: 03.07.2012, 10:56
Wohnort: Leipzig

Beitrag von music is my escape »

Hallo Funky,

Vielen Dank für Deine Beschreibungen - die von Dir geschilderten zwei Extreme, die wohl die meisten hier bei verschiedensten Komponentenvergleichen selber schon schmerzlich kennen lernen durften, sind wunderbar formuliert.

Meine Gedanken dazu: Das Gehörte in der eigenen Kette ist zumeist das Resultat aus mehr oder weniger gut komponierten Kompensationseffekten, deren Ausgewogenheit durch den Tausch/ das Einbringen einer neuen Komponente oder eines Kabels o.ä. recht schnell und unter Umständen auch krass in die eine oder andere Richtung kippen kann, was aber leider, und da beginnt es kompliziert zu werden, wenig bis nix über die neue Komponente an sich aussagt, sondern eben nur über deren Zusammenspiel mit der bisherigen Anlage.

Soll heißen: neben den von Dir schon genannten möglichen Ursachen für die unterschiedlichen Klangeindrücke, die die beiden Kabeltypen erzeugen, könnte es imho durchaus sein, dass Komponenten in der Kette davor oder danach der eigentliche Ansatzpunkt sind. Spielt bspw. hier eine Komponente zu 'schrill', weil sie evtl. Mikrofonieeffekte aufweist oder ein subotimales Netzteil hat, wird es mit dem durchlässigen DIY zuviel und das MC lindert diesen Effekt ab - andererseits kann ein nicht sonderlich transparentes Teil dafür sorgen, dass es mit dem ausgewogenen MC dumpf und muffig klingt, während das für Verunreinigungen von außen empfängliche DIY eine höhere Auflösung und Dynamik suggeriert.

Meine bescheidene Erfahrung besagt aktuell, dass eine gute und aus ausgewogenen Komponenten bestehende Anlage mit beinah allen ordentlichen Kabeln gut spielt und es niemals unhörbar nervig o.ä. wird, sondern nur in bestimmte Richtungen geht, je nachdem, welche Kabel man verwendet. Es gibt also ein gut und besser, aber kein 'unhörbar'. Gibt es letzteres, liegt das Problem evtl. woanders.

Viel Freude beim weiteren experimentieren und Grüße,
Thomas
Bild
Donny
Aktiver Hörer
Beiträge: 415
Registriert: 02.01.2016, 00:46
Wohnort: Bayern

Beitrag von Donny »

Hallo,

habe mal im ersten Step 2 LAN Kabel gemacht. Und es klingt auf jeden Fall nicht schlechter als vorher. Zumindest habe ich jetzt ein besseres Gefühl dabei die Standard LAN Kabel (Streamen) getauscht zu haben. Bilde mir auch alles mögliche ein - macht auf jeden Fall Spaß.
Dazwischen ist eine LWL Strecke, daher habe ich auch nur jeweils 25cm gebraucht.

Als Basis dienten https://www.amazon.de/gp/product/B0056Y ... UTF8&psc=1
Die sind nicht geflochten sondern verdrillt.

Was habe ich weiter gebraucht:
Scharfes Messer /Cutter
Hanfseil
Nadel und Faden
Seidenschneider oder Schere


Habe die Kabel von der Schutzhülle befreit (Achtung auf Kabel aufpassen- sind schnell durchgeschnitten) und die Blau/Weiß und Brau/Weiß abgeschnitten. Dann für den selben Abstand auf das Hanfseil genäht - das war der meiste Aufwand.

Bild
Bild
SirMartin
Aktiver Hörer
Beiträge: 244
Registriert: 20.02.2016, 07:26

Beitrag von SirMartin »

Hallo in die Runde,

Ich hatte mir aus dem Material für das H Kabel auch ein kurzes Netzwerkkabel gebaut und dadurch mehr Transparenz und Klarheit gewonnen.
Ich habe dann aufgrund einer Empfehlung die CAT 7 Kabel von Aixontec probiert die wesentlich besser und preiswerter als die Melco Kabel sein sollen. Mein Pioniergeist wurde abermals belohnt. Ich will nichts anderes mehr und auch nicht mehr basteln. Das Aixontec Cat7 Kabel hat die gleichen positiven Eigenschaften wie das do it your self Kabel. Tendenziell würde ich sogar sagen es ist besser und noch dazu perfekt abgeschirmt.

Grüße
Martin

Bild Bild
Bild
Achenbach Akustik
Aktiver Hörer
Beiträge: 10
Registriert: 08.11.2010, 17:38

Beitrag von Achenbach Akustik »

music is my escape hat geschrieben: 11.06.2019, 09:55 Meine Gedanken dazu: Das Gehörte in der eigenen Kette ist zumeist das Resultat aus mehr oder weniger gut komponierten Kompensationseffekten, deren Ausgewogenheit durch den Tausch/ das Einbringen einer neuen Komponente oder eines Kabels o.ä. recht schnell und unter Umständen auch krass in die eine oder andere Richtung kippen kann, was aber leider, und da beginnt es kompliziert zu werden, wenig bis nix über die neue Komponente an sich aussagt, sondern eben nur über deren Zusammenspiel mit der bisherigen Anlage.

Meine bescheidene Erfahrung besagt aktuell, dass eine gute und aus ausgewogenen Komponenten bestehende Anlage mit beinah allen ordentlichen Kabeln gut spielt und es niemals unhörbar nervig o.ä. wird, sondern nur in bestimmte Richtungen geht, je nachdem, welche Kabel man verwendet. Es gibt also ein gut und besser, aber kein 'unhörbar'. Gibt es letzteres, liegt das Problem evtl. woanders.

Viel Freude beim weiteren experimentieren und Grüße,
Thomas
Hallo Thomas,
da bin ich voll und ganz bei dir.

Mir will es irgendwie nicht einleuchten, dass ein Kabel, was die Spezifikationen für eine Netzwerkübertragung nicht einhält, das Signal "fehlerfreier" transportieren soll.
Wenn beim Empfänger ein zu kleiner Pegel, verschliffenes Signal, etc. ankommt und dort dann wieder in ein rechteckiges geformt werden muss, kann doch nicht das herauskommen, was vorne reingeschickt wurde. Von daher kann es prinzipiell nicht besser werden.
Zum anderen ist das Netzwerk-Protokoll ja kein Echtzeitstream, wo die Blöcke alle in der Reihenfolge eintreffen wie sie gebraucht werden. Normalerweise wird das, was von der NAS kommt im Streamer zwischengespeichert, aufbereitet, usw. Wer weiß, was da alles passiert. Wie das Ganze bei den proprietären Protokollen aussieht, die Hersteller verwenden um Lautsprecher von der Vorstufe aus anzusteuern, oder Master/Slave-Verbindungen, entzieht sich meiner Kenntnis. Einen grundlegenden Unterschied zum normalen TCP/IP-Protokoll wir es aber sicher nicht geben.

Ich hatte mal einen Kunden bei mir, war noch in den Anfangsjahren des Streamens, der mit extremem Aufwand einen Rechner aufgebaut hatte (Separate Stromversorgung für die Soundkarte, zigtausende µF an Siebkapazitäten, überall Netzfilter), dass sein kleiner Fostex Breitbänder ohne Korrekturen brauchbar klang. Nur meine Lautsprecher habe ich damit nicht wiedererkannt - dumpf und ohne Glanz im Hochton. Er hat mit seinem Setup einfach nur Unzulänglichkeiten des Lautsprechers kompensiert. Ein anderer Rechner, der ansonsten baugleich war und diese extreme Filterung nicht hatte, klang wieder normal.

Auch sehe ich in den letzten Jahren einen Trend zu immer mehr Transparenz, Lebendigkeit, Offenheit, Durchhörbarkeit, usw. Irgendwie geht mir da aber der Schmelz und Fluss in den Musik verloren. Dieses seziererische ist nicht mein Ding und m.E. auch nicht natürlich. Oft kommen Kunden zu mir, die sich erst mal eine Stunde an meine Klangphilosophie gewöhnen müssen und dann zugeben, dass doch alles da ist (teilweise auch mehr als sie kennen) und es völlig entspannt und "ganzheitlich klingt.

Aber jedem so wie er es mag.....

Viele Grüße
Dieter
Bild
dark cloud
Aktiver Hörer
Beiträge: 128
Registriert: 04.04.2014, 11:32
Wohnort: Orbit Düsseldorf

Beitrag von dark cloud »

Moin zusammen,

als Technik-Laie teile ich die Ansicht von Dieter.

Wenn Daten verfälscht oder überhaupt nicht beim Empfänger ankommen, dürfte doch auch kein Drucker etc. mehr funktionieren. Das Protokoll auf der Leitung, bzw. Sender und Empfänger regeln falsche oder fehlende Datenpakete aus. Das heißt, die Daten werden noch einmal geschickt. Hier liegt aus meiner bescheidenen Sicht der Hase im Pfeffer. Bei einem schlechten Kabel entstehen u.a. dadurch hohe "Delay und Jitter"-Werte, welche den Klang beeinflussen können. Abhilfe wäre ein Pufferspeicher im Gerät. Bei USB wird von vielen Herstellern z.B. der asynchrone-Mode genutzt.

Des weiteren gibt es doch bereits die Spezifikation nach Cat8. Ist ein Cat8-Ethernet-Kabel von seinen Übertragungseigenschaften nicht besser als die kleineren #-Kabel ?

Gruß - Lothar
Bild
tom_on_wheels
Aktiver Hörer
Beiträge: 1140
Registriert: 11.07.2010, 17:53
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von tom_on_wheels »

Für alle, die unterschiedliche Auswirkungen von verwendeten Materialien bei Kabeln, hier LAN-Kabeln, erhören können und vielleicht bisher metallene Telegärtner RJ45-Stecker verwendet haben:

Ich hatte neulich durch einen Forenkollegen davon erfahren, dass es auch ungeschirmte Stecker aus Kunststoff gibt, nennen sich UFP8. Ungeschirmte sollen ja besser sein. Das waren ja auch die Erfahrungen der LAN-Kabel-Stripper.

Habe mir dann 4 Stück bestellt und die Metallstecker ersetzt. Das Schöne war, dass ich das Innenleben behalten konnte. Also Metallstecker geöffnet, Innenleben rausgezogen, in den Kunststoffstecker gesteckt und diesen dann verschlossen.

War easy. Klanglich meine ich, dass etwas mehr Ruhe da ist.

Viele
Bild
steklo
Aktiver Hörer
Beiträge: 102
Registriert: 08.07.2015, 15:52

Beitrag von steklo »

Hallo,

ich will mir nun auch eine Variante des DIY-LAN-Kabels ohne Schirmung herstellen, wie es hier und an anderer Stelle dankenswerterweise beschrieben wurde. Als Leiter möchte ich Silber Solidcore Kabel von Neotech mit Teflonisolierung einsetzen. Dies ist mit vielen verschiedenen Leiterdurchmessern verfügbar. Bei hificollective gibt es eine ganz gute Übersicht mit Leiterdurchmesser und Gesamtstärke:

https://www.hificollective.co.uk/wire/n ... -wire.html

Bezüglich der Leiterdurchmesser stellt sich für mich jedoch die Frage: Welchen nehmen? Und: Warum?

Hier in Thread wurde alles zwischen 18AWG bis 26AWG verwendet.
Durch irgendeinen Hinweis bin ich auf diese Seite mit Rechner gestoßen, wo es um den Wellenwiderstand von Telefon- und Netzwerkkabeln geht:

http://bedienungsanleitung.elektronotdi ... edanz.html

Wenn ich hier die verschiedenen Durchmesser-Varianten des Neotech Kabel mit Leiterdurchmesser, Isolationsdicke und einer Dielektrizitätskonstante von 2 für Teflon durchspiele (2 Leiter als Paar), lande ich mit allen irgendwo bei 150 bis 180 Ω, außer der 22AWG Version, die bei 108 Ω rauskommt. Ist das dann das Kabel der Wahl? Oder spielen da noch andere Faktoren eine Rolle, die einer anderen Variante den Vorzug geben würde?

Viele Grüße
Stefan
Bild
HenSch
Aktiver Hörer
Beiträge: 217
Registriert: 31.03.2014, 19:55
Wohnort: Kiel

Beitrag von HenSch »

Hallo Stefan,

basierend auf genau diesen Berechnungen habe ich für mein DIY Lan-Kabel den 22AWG Neotech Draht ausgewählt.

Klanglich schon richtig gut. Letztlich hat mich jedoch im direkten Vergleich mit der AirLok Isolierung der Drähte von VH Audio die Signatur vom Teflon auf Dauer gestört.

Viele Grüße
Henning
Bild
steklo
Aktiver Hörer
Beiträge: 102
Registriert: 08.07.2015, 15:52

Beitrag von steklo »

Hallo Henning,

soweit ich mich erinnere, hattest Du die sowohl bei Neotech als auch bei VH Audio die Kupfervariante im Einsatz und nicht Silber? Da stellt sich bezüglich des von mir ins Auge gefassten Neotech Silber/Teflon-Kabels die Frage, ob der (erhoffte) Gewinn durch Silber als den besseren Leiter möglicherweise den "Verlust" durch den schlechteren Isolator (Teflon vs. Luft) mehr als wettmacht?
Von VH Audio schrecken mich die hohen Versandkosten etwas ab, deshalb habe ich davon erst mal Abstand genommen.*

Alternativ habe ich baumwollummantelte Silberkabel bei JAC MUSIC gefunden. Sehr bezahlbar, dafür aber auch nur Reinheitsgrad 4N statt 7N bei Neotech:

https://jacmusic.com/wire/index-WT.htm#Cloth

Wenn ich da das 20 AWG Kabel in den Rechner oben einsetze mit ε=1,35 (Baumwolle), dann lande ich bei 110Ω – passt ebenfalls ziemlich gut.

Daraus ergibt sich praktisch die gleiche Frage wie oben: Wie groß sind die Einflüsse des Leitermaterials gegenüber dem des Isolators? dem reineren Leiter bei Neotech steht der bessere Isolator bei JAC MUSIC gegenüber...
Hat jemand damit schon Erfahrung gesammelt?

Viele Grüße
Stefan

* Falls sich jemand für eine Sammelbestellung bei VH Audio fände, sähe die Sache vielleicht anders aus.
Bild
Antworten