DIY LAN-Kabel

steklo
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Beitrag von steklo »

Hmm, in der Preisliste von JAC MUSIC ist der Außendurchmesser mit 1,8 mm statt 1,3 mm angegeben. Auf Nachfrage hat sich ergeben, dass leider 1,8 mm richtig ist. Somit beträgt die Isolatordicke 0,5 mm und der Wellenwiderstand erhöht sich auf 150 Ω. Schade... Bei dieser Isolatordicke müsste der Leiter 2 mm Durchmesser haben, um auf 100 Ω zu kommen.
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HenSch
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Beitrag von HenSch »

Hallo Stefan,

mittlerweile bin ich bei dem VH Audio AirLok Silberdraht gelandet. Gegenüber dem Kupferdraht bietet es noch ein bisschen mehr Auflösung und Rafinesse, preislich aber schon eine andere Nummer. Preis–/Leistungssieger ist auf jeden Fall der Kupferdraht.

In der Rückbetrachtung war der Wechsel vom Neotech Teflon auf VH Audio AirLok jeweils in Kupfer mit einem größeren klanglichen Fortschritt verbunden, als der Wechsel von Kupfer auf Silber.

Ich persönlich bin mittlerweile davon überzeugt, dass vor allem die elektromagnetischen Eigenschaften (Materialien, Geometrien, etc.) um die Leiter herum bei einem Kabel „die Musik machen“. Die Erfahrung hat sich für mich auch bei meinen DIY LAN-Kabeln bestätigt.

Aus irgendeinem Grund und blöderweise scheint mir, dass die Neotech Teflon Isolierungen nicht in der Lage sind, die Vorteile der hochwertigen Leitermaterialien in vollem Umfang zu erhalten. So zumindest mein Erfahrungsschatz der letzten Jahre.

Viele Grüße
Henning
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

HenSch hat geschrieben: 21.01.2020, 21:07Ich persönlich bin mittlerweile davon überzeugt, dass vor allem die elektromagnetischen Eigenschaften (Materialien, Geometrien, etc.) um die Leiter herum bei einem Kabel „die Musik machen“. Die Erfahrung hat sich für mich auch bei meinen DIY LAN-Kabeln bestätigt.
Hallo Henning,
nach Vakuum ist Luft das zweitbeste Medium, dessen Eigenschaften mit Temperatur und Luftfeuchtigkeit nahezu keinen Einfluss auf die elektrische Kapazität nehmen. Dielektrische Absorption findet praktisch nicht messbar statt.
Bleibt die Frage, wie man den mechanischen Zusammenhalt stabil gestaltet, also auch möglichchst mikrofoniearm.
Gore-Tex fällt mir da ein, vor etwa 25 Jahren hat SUN-Audio derartige (Digital-/Audio-) Kabel in den Markt gebracht. War nicht billig, aber sehr gut.
Grüße
Hans-Martin
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Karsten
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Beitrag von Karsten »

Hallo
Welches Lankabel würdet Ihr mir empfehlen vom APL zur ersten Dose? Strecke beträgt ca. 12 Meter. Von da geht es in den ersten Router. VG
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matia100
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unterschiedliche Impedanz Tx und Rx?

Beitrag von matia100 »

Hallo miteinander,

beim Erstellen von kurzen LAN-Kabeln ist mir beim Abstrippen von Patchkabeln aufgefallen, daß die Adernpaare gr/ws und or/ws eine unterschiedliche Schlagzahl aufweisen. Damit wären auch die Impedanzen der Hin- und Rückleitung verschieden. Leider habe ich in der Literatur nichts konkretes dazu gefunden. Bei den einschlägigen Kabelherstellern wie Draka u.a. findet man immer die Angabe von 100 Ohm +-5.

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Man sieht hier deutlich die unterschiedliche Schlagzahl. Jetzt kann das natürlich eine miserable Fertigungsqualität sein. Habe extra 5 alte Kabel aufgetrennt (cat5e) und merkwürdigerweise immer so.

Wie muß es richtig sein? Weiß jemand mehr, hat jemand eine Spec für den Aufbau von LAN-Kabeln?

Viele Grüße
Matthias
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Danke an Hans-Martin der mich auf die Dieselhorst-Martin-Verseilung aufmerksam gemacht hat.

Es handelt es sich um eine spezielle Fertigungsart, die auch so beabsichtigt war:

https://de.wikipedia.org/wiki/Viererver ... Verseilung

Ich schließe jetzt aber daraus, daß diese Variante für unsere audiophilen Experimente, eher nicht in Frage kommt und die Schlagzahl gleich d.h. die 100Ohm anzustreben sind.

Viel Grüße
Matthias
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markflei
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Schirm LAN Kabel

Beitrag von markflei »

Hallo zusammen

Für meine lange LAN Strecke,

würdet ihr den Schirm am Ende auflegen, oder besser nicht?
Sicher hat jemand Erfahrung.

Gruß Markus
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo Markus,

die überwiegende Meinung hier in diesem Thread ist, daß die abgestrippte Variante, also ohne Schirm, Vorteile bringt und besser klingt.

Es gibt ja vielfach auch ungeschirmte Varianten (UTP) herrkömmlicher Patchkabel.

Tastsache ist für mich allerdings auch, daß eines meiner bevorzugten Kaufkabel (Aqvox) einen Schirm hat, der über den Metallstecker auch verbunden ist.

Etwas völlig anderes ist die derzeit so vehement diskutierte JSSG-Schirmung, die eigentlich gar keine ist und deren Funktionsweise sehr umstritten ist.

Das hilft Dir womöglich alles nicht weiter, am Ende muss ausprobiert werden.

Viele Grüße
Matthias
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Markus,

gestrippte Kabel klingen bei mir eher furchtbar, kürzere bringen eine für meine Anlage zu starke Höhenpräsenz mit,
die ins Nervige tendiert.

Grüsse Jürgen
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo,

ich muß mich korrigieren:
matia100 hat geschrieben: 17.05.2020, 15:29 Tastsache ist für mich allerdings auch, daß eines meiner bevorzugten Kaufkabel (Aqvox) einen Schirm hat, der über den Metallstecker auch verbunden ist.
Denn das ist es:

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Wie man sieht ist kein Schirm aufgelegt.

Grüße
Matthias
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markflei
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Schirm am LAN Kabel

Beitrag von markflei »

Hallo zusammen.

danke für Eure Rückmeldungen.

Nun, ich hab es gleich mal ausprobiert und an meiner LAN Leitung 15 Meter bei den Telegärtner Steckern den Schirm mit einem dünnen Teflonband umwickelt damit er keinen Kontakt mehr zum Stecker hat.

Zuerst am Ende der Leitung. da hab ich auf anhieb keinen Unterschied festgestellt.
Dann hab ichs auch am Anfang beim DSL Router gemacht.
Ja, es hat sich was verändert. Für mich klingt es etwas schlanker, oder etwas weniger Bass.
So ganz bin ich mir aber noch nicht schlüssig, vielleicht kam etwas mehr tiefe, aber auch etwas weniger Emotion.
Ich muss mir das mal mehrere Tage geben und dann womöglich nochmal rückgängig machen um zu Entscheiden was mir besser gefällt.

Gruß Markus
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo Markus,

wenn Du den Schirm nicht mit verbindest, bedeutet das, das nun keine Verbindung mehr zwischen den (in aller Regel) Gehäusemassen da ist.

Das halte ich bei LAN auch für besser.

Masseausgleich, wenn notwendig, sollte besser über dedizierte separate Verbindungen erfolgen, ggf. sternförmig, aber das ist ein anderes Thema.

Nach meiner Beobachtung erstaunlich, das bei einem Patchkabel der Schirm überhaupt verbunden ist, wenn ich Dich richtig verstanden habe, vielleicht durch die Länge bedingt. Selbst bei S/FTP (wie mein Aqvox Excel) ist der Schirm (Folie) zwar da, aber nicht am Stecker durchverbunden. Die Adernpaare brauchen das nicht und an den Geräteschnittstellen sind ohnehin Übertrager vorhanden.

Viele Grüße
Matthias
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markflei
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Beitrag von markflei »

Hallo Matthias,

ich hab Meterware verlegt und die Stecker nach Anleitung montiert.
Die 2 Wanddosen habe ich dabei umgangen. Das war auch schon ein Fortschritt. Obs an den Dosen lag oder am Kabel von fisaudio samt Stecker kann ich leider auch nicht sagen. Sieht halt nicht so toll aus, wenn die kabel aus der wand kommen.
Egal, hab mir zum besseren Klang noch 2 Patchkabel gespaart.

Gruß Markus
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markflei
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Beitrag von markflei »

Hallo zusammen,

ich wollt mich bedanken für die Ratschläge.

Nach der wegnahme des Schirms zu den LAN Steckern bei meiner 15 Meter LAN Strecke ist die Räumlichkeit und das Livegefühl hörbar besser, aber auch der Bass scheint für mich besser, eher schlanker zu sein.
Den anfänglich gehörten kleinen Emotionalsverlust kann ich nicht mehr feststellen, eher noch im Gegenteil.

Gruß Markus
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Ich greife das Thema nochmal neu auf.

Aktuell versuche ich ebenfalls, ein DiY-Lan Kabel zu bauen.
Bisher empfand ich Hennings Tips als richtig gut !

Was noch nicht erwähnt wurde, das die verschiedenen Selbstbauten sehr stark in die Klangbalance eingreifen.
Mehr noch als bei analogen Cinchkabeln. Sie klingen also nicht nur räumlicher, oder enger, sondern "krumm".
So klang ein 0,7mm Solid Silberdraht in Teflon sehr feinauflösend, im Tiefbass sogar angehoben, dafür jedoch mit sehr leisen Mitten.
Ein 1mm Kupfer dafür wieder sehr mittenbetont.
Nach längerem Hören stört sowas ganz schön. Wobei typische Cat 8.1 Meterware sehr ausgewogen aufspielt.
Dafür aber wieder etwas farblos und künstlich. Ich gehe mal von unreinem Kupfer aus. Die schiefe Klangbalance jedoch eher
aufgrund von fehlender Anpassung. Das ist wirklich nicht einfach, ein in allen Belangen stimmiges LAN Kabel zu bauen.
Jetzt, nach 5 Musterkabeln, kommt so langsam eine erkennbare Wendung in die Sache. So halte ich folgendes für wichtig:
Einmal ganz klar die Impedanz, die sich durch Drahtstärke, Isolierung und Schlagzahl ergibt.
Aber auch die Isolierung unter den 2 Adernpaaren, als auch den Abstand zur Schirmung. Offene und "gestrippte" Lan-Kabel
halte ich für kontraproduktiv, ich gehe dabei eher von Einstrahlung aus, die diese vorgegaukelte "Frische" erzeugt.
Es bleibt ja das gleiche Kabel, nur "nackt".

Für ebenso schwierig halte ich die Übertragbarkeit. Vergleicht man mal einen Ether-Regen mit Gerts 11Gtek oder MMC,
wird man feststellen, der Regen spielt ruhiger, zurückhaltender, dafür umso musikalischer.
So würde ein und das gleiche Lan-Kabel klanglich nur an einem der beiden Geräte perfekt harmonieren.
Tauscht man an beiden mal die Netzteile, verschiedene Typen, wandert der Charakter wieder etwas ab.
Somit denke ich, was bei dem einem super funktioniert, kann dem nächsten nicht immer gefallen.
So habe ich mich tonal erstmal an einem Audioquest Diamond lang gehangelt, da diese Serie zumindest tonal
stimmig aufspielt. Das hat auch tatsächlich geholfen.

Wahrlich ein komplexes Unterfangen.

Gruß
Stephan
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