Hallo Thomas,
das mit den beiden Standby-Modi hatte ich auch noch nicht entdeckt, eigentlich geschickt gelöst, gelegentlich würde einem das Lesen des Handbuchs doch helfen
Der Hinweis bzgl. NFS war super, danke! Ich habe auf meinem Windows-Server nun einen NFS-Server installiert (gab viele die nicht funktionierten, dieser hier funktioniert und war simpel zu installieren:
http://www.labf.com/nfsaxe/index.html) und nun geht das Abspielen über Netzwerk. Offensichtlich hat nur der Samba-Client im Gerät ein Problem.
Ansonsten habe ich diverse Mediaserver ausprobiert. Es ist mir aber nicht gelungen, FLAC files auf dem C200 abzuspielen. Asset UPnP ging gar nicht, der mitgelieferte MyiHome auch nicht. Twonky und J.River zeigen die Titelinfos usw. aus den FLAC tags an, aber der C200 erkennt die FLACs nicht als Musik und kann sie nicht spielen. Mit MP3s ging es.
Was die klangliche Seite angeht, so habe ich nun auch mal genauer getestet und komme zu einem insgesamt sehr erfreulichen Fazit:
Eines möchte ich nur vorweg schicken: Beim Abspielen vom Computer gibt es den Klang beeinflussende Mechanismen, die zwar meines Wissens bis heute nicht ansatzweise erklärbar sind, aber sie sind da. Irgendwie scheinen die Vorgänge im Innern des Computers den Jitter auf dem Ausgang zu triggern. Die Hifi-Foren sind ja auch voll von solchen Beschreibungen, klingt zunächst nach Voodoo, muss man aber einfach mal akzeptieren. Wie früher an anderer Stelle schon mal behandelt, ein BigBen bringt zwar Besserung, aber ganz weg ist das Phänomen nicht.
Das erklärt nun dann auch, dass vom C200 abgespielte Musik besser klingt als sogar von meinem Mastering-PC. Dies hat mich bereits beim TEAC verblüfft. Um wegen besagtem Problem mit dem coaxialen Ausgang digital aus dem C200 rauszukommen, nutze ich eine Audiokarte im Mastering-PC als Formatumsetzer von optisch auf AES/EBU, und von da ab geht es genauso wie beim Abspielen von diesem Rechner über den BigBen zum DA-Wandler. Zum Test nehme ich wieder meine beliebten Überspielungen von LP (Dave Brubeck und eine alte Quincy Jones Bigband). Gerade wieder bei den frühen Attacks (was bei CD-Qualität eh hoffnungslos verschmiert ist) hört man wie das vom PC abgespielte WAV nicht ganz die Klarheit und Schnelligkeit hat wie das FLAC vom C200 und die Original-LP. Auch die Weite des Raums ist nicht mehr so da, oder Paul Desmonds Sax klingt eingeengter, gepresster. Der C200 ist da hörbar näher am Original.
Überraschend gut ist der Analogausgang. Dieser im Vergeich zu meinem Haupt-DA schlägt sich so gut, dass die Einbußen durch das Abspielen vom PC sich stärker auswirken als das Umschalten vom DA auf den Analogausgang. Wenngleich der C200 mit externem DA selbstverständlich nochmal zulegt.
Auf jedem Fall macht der interne Wandler seine Sache so gut, dass ich alle Charateristika die ich bei einem 24/192-Signal hören will auch erkennen kann und ich mir ganz sicher bin, dass 24/192 hier abgespielt deutlich besser als jeder noch so gute CD-Player ist, einfach weil die Begrenzungen des CD-Formats solche Ergebnisse einfach nicht zulassen. Mehr kann ich erst mal gar nicht erwarten.
Ich sehe das Teil als wunderbaren Einstieg in die HD-Audio-Welt, aber natürlich werden nicht alle bisher gültigen Gesetze über Bord geworfen. Es geht natürlich noch besser, ob mit externen Erweiterungen per DA oder mit Spezialgeräten á la LINN, man bekommt für kleines Geld aber bereits eine sehr schöne Basis.
Über Netzwerk abgespielt scheinen aber wieder die besagten unerklärbaren Computerphänomene zuzuschlagen: Es klingt dann nicht mehr ganz so gut. Ist aber schwierig zu vergleichen, weil das Ding so geschickt zwischenspeichert. Bis zu knapp 2 Minuten 24/192 Musik holt er sich beim zweiten Abspielen aus seinem Cache anstatt nochmal neu über Netzwerk. Der Verlust ist so klein, dass er bei CD-Qualität sicher nicht ins Gewicht fällt - beim TEAC war das viel deutlicher - aber die interne Platte scheint die bessere Wahl zu sein. Eine per USB angeschlossene externe Platte funktionierte übrigens auch sofort einwandfrei und war klanglich identisch.
Prinzipiell sehe ich das Gerät ohnehin interessanter als Stand-alone-Lösung als im Netzwerk. Die interne Festplatte und das ROM-Laufwerk runden diese Sichtweise perfekt ab, und durch die USB-Anschlüsse wird Speicherplatz auch nie knapp. In den nächsten Monaten soll eine komplett neue Bedienoberfläche präsentiert werden, die alle angeschlossenen Quellen (Laufwerke und Netzwerkfreigaben) unter einem gemeinsamen Dach verwaltet, mit Coverart, Titelinfos usw. wie man es von Mediaservern her kennt.
Da bin ich sehr gespannt, dann braucht nämlich kein spezieller Server á la Twonky oder Asset mehr zu funktionieren. Und besser klingt´s intern sowieso. Wie gesagt, mir scheint für höchste Ansprüche die Lösung über Netzwerk ohnehin die zweite Wahl zu sein, und das ist wohl kein spezifisches C200 Problem. Über klangliche Einfüsse der Netzwerkkomponenten berichten übrigens auch Nutzer der etablierten Netzwerkstreamer.
Ich gehe nach diesen Erfahrungen nun ganz klar lieber den dezentralen Weg, die Netzwerkverbindung ermöglicht ja dennoch sehr schön den Austausch zwischen verschiedenen Einheiten (die am C200 angeschlossene USB-Platte erscheint übrigens sogar auch als Laufwerk im Windows-Netz, was will man mehr).
Grüße
Ralf