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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo und guten Abend Bernd,

Vielen Dank für den HInweis zu diesem neuen Album - ich werde es mir morgen gleich einmal anhören.

Ketil Bjørnstad ist einer meiner absoluten Lieblingskünstler - fast ein wenig mehr noch als den begnadeten Komponisten und Interpreten mag ich den Autor; in seiner gesamten Bibliografie vermag ich nicht einen einzigen groben Schnitzer auszumachen, dafür jedoch ein paar waschechte Meisterwerke. Absoluter Tipp!

Viele Grüße,
Thomas
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Traumhaus
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Beitrag von Traumhaus »

Hallo, einen schonen Pfingstsamstag wünsche ich.

Auch wenn es das Vorgängeralbum "Blues and Ballads" nicht ganz erreicht, so ist das neueste Werk des Brad Mehldau Trios, "Seymour Reads the Constitution!" durchaus gut anzuhören und einen Tipp wert.

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Viel Spaß Bernd
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Traumhaus
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Beitrag von Traumhaus »

music is my escape hat geschrieben: Ketil Bjørnstad ist einer meiner absoluten Lieblingskünstler - fast ein wenig mehr noch als den begnadeten Komponisten und Interpreten mag ich den Autor;
Hallo Thomas,
Ich hatte immer mal vor ein Buch von Ketil Bjönstad zu lesen, habe das dann aber immer wieder aus dem Auge verloren, weil noch so viel anderer Lesestoff vorlag. Vielleicht jetzt aber, welchen Titel würdest du mir zum Einstieg empfehlen?

Mir ist aufgefallen, dass das Cover neben den beiden Akteuren ein weiterer Name ziert. Dabei handelt es sich um Lars Saabye Christensen, den Wikipedia auch als Buchautor ausgibt. Ich habe bisher noch nicht herausgefunden wo da der Zusammenhang zwischen dem Herrn Christensen und der CD besteht. Vielleicht sind seine Gedichte im Titel der CD gemeint?

Gruß Bernd
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tom539
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Beitrag von tom539 »

Traumhaus hat geschrieben:Hallo, einen schonen Pfingstsamstag wünsche ich.

Auch wenn es das Vorgängeralbum "Blues and Ballads" nicht ganz erreicht, so ist das neueste Werk des Brad Mehldau Trios, "Seymour Reads the Constitution!" durchaus gut anzuhören und einen Tipp wert.

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Viel Spaß Bernd
Hallo Bernd,

dem kann bzw. „muss“ ich zustimmen - “Seymour Reads the Constitution!" ist ein sehr stimmiges und wunderschönes Album. Lief am langen WE schon ein paar Mal (und gerade auch wieder).
Kommt auch per Kopfhörer richtig gut!

Hatte das Glück, die drei letztes Jahr im Rahmen des Bonner Jazzfestivals einmal live erleben zu können - das war schon echt „abgefahren“.

Ich werde mir das Album morgen auch als Vinyl kaufen und hänge es neben die signierte Version von „Blues & Ballads“ :cheers:


Musikalische Grüße
Tom
tom539
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Beitrag von tom539 »

Traumhaus hat geschrieben: Hallo Tom,
wie alle Alben von Gogo Penguin gefällt mir auch "A Humdrum Star" sehr gut. Mein Favorit bleibt aber eindeutig das Album "v2.0" in der Deluxe Version.

Gruß Bernd
cassco hat geschrieben: @Tom
die V2.0 ist für mich auch die beste Scheibe von Gogo Penguin :cheers:
Live übrigens extrem zu empfehlen 8)

Gruß
Sascha
Hallo Ihr Beiden,

„V2.0“ lief gestern Abend - und ich hatte wirklich sehr viel Spaß mit dem Album.
Danke für den Tipp :cheers:

Kennt Ihr eigentlich das Neil Cowley Trio?
Doch sehr viel Ähnlichkeiten mit GoGo Penguin, vielleicht den Fokus etwas mehr auf Piano / Bass und nicht so sehr auf das Schlagzeug wie bei „V2.0“.

Sehr empfehlen kann ich Euch das vierte Studioalbum „The Face of Mount Molehill“:

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https://www.qobuz.com/de-de/album/the-f ... 0124730196

Anspieltipps wären La Porte und das einfach traumhaft schöne Slims.

Und auch das Neil Cowley Trio macht live einen unglaublichen Spaß, habe Sie letztes Jahr in Bonn gesehen.
Die spielen die „schwierigen“ Versatzstücke mit all ihren Lücken und Pausen absolut fehlerfrei und wie auf den Studioalben.


Musikalische Grüße
Tom
tom539
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Beitrag von tom539 »

Hallo zusammen,

ich möchte Euch heute das aktuelle Album „Blues People“ von Logan Richardson vorstellen:

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Logan wer?

Es handelt sich hier um einen US-amerikanischen Saxophonisten, geboren 1980 in Kansas City, Missouri. Begleitet wird er auf dem Longplayer von zwei E-Gitarren, elektrischem Bass und Schlagzeug. Je nach Titel gesellen sich noch Banjo, Keyboard und Orgel dazu.

Es wird reichlich mit Hall und Delay gearbeitet, was die Songs ein wenig „sphärisch“ und „der Welt entrückt“ erklingen lässt. Der Titel lässt auf Blues schließen - was aber nur am Rande zutrifft.

„Ich wollte dieses Album schon sehr lange machen. Blues ist für mich weniger ein musikalischer Stil als eine Erfahrung, die uns aus der Vergangenheit in die Zukunft führt“ heißt es in der JazzThing, Ausgabe April/Mai 2018. Dort nennt Logan auch Queen, Jimi Hendrix, Bob Dylan, Whitney Houston und Michael Jackson, welche er liebt - aber auch Charlie Parker, John Coltrane, Theloniuos Monk, Art Tatum oder Joe Henderson, die er verehrt, als Vorbilder.

„Blues People“ bietet also eher einen wilden Mix aus Jose James, gepaart mit dem treibenden Schlagzeug-Beat von GoGo Penguin und durch die Trompete den Klangbildern eines „klassischen“ Jazz-Trios wie z.B. Emil Bandqvist Trio.
Die E-Gitarren sind sehr oft stark verzerrt (wie z.B. beim Titelstück While You Were Sleeping aus dem gleichnamigen Album von Jose James), die Bass-Line bei z.B. Anthem oder auch The Settlement extrem druckvoll und tief.
Der überwiegende Teil der Songs kommt ohne Gesang aus, bei Black Brown & Yellow gibt es zumindest eine Art Refrain.

Bei mir läuft das Album in den letzten Tagen doch schon mal des öfteren - auch wenn es durch den eigenwilligen Mix keine „leichte Kost“ ist. Aber genau dieser Mix macht es sehr abwechslungsreich und wirklich extrem interessant.

Laut JPC gibt es die CD ab dem 22.06. zu kaufen - der Tidal-Stream ist jedoch schon jetzt verfügbar. Qobuz hat es noch nicht gelistet, dort gibt es aber (die mir bisher unbekannten) Vorgängeralben „Shift“ und „I“.

Hört mal rein, wenn Ihr mögt - würde Eure Meinung zu „Blues People“ mal gerne hier lesen.
Für mich kommt es klar in die Top Ten für 2018 - auch wenn es wie gesagt kein Album für jeden Tag ist.


Musikalische Grüße
Tom
tom539
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Beitrag von tom539 »

Hallo zusammen,

meine aktuelle Empfehlung kommt vom norwegischen Trompeter Mathias Eick und trägt den Namen „Ravensburg“:

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Ich erspare mir an dieser Stelle, die überwiegend positiven Reviews in der Fachpresse (LP, Mind, JazzThing, etc.) zu wiederholen und möchte nur folgendes sagen:
Kauft Euch dieses Album und unterstützt somit den/die Künstler!

Ihr erhaltet im Gegenzug ein Album, dass einem alles um einen herum vergessen und die Musik nahezu „greifbar“ erfahren lässt - mich jedenfalls.
Wie von ECM gewohnt ist das Vinyl einwandfrei gepresst, läuft völlig ohne Nebengeräusche und ist klanglich auf Referenzniveau.

Für mich eines der Alben von 2018... :cheers:


Musikalische Grüße
Tom
Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

Traumhaus hat geschrieben: Ich habe mir die CD gerade mal angehört und bin ganz angetan. Gefällt mir sehr gut, so dass ich euch gerne dazu anregen möchte auch mal rein zu hören.

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Ich habe mir sie angehört und dabei über eine andere Bjornstad CD gestolpert, die mir besonders gut gefiel; "Grace" von 2001

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Grüsse,
Alwin
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tom539
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Beitrag von tom539 »

Hallo zusammen,

meine heutige Empfehlung kommt vom deutschen Schlagzeuger Wolfgang Haffner.

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Nach dem "Kind of Cool" aus dem Jahre 2015 noch eine Homage an die 50er-Jahre mit der Stilrichtung (Bee)-Bob und Cool-Jazz darstellte, geht es dieses Mal um eine musikalische Huldigung von spanischen Klassikern.

Der Titel lässt (bewusst) Andeutungen auf "Sketches of Spain" von Miles Davis erkennen, zumal mit Concierto de Aranjuez von Joaquín Rodrigo (wenn auch in sehr verkürzter Form) der Opener vom "Original" enthalten ist.
Es gesellen sich neben einigen Eigenkompositionen von Wolfang Haffner und Bassist Lars Danielsson, die auch beide zusammen als Produzent verantwortlich sind, noch Children of Sanches von Chuck Mangione und Spain von Chick Coreo dazu.
Besonders angetan hat es mir das aus dem 16. Jahrhundert stammende andalusische Traditional El Vito, welches für das Album von Wolfang und Lars neu arrangiert wurde und somit neben dem bereits erwähnten Concierto de Aranjuez und Pasodoble meine Anspiel-Tipps wären.

Als weitere "Gast"-Musiker sind wieder Jan Lundgren am Piano, Sebastian Studnitzky an der Trompete sowie Daniel Stelter an der Gitarre und Christopher Dell am Vibraphone mit an Bord.
Wobei man hier wirklich nicht von Gast-Musikern sprechen kann - Hr. Haffner hält sich als Schlagzeuger und Rhythmusgeber bis auf ein paar Solis zum Songbeginn sehr angenehm zurück und lässt seinen Mitstreitern sehr viel Raum für ihr sehr gutes Spiel.

Produziert wurde "Kind of Spain" am 21. + 22. Januar 2017 in den Berliner Hansa Studios und, wie gewohnt, auf dem Label ACT veröffentlicht.
Das Vinyl ist ein Musterbeispiel, wie ein analoger Datenträger in der heutigen Zeit klingen muss - es gibt keinerlei Stör- oder Laufgeräusche, Knackser kommen ebenfalls nicht vor. Die Klangqualität ist hervorragend!
Das Cover sehr einfach gehalten (wie bei ACT oft kein Gatefold - siehe Youn Sun Nah´s letzte beiden Alben), dafür gibt es eine gefütterte! Papierhülle in weiß sowie einen Download-Code für die MP3-Version des Albums.


Mit seinem Debut "Zooming", welches exklusiv für JPC als VInyl-Release zu beziehen ist, werde ich allerdings (nach erstmaligem Hören) noch nicht so ganz warm - vielleicht brauche ich hier noch ein paar Anläufe:

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Aber auch hier gilt - eine erstklassige Pressung und hervorragende Klangqualität für das Vinyl, welches jedoch (mir immer noch völlig unverständlich) in diesen dusseligen, ungefütterten Papierhülle steckt.
Auf "Zooming" sind auch Till Brönner, Rebekka Bakken und Nils Landgren zu hören - in dessen "Funk Unit" spielt Wolfgang Haffner übrigens auch mit, wenn er nicht gerade Solo-Alben veröffentlicht...


Diesen Beitrag hatte ich bereits Ende 2017 geschrieben - heute Abend habe ich „Kind of Spain“ nun noch mal aus dem Regal geholt und werde es gleich auflegen :cheers:


Musikalische Grüße
Tom
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