Aktiver Vinyl-Genuss - für die Unverbesserlichen ...

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
Funky
Aktiver Hörer
Beiträge: 598
Registriert: 30.01.2012, 19:26

mal wieder back to Beethoven

Beitrag von Funky »

Furtwängler,

ja, das sind auch interessante Interpretationen. Muss ich mal über mein Streaming Portal auf die Suche gehen.

Aber wir sind hier ja bei den Unverbesserlichen ...- und bei mir steht noch die Bewertung meines Neuerwerbs an.

https://www.discogs.com/de/release/1929 ... nien-The-N

Das war jetzt ein Glücksgriff, kein digitales Mastering (1984 - bei dem Datum hatte ich noch Hoffnung, dass es so sein wird). Eine ausgesprochen gut gelungener Transfer. Er vereint die Dynamik und das Tieftonfundament der französischen Edition mit der Präsenz und räumlichen Auffächerung der UK Pressung. Dabei dynamisch sehr gut eingefangen, keine Tempoverschleppung durch irgenwelche Masteringeingriffe. Da hat jemand mit Bedacht gearbeitet.

Somit in der Tat für mich nun meine neue Leibowitz Edition. Was mich auch sehr für diese Platte einnimmt. Ein Editorial von Theodor W.Adorno, der übrigens Leibowitz persönlich kannte und auch mit ihm über seine Beethoven Einspielung spricht. Das Beste zum Schluss: Die Platte kann man bei Ebay für 20 - 30 Euro erhalten (near mint) oder eben via discogs.

Let's play this Funky Music
Bild
Tinitus
Aktiver Hörer
Beiträge: 1322
Registriert: 10.11.2013, 21:48

Beitrag von Tinitus »

Hallo Funky,

ich bedanke mich mal auf diesem Wege für deine Nachricht und deinen Kommentar hier. Da auch die zweite in meinem Besitz befindliche Version der britischen Ausgabe ihr Alter zeigt, bin ich sehr dankbar für den Hinweis auf die Version von1984. Das ist dann die dritte Leibowitz Ausgabe für mich. Die fünfte habe ich dann noch von Furtwängler und Kleiber. Ich gebe zu, ich hätte früher nicht gedacht, mir so viele Versionen desselben Werkes anzuschaffen, wobei ich gegen Jochen wahrscheinlich noch ein Waisenknabe bin. Auf der anderen Seite gehören die neun Sinfonien von Beethoven zu den Musikwerken, die für mich den größten Gänsehautfaktor haben.

Ich bin schon auf die Ausgabe von 1984 gespannt.

Deinem Motto kann ich mich nur anschließen.

Gruß

Uwe
Bild
alcedo
Aktiver Hörer
Beiträge: 1930
Registriert: 09.12.2019, 20:21
Wohnort: NRW

Beitrag von alcedo »

Hallo Uwe,

na dann: Willkommen im Club - zumindest der Beethoven Symphonien-Hörer :cheers:

Ich selbst habe etwa vor 40 Jahren mit dem Sammeln dieser Symphonien begonnen (warum auch immer sich dieser spleen bei mir gebildet hat) - und besitze nun 36 Gesamtausgaben. Einige davon haben aber nur des Vergleichens wegen bei mir überlebt, andere (wie genannter Leibowitz) haben einen Sonderstatus. Und sicherlich gibt es Sammler, die noch viel mehr Editionen besitzen.

Du siehst also, Uwe: es hat erst begonnen ... ;-)

Viele Grüße
Jörg
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3114
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Hallo Funky,
Funky hat geschrieben: 02.11.2021, 18:52 Furtwängler,

ja, das sind auch interessante Interpretationen. Muss ich mal über mein Streaming Portal auf die Suche gehen.
Kein Fehler, auch wenn Furtwänglers Ansatz heutigen Hörgewohnheiten nicht mehr unbedingt entspricht. Aber für die Horizonterweiterung und für den Blick darauf, wie frühere Generationen hörten, mindestens interessant.
Aber wir sind hier ja bei den Unverbesserlichen ...- und bei mir steht noch die Bewertung meines Neuerwerbs an.

https://www.discogs.com/de/release/1929 ... nien-The-N

Das war jetzt ein Glücksgriff, kein digitales Mastering (1984 - bei dem Datum hatte ich noch Hoffnung, dass es so sein wird). Eine ausgesprochen gut gelungener Transfer. Er vereint die Dynamik und das Tieftonfundament der französischen Edition mit der Präsenz und räumlichen Auffächerung der UK Pressung. Dabei dynamisch sehr gut eingefangen, keine Tempoverschleppung durch irgenwelche Masteringeingriffe. Da hat jemand mit Bedacht gearbeitet.
Ich argwöhne, dass das irgendeine Clubausgabe ist. Und die sind für meine Ohren in aller Regel gut. Ich schätze z.B. diverse Ausgaben von HörZu-Editionen. Wer hätte das gedacht. ;)

Viele Grüße

Jochen
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3114
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Hallo Uwe,
Tinitus hat geschrieben: 03.11.2021, 19:25 wobei ich gegen Jochen wahrscheinlich noch ein Waisenknabe bin.
Danke für die Blumen. Man müsste nur mal alle Ausgaben hören und dann noch angemessen einschätzen können. Ich glaube, ich muss mich doch noch an das Thema "Noten lesen können" heranmachen. ;)
Auf der anderen Seite gehören die neun Sinfonien von Beethoven zu den Musikwerken, die für mich den größten Gänsehautfaktor haben.
Gibt in der Tat schlechtere Betätigungsfelder. :cheers:

Viele Grüße

Jochen
Bild
Horse Tea
Aktiver Hörer
Beiträge: 1723
Registriert: 19.03.2016, 20:22
Wohnort: Unterfranken

Beitrag von Horse Tea »

Hallo Jochen, hallo Funky,
Melomane hat geschrieben: 03.11.2021, 20:01 Kein Fehler, auch wenn Furtwänglers Ansatz heutigen Hörgewohnheiten nicht mehr unbedingt entspricht. Aber für die Horizonterweiterung und für den Blick darauf, wie frühere Generationen hörten, mindestens interessant.
ich gehe noch einen Schritt weiter. Diese (alten) Interpretationen geben auch einen Einblick darein, wie die Menschen damals miteinander umgegangen sind. Schön von Zeitzeugen erklärt, kann man das in einem Beitrag in der Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker über die Geschichte des Orchesters nach hören und -schauen. Allein die Art wie Dirigent und Orchestermitglieder interagiert haben, beleuchtet die Hierarchien des 20. Jahrhunderts auf nachdrückliche Weise. Das gilt im engeren Sinne natürlich nur für die Kreise, die sich solche Musik überhaupt leisten konnten. Dies ist allerdings heute auch nicht völlig anders. Lediglich die Zahl der (potentiellen) Zuhörer, d.h. die Mittelschicht, ist größer geworden, die Hirarchien flacher und die Subventionen größer. Es gab sogar mal eine Zeit, da stand das Orchester vor dem Bankrott.

Viele Grüße
Horst-Dieter
Bild
Funky
Aktiver Hörer
Beiträge: 598
Registriert: 30.01.2012, 19:26

Dirigenten - Despoten und andere

Beitrag von Funky »

Hallo Horst-Dieter,

du sprichst da einen interessanten Aspekt an. Wie nämlich die Dirigenten auf dem Podium und vor allem in den Proben mit den Musikern des Orchesters umsprangen - ich nehme dieses Wort ganz bewusst. (mit Orchester meine ich das jeweilige Stammorchester, keine Gastspiele der Dirgenten, das gab meist nichts weltbewegendes)

Toscanini bekam regelmässig einen Tobsuchtsanfall, wenn Musiker nicht so spielten wie er das wollte. Auch Furtwängler war durchaus gefürchtet. Der absolute Tyrann aber war Georg Szell mit seinem Cleveland Orchestra. Da gibt es auf einer meiner Lieblingsseiten einiges interessantes zu lesen

https://slippedisc.com/2018/08/was-geor ... described/

Ich habe viele Aufnahmen von ihm, und bei allem, was er seinen Musikern zumutete, einige seiner Interpretationen sind wirklich atemberaubend in der Durchgängigkeit und Spielweise des Orchesters. Das kling wirklich wie, wenn jeder Musiker eine Art Marionette an seinem Dirigentenstab war.

Aus den 70igern und 80igern Zeiten ist sicher Carlos Kleiber zu nennen, der war auch berüchtigt beliebig viele Proben vom Orchester zu fordern, das war manchen einfach zu lästig. Er hatte damit auch seine liebe Mühe, denn er war einfach Perfektionist - darüber kam er auch nicht hinweg. Tragisch, kann man das dann auch nennen. Nun, Fritz Reiner, Karajan, Schostakovic, Ansermet und Klemperer waren auch nicht gerade zimperlich.

Das der Dirigent kein Despot sein muss am Pult um tolle Interpretationen zu liefern zeigen die neue Generation - anderseits, die "Alten" beieindrucken auf Vinyl meist mehr als die Neuen -

Meine 2 Cents

Funky
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3114
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Hallo ihr da draußen,

diese Haltung als "Zuchtmeister" war doch Zug der Zeit. Nicht nur Dirigenten litten darunter. Man brauchte ja nur in eine x-beliebige Ausbildungsstätte zu "belauschen". War halt vielfach von militärischem Denken geprägt. Möchte man heute nicht mehr.

Viele Grüße

Jochen
Bild
alcedo
Aktiver Hörer
Beiträge: 1930
Registriert: 09.12.2019, 20:21
Wohnort: NRW

Beitrag von alcedo »

Hallo zusammen
Melomane hat geschrieben: 04.11.2021, 15:30 Nicht nur Dirigenten litten darunter.
da gebe ich dir Recht, Jochen - auch die Musiker litten darunter ;-)
Melomane hat geschrieben: 04.11.2021, 15:30 Man brauchte ja nur in eine x-beliebige Ausbildungsstätte zu "belauschen". War halt vielfach von militärischem Denken geprägt. Möchte man heute nicht mehr.
Auch hierbei volle Zustimmung. Ich denke da an meinen ersten Chefarzt ... wenn man als Student cora publicum mit "Herr Kollege" angeredet wurde, konnte man sich auf eine gehörige Standpauke gefasst machen. Andererseits muss ich blöderweise zugeben, dass ich von ihm am meisten gelernt habe.

Viele Grüße
Jörg
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3114
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Hallo Jörg,

der Zyniker in mir denkt gerade: Um das, was sachlich vermittelt werden soll(te), steht es heute oft nicht so gut. Dafür ist man halt höflicher. Man kann sich es ja auch nicht anders leisten. Erstens aus genanntem Grund und zweitens aufgrund juristischer "Bedenken". ;)

Zurück zur (Beethoven)Sache. Ich habe mir die oben angesprochene Leibowitzausgabe auch bestellt. Perlenfischer, der ich bin. :) Ich bin sehr gespannt, wie die sich bei mir präsentiert. Dabei habe ich den Leibowitz schon in zwei CD-Ausgaben neben dem alten Vinyl: Chesky und Scribendum heißen die Labels.

Viele Grüße

Jochen
Bild
Funky
Aktiver Hörer
Beiträge: 598
Registriert: 30.01.2012, 19:26

Leibowitz der Liebowitz

Beitrag von Funky »

Guten Abend zusammen,

na da habe ich ja etwas angerichtet mit meiner Empfehlung. Wer will denn jetzt noch meine franz. Ausgabe. ;-)

Aber schön zu wissen, dass mind. 3 Vinyldreher mit toller Kost versorgt aussergewöhnliche Beethovenklänge verströmen werden.

Da gehöre ich gerne zu den Unverbesserlichen

Funky
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3114
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Hallo,

eben lief wieder etwas Abwechslung. Solti mit Ravel und Debussy: Bolero, Nachmittag eines Fauns und La mer aus der Solti-Edition Vol. 10.

https://www.discogs.com/de/release/1410 ... Symphonien

Ich bin derzeit wirklich erstaunt, was diese von mir oft negativ eingeschätzten Platten zu bieten haben. Es ist offenbar ein himmelweiter Unterschied, ob man die - so früher - mit Dual-Komponenten und Canton-Boxen hört oder eben mit den heutigen Gerätchen. Schön ist's. :)

Vielleicht mag ja auch jemand von euch bei Solti einsteigen. ;) Ist auch interessant, seinen Interpretationsansatz mit dem Furtwänglers zu vergleichen. Ich muss mal schauen, ob der auch den Bolero aufgenommen hat. Die Interpretation würde mich interessieren - konkret: wie Furtwängler mit der für den Bolero angeforderten Präzision umgehen wollte.

Viele Grüße

Jochen
Bild
Funky
Aktiver Hörer
Beiträge: 598
Registriert: 30.01.2012, 19:26

Debussy

Beitrag von Funky »

Lieber Jochen,

bei Debussy gibt es für mich nur Ansermet, Monteux und am Klavier Gulda (und Gieseking) Solti hmm, da habe ich so meine Probleme bei den franz. Komponisten und unserem George.

Aber wer bin ich, dass ich Dir das madig machen könnte.

Ich musste heute Abend ohnehin auf Vivaldi (das alte Werk, Jaap Schröder) ausweichen - eine meiner Referenzplatten - habe eine Synergistic Research Orange Quantum Feinsicherung in mein Superfarad reinstecken dürfen, das meinen Motor antreibt, in der Hoffnung nun den Quanten Warp-Antrieb zu besitzen, nur leider - es klingt anders (was ja ohnehin verwunderlich ist) aber nicht besser. Schade - werde weiterhin unterhalb der Lichtgeschwindigkeit meine Runden drehen und ein Quantum Trost benötigen.

Wäre zu schön gewesen.

Funky -
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3114
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Hallo Funky,
Funky hat geschrieben: 04.11.2021, 21:47 Aber wer bin ich, dass ich Dir das madig machen könnte.
Keine Sorge. Die Zeiten, in denen mir jemand etwas Musikalisches madig machen konnte, sind längst vorbei. Ich höre mit meinen Ohren. :cheers:

Ansonsten: Der Solti war nicht als non plus ultra-Dirigent genannt. Er kam nur deswegen auf den Plan, weil er eh auf dem Teller lag. Und seine Erwähnung bot sich an, weil er einen deutlich nachvollziehbaren Gegenpart zu Furtwängler bietet: Dynamik und Präzision bei Solti - Espressivo-Stil (so das Booklet zu den SACDs) bei Furtwängler. Ein spannender Vergleich, wie ich finde.

Nun etwas aktuell Gehörtes: Eben liefen Art Blakey and The Jazz Messengers mit einem Live-Auftritt im Café Bohemia:

https://www.discogs.com/de/release/2017 ... fe-Bohemia

Also Wiederveröffentlichung von Jazz Images in einem Doppelalbum zweier alter Blue Note-LPs. Aufnahme 1955, also Mono. Und somit leicht muffig, dennoch als Rudy van Gelders Aufnahme hörenswert. Am besten Abends mit einen wohlschmeckenden Getränk gedanklich in das Jazz-Lokal versetzt. Das sollte gut kommen. Werde ich die nächsten Tage ausprobieren. Heute wurde nur auf Pressqualität der neu eingetroffenen Scheiben gehorcht. Und die ist nicht schlecht. Schade nur, dass keinerlei Infos zur Wiederveröffentlichung gegeben werden.

Viele Grüße

Jochen
Bild
Tinitus
Aktiver Hörer
Beiträge: 1322
Registriert: 10.11.2013, 21:48

Beitrag von Tinitus »

Hallo,

auch wenn nicht Ostern ist, lausche ich gerade der Mattäus Passion von Bach in dieser Ausgabe:

https://www.discogs.com/de/release/1025 ... ew-Passion

recht günstig erstanden, die Schallplatten sind eher Schallfolien. Das ist auch ganz wunderbare Musik.

Gruß

Uwe
Bild
Antworten