Jazz At The Pawnshop ist zwar immer wieder ganz nett, aber eine aus bekanntermaßen so vielen Einzelmikrofonen zusammengemischte Aufnahme mag zwar gefallen, aber als Referenzaufnahme würde ich sie nicht nehmen. Zudem sie invertiert ist und nach Umpolen besser klingt.
Ich würde mich nie auf eine Aufnahme allein verlassen, deshalb hier meine 3 Klassikaufnahmen (ohne Wertung der Reihenfolge):
Rachmaninoff - Grieg: Symphonic Dances - Eduardo Mata / Dallas Symphony Orchestra 1989 Intersound CDD477 (Audio Plus Direct to digital)
Gustav MAHLER Symphony No. 5 St. Petersburg Philharmonic Orchestra/Yuri Temirkanov Waterlily Acoustics WLA-WS-76-SACD
Exotic Dances from the Opera Eiji Oue Minnesota Orchestra ReferenceRecordings RR-71CD(HDCD)
Allle 3 CDs kommen tonal ausgewogen und haben beeindruckende räumliche Abbildung, abgesehen davon sind sie in korrekter Polarität geliefert. Wohlüberlegt sage ich hier: diese Aufnahmen sind der Hammer.
Wenn Karajan von seinen (noch dazu invertierten) CDs meinte, dass alles vorher wie Gaslicht gewesen sei, dann ist das hier Sonne pur.
Jazz:
Bigband
Corner Pocket von
[url?
http://www.tnt-audio.com/topics/james_e.html]The King James Version[/url] Harry James & His Big Band Sheffield Lab-3
Die CD wurde mangels Bandmitschnitt von der Sheffield Direktschnitt Schneidefolie abgetastet, beide sind invertiert, das sollte man bedenken und kompensieren.
Peacocks von The Bill Holman Band: A View from the side 1995
Midnight Sugar von
Tsuyoshi Yamamoto Trio Three Blind Mice TBM 23
Diese CD basiert auf einer alten Analogaufnahme der frühen 1970er Jahre, beide sind invertiert und somit zu kompensieren.
Da gibt es noch sehr viele 192kHz/24Bit Musikfiles, deren verbale Numerik einen zunächst ehrfurchtsvoll erstarren lässt, aber wenn man sie hört, schaltet man lächelnd ab.
Das bezieht sich auf die vielen aufgewärmten Kommerzprodukte, die eigentlich kalter Kaffe sind, weil ihre Zeit vorüber ist. Eine neue Remastered Take Five oder Kind Of Blue, einst aufgenommen mit Tonband vor Dolby Noise Reduction, kann einfach nicht mehr überzeugen, wohl dem, der gepflegtes Vinyl von damals im Schrank hat (und bei A-Seite KoB 2% langsamer spielt). Beides invertiert...
Ich meine hier allerdings auch nicht Ralf Koschnickes Acousense Aufnahmen, die mit großer Sorgfalt gemacht wurden (und polarität: positiv), das wäre ungerecht, aber wenn ich sie nicht unter meinen Top 3 liste, bedeutet das nicht: unter ferner liefen...
Pop
Crossover: Walter/Wendy Carlos Switched on Bach.
Bach, direkt aus dem Moog, ganz ehrlich, keine Mikrofone, keine Raumeinflüsse, Technik pur, direkt aus dem Synthesizer. Keine Klangmanipulation, um es Autofahrern, Kofferadiohörern, oder wem auch immer Recht zu machen. Ebenso Eddy Louiss: Blues For Klook (der Rest der CD hält dieses Noveau allerdings nicht mit)
Stevie Ray Vaughan: Tin Pan Alley (dito). Lou Reed Walk On The Wild Side. Paul Simon & Ladysmith Black Mambazo
Homeless (Graceland)
Mir macht da E.L.O. -
Roll Over Beethoven oder John Miles
Music richtig Spaß, wenn ich Auto fahre. Aber da diese Musik dafür produziert wird, vorübergehend Spaß zu generieren, ein ernsthaftes Interesse an Klangauthentizität auf der Produktionsseite erkennbar nicht existiert, feiert diese Musik sich selbst und taugt nicht für Audio-Demo als Referenz für eine gut klingende HiFi-Kette/Anlage. Dann doch lieber die blitzsauberen Stockfisch-Produktionen, die sich gnadenlos komprimiert selbst ins besondere Abseits schießen, aber dennoch gut ankommen, fett im Bass, vordergründig in der Abbildung. Vielleicht sollte ich jetzt mal meine alten LPs von Werner Lämmerhirt oder Sammy Vomáčka, Lilienthal, Elster Silberflug, David Qualey, Mike Silver zum Vergleich raussuchen... Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die digitalen Aufnahmen überleben und ohne Kompression irgendwann noch einmal veröffentlicht werden, solange man sich noch an die Künstler erinnert...
War Kari Bremnes
Gate ved Gate noch unter Kirkelig Kulturverkstaedt wunderbar in einer Holzkirche aufgenommen, wurde nach dem Wechsel zu einem anderen Plattenlabel zwar in HDCD produziert, aber den 20Bit stand auch eine gehörige Portion Dynamikkompression gegenüber, schon war ein Referenzstatus verspielt.
In Anlehnung an den
braven Soldat Schwejk verabrede ich mich „Nach dem Krieg um sechs im Kelch!“, ich meine den Loudness-Krieg, erst wenn der vorbei ist, mache ich meine ernsthaften Vorschläge zum Thema Pop hier.
Grüße Hans-Martin