Nikolai Rimsky-Korsakov - Scheherazade (Klassik)

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Franz
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Nikolai Rimsky-Korsakov - Scheherazade (Klassik)

Beitrag von Franz »

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Rimsky-Korsakov, Nikolai - Scheherazade (180 g)

Duisburger Philharmoniker u.d.ltg.v. Jonathan Darlington.

Aufnahmen 23. & 24. Mai 2007 in der Mercatorhalle in Duisburg

Schon wieder ein „Scheherazade“, kann man den Klassikfreund da hören. Klar, jeder hat mindestens eine LP dieses berühmten Werkes zuhause stehen und sicher auch keine schlechte. Braucht man dann noch eine weitere Version? Normalerweise nicht, aber vermutlich haben Sie auch noch nicht diese LP gehört, denn dann kämen Sie in Ihrer Meinung schnell ins Wanken und werden wohl verstehen, warum wir diese Platte zum Highlight des Monats August 2008 gewählt haben. Und wer bereits die erste LP des deutschen Labels Acousence Records kennt, kann ahnen, wie grandios diese neue LP geworden ist. Dabei stand die Produktion zunächst unter keinem guten (Vinyl-) Stern, denn die ersten Anpressungen waren alles andere als zufriedenstellend. Etliche Anläufe und Optimierungen waren von Nöten, um den hohen Qualitätsanspruch von Acousense Records zu entsprechen. Besonders bei den vielen leisen Passagen dieses Werkes ist es notwendig, aber auch technisch sehr anspruchsvoll umzusetzen, dass das Vinyl ohne nennenswerte Störgeräusche gepresst wird. Und was soll man sagen, das für diese Rezension verwendete Exemplar, gefertigt in Holland, klingt derart rausch- und knisterfrei, daran sollten sich viele andere Audiophile Labels eine Scheibe abschneiden.
Laut Herrn Ralf Koschnicke, dem Labelchef von Acousence Records, ist das analoge Mastering ganz entscheidend für die letztendliche Qualität, unabhängig davon, ob die Quelle digital ist oder nicht. Dabei muss der gesamte Prozess, von der Auswahl und der Positionierung der Mikrofone bis zur fertigen Pressmatrize, von erfahrener Hand geleitet und durchgeführt werden. Bei dieser LP ist dies wahrlich perfekt gelungen! Die LP hat einen unglaublichen Schmelz, ist klangfarbenstark und wirkt in keinerlei Hinsicht an den Frequenzenden limitiert! Im Vergleich zu dieser Produktion klingen alle anderen Scheiben gröber, hektischer und viel undifferenzierter.
Inhaltlich ist „Scheherazade“ natürlich bekannt und dennoch möchten wir den Titel hier noch einmal kurz vorstellen:
Nachdem zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine Textsammlung arabischer Erzählkunst unter dem Titel „Tausendundeine Nacht“ innerhalb kürzester Zeit ihren Triumphzug in fürstliche Salons, bürgerliche Kabinette, biedermeierliche Kinderstuben und alle Arten von Bibliotheken antrat, war diese Sammlung fortan prägend für das Orientbild der westlichen Welt. Bald dachte man in ganz Europa, der Orient sei eine exotische Märchenwelt, er biete sagenhafte Reichtümer und unermessliche Sinnesfreuden, finstere Geheimnisse und Träume von dienstbaren Geistern und grenzenloser Macht.
Vor diesem Hintergrund entstand Rimsky-Korsakovs sinfonische Suite „Scheherazade“ op. 35. Den Duisburger Philharmonikern und der Leitung von Jonathan Darlington gelang es, diese Mystik in einer wahrlich traumhaften Interpretation aufleben zu lassen. Das feinfühlig expressiv musizierte Spiel, reich an unterschiedlichen Farben und fein ausgearbeiteten Details, lässt den Hörer geradezu eintauchen in die märchenhafte Welt von „Tausendundeine Nacht“ und der sinnlichen Scheherazade.
Für das wunderschöne Cover wurde ein Gemälde von Paul Emil Jacobs verwendet, auf den beiden Innenseiten sind sehr umfangreiche deutsche und englische Linernotes abgedruckt. Weitere Informationen zur LP finden Sie im Internet unter „www.acousence.de“.

http://www.dacapo-records.de/shop/de/fS ... 0tJQsAAAAP

Gruß
Franz
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nemu
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Beitrag von nemu »

Hallo Franz,

danke für den tollen Tipp. Eine fantastische Aufnahme. So macht Klassik für mich als Einsteiger richtig Spaß.

Gruß Stephan
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