Auf dem Cover-Foto wirkt sie wie eine Kreuzung aus Tiger-Lilli und Lolita. Doch wer sich von ihrer rotgelockten Mähne, dem schulterfreien Kleid und ihrem schmachtenden Blick nicht bluffen läßt, lernt auf der CD eine routin- ierte Studiomusikerin, Synthesizer-Spezialistin und versierte Sängerin ken- en: Clair Marlo. Knapp 25 Jahre jung, betört sie unbefangene Hörer mit den zehn Titeln ihres Debütalbums; sieben eigene Stücke inklusive zwei Instrumentals plus drei Fremdkompositionen, darunter der Titelsong Let It Go. Ob romantische Balla- den wie Lonely Nights, rhythmisch flotte Elektronik-Spielereien (AS Major Technicality), orchestral veredelte Kabinettstückchen à la I Believe oder das jazzig-vertrackte Where You Are - perfekte Arrangements, pfiffig einge- setzte Synthesizer-Effekte und Clairchens lupenreine Elfenstimme bürgen für bestes musikalisches Entertainment. Für die wahrhaft opulente Klangqualität dieser Live-Aufnahme im Studio bürgt allein schon der Ruf des Edel-Labels Sheffield (das ab sofort vom Hardware- Spezialisten Infintiy in Wiesbaden vertrieben wird). So zauberte Toningen- ieur Bill Schnee von insgesamt 52 Inputs den Bombast-Sound direkt und ohne zusätzliche Overdubs aufs Zweispur-Band. Das Resultat klingt kurioserweise unauffällig spektakulär: Kristallklar, aber ungemein luftig klingeln Becken und Triangeln, stramm und kraftvoll knacken Elektrobaß wie Schlagzeug, ver- blüffend plastisch erscheint Clair Marlo zwischen den Boxen, artikuliert hauchfeine Gesangsnuancen sauber und akribisch. Kurzum: Wer auf gepflegte Popmusik in feinster Klangqualität steht, kommt um dieses CD-Juwel nicht herum.
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Gruß
Franz
