Was wir zur Zeit hören

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
Amati
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Beitrag von Amati »

Frohes neues Jahr.

zur Einstimmung auf das neue Jahr mal keine Hörempfehlung, sondern (die sicher einigen bekannt ist) eine Hör und Sehempfehlung.
2006 hat Ken Barnes eine Doku über den Audiophile Club of Athens gemacht. Eine herrliche Innenansicht bei Hifi Enthusiasten :cheers:

https://www.dailymotion.com/video/xvkes

Beste Wünsche für das neue Jahr

Peter
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Franz hat geschrieben: 31.12.2020, 20:06 Jau, die große Trum hat was, gell? :mrgreen:

Gruß
Franz
Nicht nur die. Die ganze CD ist ein Musterbeispiel für Dynamik, Durchzeichnung und räumliche Abbildung. Das gibt es leider sehr selten.

Was mich immer wieder begeistert, ist die Performance unserer schlanken LS. Denen traut man diesen Wumms ja nicht so ohne weiteres zu.

Grüße

Hartmut
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Michael
kontrabass hat geschrieben: 01.01.2021, 11:51 es gibt bei Qobuz eine wunderbare Aufnahme der „Cavellerina“ unter ihrer Leitung.
Diese Cavalleria ist wirklich beeindruckend. Ich selbst besitze "nur" meine beiden uralten (aber immer wieder gerne gehörten) Aufnahmen von 1953 (Cellini mit Jussi Björling als Tenor) und die 1960´er von Serafin. Um so ärgerlicher, wenn es dann gerade beim hervorragenden Chor der Oper Graz knistert und knattert als hätte man ein LP aus den 30er Jahren aufgelegt (z.B. Stück 3 ab Min 4 etwa). Möglichweise ein "Feature" von Qobuz, denn normalerweise empfinde ich die Aufnahmen von Oehms als technisch hervorragend gemacht. Schade ...
Grüße
Jörg
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peterpan
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BWV 1014 (Adagio) von Biondi und Alessandrini

Beitrag von peterpan »

Ein frohes Neues miteinander!

Gern möchte ich Euch ein schönes Musikstück nahelegen, welches ich in den letzten Tagen für mich entdeckt habe: Das Adagio aus der Bach-Sonate für Violine und Cembalo in h-Moll, gespielt von Fabio Biondi und Rinaldo Alessandrini.

https://open.qobuz.com/track/37452437

Die Mikrofone sind sehr nahe an den Instrumenten und gerade die Violine wird dadurch sehr eindringlich.

Viel Freude!
Carsten

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alcedo
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Dialoghi

Beitrag von alcedo »

Hallo

auf Grund einer Empfehlung eines Freundes habe ich mir heute Abend diese Aufnahme angehört:

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Was mich sofort fesselte war der unglaublich lebendige Klang des Cellos - als wenn die Cellistin bei mir im Hörraum sitzen würde. Ein direktes, live-haftiges, warmes, angemehmes Klangbild. Man hört alles - selbst das Vibrieren der Finger. Eine fantastische Aufnahmequalität - und Yarlung Records sagte mir vorher überhaupt nichts.

Zum Inhalt: interessante Mischung von Bachs 1. Cellosuite über de Falla und Machaut zu Britten und Lutoslawski, also auch recht moderne Stücke wie von Mayuzumi. Famos gespielt.

Da mich die tolle Aufnahmetechnik interessierte, habe ich im Internet recherchiert und als Erklärung folgendes gefunden: es wurde lediglich ein AKG C24-Mikrophon mit Röhren-Preamp verwendet und direkt mit 176kHz-24bit aufgezeichnet. "Yarlung Records never uses equalization in the recording process. They merely adjust the microphones to their most natural positions and go."

Empfehlenswert auch für die Vinyl-Fraktion ;-)

Grüße
Jörg
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

alcedo hat geschrieben: 02.01.2021, 19:44Da mich die tolle Aufnahmetechnik interessierte, habe ich im Internet recherchiert und als Erklärung folgendes gefunden: es wurde lediglich ein AKG C24-Mikrophon mit Röhren-Preamp verwendet und direkt mit 176kHz-24bit aufgezeichnet. "Yarlung Records never uses equalization in the recording process. They merely adjust the microphones to their most natural positions and go."
Hallo Jörg,
1970-1980 erschienen einige Sheffield Lab Direktschnitt-LPs, die ebenfalls mit dem AKG C24 puristisch aufgenommen waren, auch Opus3 setzte das AKG C24 Mikro so ein, beide vor 50 Jahren neue Maßstäbe setzend...
Grüße
Hans-Martin

P.S.: ob dieYarlung Records ebenfalls invertiert sind wie Sheffield und Opus3?
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Franz
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Beitrag von Franz »

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Mit der wunderbaren Interpretation von "The House of the Rising Sun" von Cyndee Peters in einer bemerkenswert guten Einspielung. Typisch Opus 3 eben. :D

Gruß
Franz
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Amati
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Beitrag von Amati »

N'Abend allerseits
Inspiriert durch Jörgs Cello Empfehlung, habe ich Elgars Cellokonzert herausgekramt.
ich habe dieses Werk in so einigen Fassungen, kann für mich aber eindeutig die Interpretation von Jacqueline du Pré mit dem LSO unter Sir John Barbirolli als meinen Favoriten benennen. 1965 aufgenommen, ist diese analoge Aufnahme den meisten heutigen überlegen.
Aber das mag Geschmackssache sein.

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Peter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
zweifellos legendär, die Einspielung der Jacqueline Du Pré.
Vorübergehend verheiratet mit Daniel Barenboim, hatte sie ihre musikalischen Höhepunkte ab der Mitte der 1960er, 1973 Multiple Sklerose, sie verstarb im Alter von 42 Jahren. Es gibt einen Film über ihr Leben...
Bemerkenswert finde ich den wiedererkennbaren Klang: markant bei den Streichern mit so wenig Glanz, typisch EMI, typisch 1960er Jahre, wo man noch DG, Philips, Decca, EMI am Klang auseinanderhalten konnte.
Grüße
Hans-Martin
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hallo

Ein ganz anderes Hörerlebnis, ohne jegliche Referenzmögichkeit:
Touch Radio 012: Jacob Kirkegaard - Eldfjall live at Observatori Festival, Valencia, 6th November 2005

https://sounds.bl.uk/Sound-recording-hi ... 2XX-0100V0#_

Bodenklängige Grüsse
Simon

PS: https://sounds.bl.uk ist ein wahrer Fundus für das etwas speziellere Audio-Erleben
Melomane
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Beitrag von Melomane »

Franz hat geschrieben: 31.12.2020, 10:52 Hier erfährt man auch wunderbar, daß ein Piano eben ein percussives Instrument ist.
Hallo Freude des perkussiven Klavierklangs,

wer dem etwas weiter nachgehen möchte, dem sei auch das Album Tales of Our Times von Chris Jarrett empfohlen:

https://www.qobuz.com/de-de/album/tales ... 4747360027

Viele Grüße

Jochen
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WongP
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Beitrag von WongP »

Lange nicht gehört und doch in den letzten Tagen für mich neu entdeckt.

Andreas Vollenweider - LIVE@HOME - Mini-Concert 3

Auch hier sind die Mikrofone sehr nahe an den Instrumenten und es klingt sehr eindringlich.

Viele Grüße ins Switzerland :wink:
Micha
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alcedo
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Inwardness: Space Jazz

Beitrag von alcedo »

Hallo

ich hätte schwören können, dass dieses Album hier schon mal besprochen wurde - habe es aber nicht gefunden.
Denn wieder einmal hat ein guter Freund mich auf eine hervorragende Aufnahme gestoßen: Inwardness mit dem 2018er Album "Space Jazz".

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»Extrem gut klingende und beeindruckende Jazz-Improvisation.« (LP, Ausgabe 2-2019)

Auf JPC findet sich eine schöne Beschreibung dazu:

"...Der Titel dieses Albums ist ein geschicktes Täuschungsmanöver: Wenn Inwardness von »Space Music« reden, dann meinen sie nicht das Weltall, Wurmlöcher und ferne Welten. Vielmehr führen sie den Hörer in die Räume zwischen den Tönen, steuern Mikrokosmen an, die so nahe sind, dass sie uns schon wieder fremd erscheinen. Dazu passt die Entstehungsgeschichte der Band, die über gewundenen Wege auf zwei Kontinenten führt, nur um dann tief im Inneren ein Happy End zu erleben.

Man kann also durchaus von einer Schicksalsfügung sprechen, als sich das Trio bei einem Konzert in Marokko begegnet. Aus lockeren Gesprächen entstehen erste Konzepte und kompositorische Ansätze. Allen Beteiligten ist sofort klar, dass es nicht bei Worten bleiben darf. So treffen sie sich ein Jahr später im Süden Frankreichs und schotten sich Monate lang von allen Verpflichtungen ab. Man erprobt das Zusammenspiel neu, übt mit verbundenen Augen, in der freien Natur oder mitten in der Stadt. Und findet sich dabei als Mensch und Musiker.

Vor allem für Maciek Pysz ist Inwardness die Erfüllung eines lang gehegten Traums. Seit Jahren schon geistert dem ECM-Fan und Kosmopoliten ein frei schwebender Sound durch den Kopf, bei dem die Stille von feinen Klängen und flüsternden Frequenzen belebt wird. Ganz nahe kam er diesem Ideal bereits in seinem »schlagzeuglosen Quartett«. Bei Inwardness schwingen sogar noch tiefere Freiräume mit – und dass, obwohl das Trio weder auf einen Perkussionisten verzichtet, noch auf Rhythmus, Bewegung und Groove.

Maßgeblich verantwortlich für dieses Kunststück ist Davy Sur, bekannt für sein Weltmusik-Duo Milap aus Schlagzeug und indischer Bansuri-Flöte. Für Inwardness hat Sur sein Spiel magisch konzentriert: Hihats zischeln wie geisterhaft bewegte Blätter, Trommeln wirbeln wie ein aufziehendes Gewitter, einzelne Rimshots treffen das Ohr wie der Stock eines Zen-Meisters. Darüber schwebt David Amir's Saxophon, während Pysz' entschlossene Gitarrenfiguren der Musik ein Gefühl von Erdung und Stabilität verleihen.

Waren die ersten Gigs noch von epischen Jams gekennzeichnet, braucht die Band auf »Space Jazz« nicht einmal fünf Minuten, um transzendente Bewusstseinszustände zu erschaffen. Nur der vielleicht schönste und geheimnisvollste Track heißt dann doch »Moon – Landing«. Allerdings bleibt dieser kurze Exkurs in Richtung Weltall ein Einzelfall auf einem Album, das sich lieber der Schönheit dieser Welt widmet als sich in Science-Fiction-Utopien zu flüchten.


PS: gibt es auch als Vinyl ;-)

Grüße
Jörg
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Franz
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Beitrag von Franz »

www.youtube.com/watch?v=1AzjpLYjm40

Aus dem Album:

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Das macht mächtig Laune.

Gruß
Franz
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Amati
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Beitrag von Amati »

N'Abend allerseits,

Etwas aus meinem Geburtsjahr '62

Romantisch, verspielt, gefühlsduselig...

einfach wunderbar, dieses "schlecht behütete Mädchen" :D

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Peter
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