Was wir zur Zeit hören

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Jörg,

offenbar hat der Zug der Zeit die Klassik erreicht. Schau dir Labels mancher LPs aus dem U-Musikbereich an. Bestenfalls steht noch kleinstgedruckt drauf other side. ;)

Ansonsten: Erkennt doch jeder, dass das Cover die 9. Symphonie "abbildet". :mrgreen:

Viele Grüße

Jochen
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

... jetzt wo du es sagst, Jochen, erkenne ich auch die 9. Im Cover. Offenbar ist sie teilweise klar und transparent aufgenommen, teilweise aber auch noch mysteriös halbverdeckt. Wohl auch recht kantig genommen und ab dem gelben Streifen beginnt der 4. Satz und bringt etwas Farbe rein. Guter Hinweis :mrgreen:
Grüße Jörg
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Franz
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Beitrag von Franz »

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Gemischtes Programm für Blasorchester mit dem Dallas Wind Symphony Orchestra, darunter "Trittico" von Vaclav Nlehybel. Beste Klassikaufnahme des Jahres 1993 - National Association of Independent Record Distributors.
Veröffentlicht im Jahr 1993.

Dieses Aufnahme zeichnet sich typischerweise für alle Reference Recording Aufnahmen durch eine weiträumige Tiefenstaffelung aus, gepaart mit einer gefühlt hohen Dynamik. Die Musik scheint zu "atmen". Ein Fest für jede hochwertige Anlage, die das auch so aufzeigen kann.

Gruß
Franz
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Franz,

danke für den Tipp. Und schwubs! sind wieder ein paar Euros weg. :cheers: Hoffentlich die letzten derartigen Ausgaben dieses Jahr. :)

Bin gespannt auf die Scheibe.

Viele Grüße

Jochen
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Franz
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Beitrag von Franz »

'Vergiß nicht, den Lautstärkesteller hochzudrehen, denn sonst kommt sie zu leise rüber. :)

Gruß
Franz
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

aus dieser neulich schon erwähnten Box:

https://www.discogs.com/de/Otto-Klemper ... e/16157780

die 4. CD mit zwei Mozart-Symphonien (29 und 38). Die Aufnahmen von 1950 sind Studioaufnahmen aus Berlin-Dahlem in der oft dafür genutzten Jesus-Christus-Kirche. Dennoch (trotz der alten Aufnahmen): Ich bin davon geradezu begeistert. Klanglich für die Zeit mehr als akzeptabel, das Dirigat straff und akzentuiert, nicht romantisierend. Da braucht es keine historisch informierte Herangehensweise. Die Musik beginnt für meine Ohren aus sich selbst zu leben bzw. aus dem Taktstock Klemperers.

Viele Grüße

Jochen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Franz hat geschrieben: 29.12.2020, 18:41 'Vergiß nicht, den Lautstärkesteller hochzudrehen, denn sonst kommt sie zu leise rüber. :)
Watt mutt, dat mutt. :cheers:
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Melomane hat geschrieben: 29.12.2020, 18:42 das Dirigat straff und akzentuiert, nicht romantisierend. Da braucht es keine historisch informierte Herangehensweise. Die Musik beginnt für meine Ohren aus sich selbst zu leben bzw. aus dem Taktstock .
Hallo Jochen,
Peter Burkowitz hat diese Kirche in Dahlem für Aufnahmen wegen der kurzen Nachhallzeit im Grundton für Aufnahmen hinsichtlich ihrer Durchhörbarkeit sehr gelobt. Als Konzertgänger würde man längere Nachhallzeiten vermutlich vorziehen...
Ein "straffes Dirigat" erinnert mich sofort an Karl Richters Bach-Einspielungen der 1950er Jahre. Statt mich der Musik hinzugeben, drängten sich mir assoziativ Bilder von im Gleichschritt marschierenden Soldaten auf.
Je größer der zeitliche Abstand zum 2.WK geriet, umso lockerer schienen die Meister des Taktstocks zu werden.

Klemperers spätere Beethoven Einspielungen gefielen mir gut, seine zitierten Mozart kenne ich allerdings nicht.
Grüße
Hans-Martin
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Hans-Martin,

wir haben gestern noch ein wenig in die Prager Symphonie reingehört - mit Kubelik und Abbado. Da wurden Konzertbesucher bestens bedient. Klemperer haben wir nicht als Gleichschritt empfunden, nicht als jemanden, der dem Konzertbesucher etwas bieten wollte (war ja auch eine Studioaufnahme) , eher als eine Darbietung, die dem Hörer, der Nachwelt (?) etwas hinterlassen wollte. Dann war noch eine historisch informierte Einspielung von Rene Jacobs dabei. Wir haben uns gefragt, ob die Musiker zur Zeit Mozarts diese Art der Darbietung als die ihre angesehen hätten. Viel zu perfekt. Jeder Ton ein Ereignis. Das kann doch nicht die damalige Art des Musizierens abbilden. Oder doch? Nun gut, Klemperer bildet Mozarts Zeit vermutlich - Korrektur: sicherlich - auch nicht ab. Egal. Mir/uns gefällt der dennoch besser als das als aufgesetzt Empfundene der historisch Informierten. Aber jeder so, wie's ihm beliebt! :cheers:

Viele Grüße

Jochen
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hi Jochen

was die "Prager" betrifft, komme ich als quasi vom "alten" Klemperer zur Klassik Verführten nicht an seiner Einspielung von 1962 vorbei :wink:

Spannend finde ich aber - für dich vielleicht als Alternativen interessant - noch:

Adam Fischer (2016) : ganz stark !! sehr schnell, mit viel Witz und spielfreudig musiziert
Harnoncourt, 1994
Walter, 1960 (!)
Karajan, 1977: man höre und staune über den berühmt-berüchtigten Karajan-Sound
und natürlich noch Gardiner, 1988

Grüße
Jörg
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Franz
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Beitrag von Franz »

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Diese CD wurde mir von einem guten Bekannten empfohlen, ich solle doch da mal reinhören. Was ich dann tat und euch jetzt meine Begeisterung unumwunden mitteilen möchte. Da andere das Gehörte als Klassikkenner viel besser in Worte fassen können, möchte ich folgende Rezension dazu vorstellen, dessen Inhalte ich voll und ganz auch so gehört und bei Anhören der Musik so empfunden habe:https://www.deutschlandfunk.de/cd-debue ... _id=489049

Man könnte es auch ganz kurz als die hohe Kunst des Anschlags verstehen, der die Saite zum Leben erweckt. Hier erfährt man auch wunderbar, daß ein Piano eben ein percussives Instrument ist.

Gruß
Franz
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Hallo,

vielleicht gibt es ja den einen oder anderen Horowitz-Fan, der sich über die teilweise (zeitbedingt) grottige Aufnahmequalität der von Horowitz selbst komponierten Stücke „geärgert“ hat.

Der Pianist Valery Kuleshov hat sich der Sache angenommen und die Stücke in minutiöser Arbeit zu Papier gebracht und eingespielt.

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Grüße

Hartmut
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Franz hat geschrieben: 29.12.2020, 18:41 'Vergiß nicht, den Lautstärkesteller hochzudrehen, denn sonst kommt sie zu leise rüber. :)

Gruß
Franz
Hallo Franz,

danke für den Tipp. Das mit der Lautstärke habe ich beherzigt. An Silvester darf man‘s ruhig mal krachen lassen :D

Grüße

Hartmut
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Franz
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Beitrag von Franz »

Jau, die große Trum hat was, gell? :mrgreen:

Gruß
Franz
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kontrabass
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Beitrag von kontrabass »

alcedo hat geschrieben: 28.12.2020, 09:51 Ein schöner Link, Peter!

Von Oksana Lyniv hatte ich bisher nur Gerüchte im Zusammenhang mit Bayreuth gehört (und sie vorher auchnoch nie dirigieren gehört). Dank den Infos im Beiheft (dein Link) weiß ich nun, dass sie die Neuinszenierung des "Fliegenden Holländers" dort dirigieren wird. Was für eine erstaunliche Karriere.
Interessant, wie deutlich und akzentuiert sie dirigiert - und mal mit, mal ohne Taktstock. Ein wirklich interessantes Konzert. Sehr schön auch zu sehen, wie Geige und Bratsche aufeinander eingehen.

Besten Dank,
Jörg
es gibt bei Qobuz eine wunderbare Aufnahme der „Cavellerina“ unter ihrer Leitung.
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