Remastering durch FIM: Kann man dem Braten trauen?

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
delorentzi
Aktiver Hörer
Beiträge: 825
Registriert: 15.11.2011, 10:01
Wohnort: Andernach

Beitrag von delorentzi »

Zum Invertieren auf dem MAC kann man audacity nutzen.

Es kann zwar nicht alle Songs auf einmal invertieren, aber mit ein bischen Übung kann man da sicher sehr schnell ein ganzes Album durch ackern. Ich guck mir das bei Gelegenheit mal an, gleich gehts erst mal auf einen Geburtstagsbrunch in der verbotenen Stadt Düsseldorf ...
Bild
delorentzi
Aktiver Hörer
Beiträge: 825
Registriert: 15.11.2011, 10:01
Wohnort: Andernach

Beitrag von delorentzi »

... oder auch nicht.

Nachdem man jeden Song "invertiert" hat, kann man nicht einfach druch schliessen des jeweiligen Fensters das flac zurückschreiben - nö, dann will audacity den Song unter einer eigenen Endung speichern. Man muss als jeden Song "exportieren", flac auswählen. Dann Song schliessen und "Änderung speichern" verneinen ...

... das zieht sich ...

Nun denn, hab mal FIM Grooving Classics "invertiert" und freu mich aufs Probehören - die Tage.

Grüße,
Thomas
Bild
Truesound
inaktiv
Beiträge: 1095
Registriert: 22.10.2011, 17:18
Wohnort: Everglades National Park

Beitrag von Truesound »

delorentzi hat geschrieben: ... das zieht sich ...
Hallo Thomas,

konvertiere mal besser nicht gleich so viele Dateien sondern höre dir das Resultat erstmal intensiv mehrfach an jeweils verschiedenen Tagen an...

Grüße Truesound
Bild
delorentzi
Aktiver Hörer
Beiträge: 825
Registriert: 15.11.2011, 10:01
Wohnort: Andernach

Beitrag von delorentzi »

Hallo Locke,

hab ich gemacht - ein enziges Album. Das sollte für einen Hörvergleich reichen.

Grüße,
Thomas
Bild
Truesound
inaktiv
Beiträge: 1095
Registriert: 22.10.2011, 17:18
Wohnort: Everglades National Park

Beitrag von Truesound »

uli.brueggemann hat geschrieben:
Truesound hat geschrieben:...welcher Tonmeister oder Masteringing. soll das denn gemacht haben? 176,4 kHz... warum nicht gleich auf 352,8 kHz upsampeln...
Sven,

ich kenne tatsächlich einen. Dirk Jambor.
Er verwendet dazu ein spezielles Programm, AcourateSRC, welches ich für ihn geschrieben habe. Damit wandelt er auf 352,8 kHz mit 64 bit hoch, erledigt seine Mastering-Bearbeitung und wandelt dann am Ende wieder auf die 44/16 herunter. AcourateSRC macht aus Qualitätsgründen nur ein geradzahliges Umsampling, verwendet spezielle Brickwallfilter ohne Kompromisse, erlaubt ein steiles phasenneutrales LowCut und macht zuletzt eine pow-R2 ähnliches Dithering.
Hallo Uli,

Die in der Samplitude ProX Suite verwendeten Multibanddynamiks und Multiband Stereo Enhancer arbeiten auf FIR-Komplementärfiltertechnik ... EQs auf FIR Basis klingen dann natürlich anders als EQs auf IIR-Basis ...

Pow-R2 steht für "limited dynamic range program such as rock music"

Es gibt im Amerika einen Masteringing, der die Philosophie vertritt das jede Manipulation und sei es nur die Pegeländerung um 0,1dB auch bei 64 Bit Auflösung zu einer klanglichen Verschlechterung führt ... die er hören kann. Auf die Frage mit welchem Headroom die Brickwalllimiter, respektive die CD Master gefahren wird, antwortete er lapidar "Minus 0,1 dBFS"... Natürlich kann man Signalaussterungszustände herstellen das man eine Pegelerhöhung von z.b. 0,1 dB zu hören beginnt, aber man hört dann sicher nicht die 0,1dB an sich sondern die Clippingartefakte ... das nennt man dann heute HQ Mastering und HQ soll dabei wohl für High Quality stehen. :lol:

Ich muß dir jetzt als Digitaltechniker nun bestimmt nicht mehr erklären wie es zu solchen Aussagen jetzt dann kommen kann ... und auch mit 512 Bit ändert sich dann nicht viel mehr daran ... Es geht darum wer am lautesten kann und macht und dabei einen noch nicht zu sehr verzerrten Klang liefern kann ... Die Musik des Massen- bzw. Breitenmarktes und deren Veränderung in Richtung Radioweckertauglichkeit schon ab Tonkonserve - als ob die Runfunksender keinen Orban Optimod im Einsatz hätten - und die wirtschaftlichen Zwänge dazu sind mir natürlich bekannt ... :wink: und wenn der eine nicht lauter kann oder will dann bekommt der nächste den Auftrag der es so laut macht wie "erwünscht"...

Die Konkurrenz ist sehr groß und jeder vermarktet sich dann auch in Wort und Schrift wie es am besten funktioniert ... egal wie sinnig das eigentliche technische Unterfangen ist was da eigentlich am Ende hintersteht ... :wink:

Grüße Truesound
Bild
uli.brueggemann
Aktiver Hersteller
Beiträge: 4659
Registriert: 23.03.2009, 15:58
Wohnort: 33649
Kontaktdaten:

Beitrag von uli.brueggemann »

Truesound hat geschrieben: Pow-R2 steht für "limited dynamic range program such as rock music"
Sven,

ich hab über das geschrieben, was das AcourateSRC macht. Dabei auch über ein pow-R2 ähnliches Dithering. Nun mag dies jemand so bewerten wie von Dir beschrieben (vielleicht sogar Weiss selbst?).
Ich seh dahinter aber nichts anderes als die Bemühung durch ein geeignetes Noise-Shaping das Dither-Rauschen in einen möglichst unhörbaren Bereich zu verlagern. Da gibt es denn unterschiedliche Ansätze, welche ich auch mal untersucht habe, inkl. dem pow-R2.

Mein Ansatz folgt der aktuellen ISO226 Lautheitskurve. Was dann so aussieht:

Bild

Das Bild zeigt vom Grundsatz her weisses Rauschen (rote Kurve), den Frequenzgang eines Filters mit 18 taps (grün) und das sich hieraus ergebende Dither-Rauschen (blau). Klar zu sehen, in welchen Frequenzbereichen das Rauschen gegenüber einfachem Rauschen abgesenkt bzw. erhöht ist.

Es geht also darum, ein Dithering möglichst unhörbar zu gestalten. Was bei einer 44/16-Aufnahme unerlässlich ist. Ob es bei 44/24 noch wirklich nötig ist, überlass ich Deiner Vorstellungskraft.

Ansonsten hab ich nichts geschrieben zu Multibanddynamiks und Multiband Stereo Enhancer, weil das in AcourateSRC nicht implementiert wird. Es hat ja andere Ziele.

Ebenfalls habe ich nichts zum Thema Loudness-Race geschrieben, es ging einzig und allein um optimales geradzahliges Umsampeln (und Dithering für 44/16). Das LowCut ist ein Nebenbei-Feature.

Dass unter kommerziellen Aspekten die Aufnahmen verhunzt werden, weil landläufig lauter = erfolgreicher ist, kann ich als Musikkonsument nur mit allergrößtem Bedauern zur Kenntnis nehmen. Wenn Du in diesem Bereich tätig bist, dann schreib doch wenigstens die Kompressorparameter ins Booklet. Vielleicht kann man dann ja mit einem Expander entgegenwirken. Ohne Kenntnis darüber, was verbrochen wurde, ist wohl kaum was zu machen.

Grüsse,
Uli
Bild
Truesound
inaktiv
Beiträge: 1095
Registriert: 22.10.2011, 17:18
Wohnort: Everglades National Park

Beitrag von Truesound »

Hallo Ulli!

Wollte damit nur sagen das die klassischen Pow R-1, Pow R-2 und Pow R-3 psychoakustisch für gewisses Musikmaterial/Tonmaterial "optimiert" wurden bei der Entwicklung.

Wie gesagt manchmal wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen, Zahlen und Samplingfrequenzen nach dem Motto höher weiter schneller nach oben getrieben und das eigentliche Problem bleibt unbearbeitet und liegt an eher an der Arbeitsweise mit dem Tonmaterial selbst. "Vergleichbar als wenn man mit 160 in eine enge Baustelle fährt und sich dann wundert das man da nicht mehr ganz heile herauskommt, anstatt einfach mit den bedacht vorgeschriebenen 80 da hineinzufahren werden dann nach technischen Lösungen gesucht wie man mit 160 durch die Baustelle kommt und dort noch "einigermaßen" heil dabei herauskommt....aber halt nur einigermaßen. Vorhandene Dynamik ist heute bei guter Digitaltechnik in Industriestandardqualität nun wirklich kein Problem mehr und da muß man nicht mehr wie in der Analogtechik vor vielen Jahren mit dem Pegel immer hart Gas geben....

Die meisten Probleme im Masteringbereich ergeben sich heute einfach dabei das alles zu laut gemacht wird oder werden soll.... Clippingartefakte, zusätzliche Verzerrungen etc. etc. und dann wird herumprobiert....

Grüße Truesound
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9145
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Truesound hat geschrieben:Die meisten Probleme im Masteringbereich ergeben sich heute einfach dabei das alles zu laut gemacht wird oder werden soll....
Mein Opa hörte auch sehr schlecht und hatte die Musik immer auf volle Pulle.
Vielleicht sind die Jungs im Studio uns nur 30 Jahre voraus... :cheers:

Grüße Hans-Martin
Bild
Truesound
inaktiv
Beiträge: 1095
Registriert: 22.10.2011, 17:18
Wohnort: Everglades National Park

Beitrag von Truesound »

Hans-Martin hat geschrieben:
Truesound hat geschrieben:Die meisten Probleme im Masteringbereich ergeben sich heute einfach dabei das alles zu laut gemacht wird oder werden soll....
Mein Opa hörte auch sehr schlecht und hatte die Musik immer auf volle Pulle.
Vielleicht sind die Jungs im Studio uns nur 30 Jahre voraus... :cheers:
Hallo Hans Martin,

das meiste was heute an Equipment im Masteringbereich ob als Software oder als Hardware vertrieben wird dient dem lauter machen oder dem nachträglichen akustische "reparieren" von Artefakten die durch krasses lauter machen bz. Steigerung des RMS-Pegel einhergehen bzw. einhergehen würden. In jüngerer Zeit hat man dazu Softwarelösungen wieder entwickelt die die alte MS-Technik wieder hochleben lassen... so kann man bei einem Stereomaster differenzierter und intensiver über Mitte-Seiten Bearbeitung dem Tonmaterial "zusetzten" und mit guter alter/neuer Röhrentechnik oder deren elektronischer Emulation wird das Material über Oberwellenerzeugung verdichtet... :wink: :cheers:

Grüße Truesound
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9145
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hilfe!
Die Mosiker schreien mich nur noch an und treten mir ständig auf die Füße!
Aua! Aufhöören! Schluss damit!
Quo vadus Musikproduktion?
Stücke, die ich nicht zu Ende hören mag, brauch ich nicht. Ich verlang mein Geld zurück! ...und gema in die bucht damit.
Grüße Hans-Martin
Bild
hornblower

Beitrag von hornblower »

Hans-Martin hat geschrieben: Mein Opa hörte auch sehr schlecht und hatte die Musik immer auf volle Pulle.


Grüße Hans-Martin
Jaja, das kenn' ich. Je älter man wird und schlechter man hört, desto größer müssen die Klanglupen sein. Das ist wie mit der Brille beim Sehen. Aber was will man bei einem natürlichen Tiefpass von ca. 10 kHz auch erwarten?

Andreas
Truesound
inaktiv
Beiträge: 1095
Registriert: 22.10.2011, 17:18
Wohnort: Everglades National Park

Beitrag von Truesound »

Hans-Martin hat geschrieben:Hilfe!
Die Mosiker schreien mich nur noch an und treten mir ständig auf die Füße!
Aua! Aufhöören! Schluss damit!
Quo vadus Musikproduktion?
Stücke, die ich nicht zu Ende hören mag, brauch ich nicht. Ich verlang mein Geld zurück! ...und gema in die bucht damit.
Grüße Hans-Martin
Hallo Hans Martin!

Es geht auch bei Musikproduktion mehrheitlich um einen wirtschaftlich wertschöpfenden marktwirtschaftlichen Prozess und die Leute kaufen ja auch trotzdem Getränke wo sie am nächsten Morgen einen dicken Kopf von über behalten -warum soll das bei Musik anders sein.... :lol: :cheers:


Grüße Truesound
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9145
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Danke für den konstruktiven Hinweis! Nach :cheers: und :cheers: lässt es sich als Hintergrundmusik ertragen, nach :cheers: kommt dann sogar der Fußmittwippfaktor auf volle Fahrt.
Warum die Kompression mit der reduzierten Dynamik als dynamischer empfunden wird, konnte mir aber noch keiner erklären.
nüchterne Grüße
Hans-Martin
Bild
delorentzi
Aktiver Hörer
Beiträge: 825
Registriert: 15.11.2011, 10:01
Wohnort: Andernach

Beitrag von delorentzi »

ich nur noch wenn ich rappeldicht bin, denn dann braucht man auch keine so teure Anlage ...


Meine Herren,

bitte wieder auf ein sachlich akzeptables Gespräch aufsteigen - auch wenn es so wie es gerade aussieht einige Stufe sind ... :cheers:

Grüße,
Thomas
Bild
Truesound
inaktiv
Beiträge: 1095
Registriert: 22.10.2011, 17:18
Wohnort: Everglades National Park

Beitrag von Truesound »

Hallo Thomas!

Das ist nur ein bisschen härtere Ironie über das was wirklich heute ist und zum Teil zusammengemischt wird und solange es sich irgendwie verkauft geht das auch so weiter -was natürlich weniger uns hier stört solange es noch ordentliche Aufnahmen gibt die man auch zu Ende hören kann und nicht gleich "überzappt" nach 40 Sekunden. Die Technik ist natürlich nur ein Baustein dafür.... die andere ist die Musik an sich....

Grüße Truesound
Bild
Antworten