Remastering durch FIM: Kann man dem Braten trauen?

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
delorentzi
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Beitrag von delorentzi »

mal reingehört:

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klingt grausam, total gepresst. Aber ob das an FIM liegt ... glaube ich nicht. Ich denke, die Originalaufnahme ist nicht besser.

mal reingehört:

Original gegen (mit audacity) invertiert:

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Titel "kleine Nachtmusik" und "Can Can" ...

ich höre null Unterschied.

Beides gleich ... mittelmäßig. Gleich mal die Gegenprobe gemacht, La Bamba, Stück Rondo Barock. Auch mittelmäßig. Heute ist vielleicht nicht der richtige Tag für Musik zu (probe)hören.

Grüße,
Thomas
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delorentzi
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Beitrag von delorentzi »

Hallo,

hier gibts was Neues. Als der kleine Mytek stereo96 DAC da war, habe ich nicht nur Musik gehört und mir überlegt, ob mir der Wandler gefällt, sondern ich habe auch die Gelegenheit genutzt zu gucken, ob Unterschiede der Labels stärker raushörbar sind, als mit dem RME ADI-2. Mit Erfolg.

Um an dieser Stelle weiter zu machen, habe ich mir um die Wartzeit auf den großen Mytek zu überbrücken, Futter bestellt:

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denn diese hier habe ich schon:

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Passt dann wieder schön in diesem Thread ;-)

Grüße,
Thomas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

delorentzi hat geschrieben: 11.11.2012, 11:25Passt dann wieder schön in diesem Thread ;-)
Hallo Thomas,
ich sehe gerade, dass ich noch eine Frage dazu hatte: welche klingt nun besser?
Grüße
Hans-Martin
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dirk-rs
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Beitrag von dirk-rs »

Hallo Hans-Martin,

das ist Dir jetzt 9 Jahre später wieder eingefallen :mrgreen:

Gruss Dirk
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Dirk,
nee, da läuft gerade noch aktuell was...:
Hans-Martin hat geschrieben: 13.12.2021, 14:20Im Bereich Klassik sind zunächst Telarc Aufnahmen bekannt für tiefe Bässe, z.B. Holst: The Planets, oder die digital erzeugten Kanonenschüsse bei Tschaikowskys 1812 Ouvertüre, oder Grieg Peer-Gynt Suite In der Halle des Bergkönigs.
Man sagte Telarc nach, extra große Trommeln eigens für Aufnahmen beschafft zu haben...
Wie wohl diese 40 Jahre alte (Soundstream Digital-) Aufnahme für FIM nachbearbeitet wurde...? Hörbarer Unterschied?
Grüße
Hans-Martin
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delorentzi
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Beitrag von delorentzi »

Hallo,

ja ich bin nach all diesen Jahren auch etwas überfordert mit der Frage. Ich habe damals aber festgestellt dass es wirklich schwer ist solche Aufnahmen zu bewerten. Oft empfinde ich die Originale als besser. Die "teuren überarbeiteten CDs" erscheinen mir doch eher so für die betuchte High End Fraktion gebastelt zu sein.
Natürlich gibts häufig einen klanglichen Unterschied. Es klingt aber manchmal so als hätte man an den Regler gedreht und mit dem EQ den Klang geschönt... bisschen die Höhen angehoben... bisschen mit Rauschfiltern gespielt.

Manche dieser "High End" Aufnahmen klingen anstrengender als das Original.. Obertöne sind zu dominant. Bass zu stark. Es gibt sicher gute restaurierte Aufnahmen. Aber von diesen "High End" Scheiben lasse ich schon lange die Finger. Bestens Negativ Bespiel: Jheena Lodwick. Klingt total unnatürlich.

Zurück zu den "remasterten" Scheiben. Hier muss man wirklich Spreu vom Weizen trennen - oft empfinde ich aber das "Original" als natürlicher. Ich bin kein Jazz Fan, aber paar so Sachen habe ich auch: Flim & the BBs. Warum habe ich die? naja.. habe mich damals von der Dynamik in einer Vorführung "kaufen" lassen. Aber ganz ehrlich... Tiefenstaffelung? Räumlichkeit? Ich finde das ist total platt.
Mit geschlossenen Augen könnte ich nicht sage welches Instrument wo steht. Ganz anders eine alte originale Aufnahme: Friedemanns Aquamarin Orchester in Concert oder The Concert.

Mit meiner Kette (Streamer, DAC, Monitore) kann ich auch ohne perfekten Raum schon relativ gut hören, ob eine Aufnahme was taugt oder nicht. Aber oft gibt es eben keine Alternative. Genieße die Aufnahme oder lasse es.

Bei Rock/Pop gibt i.d.R. ja nur die eine Aufnahme. Es nimmt ja keiner sein Studio Album 2x auf.

Bei Klassik ist es etwas anders. Es gibt da ja unzählig viele "Interpretationen" in der Kombination aus Orchester, Räumlichkeit und Aufnahemequipment. Hier lohnt es sich zu vergleichen. Meine Güte... wieviele Aufnahmen der 4 Jahreszeiten gibt es? 20 ???

Ich habe mal mein Lieblings Stück(?) Bach: toccata and fugue in d minor gesucht. Ich habe glaube ich 4 oder 5 CDs kaufen müssen um was zu finden wo ich sage... das ist es.

Telarc mit Deutsche Grammophon etc. zu vergleichen ist meines Erachtens sehr zielführend. Da vergleicht man aber nicht dieselbe Aufnahme. Es ist nicht dasselbe Orchester, dieselbe Lokation....

Aber nicht versuchen die EINE Scheibe als "High End remastered" zu suchen. Das Geld kann man sich nach meiner Erfahrung oft sparen. Und nicht nach tiefem Bass suchen... mach die Augen zu und genieße es... entweder das ist DEINE Aufnahme oder nicht.

Grüße,
Tom
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

delorentzi hat geschrieben: 20.12.2021, 20:20 Bei Klassik ist es etwas anders. Es gibt da ja unzählig viele "Interpretationen" in der Kombination aus Orchester, Räumlichkeit und Aufnahemequipment. Hier lohnt es sich zu vergleichen. Meine Güte... wieviele Aufnahmen der 4 Jahreszeiten gibt es? 20 ???
Hallo Tom,

da vermute ich, wenn ich in Qobuz schaue, eher mehr als 100! Ich frage mich einfach nur: Warum?

Es gibt von Vivaldi allein, ganz zu schweigen vom Barock insgesamt, dutzende Kompositionen und Alben, die es genauso verdient hätten, gespielt und gehört zu werden. Wer spricht da von Schwarmintelligenz? Sorry :oops: , für off topic.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Hybrid-OLI
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Beitrag von Hybrid-OLI »

Servus die Herren

Mit dem Remastering ist das so eine Sache. Letztendlich wird dabei immer "Zielpublikum-orientiert" gearbeite.
Die momentan vorherrschende Klangästhetik spielt auch eine große Rolle.

Meistens sind Remasters leider deutlich unter den technischen Möglichkeite, die inzwischen phantastisch sind.
Würde man diese auch konsequent nutzen, wäre man als Audiophiler sicherlich im Himmel.
Leider beschränkt sich die Tätigkeit oftmals nur auf Kompression bis hin zur Hyperkompression, um der "Lautheitserwartung" in heutiger Zeit gerecht zu werden. Bei Pop und Rock, aber auch bei Contemporary Jazz wird auch gerne mit massivem Oberbass um die 100Hz gearbeitet, damit es schön füllig klingt, auch auf baßschwachen Anlagen. Hat man selbst eine Tiefbassreproduktionsfähigkeit, also eine gute Abhöre, wird es schnell mal zu viel.
Die meisten Aufnahmen über alle Genres hinweg, sind auch zu hoch ausgesteuert. Beim Mastering wird gerne auf -0.10dB Peak normalisiert, egal ob vorher schon übersteuert wurde. Da gibt es dann durch den hohen RMS-Level schnell Inter Sample Overs und man liegt bei +1 bis +2 dB TruePeak. Auch das sollte definitiv nicht sein.

Speziell im Klassikbereich finde ich aber hat die Remasteringqualität deutlich zugelegt. Das was von der DG in den letzten 10 Jahren als Reissues erschienen ist empfinde ich als besser als das, was noch vor 20 Jahren zu hören war. Speziell bei TELARC war ich klanglich stets zufrieden, entsprach deren Klangästhetik doch meinen Vorstellungen großorchestraler Darbietungen.


unübersteuerte Grüße
OLI
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hybrid-OLI hat geschrieben: 26.03.2022, 23:24Die momentan vorherrschende Klangästhetik spielt auch eine große Rolle.
Hallo OLI,
wer hat eigentlich die Richtlinienkompetenz für zitierte Klangästhetik?
Da sie vorherrscht, hat sie sich wohl verselbstständigt.
Wie ein losgelassener Luftballon bewegt sie sich mit unkalkulierbaren Kapriolen vorwärts, bis ihr begleitendes furzendes Geräusch verklingt. Ein vorübergehender Spaß.
Ständig muss neu aufgeblasen werden. :wink:
"Wir schaffen das!" sagen die Toningenieure.
Grüße
Hans-Martin
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