Empfohlene Neuerscheinungen

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
alcedo
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Thorbjørn Risager: Best of

Beitrag von alcedo »

Hallo Blues-Freunde

mit Staunen habe ich festgestellt, dass über Thorbjørn Risager noch keine einziger Eintrag hier im Forum existiert. Der Gitarrist, Sänger und Songschreiber aus der Kopenhagener Bluesszene gründete 2002 ein Septett, dass seit 2014 erweitert als Oktett unter dem Namen "Thorbjørn Risager & The Black Tornado" gemeinsam ins Studio geht.

Und gerade ist die "Best of" als Doppel-CD zum 20jährigen Bühnenjubiläum herausgekommen.

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Normalerweise bin ich kein großer Freund von Compilations.
Diese hier gefällt mir allerdings außerordentlich gut und bietet einen guten Einstieg in die Musik von Risager ("all killers, no fillers").
Eine ausdrucksstarke, unverwechselbare rauhe Stimme gepaart mit feinfühligem Gitarrenspiel, dynamischem Swing, tanzbarem Blues, mitreissenden Grooves.
Was will man mehr?

Beste Grüße
Jörg
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alcedo
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Trio Zadig spielen Saint-Saëns, Rameau et Liszt

Beitrag von alcedo »

Guten Abend, Kammermusik-Freunde

heute gibt es eine (zumindest für mich) besondere Entdeckung mitzuteilen: die frisch herausgekommene „Hommage an Saint-Saëns“ anlässlich des 100. Todestages des Komponisten.

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Und da beginnt bereits die Herausforderung für mich. Will ich wirklich dieses Album empfehlen? Ja - aber vor allem dieses fantastische Klaviertrio!! Unglaublich virtuos, frisch, alles neu entdeckend, spannend. Ich war vom ersten Augenblick an fasziniert und habe mir auf Qobuz gleich alle 3 Alben angehört. Es gibt noch ein russisches Erstalbum aus 2017, dass ich leider noch nicht hören konnte.

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Ihr offizielles Debütalbum - klasse gemacht, auch wenn man sich erst einhören muss. Das Album „Something in Between“ (2019) ist eine Hommage an die französischen und amerikanischen Wurzeln des Trios

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Ebenfalls eine tolle Aufnahme mit viel Spielfreude, phänomenalem Drive, Leidenschaft und Dynamik!

Was mir besonders gefällt, ist das bislang recht außergewöhnliche Pepertoire. Ich bin schon gespannt, wie es weitergehen wird.

Auf ihrer Homepage steht:
"Die Stärke und Authentizität des Ensembles beruht auf Freundschaft. Boris Borgolotto und Marc Girard Garcia sind unzertrennliche Jugendfreunde und haben zusammen am „Conservatoire National Supérieur de Paris“ und an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien studiert. Nach ihrer Rückkehr nach Frankreich, lernten sie Ian Barber kennen, einen amerikanischen Pianisten aus der Klasse des renommierten André Watts (Indiana University)."

Inzwischen haben sie schon 11 internationale Preise gewonnen.
Der Trio-Name Zadig leitet sich übrigens von einer Romanfigur Voltaires ab und steht für Wahrhaftigkeit. Ein gut gewählter Name, beschreibt er doch ihre Spielweise recht genau.

PS: Allesamt auch aufnahmetechnisch außergewöhnliche Alben!
(Versuch eines Stabreims ;-))

Bestgelaunte Grüße
Jörg
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Jörg,

das macht mich neugierig, zumal ich Kalvuetrio sehr gerne höre. Von Saint-Saéns gibt es übrigens auch eine erstklassige Fagottsonate :D .

Viele Grüße
Horst-Dieter
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Horse Tea hat geschrieben: 23.12.2021, 20:07 Von Saint-Saéns gibt es übrigens auch eine erstklassige Fagottsonate :D .
Hallo Horst-Dieter,

ich kenne (nur) die Aufnahme mit Sophie Dervaux und finde diese sehr gut.
Kennst du Alternativen dazu?

Neugierige Grüße
Jörg
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Jörg,

diese Sonate ist im 20. Jahrhundert geschrieben (1921), hört sich aber wie aus dem 19. Jahrhundert stammend an. Es ist bei der Qualität und der "Hörbarkeit" verwunderlich, dass es von dieser Sonate so wenige Aufnahmen gibt. Noch verwunderlicher ist, dass diese Komposition wohl gerade so etwas wie eine Wiedergeburt erlebt, habe ich sie in den letzten Jahren schon von vielen Fagottstudenten live spielen gehört.

Dazu passt, dass die Aufnahme in meinem Bestand, die von Bram van Sambeek (*1980) ist. Ich habe dessen Geburtsjahr nicht ohne Absicht geschrieben, denn er ist über 10 Jahre älter, als Sophie Derveaux (*1991), deren Aufnahme genauso wie die von Theo Plath (*1994), bei meinem Kauf des Albums von BvS noch gar nicht erschienen war. Die Interpretation der Sonate von Theo Plath kenne ich nicht, habe ihn aber auch schon live gehört. Manches gefällt mir sehr, anderes weniger. Alle drei Aufnahmen zu vergleichen, ist aber für den Freak reizvoll, speziell unter dem Aspekt Fagottistin und Fagottist :roll: .

Ich wünsche Dir und allen hier frohe und gesunde Feiertage.
Viele Grüße
Horst-Dieter
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Bajano
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Keb´ Mo´ - Good To Be

Beitrag von Bajano »

Hallo zusammen,

das Jahr ist zwar noch sehr jung und im Januar gibt es normalerweise nicht ganz so viele Neuerscheinungen. Trotzdem möchte ich heute das neue Album Good to be ... von Kevin Moore alias Keb´ Mo´empfehlen.

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Ein, wie ich finde, wirklich gelungenes Werk, das einfach nur Spaß macht und ehe man sich versieht bzw. verhört, ist das Album komplett durchgespielt. Hier gibt es eine treffende Rezension zum Album: https://www.country.de/2022/01/18/keb-mo-good-to-be/

Viel Hörspaß & beste Grüße,
Oliver
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JoDeKo
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Beitrag von JoDeKo »

Bajano hat geschrieben: 22.01.2022, 20:25 Trotzdem möchte ich heute das neue Album Good to be ... von Kevin Moore alias Keb´ Mo´empfehlen.
Danke für den Tipp, sehr interessant. :cheers:
Bajano
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Anais Mitchell

Beitrag von Bajano »

Heute möchte ich Euch gerne das neue Album von Anais Mitchell empfehlen.

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Ich muss gestehen, dass ich die Musikerin bis heute nicht kannte und eigentlich dachte, dass ich beim Durchstöbern der Neuerscheinungen einen "Geheimtipp" gefunden habe. Nach kurzer Recherche hier im Forum habe ich allerdings erkennen müssen, dass die Künstlerin durchaus bekannt ist.

Die aktuelle Veröffentlichung gefällt mir ausgesprochen gut, da sie für mich die wichtigsten Kriterien für ein "gutes Singer/Songwriter-Album" erfüllt: Sparsam instrumentiert, auf die Stimme fokusiert und emotional ansprechend.

http://musikreviews.de/reviews/2022/Ana ... -Mitchell/

Viele Grüße,
Oliver
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alcedo
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Wieder mal Scarlatti-Sonaten

Beitrag von alcedo »

Guten Abend, liebe Klavierfreunde

nachdem ich vor einiger Zeit hier schon einmal auf eine sehr gute Scarlatti-Aufnahme hingewiesen hatte, folgt heute eine weitere Empfehlung:

Michael Korstick hat den Band IV der Henle-Ausgabe ("The Essential") komplett eingespielt und um 4 "Greatest Hits"-Sonaten noch ergänzt!
Auf 2 randvollen CDs und mit einem recht informativen Booklet versehen eine wahre Fundgrube für Scarlatti-Freunde - und die, die es werden wollen!

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Was ist das Besondere an diesen (Cembalo-) Klaviersonaten?

Der Dicher Gabriele d’Annunzio formulierte es mal so:
»Die Perlen werden mehr und mehr, wie feine Hagelkörner kullern sie nach allen Seiten, glitzern, schwingen, hüpfen, vermischen sich zu einem Rieseln. Man könnte von kostbaren Wasserbläschen sprechen, oder von Tropfen rieselnder Schönheit: das sind die Sonaten von Domenico Scarlatti.«

Domenico Scarlatti selbst schrieb als Einführungstext zu seinen Sonaten:

»Lieber Leser,
bitte erwarte – ganz egal ob du Amateur oder Profi bist – in diesen Kompositionen keine Tiefgründigkeit,
sondern ganz einfach raffinierten Spaß an der Kunst, wenn du die Beherrschung des Cembalos erlernen
willst. Weder Gewinnstreben noch Ehrgeiz, nur der Gehorsam hat mich dazu bewegt, diese Stücke zu ver‑
öffentlichen. Vielleicht werden sie dir gefallen, dann werde ich umso lieber zukünftige Wünsche erfüllen,
dich mit einem leichteren und abwechslungsreicheren Stil zu erfreuen. Zeige dich also lieber menschlich als
kritisch; so wirst du dein eigenes Vergnügen sogar noch steigern. (…)
Lebe glücklich.«


In diesem Sinne: lebe glücklich und höre diese wunderbare Klaviermusik.

Mit besten Grüßen
Jörg
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Marbello
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Beitrag von Marbello »

Ich kenne die Korstick Aufnahmen noch nicht möchte aber auch eine Empfehlung für eine sehr gelungene Einspielung aussprechen.
Die Aufnahmen erfolgten 1979 bis 84

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Marbello
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Beitrag von Marbello »

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Eine weitere Scarlatti Empfehlung ist die 1981 er Einspielung von Anne Queffellec, die durch ihre jugendliche Frische begeistern kann. Diespätere Aufnahme von 2015 finde ich weniger interessant.

ps. Pardon ich registriere gerade das es in diesem Thread um Neuerscheinungen geht was die von mir vorgestellten Aufnahmen natürlich nicht sind.
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Marbello (Fritz?),

für mich ist das in Ordnung, da du dich ja direkt auf eine Neuerscheinung beziehst.
Insofern bin ich auch für solche Ergänzungen wie die Deinen immer dankbar. Zacharias habe ich schon in meinem Bestand, Queffellec kenne ich noch nicht :)

Wer sich für Scarlatti interesiert, sollte auf jeden Fall Kirkpatrick auf dem Cembalo (sein Ordnungsverzeichnis der Sonaten wird noch heute verwendet) und Horowitz (der diese Werke salonfähig gemacht hat) hören. Daneben gibt es auch noch sehr schöne Enspielungen mit ABM und Pogorelich.

Beste Grüße
Jörg
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alcedo
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Nightscapes - Harfenmusik vom Feinsten

Beitrag von alcedo »

Die gebürtige Schweizerin und Solo-Harfinistin der BR Symphonie Orchesters Magdalena Hoffmann gibt hier auf ihrem DGG-Debütalbum Stücke aus der Welt der Magie und des Tanzes auf sehr eindrucksvolle Weise wieder.

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Besonders fasziniert hat mich die "Suite für Harfe" von Benjamin Britten. Tolle Aufnahme!
Es sind lyrische Werke ebenso vertreten wie folkloristische - für Abwechslung ist also gesorgt. Auch kombiniert Magdalena Hoffmann Originalwerke für Solo-Harfe mit selbst transkribierten Kompositionen für Klavier.

Unkomplizierte Musik zum Genießen - einfach mal Reinhören!

Viele Grüße
Jörg
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Bajano
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Midnight Oil - Resist

Beitrag von Bajano »

Hallo,
ich habe mir gerade mit hohem Fußwippfaktor das neue Studioalbum Resist von Midnight Oil angehört.

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Kein Auflösungswunder, aber sehr geradliniger und ehrlicher Rock - wäre wirklich schade, wenn es die letzte Veröffentlichung der Australier wäre.

https://www.jpc.de/jpcng/poprock/detail ... m/10797849

Viel Hörspaß,
Oliver
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Marbello
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Beitrag von Marbello »

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Ich möchte auf diese Chopin Neueinspielung aufmerksam machen. Die bekannten Werke wirken hier aufgrund vor allem der Tempowahl Pogorelichs
und einer Interpretion fernab von gefälliger Salonmusik wie neu und ungehört. Ich bin beeindruckt.

Desweiteren empfehle ich die neue Aufnahme von Beatrice Berrut "Jugendstil" mit Klavierbearbeitungen von Orchesterwerken von Mahler und Schönberg.

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Beide Aufnahmen mögen Puristen etwas verschrecken, mir sind sie eine Bereicherung.

Besten Gruß Friedrich
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