Zielkurve - Tip für Aufnahme mit "richtig dosiertem" Hochton

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
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Boxentroll
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Zielkurve - Tip für Aufnahme mit "richtig dosiertem" Hochton

Beitrag von Boxentroll »

Liebe Zielkurven-Verwender,

bei mir hat sich in den letzten Jahren ein zu den Höhen hin leicht abfallender Amplitudengang als vorteilhaft herausgestellt.
Nach einer (kleinen) Repositionierung meiner Lautsprecher stehe ich nun wieder vor der Aufgabe, die gesetzten Filter zu prüfen und ggf. anzupassen.

Da ich eine 8260 mit GLM verwende, kann ich nicht wie bei Acourate keine Zielkurve vorgeben, sondern stelle die Filter von Hand ein. Ich verwende hierzu verschiedene Aufnahmen, die ich gut kenne und für technisch gut halte. Dann stelle ich den Abfall so ein, daß es im Mittel über diese Aufnahmen passt. Idealerweise empfinde ich die meisten dann als "richtig", ein gewisser Anteil ist zu hell, ein idealerweise ähnlich großer Anteil zu dunkel vom Timbre.

Da dachte ich mir, warum nicht das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden und den eigenen Horizont erweitern.
Und wollte mal in die Runde fragen, ob Ihr Aufnahmen nennen wollt, die Eurer Meinung nach genau richtig im Hochtonpegel sind.

z.B. finde ich diese beiden Aufnahmen "richtig" in dem zuvor beschriebenen Sinne.

Corelli, Violinsonaten, Grumiaux, Castagnone, 1975
Ausgabe Philips DUO
https://www.deutschegrammophon.com/de/k ... miaux-9302

Händel, Orgelkonzerte vol.3, Chorzempa, Schröder, Concerto Amsterdam
Pentatone SACD, die CD Spur
https://www.pentatonemusic.com/handel-o ... -vol-3-rqr


:cheers:

Viele Grüße
Christian
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Boxentroll hat geschrieben: 02.08.2021, 12:20Und wollte mal in die Runde fragen, ob Ihr Aufnahmen nennen wollt, die Eurer Meinung nach genau richtig im Hochtonpegel sind.
Hallo Christian,
eine Forumssuche nach "Zielkurve" zeigt, wie oft wir schon zum Thema alle Facetten zur Sprache gebracht hatten.
Wenn ich ein Symphonieorchester von der 1. Reihe, 7. Reihe, weiter hinten, ganz hinten erlebe, ergeben sich recht verschiedene Klangeindrücke (krass), betreffend Klangbalance Grundton-Oberton.

Die Klangziele der Tonmeister haben sich mit dem Zeitgeist gewandelt, so gibt es auch unterschiedliche Aufnahmeabstände von der Solovioline, seit digitaler Zeitverzögerung auch bessere Integration von Solistenmikrofonen in das Hauptmikrofonsignal, seit digitaler Vielspuraufzeichnung einem finalen Downmix bei zeitlichem und räumlichem Abstand im Studio nach Gusto.
Schaut man sich die recht unterschiedlichen Mikrofonfrequenzgänge von Neuman U47-49 bis Schoeps Colette an, vergleicht Großflächenmikrofone gegen Bändchen, usw, wird klar, warum bei der Summe dieser vielen Eigenschaften schwer fällt, absolute Referenzen zu küren.
Für mich sind RR Reference Recordings* und Telarc "gute" Labels bezüglich Ausgewogenheit.
*eines der seltenen Klassik-Labels mit korrekter Polarität, 90% meiner Klassikaufnahmen kamen invertiert, was auch einen leichten Unterschied im Timbre ausmacht.

Wenn man wenigstens die verwendeten Mikrofone kennt und von Bildern der Aufnahmesession einen Eindruck der Aufnahmeperspektive bekommt..., hier meine Liste dazu: viewtopic.php?p=57497#p57497
Ich habe Schuberts 8.+9. von Wandt dirigiert auf RCA in 3 verschiedenen Einspielungen, 2 davon mit den Berlinern am selben Ort und vermutlich mit dem selben Equipment und techn. Team (laut CD-Hülle). Die letzte Aufnahme ist technisch für mich nicht die bessere, sondern bleibt hinter der etwa 5 Jahre früher aufgezeichneten klanglich zurück, was z.B. Raumtiefe und Abbildungsschärfe betrifft.
Macht die Situation nicht einfacher...

Ich spiele bevorzugt Musik von der Festplatte, die ich nach (teilweise auch eigenen) eigenen Vorstellungen korrigiert habe.
Meine Zielkurve ist weitestgehend auf Korrektur von Frequenzen unterhalb 1kHz ausgerichtet.
Grüße
Hans-Martin
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hans-Martin hat geschrieben: 02.08.2021, 14:21
Für mich sind RR Reference Recordings* und Telarc "gute" Labels bezüglich Ausgewogenheit.
Ich zähle dazu auch noch Aufnahmen von Opus 3 oder BIS. Aufnahmen dieser label mag ich wegen ihrer klanglichen Ausgewogenheit und Natürlichkeit besonders.

Gruß
Franz
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atmos
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Fleetwood Mac "Rumours"

Beitrag von atmos »

Hi,
Fleedwood Mac Rumours ist eine der besten Vinyl/CD-Produktionen ever, kristallklarer Klang, ausgewogen, einfach super.

Gruß
Günther
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Boxentroll
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Beitrag von Boxentroll »

Vielen Dank für Eure Empfehlungen!
Die werde ich ausprobieren.

@Hans-Martin: ganz besonderen Dank an Dich für Deine wie immer ausführlichen Hinweise.
Natürlich ist mir bewußt, daß ich einen kleinen Aspekt herausgegriffen habe. Die von Dir angeführten Sachverhalte sind auf jeden Fall relevant.
"Komischerweise" sind die von mir üblicherweise genutzten Aufnahmen aus den 70er bis 90er Jahren. Es sind keine Mercury Living Presence oder Living Stereo dabei, da deckt sich meine Hörwahrnehmung absolut mit Deinen Ausführungen.

:cheers:
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