Himmlisches Fagott

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
Sebabe
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Beitrag von Sebabe »

alcedo hat geschrieben: 24.05.2021, 09:49 Gestern auf dem Heimweg von einem Freund nach Hause hörte ich im Radio eine unglaublich schöne Melodie, die ich mir daheim direkt erneut online anhören musste: Sophie Dervaux mit ihrem gerade erschienen Debütalbum "impressions".

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Sophie Dervaux? Wer ist das?
Erstaunt las ich dann, dass sie seit 2015 Solofagottistin der Wiener Philharmoniker und des Wiener Staatsopernorchesters ist. Wow - in dem "Männerverein" sich als Frau zu etablieren, bedeutet schon mal eine Ansage. Und davor war sie Solokontrafagottistin der Berliner Philharmoniker.
Respekt!

Und den habe ich auch bei ihrem Album. Wie vielfältig doch dieses Instrument ist (das ich von Kindheitstagen an htspl. als "Großvater" in "Peter und der Wolf" identifiziere ;-)) Diese neuen Aufnahmen geben - für meinen Geschmack - einen wunderbaren Überblick über die Farbenvielfalt und Ausdrucksmöglichkeiten dieses Instruments.

Empfehlenswert - hoffentlich kommen noch mehr solcher Alben heraus!

Beste Grüße
Jörg
Vielen Dank Jörg!
Tolle Empfehlung! Ich finde neben dem Fagott auch das Klavier fantastisch aufgenommen und gespielt.
Das Fagott ist auch für mich eher eine Entdeckung.
Als Soloinstrument habe ich es bisher gar nicht so wahrgenommen. Ich freue mich schon die Empfehlungen von Horst-Dieter anzuhören. Aber jetzt muss ich erstmal dieses Album fertig hören :-)

PS: ich finde man hört schon, dass es gar nicht so einfach ist ein Fagott aufzunehmen. Die vielen Öffnungen und unterschiedlichen Abstrahlverhalten in Abhängigkeit von der Tonhöhe erzwingen doch den ein oder anderen Kompromiss.
Hier und da machen sich Kammfilter bemerkbar. Perspektivisch ist man recht nah dran im Vergleich zum räumlichen Klavier. Aber alles Kleinigkeiten - es ist eine große Freude zu hören!
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Dazu fällt mir folgendes von Vivaldi ein:

https://youtu.be/ZxrBSad5FWQ

Ich bin ganz begeistert, wie das Barock-Fagott die Leitern nur so durchrauscht.

Grüße
Thomas
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo zusammen,

inzwischen gibt es ein brandneues Album von Sophie Derveaux:

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Sophie spielt hier nicht nur das Soloinstrument, sondern dirigiert erstmals. Auf dem Album werden zwei der bekanntesten Fagottkonzerte, nämlich die von Mozart und Hummel mit einer Ersteinspielung des Konzertes in C-Dur von Johann Baptist Vanhal kombiniert. Doch auch für die beiden erstgenannten Konzerte ist trotz enormer Konkurrenz, für mich diese Aufnahme neue Referenz. Sophie hat laut Text bei Qobuz (leider kein Booklet) viel Gefallen am dirigieren gefunden und das kann man sich nach diesem Debut nur wünschen.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Horst-Dieter,

ja, auch für meinen Geschmack ein tolles Album.

Nette Anekdote: obwohl das Album offiziell erst am 29.4.2022 erschienen ist, hat es bei amazon bereits 178 positive Kommentare - die aus 2015 und früher herrühren mit Kommentaren wie " Great for Your Decoration Needs" :cheers:

Wer dieses Album dort bestellt, bekommt hoffentlich kein Fischnetz geliefert
Da ist mal wieder ordentlich was schief gelaufen beim großen Flußladen.

Belustigte Grüße
Jörg
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Jörg,
alcedo hat geschrieben: 02.05.2022, 10:05 Wer dieses Album dort bestellt, bekommt hoffentlich kein Fischnetz geliefert
Da ist mal wieder ordentlich was schief gelaufen beim großen Flußladen.
ob das der Grund ist für den Kursabsturz am vergangenen Freitag (minus 15 %)? :shock:

Viele Grüße
Rudolf
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alcedo
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Balkan Discoveries

Beitrag von alcedo »

Guten Abend,

genau wie am Anfang dieses Threads, saß ich mal wieder im Auto und hörte interessante neue Musikwerke. Diesmal Auszüge aus dem Album "Balkan Discoveries" mit Werken für Klavier und Fagott aus Kroatien, Slowenien und Bulgarien.

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Als Ergänzung wurden noch zwei Werke zeitgenössischer Komponisten aufgenommen: „May 2020“ des türkischen Komponisten Fazil Say (mit einem wunderbaren Adagietto!) und „Angel, 6 miniatures for peace“ der Griechin Konstantia Gourzi, das eigens für dieses Projekt komponiert wurde. Gerade diese kurzen, aber intensiven Solostücke für Fagott sind herrlich und machten mich auf die CD aufmerksam. Läuft auch gerade wieder im Hintergrund über Qobuz :cheers:

Eine schöne Auswahl spannender (für mich vollkommen unbekannter) und abwechslungsreicher Werke.

Theo Plath ist übrigens seit 2019 Solofagottist des hr-Sinfonieorchesters in Frankfurt und Preisträger des Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2019.

Beste Grüße
Jörg
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Jörg,

schön, dass Du diesen Faden wiederbelebst. Ich kenne das Album noch nicht, wohl aber Fazil Say als auch Theo Plath live aus Konzerten. Theo Plath war schon im Studium als Überflieger bekannt. Ich habe ihm mal im Duo mit Klavier gehört. Er war technisch perfekt und hochvirtuos, aber uns fehlte es noch an künstlerischer Originalität und Expressivität. Ich weiß, dass dieser Kritikpunkt an Ungerechtigkeit grenzt, denn damals war er gerade Mitte 20 (* 1994 !). Nun ist er vielleicht noch gereifter. Es ist für mich immer wieder erschütternd festzustellen, wie viele hochbegabte junge Musiker es gibt (, zumal wenn man sich deren Leben in der Coronazeit vorstellt).

Das Album ist eine schöne Anregung, um es sich bei nächster Gelegenheit anzuhören, nicht zuletzt, weil es mir unbekannte Fagottliteratur wiedergibt.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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