Elgar - Enigma-Variationen und Lutoslawski - Konzert für Orchester

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Melomane
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Elgar - Enigma-Variationen und Lutoslawski - Konzert für Orchester

Beitrag von Melomane »

Hallo,

es handelt sich dabei um eine alte Eterna-Produktion mit dem Rundfunk-Sinfonie-Orchester Berlin unter Rolf Kleinert. Erst dachte ich, der Dirigent sei ein Fall für die Eröffnung eines threads in Sachen unbekannter Dirigenten. Zumal das Beiheft zur CD die Interpreten mit keinem Wort vorstellt. Das aber tut und der thread täte dem Rolf Kleinert Unrecht, wie ein Blick in die Wikipedia zeigt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Kleinert

Er ist halt nur bisher nicht in mein Blickfeld geraten, weil eine Mauer den Blick trübte und er schon nicht mehr aktiv war, als ich zur Klassik fand.

Und somit ist er eine Entdeckung mit dieser Einspielung für mich:

https://www.discogs.com/de/Edward-Elgar ... se/9028383

Da wird die LP abgebildet, Discogs hat zwar die Einspielung auf CD, aber ohne Coverabbildung. Die CD ist eine digitales Remaster aus dem Jahr 2003, die ursprünglichen Aufnahmen fanden 1967 (Lutoslawski) und 1971 (Elgar) statt. Tonmeister war ein Mensch namens Georgi, kein weiterer Vor- oder Nachname ist angegeben.

https://www.discogs.com/de/Lutos%C5%82a ... se/5567693

Jedenfalls haben die Eterna und auch Berlin Classics gute Arbeit geleistet. Die Enigma-Variationen sind es insbesondere, die mich zur Abfassung dieses Beitrags bewegen. Mit denen konnte ich bislang wenig anfangen, die gehörten Einspielungen wirkten auf mich oft pastos, und/oder oft auch mit einer Britannia-rules-the-waves Haltung präsentiert, relativ unbewegliches Schlachtschiff gewissermaßen. Kleinert dirigiert verglichen damit quasi kammermusikalisch, sehr schön durchhörbar/transparent, dennoch auch dynamisch und sehr farbig. Gefällt mir sehr gut (gehört bislang nur mit Kopfhörer). Das Dirigat erinnert mich mit seinem musikalischen Fluss an Peter Maag und seinem Blick für Details und kammermusikalische Transparenz vielleicht auch an Rudolf Kempe. Ich mag diese unaufgeregte Herangehensweise. Mir kommen beim Hören der Elgar-Variationen Assoziationen an die Betrachtung kleiner Photos von vertrauten Personen, an eine sehr intime, liebevolle Hinwendung zu ihnen, den Bildern wie Personen. Sehr sympathisch und ansprechend für meine Ohren. Aber vielleicht ist es auch nur die Corona-Melancholie, die mich zu diesen Worten veranlasst. ;)

Es gibt somit eine dicke Empfehlung für diese CD. Der link zu jpc wird vermutlich nicht ewig zielführend sein, aber ich füge ihn ein, damit man die Ausgabe wenigstens so lange sehen kann, wie sie verfügbar ist.

https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail ... um/7852484

Edit, den Tonmeister kennt Discogs:

https://www.discogs.com/de/artist/25682 ... ter-Georgi

Viele Grüße

Jochen
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Boxentroll
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Beitrag von Boxentroll »

Hallo Jochen,

danke für den Tip, gibt es auf Qobuz.

Ich bin schon sehr gespannt nach Deiner positiven Beschreibung, normalerweise assoziiert man ja Boult, Barbirolli, Monteux bzw. Decca und EMI.

Grüße Christian
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