Mozarts "Don Giovanni" - (m)ein subjektiver Überblick

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
alcedo
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Mozarts "Don Giovanni" - (m)ein subjektiver Überblick

Beitrag von alcedo »

Hallo Opernfreunde,

nachdem ich hier viewtopic.php?f=17&t=12218 bereits über meine aktuelle Hörerfahrung zu Mozarts „Figaro“ berichtet habe, möchte ich dies nun ergänzen um Mozarts „Don Giovanni“.
Dieses Vergleichshören macht mir unglaublich viel Spaß, zumal ich dadurch das Werk viel intensiver erleben kann, da jedes Ensemble andere Ideen, Hervorhebungen, Herangehensweisen, Instrumente bis hin zu eigenmächtigen Ergänzungen bietet.

Gehört habe ich folgende Gesamtaufnahmen:

Busch, 1936
Walter, 1942
Rosbaud, 1950

Furtwängler, 1953
Mitropoulos, 1956
Krips, 1955
Fricsay, 1959
Giulini, 1959

Karajan, 1959
Solti, 1959
Klemperer, 1965
Böhm, 1967
Solti, 1978
Maazel, 1979
Abbado, 1998
Norrington, 1993
Gardiner, 1995
Harding, 2005
Jacobs, 2007
Mackerras, 2009
Nézét-Seguin, 2012
Currentzis, 2016

Überraschend war für mich, wie viele diese doch recht schwierige „Oper aller Opern“ (wie groß sind doch die Unterschiede zwischen 1. und 2. Akt dieses dramma giocoso) meistern. Und wie viele sehr gute Aufnahmen gerade in den 50´er und 60´er Jahren entstanden sind.

Da ich mit den Mozart-Aufnahmen von Otto Klemperer groß geworden bin, habe ich mit dieser Aufnahme auch begonnen (zumal ich seine hervorragende „Zauberflöte“ und den „Figaro“ nach wie vor sehr gerne höre). Kein Don Giovanni beginnt so düster und dramatisch wie dieser. (Anmerkung: die Ouvertüre selbst wurde von Fritz Reiner für mein Empfinden genial aufgenommen – leider ohne anschließende Gesamtaufnahme der Oper). Dirigentisch ein Meisterstück (okay – ich bin da ein wenig voreingenommen ;-)), an Dämonie und Dramatik kaum zu überbieten. Ghiaurov als finster-dämonischer Titelheld verkörperte für mich neben Cesare Siepi (u.a. bei Mitropoulos und Krips) den „idealen“ Don Giovanni.

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Von der Spielfreude her und auch sängerisch ist sie jedoch insgesamt der Carlo Maria Giulini-Aufnahme von 1959 unterlegen. Diese berühmte Aufnahme (und für mich auch nach fast 60 Jahren immer noch die empfehlenswerteste!) kam unter kuriosen Umständen zustande: ursprünglich war tatsächlich Otto Klemperer als Dirigent vorgesehen, die Aufnahmearbeiten hatten schon begonnen als Klemperer schwer erkrankte und abbrechen musste. So sprang kurzfristig der junge Giulini ein, der diese Oper zuvor noch nie dirigiert hatte!
Auch hier ist die Ouvertüre bereits ein kleines Meisterwerk, ohne jedoch an die Bedrohlichkeit, Wucht und Präzision Fricsays oder Buschs heranzukommen. Das Sängerensemble ist durchweg ausgezeichnet, wenn auch die Titelrolle mit dem sehr guten Eberhard Wächter den gefährlichen Charakter in der Stimme vermissen lässt. Die Balance zwischen „dramma“ und „giocoso“ wird in dieser Aufnahme – für meinen Geschmack – am schönsten umgesetzt.

Kurz vorher entstand die Fricsay-Aufnahme mit einem ebenfalls sehr homogenen Ensemble. Von vielen wird sie sogar als Referenzeinspielung gewertet. Dem kann ich mich nicht ganz anschließen, obgleich ich immer mehr diesen Dirigenten für mich zu entdecken beginne.
Sehr eindrucksvoll ist neben dem Dirigat das durchgehend sehr gute Theaterspiel und die Ensembleleistung. Es will sich jedoch so recht keine Italiana einstellen. Das mag vielleicht auch an den deutschen Sänger(inn)en liegen, die teilweise mit überdeutlich rollendem “R” singen. Unabhängig davon singen diese auf Top-Niveau und sind mit einem jungen Fischer-Dieskau, Seefried, Stader, Jurinac, Haefliger sehr gut ausgestattet.

Interessant sind ergänzend noch die alte Glyndbourne-Produktion von 1936 (!) unter Fritz Busch, der berühmte MET-Mitschnitt von 1942 unter Bruno Walter (die allerdings nur eine schlechte Klangqualität bietet) und die – das war eine schöne Neuentdeckung für mich – von Hans Rosbaud mit zügigen Tempi, hoher Transparenz und dramatischer Stringenz. Er hat sie mindestens 3mal zwischen 1950 und 1957 mit (auch sängerisch) unterschiedlichen Sängern aufgenommen.

Diesen sehr an brennender Lebenslust, an Dämonie und sozialer Sprengkraft orientierten Aufnahmen stellte sich 1955 mit Josef Krips erstmals wieder eine (Studio-)Produktion entgegen. Sie gibt der Komödienstruktur und der dramatischen Zuspitzung den Vorzug. Die Wiener Philharmoniker stellen mit den exzellenten Solisten wie Cesare Siepi (genial als Don Giovanni) und Lisa della Casa als Elvira eine sehr homogene Gesamtleistung. Sinnlich-emotionale Präsenz mit hoher Sogkraft, mit Tiefgang und Dramatik. Diese Aufnahme zieht einen unaufhaltsam in den Bann.

Auch Jacobs sei hier noch gebührend erwähnt, der viele kleine Ergänzungen vorgenommen hat und eine insgesamt sehr überzeugende Produktion ablieferte. Hier wird Don Giovanni nicht mehr als „tragischer Held, sondern als tragikomischer Versager“ interpretiert – wie Jacobs selbst im Booklet erläutert. Diese Aufnahme wirkt – zusammen mit den oft ungewöhnlich gewählten Tempi - insgesamt viel leichter, tänzerischer. Eine spannende Alternative!

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Eine Aufnahme fehlt noch in meiner (subjektiven) Auflistung: und wie schon beim „Figaro“ hat auch hier die fulminante Neuinterpretation durch Teodor Currentzis das Schlusswort. Was für eine Aufnahme!! Wer sich darauf einlässt und nicht an alten Zöpfen festhält, wird hier viel Neues für sich entdecken können. Für mich gleichrangig mit der Giulini-Aufnahme (wenngleich die Sänger hier nicht ganz das Niveau wie bei dieser erreichen).

Auch hier begnüge ich mich mit einem Zitat, diesmal von BR Klassik (https://www.br-klassik.de/aktuell/br-kl ... i-100.html):
„… Teodor Currentzis nimmt vom ersten Takt an wörtlich, was in dieser Musik steckt. Er treibt Tempo, dynamische Kontraste, Phrasierung auf die Spitze. Er lebt am Pult das Draufgängertum Don Giovannis aus: Mit vollem Risiko ins nächste Abenteuer. Lieber daran zugrunde gehen als in sittlich reiner Mittelmäßigkeit und Langeweile erstarren.
… Dennoch nimmt Teodor Currentzis diese beiläufige Gattungsbezeichnung Dramma giocoso überaus ernst und überrascht mit manchem witzigen Einfall in den Rezitativen. Überhaupt die Rezitative: Während sie oft nur als Übergänge zwischen den Highlights angesehen werden, die man halt hinter sich bringen muss, lässt ihnen Currentzis mit seinen Musikern viel Sorgfalt angedeihen. Sie sind so lebhaft und natürlich gestaltet, dass einem die Szenerie auch ohne Bühnengeschehen, allein beim Anhören, ganz anschaulich vor Augen steht.
So ist diese neue CD, mit der Teodor Currentzis seine Trilogie der da-Ponte-Opern vollendet, kompromisslos in jeder Hinsicht: Die komplette Oper war nämlich bereits eingespielt, als Currentzis beim Abhören fand, dass das Ergebnis nicht seinen Vorstellungen entsprach. Er bestand darauf, alles noch einmal aufzunehmen. Es hat sich gelohnt…“


Viel Vergnügen,
Jörg
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Hallo Jörg,

herzlichen Dank für deinen Post, den Inhalt und die sicher vielen, vielen Stunden die hier investiert hast.

Dass muss ich ebenso mal durcharbeiten, wenn ich die Muse dazu habe.

Eig. bin ich was Currenzis betrifft voreingenommen, habe aber neulich einen kurzen Ausschnitt der "Dies Irea" des Verdi Requiems und des mozartschen angehört und war fasziniert.

"Wer sich darauf einlässt und nicht an alten Zöpfen festhält, wird hier viel Neues für sich entdecken können."

Dies möchte ich ebenso DICK unterstreichen, war ebenso meine Empfindung.

Viele Grüße
Thomas
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Thomas

ja, Currentzis polarisiert stark. Seine Mozart-Aufnahmen (zumindest die von mir bislang gehörten - inklusive dem Requiem) jedenfalls gefallen mir und sind durchweg anders als bisherige Aufnahmen. Ich mag nicht "besser" sagen - das ist mir zu kategorisch. Aber anders, zum Nachdenken anregend, hinterfragend, zur Neuentdeckung Altbekanntem inspirirend - das ja!
Auch sein Sacre von Strawinsky finde ich sehr hörenswert.

Beste Grüße
Jörg
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Jörg,

vielen Dank für deine Eindrücke. :cheers:

Ich habe gerade den Anfang bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Komtur sein Leben aushaucht, mit Giulini, Klemperer und Currentzis gehört. Dabei habe ich den Eindruck, dass bei Klemperer der Komtur als steinerner Gast schon den Taktstock führt, Currentzis bietet in der Tat eine neue Sicht auf das Werk, scheint sich aber für meine Ohren in Akzentuierung, Dynamik und schnellem Zugriff zu erschöpfen. Bei Giulini hingegen ereignet sich eine Szene, ein Drama. Schon die Ouvertüre erweckt das doppelbödige Bild eines von sich überzeugten Adligen mit unschönen Seiten, wobei sich schon untergründig das Unheil für ihn andeutet. Dann Leporello: Ein Hochgenuss, wie der charakterisiert und die Szene zum Leben erweckt. Der Don - nicht dämonisch, aber "herrisch" als Adliger, hat dann offenbar keinerlei Zweifel an seinem Tun und der Todesstoß für den Komtur, der auch nicht als Leichtgewicht die Bühne betritt, der Todesstoß, der sitzt! Spannendes Drama eben.

Ich muss mal sehen, wo ich jetzt den Krips herbekomme. Auf LP habe ich nur einen Querschnitt und den nicht im Zugriff.

Muss vorerst Karajan herhalten. Und dem widme ich mich dann mal.

Viele Grüße

Jochen
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kontrabass
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Beitrag von kontrabass »

Thomas86 hat geschrieben: 23.01.2021, 13:44 Hallo Jörg,


Eig. bin ich was Currenzis betrifft voreingenommen, habe aber neulich einen kurzen Ausschnitt der "Dies Irea" des Verdi Requiems und des mozartschen angehört und war fasziniert.

Hallo ,

wo gibt es denn eine Aufnahme des Verdi Requiems mit Currentzis ? Habe vergeblich danach gesucht

Michael
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Jochen,

ich bin zwar absoluter Klemperer-Fan, was aber nicht heißt, dass ich ihn bei Don Giovanni in die erste Reihe stellen würde. Das wären eher die in der obigen Liste fett gedruckten :P

Es gibt noch mindestens 2 weitere Klemperer-Aufnahmen. 1948 in ungarisch (mal was anderes :lol:) und 1955 aus Köln. Letztere hat ein deutlich höheres Tempo mit einem recht guten London als Giovanni, aber leider einem Leoporello als "Hampelmann". Früher hat man diese Figur nun mal nicht unbedingt ernstgenommen so wie heute. Auch hier führt - wie du es treffend ausdrückst - "der Komtur den Taktstock", da bei Klemperer immer das dramma gegenüber dem giocoso den Vorrang hatte. Soll angeblich an seinen vielen Krankheiten liegen. Interessanterweise war Klemperer auch bei der 1955-Aufnahme krank (Beinbruch oder so etwas), dirigierte aus dem Rollstuhl - und stand beim Einsatz des "Steinernen Gasts" so plötzlich auf, dass dieser erschrocken falsch einsetzte ;-)

PS: Die Krips-Aufnahme habe ich mir bei Qobuz angehört, da sie nicht in meinem Bestand ist.

Beste Grüße
Jörg
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Michael,

ich kenne auch keine Verdi-Requiem-Aufnahme mit Currentzis.

Ich habe die Äußerung von Thomas so verstanden, dass er sowohl Verdis als auch Mozarts Requiem (in Ausschnitten? im Vergleich?) gehört hat, und zumindest beim "Dies Irae" von Mozart wurde wohl Currentzis angespielt ...

Ich hoffe jedoch, dass ich mich irre und Thomas doch eine Verdi-Requiem-Currentzis-Aufnahme gehört hat! Ich wäre jedenfalls sehr daran interessiert :cheers:

Hoffnungsvolle Grüße
Jörg
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Hallo Michael und Jörg,

evtl. hilft euch das weiter.

https://youtu.be/ZcA-KuvHeVE

https://youtu.be/AasHd--Y2l0

Was ich herausgefunden habe, handelt es sich um einen Mitschnitt aus Mailand, 12. April 2019 aus der Kirche San Marco.

In der "digital concert hall" müsste aus 2019 noch ein Mitschnitt von Ihm und den Berlinern sein.

Grüße
Thomas
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Und als Nachreiche das von Mozart.

https://youtu.be/_jy00qL3HWw

Und noch ein Video mit kurzen Einspielern von Verdis Messa da Requiem.

Grüße
Thomas
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Super! Danke Thomas

PS: warum antworte ich auch statt deiner :oops:
Sorry - deine Antwort gefällt mir besser!

Geläuterte Grüße
Jörg
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Hallo Jörg,

war dem Umstand geschuldet, dass du mit deiner Antwort schneller warst. ;)

Sonst hätte ich "Hallo Michael&Jörg" geschrieben.

Grüße
Thomas
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

kontrabass hat geschrieben: 25.01.2021, 17:10 Eig. bin ich was Currenzis betrifft voreingenommen, habe aber neulich einen kurzen Ausschnitt der "Dies Irea" des Verdi Requiems und des mozartschen angehört und war fasziniert.
wo gibt es denn eine Aufnahme des Verdi Requiems mit Currentzis ? Habe vergeblich danach gesucht
Michael
Liebe Mozart- und Verdifans,

T. Currentzis hat November 2019 das Requiem von Verdi u.a. mit dem musicEterna Chor und den Berliner Philharmonikern aufgeführt. Davon gibt es eine Aufnahme in der Digital Concert Hall, die ich sehr spannend finde.

Viele Grüße
Horst-Dieter

P.S. ich bin von T. Currentzis eingenommen :lol: .
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kontrabass
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Beitrag von kontrabass »

Danke allen,

ich hatte das Vergnügen, das Verdi-Requiem hier in Köln von Currentzis zu hören. Es war schon unglaublich, der Anfangschor kam quasi wie "aus dem Nichts".

Michael
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo, meinen Dank an alle an diesem Faden Beteiligten, nicht nur für diesen Faden. Guilini hat mir bei Qobuz auch gut gefallen. Neudeutsch kann man mich als Klassik Noob bezeichnen, insofern profitiere ich hier sehr. Es kommt noch dazu, dass ich ja Vinyl wiederentdeckt habe. Klassik auf Vinyl klingt super. Kürzlich habe ich nach den Brandenburgischen Konzerten (Klemperer) eine alte Black Sabbath aufgelegt. Das war nicht nur programmatisch ein Unterschied wie Tag und Nacht, ich habe auch festgestellt, dass man 79/80 Jahre Rock LP wahrscheinlich auch ohne großen Qualitätsverlust mit einem Nagel abspielen kann, während die Klemperer LP „affengeil“ klangen.

Sorry fürs off topic

Profis bitte weitermachen

Gruß

Uwe
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

ich habe mir gerade die erste CD der Solti-Einspielung von 1996 (veröffentlicht im Jahr darauf) angehört. Das ist eine in meinen Ohren auch sehr schöne Aufnahme. Im Kopfhörer entsteht ein Eindruck von Menschen auf der Bühne, die Textverständlichkeit ist gelungen, das Orchesterspiel transparent eingefangen. Durchaus lesenswert beschrieben vom ersten Rezensenten bei Amazon (vully):

https://www.amazon.de/Don-Giovanni-Terfel/dp/B005G4YDWQ

Allerdings finde ich nicht, dass der Ottavio das Jüngelchen ist, das der Rezensent hört. Zumindest vor meinen Ohren erklingt er als ein Mann, der mit beiden Beinen auf der Erde steht. Aber Ohren und Anlagen sind halt unterschiedlich. Und die alte Aufnahme mit Weikl nehme ich auch nicht als steif wahr. Dennoch ist es richtig, dass diese späte Aufnahme von jugendlichem Schwung geleitet ist. Und darin Soltis späten Meistersingern mit Heppner ähnlich.

Viele Grüße

Jochen
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