Wiener Neujahrskonzert - wie am besten hören

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
Siriuslux
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Wiener Neujahrskonzert - wie am besten hören

Beitrag von Siriuslux »

Liebe Mitforenten,

wie, das heisst über welche Möglichkeit hört man am besten das morgige Neujahrskonzert?
Zur Verfügung stehen:
- Linn DSM,
- Oppo am Internet und LMS,
- Apple TV,
Hier in Luxemburg sind oftmals ARD und ZDF (TV) über Internet blockiert, das kommt erschwerend dazu.

Gruß und allen einen Guten Rutsch ins hoffentlich bessere 2021,

Jörg
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

guten abend jörg,

also ich würde den radiosender oe1 nehmen, und via internet livestream hören. falls du nur den ton hören möchtest. die bandbreiten sind halt manchmal nicht so optimal, aber selbst das sollte am linn gut klingen. oder irre ich mich?

herzliche grüße, horst
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Es ist zwar zu spät... :oops: aber:

SatellitenTV/SatRadio ist eigentlich eine echte Alternative (falls verfügbar), die ich auch heute für das Naujahrskonzert genutzt habe und klanglich (Übertragungsauflösung) ist SatTV/SatRadio oft besser als Internetradio. Ich brauche dafür nur einen Toslink vom Ferseher zum DAC, keinen PC, kein W/LAN, nix... Naja, vielleicht ist das ja was für's nächste Mal...

Grüße,
Winfried

5039
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Amati
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Beitrag von Amati »

Frohes neues Jahr,

Ich habe es mir ganz normal im Radio angehört. Ich weiß nicht wie es Euch gegangen ist, aber ich fand es als ermüdend langsam. Zudem macht sich bei allen diesen Darbietungen sehr deutlich das fehlende Publikum bemerkbar. Darunter leiden glaube ich alle Musiker am meisten.
Gestern Abend beim Sylvesterkonzert der Berliner war es ähnlich. Leider konnte ich mich mit Petrenkos Interpretation der Capriccio Espagnol von Rimski- Korsakov überhaupt nicht anfreunden. Da bleibt mein Bezugspunkt die wunderbare Espana auf der Decca SXL 2020 unter Argenta.
Hoffen wir, dass wir alle die nötige Disziplin aufbringen können, um die Pandemie bald hinter uns lassen zu können.
Ich habe mich noch nie so sehr auf Konzerte gefreut wie zur Zeit.
Gruß
Peter
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Peter, ein gutes neues,

mir ging es gestern beim Sylvesterkonzert der Berliner ähnlich. Wir haben uns bereits nach dem Rodrigo aus dem konzentrierten Hören verabschiedet. Es war auch von der Programmauswahl das traurigste Sylvesterkonzert, das ich jemals in bzw. aus Berlin gehört habe. Verständlich, aber beklemmend. Auch klanglich fiel es gegenüber dem Konzert des SWR-Symphonieorchesters unter T. Currentzis ab. Aber das kann an meiner Technik gelegen haben (Internet Stream gegen SAT-TV). Allerdings fielen mir bereits die diesbezüglich großen Unterschiede bei der "Nahaufnahme Beethoven" in der Vorweihnachtswoche auf, was gegen die Technik meiner Anlage als Erklärung spricht.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Amati hat geschrieben: 01.01.2021, 17:35 Ich habe es mir ganz normal im Radio angehört. Ich weiß nicht wie es Euch gegangen ist, aber ich fand es als ermüdend langsam. Zudem macht sich bei allen diesen Darbietungen sehr deutlich das fehlende Publikum bemerkbar. Darunter leiden glaube ich alle Musiker am meisten.
Hallo Peter,

ich empfehle, morgen die Wiederholung auf 3Sat 20:15 anzuschauen. Es ist natürlich irgendwie - hm - merkwürdig, in den leeren Saal zu schauen. Aber wenn man die Musiker musizieren sieht, entsteht nicht unbedingt der Eindruck von Bedrückung, eher davon, dass die froh sind, spielen zu dürfen, und Freude daran haben. Mit Publikum geht es natürlich mitreißender.

Viele Grüße

Jochen
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Hallo,

am besten geht man ganz entspannt an die Sache heran. Das fehlende Publikum ist zwar befremdlich, aber ich habe das Gefühl, dass die ohnehin schon gute Akustik dadurch nochmals besser ist.

Und das Orchester ist einfach großartig...

Grüße

Hartmut
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

grobian.gans hat geschrieben: 02.01.2021, 22:45 ..., aber ich habe das Gefühl, dass die ohnehin schon gute Akustik dadurch nochmals besser ist.
Hallo Hartmut,

für mich ist Dein Gefühl kontraintuitiv und entspricht auch nicht meiner Erfahrung in der Digital Concert Hall der letzten Monate. Mein Gefühl bzw. mein Eindruck war, dass die Tonings zu kämpfen hatten und das sowohl mit dem größeren Abstand der Musiker untereinander (von den Musikern ganz zu schweigen) als auch mit der Akustik. Bedenke, dass die Akustik jedes Konzertsaal eigentlich mit Publikum optimiert werden sollte. Das Publikum ist ein nicht zu unterschätzender Diffusor und Weichzeichner gegenüber relativ harten Wänden.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Hallo Horst-Dieter,

bei modernen und durchgestylten Konzertsälen wird das Publikum mit einberechnet. Beim Goldenen Saal hatte man damals ein glückliches Händchen. Das viele „Schnörkelwerk“ und weitere bauliche Gegebenheiten sorgen dafür, dass der Raum eine exzellente Akustik hat. Mir kam es heute wenigstens so vor, als wäre wegen des fehlenden Publikums im Gesamtklang mehr Klarheit und Durchzeichnung vorhanden.

Vielleicht lag‘s ja auch daran, dass nicht immer im Takt mitgeklatscht wurde :mrgreen:

Grüße

Hartmut
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Hartmut,

auch wenn es einem gebürtigem Berliner schwerfällt: möglich ist auch, dass die Wiener Tonings besser damit klar kommen, als die Berliner. Da hatte ich in der Vergangenheit schon öfter Fragen, die bestenfalls vage beantwortet wurden. Ich zweifle Dein Gefühl gar nicht an, sondern wollte eher einen Eindruck als ergänzende Überlegung bzw. Meinung zum Besten geben. Ich habe das Konzert (ist so nicht meins) nicht selber gehört, was meinem Post auch die ultimative Berechtigung entzieht.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

grobian.gans hat geschrieben: 02.01.2021, 23:43bei modernen und durchgestylten Konzertsälen wird das Publikum mit einberechnet. Beim Goldenen Saal hatte man damals ein glückliches Händchen. Das viele „Schnörkelwerk“ und weitere bauliche Gegebenheiten sorgen dafür, dass der Raum eine exzellente Akustik hat. Mir kam es heute wenigstens so vor, als wäre wegen des fehlenden Publikums im Gesamtklang mehr Klarheit und Durchzeichnung vorhanden.
Hallo Hartmut,
eine mögliche Spektralanalyse vom Radetzkymarsch 2021 gegen Vorjahr 2020 scheitert am obertonreichen Klatschen (welches fehlte 2021).
Grüße
Hans-Martin
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kontrabass
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Beitrag von kontrabass »

Das Neujahrskonzert aus Wien empfand ich als derart „flügellahm“, dass ich mich veranlasst sah, darüber nachzudenken, woran das liegt.
- Ja klar, das fehlende Publikum ist für jeden Musiker ein Manko, fehlende (unhörbare!) Resonanz und Inspiration machen eine Menge aus
- ob die durchgängig eher langsamen Tempi Grund oder Ergebnis waren, lasse ich mal dahin gestellt, auf jeden Fall trugen diese nicht zur Spritzigkeit eines fröhlich prickelnden Neujahrskonzert bei.
- schaute man in die Gesichter der Musiker, so liess sich auch keine besonders freundliche Grundhaltung erkennen. Aufmerksamkeit, innere Spannung, erkennbares Wollen konnte ich nicht erkennen.
- Gleiches gilt auch für den Maestro, der sich nicht bemühte, die Sache in Schwung zu bringen, ich hatte leider das Gefühl, dass es sich bei ihm um ein „Pflichtspiel“ handelte.
- tatsächlich hörte ich auch an manchen Stellen kleinere Ungenauigkeiten, EInsätze, die ein wenig klapperten, Tempowechsel, die zögerlich daherkamen....

Insgesamt hatte ich leider das Gefühl, dass hier die jahrzehntelange Tradition des Neujahrskonzerts unter allen Umständen aufrecht erhalten werden sollte. Originell, aber dramaturgisch „versammelt“ war der „Handyapplaus“. Wenn er denn tatsächlich live stattgefunden hat, warum nicht nach jedem Stück eingeblendet ? So bekam das am Schluss zweimal eingeblendete „Handy-Applaus-Bild“ keinen Bezug zum Gehörten.

Schade drum...

P.S. Der in der „Pause“ eingespielte Film über das Burgenland unterstrich ungewollt das rückwärts gewandte Verständnis. Warum müssen die Menschen heute in unsäglicher Regie, gewandet wie um die vorige Jahrhundertwende , so tun als ob....

Es gilt dennoch der Satz, das Jahr 2021 kann nur besser werden

Michael
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

wie schön ist es doch, dass Musik(wiedergabe) so unterschiedlich wahrgenommen wird. Wie öde wäre es, wenn alle dasselbe empfänden. Man hätte sich ja gar nicht so viel zu sagen und könnte nie über den eigenen Tellerrand schauen, weil es nur den einen gäbe.

Und das meine ich völlig ironiefrei.

Viele Grüße

Jochen
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gregor
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Beitrag von gregor »

Werte Neujahrsfreunde,

klangliche Unterschiede zu den Vorjahren konnte auch ich ausmachen. Das fehlende Publikum macht sich wie schon angesprochen mannigfach bemerkbar. Auch der Abstand der Musiker zueinander ist ursächlich für einen anderen Orchestersound.
Einen weit geringeren Einfluss dürfte die Tatsache haben, dass auch die Aufnahmetechnik in diesem Jahr anders war als in den Vorjahren. Auffällig ist neben einer angepassten Aufnahmephilosophie auch, dass der letztes Jahr eingeleitete Wechsel von einer AKG-dominierten Infrastruktur zu Schoeps (Kleinmembraner/CCM) und dem OC818 von Austrian Audio nun wohl komplett vollzogen wurde. Austrian Audio ist eine Firma, die aus ehemaligen AKG-Mitarbeitern besteht und die ihre Mikrofone wieder von Hand in Wien fertigt.
Wer dahinter nach dem Kauf von AKG durch Samsung nur Politik vermutet, irrt: wer ein Pärchen OC818 besitzt, kann nahezu alles aufnehmen, ich kann den besseren Bruder der neueren C414 sehr empfehlen.


Beste Grüße
gregor
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Sebabe
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Orchesteraufstellung

Beitrag von Sebabe »

Hallo,
Ist der klangliche Unterschied nicht hauptsächlich durch die veränderte Orchesteraufestellung (warum eigentlich?) und den leeren Saal zu erklären? Das sind doch massive Änderungen.
VG
Sebastian
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