Endlich mal wieder eine 9. mit Götterfunken!

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
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alcedo
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Endlich mal wieder eine 9. mit Götterfunken!

Beitrag von alcedo »

Beethoven 9. Symphonie; Heras-Casado

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Quelle:Qobuz, HiRes 24-96

https://www.qobuz.com/de-de/album/beeth ... q4f88xlavb

Heras-Casado dirigiert hier eine ausgezeichnete und spannende 9. Symphonie. Casado heißt im spanischen verheiratet – und wenn man dies als innig verbunden interpretiert, dann trifft dies auch auf diese Interpretation zu. Das gilt übrigens für einige der neuen Aufnahmen, die das Label Harmonia Mundi in seiner Reihe „Beethoven vive – Beethoven lebt“ aktuell veröffentlicht. Das Freiburger Barockorchester spielt sehr homogen und mit einem schönen warmen Klang. Es ist lange her, dass ich mir eine 9. mit so viel Freude angehört habe.

Was auch an den vier wunderbaren Solisten liegt, die sich im schwierigen 4. Satz nicht - wie so oft – solistisch in den Vordergrund drängen, sondern harmonisch eingebunden, hoch konzentriert und mit einer perfekten Wortverständlichkeit artikulieren. Hier wird der Beginn des „O Freunde, nicht diese Töne …“ offen interpretiert: ist der liedhafte Charakter der ersten drei (Instrumental-)Sätze gemeint, ist es die d-moll-Tonart (die nun in d-Dur übergeht) oder ist es noch tiefgründiger gemeint?

Stellenweise klingt die Aufnahme so ungewohnt, dass ich einzelne Stellen immer wieder hintereinander hörte, um alle Feinheiten mitzubekommen.

Ist das nun die neue Referenzeinspielung? Gibt es überhaupt (nur) eine? Wohl nicht. Es gibt viele hervorragende Aufnahmen der Neunten. Für mich gehören mindestens Antonini (2016), Järvi (2009), Skrowaczewski (2005), Karajan (1963) und Fricsay (1954) dazu. Und zumindest für heute auch diese.

Grüße, Jörg
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Hallo Jörg,

zwar was völlig anderes, aber ebenfalls grandios in Szene gesetzt.

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Grüße

Hartmut
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Hartmut,

ja, empfinde ich genauso. Ebenfalls sehr gut :cheers:
Eine Aufnahme, die den ewigen "Platzhirschen" des Dreispitz aus 1961 (Ansermet sowie Frühbeck de Burgos) ebenbürtig erscheint.

Grüße, Jörg
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Amati
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Beitrag von Amati »

Danke für diesen wunderbaren Tipp!

Peter
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo in die Runde,

auch von meiner Seite herzlichen Dank für den Hinweis auf diese Einspielung der 9. Symphonie. Es gibt ja viele und auch viele hoch gerühmte. Aber selten ist mir eine Aufnahme als eine so spannend-mitreißende begegnet wie die in diesem Thread vorgestellte. Da passt einfach alles: Aufnahmetechnik, Spielweise, Farbgebung, Dynamik und Agogik und Durchsichtigkeit der Darbietung, um nur einiges zu nennen. Einfach großartig! Und gewiss eine Einspielung, bei der mehrmaliges Hören immer noch Neues entdecken lässt.

Da werde ich mir unbedingt auch den Dreispitz vornehmen. Mal sehen, ob Qobuz den hat. Aber erstmal Frühstück. ;)

Viele Grüße

Jochen
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atmos
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Karajan's 1975 - 77 Cycle of Beethoven symphonies

Beitrag von atmos »

Hi, ich habe die 2018 erstellte Dolby Atmos Produktion der 9 Symphonien.

https://www.deutschegrammophon.com/de/k ... atmos-7487

Das Glück dieser Produktion ist, dass Karajan dazumal in 6-Spur-Technik hat aufzeichnen lassen.

Anlässlich Beethovens Geburtstag heute sollte ich mir die 9 Symphonien gönnen.

Gruß
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo zusammen,

an der Stelle der Hinweis, dass heute der vierte Abend ist, an dem Mitglieder der Berliner Philharmoniker Kammermusik spielen. Heute sind die späten Streichquartett von Ludwig van Beethoven in der Digital Concert Hall zu hören.

Meine Zusammenfassung der letzten Abende: 50:50, was sowohl die Qualität der Interpretation als auch des Klanges (Geigenklang!, siehe viewtopic.php?f=18&t=7737&hilit=Geigenklang) anbetrifft. Letzteres war für mich besonders interessant und unerwartet, da immer im gleichen Raum konzertiert wird und bereits an den letzten beiden Abenden ebenfalls nur Streichquartette von Beethoven zu hören waren. Im Nachspann war zu sehen, dass die einzelnen Kompositionen von verschiedenen Produzenten/Toningenieuren betreut wurden. Das ist die beste Erklärung, die ich habe. Das sollte jeder HiFi Fan mit Interesse am Genre Klassik mal gehört haben.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Hallo Horst-Dieter,

ich habe mir vorgestern die frühen Streichquartette angehört und hatte dasselbe Empfinden. Dass die Interpretation und die Disziplin von vielen Faktoren abhängig ist, ist eigentlich selbstverständlich. Aber über den Gesamtklang der einzelnen Ensembles habe ich mich auch sehr gewundert. Das waren z. T. deutlich mehr Unterschiede als nur eine Färbung, die man durch die unterschiedlichen Instrumente erwarten würde.

Nach 5 Streichquartetten haben meine Frau und ich aber „aufgegeben“ :oops: :D :D

Grüße

Hartmut
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Hartmut,

ich freue mich sehr, dass Du meinen Eindruck, der so überraschend unterschiedlichen Klangqualität bestätigst. Das gibt mir zusätzliche Sicherheit.

Meine Frau und ich sind da aber eisern, wahrscheinlich weil wir ausgesprochene Kammermusikliebhaber, Streichquartettliebhaber sind. Von den späten Quartetten heute versprechen wir uns sehr viel. Hör doch einfach mal irgendwann hinein, z.B. in op.133.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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