Georg Friedrich Händel - Oratorien

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
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Rudolf
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Georg Friedrich Händel - Oratorien

Beitrag von Rudolf »

Liebe Barock-Freunde,

nachdem ich den Winter mit dem Genießen Bach'scher Vokalwerke verbrachte, habe ich mich nun seinem Zeitgenossen Georg Friedrich Händel zugewendet.

Händel war ja bekanntermaßen so etwas wie der Andrew Lloyd Webber des Barock, indem er zunächst eine italienische Oper nach der anderen und später ein Oratorium nach dem anderen herausbrachte. Mir haben es vor allem seine Oratorien angetan.

Eine interpretatorisch hochwertige und hervorragend aufgenommene Auswahl seiner bekanntesten Oratorien findet man in einer Sammelbox des Carus-Verlags (mit ausführlichem Begleitheft und Libretto):

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Tipp: Am besten direkt beim Carus-Verlag bestellen, dort ist die Sammelbox zum Sonderpreis erhältlich (derzeit € 29,90).
Warnung: Wenn man erstmal auf der Homepage des Carus-Verlages ist, kann es teuer werden!

Viele Grüße
Rudolf
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Rudolf,

schön, dass es im Forum noch andere Liebhaber der Barockmusik gibt. Danke für Deinen Tip. Von Händels Oratorien kenne ich nur den Messias recht gut, mit Abstrichen noch die Brockespassion. Händel begeistert mich durch die genial(en, aber) einfachen musikalischen Ideen und Melodien. Ich dillettiere gerade an der Wassermusik ("Hornpipe"). Das macht richtig gute Laune.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Horst-Dieter,
Horse Tea hat geschrieben: 15.06.2020, 22:34 Händel begeistert mich durch die genial(en, aber) einfachen musikalischen Ideen und Melodien.
das hast du gut auf den Punkt gebracht! Während Bachs Passionen etwas Überirdisches an sich haben, sind Händels Oratorien durchweg „geerdet“. Kein Wunder, denn sein anderes Fach war ja die Oper.
Ich dillettiere gerade an der Wassermusik ("Hornpipe"). Das macht richtig gute Laune.
Händels Instrumentalmusik gefällt mir auch ausgesprochen gut, besonders seine Orgelkonzerte.

Viele Grüße
Rudolf
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Rudolf hat geschrieben: 15.06.2020, 23:10 Während Bachs Passionen etwas Überirdisches an sich haben, sind Händels Oratorien durchweg „geerdet“. Kein Wunder, denn sein anderes Fach war ja die Oper
Hallo Rudolf,

jetzt gibst Du mir eine Steilvorlage zu einem Roman, von dem ich in meinem obigen Beitrag schon überlegt hatte, ihn zu erwähnen, zumal ich ihn gerade ein zweites Mal ausgelesen habe. Er ist von Jens Johler und mit "Die Stimmung der Welt" betitelt. Er handelt vorwiegend davon, wie J.S. Bach die wohltemperierte Stimmung kennengelernt und in seinen eigenen Werken zum Durchbruch verholfen hat. In einer (vom Autor erfundenen?) Episode kommt auch GF Händel vor. Die verrate ich hier aber nicht und auch nicht, welche Rolle die Oper in diesem Roman spielt. Dem Buch sind zwei Zitate vorangestellt, von dem ich eines hier wiederholen möchte. Es stammt von Nikolaus Harnoncourt und lautet bezogen auf JS Bach:

"Hätten ihn die Lebensumstände an einen großen katholischen Hof oder eine unabhängige bürgerliche Stellung gebracht, und er hätte eine solche Stellung sicherlich begrüßt, wäre er unbedingt zum größten Opernkomponisten seiner Zeit geworden". :D

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Vielleicht findet es ja noch mehr Leser.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Schorsch
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Beitrag von Schorsch »

Hallo Rudolf,
Rudolf hat geschrieben: 15.06.2020, 21:39 Warnung: Wenn man erstmal auf der Homepage des Carus-Verlages ist, kann es teuer werden!
Danke für den Tip - das ist wirklich ein spannender Verlag mit grundsolidem informativen Webauftritt zum Stöbern.
Viele Grüße
Georg
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Rudolf,

dem Lateiner ist das gleich klar,
bedeutet carus doch lieb, teuer. :D

Grüsse Jürgen
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Rudolf

neben dem allseitsbekannten "Messias" gefallen mir die beiden Oratorien "Israel in Egypt" und "Solomon" immer wieder.
Gerade ersteres begeistert mich mit seinen großen Chören und der virtuosen Achtstimmigkeit, die bei schlechten Aufnahmen leider oft in einem Klangbrei erstickt.

Die Carus-Aufnahme mit Holger Speck von "Israel" kenne ich noch nicht - werde ich mir mal bei Qobuz anhören. Derzeit favorisiere ich die Aufnahmen mit Cleobury (2000) und Gardiner (1995).

Danke für deinen Tipp und beste Grüße
Jörg
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Werte Händel-Freunde,
Rudolf hat geschrieben: 15.06.2020, 21:39 Tipp: Am besten direkt beim Carus-Verlag bestellen, dort ist die Sammelbox zum Sonderpreis erhältlich (derzeit € 29,90).
Warnung: Wenn man erstmal auf der Homepage des Carus-Verlages ist, kann es teuer werden!
in Ergänzung der Sammelbox habe ich mir nun alle weiteren Händel-Aufnahmen aus dem Carus-Verlag bestellt (zur Zeit für je € 9,99 bei jpc).

Es ist für mich also tatsächlich teuer geworden. :shock:

Viele Grüße
Rudolf
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Rudolf,

ich habe mir heute Abend die Aufnahme mit Händels "Israel in Egypt" aus deinem obigen Gesamt-Konvolut angehört.
"Eigentlich" wollte ich nur mal reinhören wie sie klingt - und dann habe ich mir ein Weinglas genommen und das gesamte Oratorium durchgehört.#
Eine sehr schöne Aufnahme mit einem guten Chor!
Danke für deinen Hinweis :cheers:

Beste Grüße
jörg
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Hironimus_23
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Beitrag von Hironimus_23 »

und auch nochmals Danke :cheers: an Rudolf für das Einstellen der Cover-Bilder hier im ersten Post, die mir das Taggen der gerippten Dateien erleichtert hat. Nicht alle Cover hatte ich auf der Carus-Seite entdecken können (z.B Solomon).

Gruß,
Hironimus
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hal9000
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Beitrag von hal9000 »

Liebe Händel-Freunde,

ich möchte an dieser Stelle gern auf die wunderbare Aufnahme von "Jephtha" durch John Eliot Gardiner und seine Truppe (Monteverdi Chor, Englische Barock-Solisten) sowie diverse kompetente Solisten (u.A. Anne Sophie von Otter) hinweisen. Das Ganze ist eine Live-Aufnahme aus 1988.

Entdeckt habe ich diese Aufnahme vor ca. 30 Jahren, als mir ein Hamburger HiFi-Händler, der auf englische Produkte spezialisiert war, die Quad ESL63 damit vorführte. Quelle war, glaube ich, ein LP12. Das war durchaus eindrucksvoll, soweit ich mich erinnere.

Ich hatte Händel vorher ohne größere Kenntnis seines Werks als im Vergleich zu Bach eher nachrangig eingeordnet. "Jephtha" hat mir also ein bißchen die Ohren für Händel geöffnet.

Viele Grüße
Michael
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Horse Tea hat geschrieben: 15.06.2020, 22:34 Hallo Rudolf,

schön, dass es im Forum noch andere Liebhaber der Barockmusik gibt. Danke für Deinen Tip. Von Händels Oratorien kenne ich nur den Messias recht gut, mit Abstrichen noch die Brockespassion. Händel begeistert mich durch die genial(en, aber) einfachen musikalischen Ideen und Melodien. Ich dillettiere gerade an der Wassermusik ("Hornpipe"). Das macht richtig gute Laune.

Viele Grüße
Horst-Dieter
Hallo Horst-Dieter,

dazu ein Zitat aus Bruno Preisendörfers Als die Musik in Deutschland spielte. Reise in die Bachzeit, in dem ein Ausspruch Händels wiedergegeben wird: "Was die Engländer lieben, ist etwas, wozu sie den Takt schlagen können, etwas, was geradewegs mitten ins Trommelfell einschlägt."

Auch damals schon wurden Kundenwünsche bedient. Offenbar mit langer Nachwirkung. :cheers:

Und damit gehe ich wieder auf die Terrasse und höre den Messiah weiter, in der Einspielung von Jordi Savall:

https://www.qobuz.com/de-de/album/hande ... 8q8krx3voa

Gruß Jochen
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alcedo
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Händels Messias in einer grandiosen Neuaufnahme

Beitrag von alcedo »

Guten Abend,

anders als in Deutschland wird Händels bekanntestes Oratorium "Messiah" in England gerne in der Adventszeit aufgeführt. So auch bei uns daheim ;-)

Brauchen wir noch eine neue Aufnahme vom Messiah? Natürlich ja, wenn es so spielfreudig angegangen wird wie hier! Ja, es gibt eine Anzahl großartiger Aufnahmen wie Pinnock, McCreesh, Gardiner sowie Jacobs , Butt oder Haim. Und nun hat der über 80jährige amerikanische Berlioz-Spezialist John Nelson dieses Werk ebenfalls herausgebracht: frisch, souverän und voller Spielfreude. „Ein Menschenalter an Aufführungen des Messiah gaben mir, mit 80 Jahren, genug Mut, dieses überaus berühmte Musikstück aufzunehmen“, sagt er selbst.

Die Solisten sind alle auf einem ebenso hohem Niveau wie Chor und Orchester: Lucy Crowe brilliert wie schon in ihrer famosen Aufnahme unter Emmanuelle Haim, als Bass Matthew Brook, Michael Spyres mit seinem geschmeidigen Bari-Tenor und ausdrucksvollen freien Verzierungen sowie der Countertenor Alex Potter, der emotional tief berührt.

Eine weitere hervorragende Aufnahme des Messiah - bei uns lief sie den ganzen Tag über. Mit viel Fußwippfaktor, Spaß und Lust am Mitsingen :cheers:

Viele Grüße
Jörg
Dateianhänge
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Nachtrag:

Händel führte in seinem Leben des Messias vermutlich 36 Mal auf - und jedes Mal anders mit zahlreichen Änderungen! Erst nach seinem Tod erschien die Partitur vollständig im Druck. Deshalb entschieden sich ".. John Nelson und The English Concert für mehrere Varianten im Kontext des Oratoriums, die entweder Teil von Händels Originalautograph (1741), der Änderungen für die Erstaufführungen in Dublin (1742) oder Ersatz für Londoner Wiederaufführungen im Jahr 1745 (am 17. April 1745 am King’s Theatre), 1749 und 1750 (beide in Covent Garden) waren..." so verrät das booklet.

Das ist ungemein interessant. Es sind herrliche Alternativen bzw. Ergänzungen dabei, einige davon habe ich zuvor noch nie gehört.
So kann sich quasi jeder seinen eigenen Messias zusammenstellen ;-)

Viel Spaß mit diesem Album,
Jörg
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Jörg,

Ich habe die beiden auf dem Cover erstgenannten Solisten, also Lucy Crowe und Alex Potter, unabhängig voneinander in zwei Konzerten live gehört. Sie gehören für mich in die erste Reihe der Gesangssolisten. Ich kann dem Liebhaber Alter Musik einen Konzertbesuch, bei dem man einen der beiden erleben kann, uneingeschränkt empfehlen. Daher glaube ich Dir Deine Begeisterung für diesen "Messias" ohne wenn und aber.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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