Cultured Pearls

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
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Kozinsky
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Cultured Pearls

Beitrag von Kozinsky »

Draußen zwitschern die Vögel und der Frühling kommt mit Corona und auch ohne.
In meinem Laufwerk dreht sich das Album „Liquefied Days“ von Cultured Pearls.
Die Stimme von Astrid North gibt der Musik einen souligen, rockigen, funkigen Anstrich....schade, dass 2003 die Trennung kam.
Auf jeden Fall eine Empfehlung...!
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Harry_K
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Beitrag von Harry_K »

Die Trennung war schon schade; schlimmer aber noch, dass Astrid North letztes Jahr gestorben ist... :cry:
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Kozinsky
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Beitrag von Kozinsky »

Viel zu jung mit 46 Jahren, leider.
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tom539
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Beitrag von tom539 »

Hallo zusammen,

ebenfalls sehr empfehlenswert ist das zweite Album „Space Age Honeymoon“ der Cultured Pearls.

Hier mal ein kleiner, schon etwas älterer Bericht zum Album sowie der Band...


Die Band „Cultured Pearls“ zeigte in den Jahren 1992 bis 2003 eindrucksvoll, dass auch in Deutschland gute Musik zuhause ist.

Ich verfolge die Aktivitäten der Formation seit ihrem Start 1992 bis hin zu ihrer „künstlerischen Pause", welche sie sich seit 2003 gönnen (es gab meines Wissens nie eine offizielle Auflösung der Band).
In zahlreichen Konzerten konnte man sich von ihren musikalischen Fähigkeiten live überzeugen. So traten sie u.a. zu Beginn ihrer Karriere im Kölner „E-Werk“ - noch als Vorgruppe der „Jazzkantine" - auf. Mit zunehmendem Bekanntheitsgrad wandelte sich dies, so dass „Cultured Pearls“ bald als Hauptakt selber Konzerte und Tourneen absolvierten und sich dabei auch „Unterstützung“ in Form einer Vorgruppe (wie z.B. Pauline Taylor, von der man nach The Letter leider nichts mehr gehört hat) holten.

Anfangs waren „B. La" (alias Bela Brauckmann, Schlagzeug) und „Tex Super" (alias Peter Hinderthür, Bass + Saxophon) noch als Duo unterwegs, bis sie mit Astrid North 1992 eine brillante Sängerin und Texterin hinzu bekamen.

Das Trio wird bei Liveauftritten und bei der Arbeit im Studio durch den Gitarristen Sven Bünger, dem Keyboarder Kai Fischer, "Mädditation" für die Percussions und den beiden Background-Sängerinnen Reggy Claßen und Ruth Renner (alias Miss Platnum) unterstützt.

Die Diskografie der Band umfasst vier Studio-Alben und ein „Best of“ von 2003, welches drei vorher nicht veröffentlichten Titel enthält, so wie eine DVD eines Live-Konzerts auf „Burg Wilhelmstein“ in Würselen (bei Aachen). Auf diesem Konzert gibt es eine "Zwei-Ansicht"-Option - den "normalen" Blick auf die Bühne sowie den Blick aus Sicht der Musiker von der Bühne weg ins Publikum. Wer sich diese Aufnahme mal ansieht, kann mich bei genauem Hinsehen erkennen, da ich bei diesem genialen Konzert anwesend war.

1995 erschien das Debut „Sing dela sing“.
Dieses Album war eine Pop-Soul-Aufnahme mit vielen funkigen Elementen. Mit der Single-Auskopplung Tic Toc platzierten sie sich in den deutschen Charts und ist manchem deshalb vielleicht noch im Gedächtnis.

Das zweite Album "Space Age Honeymoon" ist aus Sicht meiner Sicht das musikalisch Beste Album der„Culutured Pearls“ und deshalb ganz klar meine Empfehlung.

Es enthält eine interessante Mischung aus harmonischen Balladen und gefühlvollen Pop-/Soulstücken mit schönen Country-Jazz-Orchester, aber auch etwas rockigere Passagen wir z.B. im Titel Hatecycle . Mit Dancefloor kommen eher jazzig tanzbare Klänge in den Vordergrund. Insgesamt betrachtet hat dieses Album jedoch einen ruhigeren Gesamtcharakter und kann durchaus als echtes Hör-Album bezeichnet werden.

Der Titel Silverball geht beim ersten Hören als "leichter" Popsong vielleicht etwas unter, doch besticht er mit seinem anfänglich zweistimmigen Gitarrenspiel und einer sehr eingängigen Melodie. Im Verlauf wird durch den Einsatz von Streichern und orgelähnlichen Elementen ein schöner Spannungsbogen aufgebaut.
Sences, das letzten Stück des Albums, zählt zu meinen Standard-Testsongs auf Messen und Vorführungen.

Die einzelnen Titel sind auf einem durchgängig hohen Niveau, so dass es keinen klaren Favorit in Form eines Top-Titels gibt. Mr. Lonley sehe ich aus musikalischer Sicht als den stärksten Titel des Albums an. Die gesamte Aufnahme punktet mit guter Räumlichkeit sowie einem harmonischen Klangbild.

Auf dem dritten Album "Liquefied Days" von 1999 befinden sich mit Orange Winds und Brejeveux die beiden stärksten Einzeltitel der "Cultured Pearls". Diese beiden Titel sollte man unbedingt nacheinander anzuhören.
In der Gesamtheit konnte dieses Album jedoch nicht ganz an das hohe Level von “Space Age Honeymoon" anknüpfen. Musikalisch erweiterten die „Cultured Pearls“ auf diesem Album ihren Stil und experimentierten mit orchestralen Elementen, was den Aufnahmen einen ganz neuen "Schliff" verleiht.

Was die Pearls beim vierten und leider vorerst letzten Album "Life on a Tuesday" einspielten, klingt musikalisch schon sehr ausgereift. Sie lassen in dieses Studioalbum auch viele persönlich gemachte Erfahrungen einfließen. Ein gutes Beispiel ist der Titiel Two becomes Three, der durch die Geburt der ersten Tochter von Sängerin Astrid North geprägt ist. Sweety Dear und Calling hingegen sind einfach extrem gut gemachte Popsongs.

Die Entwicklung der Cultured Pearls endete vorerst 2003.

Astrid North hat 2012 ihr erstes Soloalbum "North" veröffentlicht. Die übrigen Bandmitglieder, allem voran „B. La“ und Sven Bünger, verwirklichten sich weiter in - teilweise parallelen - Projekten wie der „Soulounge“, welche bereits drei Alben veröffentlichte.

Die Live-Auftritte und Studioalben der „Soulounge“ zeichnen sich des Weiteren durch unzählige Gast-Sängerinnen / -Sänger der deutschen und auch internationalen Szene aus.

Die recht lange Liste enthält dabei bekannte Namen, einige konnte ich auch live genießen sehen. Hier einige Beispiele: Esther Cowens, Gabriel Gordon, Johannes Oerding, Roger Cicero, Stefan Gwildis sowie natürlich den Sängerinnen der "Cultured Pearls": Astrid North, Reggy Claßen und Ruth Renner (Miss Platnum).

Für einige der genannten Sängerinnen und Sänger war die Zusammenarbeit mit der „Soulonge“ sehr lohnend und unterstützte bzw. ergänzte die Entwicklung der jeweiligen Solokarriere.

Besonders hervorheben möchte ich dabei Gabriel Gordon, dessen Debüt "Gypsy Living" aus dem Jahr 2003 ich immer wieder sehr gern höre.

Die "Cultured Pearls" und die Entwicklung ihrer Musiker zeigen, dass es auch in Deutschland musikalische Perlen gibt, die einen internationalen Vergleich nicht scheuen müssen und deren Alben richtig Spaß machen.

DR Peak RMS Duration Track

DR8 0.00 dB -11.37 dB 5:37 01-Just To Let You Know
DR9 -0.08 dB -11.78 dB 3:41 02-Mr. Lonely
DR8 -0.49 dB -9.89 dB 3:59 03-Sugar Sugar Honey
DR9 -0.10 dB -10.47 dB 4:34 04-Space Age Honeymoon
DR8 -0.10 dB -10.30 dB 4:47 05-You're Fired
DR8 -0.88 dB -10.83 dB 5:06 06-I Lost My Man
DR7 -0.10 dB -8.62 dB 3:49 07-Hatecycle
DR8 -0.40 dB -10.07 dB 4:10 08-Fly
DR8 -0.09 dB -9.17 dB 4:26 09-Silverball
DR8 -0.05 dB -9.91 dB 4:12 10-Dancefloor
DR8 0.00 dB -9.93 dB 4:22 11-Bubbles
DR8 -0.08 dB -10.05 dB 4:38 12-Underwaterman
DR10 -0.10 dB -12.60 dB 4:56 13-Senses

Number of tracks: 13
Official DR value: DR8


Musikalische Grüße
Tom
hkampen
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Beitrag von hkampen »

Hi,

schöne Musik, die habe ich vor einiger Zeit auch für mich entdeckt.

Viele Grüße
Harald
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