Spyro Gyra - Vinyl Tap

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
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RayDigital
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Spyro Gyra - Vinyl Tap

Beitrag von RayDigital »

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Hallo Miteinander,

meine Skepsis gegenüber Cover-Alben, die ich eigentlich nicht so gerne mag, ist nach Anhören des mittlerweile 34.(!) veröffentlichten Albums von Spyro Gyra schnell verfolgen.
Der Grund dafür liegt darin, dass es die Herren Jay Beckenstein (Saxofone), Tom Schuman (Keyboards), Julio Fernandez (Gitarren), Scott Ambush (Bass) und Lionel Cordew (Schlagzeug) verstehen, die insgesamt 9 Cover-Songs so arrangiert zu haben, dass sie unnachahmlich nach Spyro Gyra klingen und so gar nicht nach den Originaltiteln. Die Band macht sich die Originale derart zu eigen, dass man meint, sie seien von der Band selbst geschrieben worden.
Dieser ureigene Spyro Gyra Jazz Fusion Sound kommt besonders in den folgenden Titel hervor (samt derer mir bekannterer Komponisten), die mir auf dem Album am Besten gefallen:
- "Can't Find My Way Home" (Steve Winwood),
- "The Cisco Kid",
- "Tempted",
- "Stolen Moments" und
- "Carry On" (Steven Stills).

Die weiteren Stücke entstammen der Feder von Sonny Rollins ("Secret Agent Mash"), Eric Clapton/Jack Bruce/Peter Brown ("Sunshine Of Your Love"), John Lennon/Paul McCartney ("You've Got To Hide Your Love Away") und Kenny Loggins/Michael McDonald ("What A Fool Believes").

Darüberhinaus besticht das auch als Vinyl erhältliche Album im CD-Format mit einer für meine Begriffe sehr guten Aufnahmequalität, so dass das Anhören bei mir gerade zur Dauerberieselung wird.

Ich gebe zu, Spyro Gyra ist eine meiner All Time Favorite Bands, die ich auch schon oft Live gehört habe, z.B. auf dem Jazzfest in Leverkusen oder auf dem North Sea Jazz Festival in Den Haag (mittlerweile findest das NSJF in Rotterdam statt).

https://www.youtube.com/watch?v=QTMx1cnyw8M

Ich bewundere diese Band wie fast keine Zweite für Ihr Können an den Instrumenten, ihre Spielfreude, das nahezu perfekte Zusammenspielen auch und gerade bei deren Liveauftritten und die immer abwechslungsreichen Kompositionen.
Für die Neulinge unter uns, die bisher noch keine Berührungen mit Spyro Gyra hatten, kann ich dieses Album nur wärmstens empfehlen, dem ebenso wie mir ursprünglich skeptischen Kenner der Band aber kann ich nur raten, sich auch dieses Album zuzulegen.

Gruß,
Raimund
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RayDigital
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Stay safe and healthy!

Beitrag von RayDigital »

Spyro Gyra haben in der letzten Woche auf YouTube ein aktuelles Livekonzert aus St. Petersburg im März 2020 für uns alle freigeschaltet, auf dem die Band u.a. Titel aus ihrem letzten Studio-Album "Vinyl Tap" und ein Medley ihrer sicherlich bekanntesten Songs "Shaker Song", "Catching The Sun" und "Morning Dance" spielt. Ein, wie ich finde, vor allem sehens- und durchaus auch hörenswertes Konzert, wenn auch die Tonqualität unseren anspruchsvollen Maßstäben sicherlich nicht immer entspricht.
Wer aber eine spielfreudige und nah an der Perfektion agierende Jazz-Fusion-Band sehen möchte, kommt nicht an Spyro Gyra vorbei. Ich finde es immer wieder unglaublich, wie gut jeder Einzelne sein Instrument beherrscht und wir präzise, gleichzeitig gefühlvoll die Aufführung der einzelnen Titel live geschehen.
Viel Spaß!

https://www.youtube.com/watch?v=MSbNpSbc6hs

Gruß,
Raimund
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Lauthörer
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Beitrag von Lauthörer »

Hallo,

zur Überbrückung von Corona vielleicht mal diese Musik von dieser Band, speziell dieser Titel

https://music.youtube.com/watch?v=NIk6W ... Ik6WI07868

Macht Laune.

Grüße Andi
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Lauthörer
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Beitrag von Lauthörer »

Unter audiophilen Gesichtspunkten auch diese CD. Superb.

https://music.youtube.com/watch?v=HkD1E ... 5oOQgiIwXI
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cornoalto
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Spyro Gyra

Beitrag von cornoalto »

Hallo zusammen,
wer Jazz Fusion mag, kommt an Spyro Gyra in der Tat kaum vorbei.
Schade nur, daß -dem Loudness-War sei Dank- die Einspielungen ab Mitte 90er und ganz besonders Mitte 2000er so komprimiert sind, daß ich keinen einzigen Titel mehr zuende hören konnte.
http://dr.loudness-war.info/album/list? ... yra&album=
Wie tröstlich, daß es das Fusion-Lable DMP gibt, welches sich diesem Klangverflachungs-, Räumlichkeitsvernichtungs-,Aufdickungs-, ins Gesichtschrei- Wahn entzieht!
Mittlerweile sortiere ich meine Musiksammlung auch nach Aufnahmedatum und stelle immer wieder fest: je älter umso besser. Ab Anfang 90 er ging es dann bergab (ECM, Chesky etc. natürlich ausgenommen).

Frustrierte Grüsse

Martin
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bob_lage
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Beitrag von bob_lage »

Hallo,

ja,die neueren Spyro Gyra Scheiben kann man klanglich vergessen. Die sollten mal ihren Master-Mixerman feuern.

Noch toppen kann das aber der gute alte Gitarrengott Al di Meola. Der hat vor ein paar Tagen mal wieder eine Beatles Cover Scheibe raus gebracht (Across the Universe). Die habe ich bei Amazon kurz vorgehört und sie hat mir gefallen.

Über Ebay konnte ich dann die CD gebraucht in neuwertigem Zustand günstig erstehen. Zuhause schnell gerippt, auf das NAS kopiert und dann ....

Muaah! Absoluter Gruselsound! Der erste Titel kommt z.B. auf den tollen DR-Wert von 4. Das kann man sich höchstens noch auf dem Handy anhören. Was denkt sich ein solch toller Musiker dabei?

Ich habe also die Dateien wieder gelöscht und die CD im gelben Sack entsorgt. Vielleicht liest das ja mal einer vom Management ;-)

Frustriert ging es danach an die "Elegant Gypsy" und dann die "Friday Night in San Fancisco". Asbach uralte Scheiben, aber mit toller Musik und klanglich um Längen besser, als das Neuzeugs vom Meola.

Beste Grüße

Thomas
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RayDigital
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Beitrag von RayDigital »

cornoalto hat geschrieben: 05.04.2020, 20:22 Hallo zusammen,
wer Jazz Fusion mag, kommt an Spyro Gyra in der Tat kaum vorbei.
Schade nur, daß -dem Loudness-War sei Dank- die Einspielungen ab Mitte 90er und ganz besonders Mitte 2000er so komprimiert sind, daß ich keinen einzigen Titel mehr zuende hören konnte.
http://dr.loudness-war.info/album/list? ... yra&album=
Hallo Martin,

danke für den Link zum Thema Loudness War und Dynamic Range.
Unter den besonders schlechten Aufnahmen von Spyro Gyra, die auf dieser Seite gelistet sind, befindet sich auch deren vorletztes Studioalbum, „The Rhinebeck Sessions“.
Dieses Album ist für meine Begriffe musikalisch herausragend, fällt in der Tat aber aufnahmetechnisch hinter andere zuvor erschienenen Alben zurück.
Dennoch würde es mir im Traum nicht einfallen, einen der neun Songs aufgrund der mangelnden Klangqualität nicht zu Ende hören. Mir geht es bei unserem gemeinsamen Hobby in allererster Linie nachwievor um das Musikhören und -geniessen und nicht nur um den reinen, guten Klang. Deshalb kann ich allen Interessierten nur empfehlen, sich „The Rhinebeck Sessions“ anzuhören, die ich seit ihrem Erscheinen immer noch mehrmals im Jahr „auflege“.

Gruß,
Raimund
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Spyro Gyra bei den Leverkusener Jazztagen 2022

Beitrag von RayDigital »

Hallo zusammen,

in der letzten Woche hatte ich das vergnügen, Spyro Gyra einmal wieder live zu erleben, und zwar auf den diesjährigen "Leverkusenern Jazztagen". Wer sich für das Konzert, das letzten Montag parallel vom WDR im Livestream übertragen wurde, interessiert, kann es noch in der WDR-Mediathek abrufen, wenn er diesem Link hier folgt:

https://www1.wdr.de/mediathek/av/video- ... --100.html

Ich wünsche viel Vergnügen.
Der Sound beim Livekonzert im "Erholungshaus Leverkusen" war im Gegensatz zu den beiden Vorgruppen - "Tom Waters" und "The Next Movement" - hervorragend: Spyro Gyra hatten ihren eigenen Tontechniker mitgebracht, der offensichtlich ganze Arbeit geleistet hatte.

Gruß,
Raimund
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Hybrid-OLI
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Beitrag von Hybrid-OLI »

Wow, hier wird Spyro Gyra genannt, eine Band die man bei uns gerne wie Smooth Jazz i.A., als "Fahrstuhlmusik" abtut. Ich habe noch in keinem Forum was zu Spyro Gyra gelesen. Respekt !

Ich höre Spyro Gyra seit 30 Jahren und muß die klangliche Verschlechterung leider bestätigen. Diese ist ein Produkt des Loudness Wars und der veränderten Klangästhetik seit den 90ern. Hyperkompression läßt sich zwar noch nicht wirklich rückgängig machen, aber in Kombination mit dem Spektrum zumindest teilweise verbessern.
Ich korrigieren die meisten Aufnahmen seit den 90ern inzwischen ohnehin. So kann ich die Musik wieder genießen. Bei Spyro Gyra ist, so wie bei vielen anderen Aufnahmen auch, der Oberbass oftmals zu stark ausgeprägt. Korrigiert man dies und erhöht man die Transparenz der komprimierten Aufnahme durch Nachbearbeitung (Remastering, aber richtig !) wirken die Aufnahmen sogleich wesentlich besser.
Von mäßigem Klang lasse ich mir keine Alben zerstören !


beste Grüße
OLI
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Guten Morgen,

nachdem ich hier im Forum gleich in 2 Threads den Namen Spyro Gyra lesen konnte, war meine Neugier geweckt, was das denn für eine Band sei.
Hybrid-OLI hat geschrieben: 14.11.2022, 19:35 Wow, hier wird Spyro Gyra genannt, eine Band die man bei uns gerne wie Smooth Jazz i.A., als "Fahrstuhlmusik" abtut. Ich habe noch in keinem Forum was zu Spyro Gyra gelesen. Respekt !
Woraus ihr entnehmen könnt, dass ich seit Jahren eher die Treppe nutze als den Fahrstuhl und die Band daher nicht kannte. Vielleicht wäre es eine gute (und gesunde) Idee, diese Musik nicht im Fahrstuhl, sondern im Treppenhaus laufen zu lassen? ;-)

Eine sehr abwechslungsreiche Musik, die sich für mich nicht eindeutig zuordnen lässt.
Macht Spaß - und mit hohem Fußwippfaktor.

Offenbar scheine ich aber auch zu den Loudnesswar-Geschädigten zu gehören, denn das Zuendehören einzelner Tracks fiel mir (zumindest gestern abend) doch manchmal schwer.

Viele Grüße
Jörg
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RayDigital
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Beitrag von RayDigital »

alcedo hat geschrieben: 15.11.2022, 08:26 Offenbar scheine ich aber auch zu den Loudnesswar-Geschädigten zu gehören, denn das Zuendehören einzelner Tracks fiel mir (zumindest gestern abend) doch manchmal schwer.
Hallo Jörg,

dann höre heute Morgen noch einmal rein! :D
Mir jedenfalls geht es häufig so, dass mein Gehör und Gehirn am nächsten Morgen viel besser funktionieren im Vergleich zum vorherigen Abend.
Der Unterschied ist bei mir insbesondere groß zwischen einem Freitagabend nach geschafftem Wochenarbeitspensum und Samstagmorgen, da geht dann meistens so richtig die Sonne auf.
Und, falls Du die Gelegenheit und Zeit haben solltest, höre unbedingt auch noch einmal in das vorherige Spyro-Album „The Rhineback Sessions“ hinein, das lohnt noch viel mehr als das Cover-Album „Vinyl Tap“.

Gruß,
Raimund
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

RayDigital hat geschrieben: 15.11.2022, 08:45 dann höre heute Morgen noch einmal rein! :D
Mir jedenfalls geht es häufig so, dass mein Gehör und Gehirn am nächsten Morgen viel besser funktionieren im Vergleich zum vorherigen Abend.
Moin Raimund

ich denke, es lag auch an dem sehr unterschiedlichen Musikmaterial, dass ich nacheinander gehört habe: Wagners Siegfried, Mozart Symphonien und dann Spyro Gira. Da läuft das Gehirn wohl nur noch im Eco-Modus mit ;-)

Habe deinen Tipp umgesetzt und höre gerade die "Rhinebeck Sessions" 👍

Viele Grüße
Jörg
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