Gamechanger: Legendäre Alben

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
Donny
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Beitrag von Donny »

Jens hat geschrieben: 22.12.2019, 14:06 Harnoncourt... Mister "Orginalklang".... ein guter Einwurf finde ich! :cheers:
Als Kontrast (And now for something completely different :D ) zum "Originalklang" möchte ich dann nochmals "Vivaldis Vier Jahreszeiten" in der Interpretation von Max Richter anführen. Für mich eine ganz andere und neue Art der Wiedergabe und absolut hörenswert. Mischung mit der Moderne ohne "Verpoppung" - welche ich meist als grauenvoll empfinde. Mal schauen ob es legendär wird.
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Horst-Dieter,

dann sorge doch bitte für's klassische Gegengewicht. :D

Viele Grüße
Rudolf
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RayDigital
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Beitrag von RayDigital »

Apropos Gamechanger Alben, es ist sage und schreibe bereits 40 Jahre her, dass mit Ry Cooder's "Bop Till You Drop" das erste laut Wikipedia "digital aufgenommene Album der Rockgeschichte" im Jahre 1979 erschienen ist:
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Ob man das Album nun als legendär bezeichnen möchte, sei dem geneigten Hörer überlassen, aber den Aufbruch in die neue digitale Zeit hat es mit Sicherheit mitbegründet.
Streng genommen kann Musik natürlich nicht digital aufgenommen werden, es sind zunächst immer noch analoge Mikrofone am Werk, aber die AD-Wandlung im Studio, die digitale Abmischung und das digitale Mastering haben diese CD zu einer der ersten mit dem SPARS Code DDD Bezeichneten gemacht. Ich besaß sie sogar seinerzeit noch als LP....
Der Klang der noch gestern über meinen neuen "arfi-stream" gehörten CD-files ist durchaus gefällig, gut durchhör- und ortbare Instrumente und Stimmen einschließlich der von Chaka Khan auf zwei Stücken, aber wenig Räumlichkeit, wenig Bass und eine aus der Zeit gewohnte, eher hellere Abstimmung des Klanggeschehens.
Die Musik aber ist nach meinem Geschmack über alle Zweifel erhaben gut, Ausschnitte aus dem Stück "The Very Thing That Makes You Rich (Makes Me Poor)" liefen jahrelang in der beim WDR beliebten "Dave Coleman Show" als Jingle.
Dieses Album gehört meiner Meinung nach nicht nur wegen seiner historischen Bedeutsamkeit in jede bessere Musiksammlung.

Gruß,
Raimund
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Newton
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Beitrag von Newton »

Hallo Raimund,

Klasse! Die Platte machte wegen der neuen Aufnahmetechnik seinerzeit eine ganz schöne Welle. Und manch einer war verunsichert, ob sich die Scheibe überhaupt auf normalen Plattenspieler abspielen ließe. Deshalb war auch bald ein erklärender Sticker drauf. :D Wobei der Opener und gleichzeitig das bekannteste Stück des Albums, "Little Sister", tatsächlich analog aufgezeichnet wurde. Laut Ry Cooder lief das PCM-Aufnahmegerät von 3M nicht sonderlich zuverlässig. Wenn ich mich recht entsinnen, hört man Anfangs ein leises Bandrauschen. Musikalisch nicht revolutionär, aber eines der sehr guten Cooder-Alben. Meine Pressung von 1979 höre ich heute noch gern.

Fleetwood Mac "Tusk" war denn, wenn ich mich richtig entsinne, die zweite digitale Pop/Rock-Produktion. Ein musikalisch experimentelles Patchwork mit einigen großartigen Songs. Klanglich aber eher Mittelmaß und damals keine gute Werbung für die neue Aufnahmetechnik.

Liebe Grüße
Andreas
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Höhlenmaler
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Beitrag von Höhlenmaler »

Thomas K. hat geschrieben: 03.05.2019, 14:45 Ganz schön schwierig, aber dieses gehört glaube ich dazu:
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Joachim Ernst Behrendt schrieb dazu:
„Mit ‚Ascension‘ hatte Coltrane eine harmonische Freiheit erreicht, die Coleman* schon viele Jahre vorher besessen hat. Aber wieviel überwältigender, zupackender, aggressiver ist gleichwohl die Freiheit der ‚Ascension‘!
Viele Grüße
Thomas

* Ornette Coleman Doublequartett "Free Jazz: A Collective Improvisation"
Moin moin

So höre ich das auch.

Mir scheint Coltrane war auch zusammen mit
John Tchicai, Marion Brown Archie Shepp, Pharoah Sanders
ein "Gamechanger"

Diese Musiker spielten zu dieser Zeit alle Jazz der weitgehend auf taube Ohren gefallen war. Das ist doch im Grunde bis heute so. Neben den oben erwähnten Musikern sollten unbedingt auch
Albert Ayler, das Art Ensemble of Chikago, Anthony Braxton, der auch schon angesprochene Ornette Coleman nicht überhört werden. Cecil Taylor, Peter Brötzmann, Gunther Hampel ...
noch einige andere, die alle viel mehr zu musikalischen Veränderungen beigetragen haben, als es bis heute wahrgenommen wird (... was an den zahlreichen Beiträgen in den Foren und in anderen "sozialen" Medien nach zu ... oder nie lesen ist).
Vor Ornette Colemans "FreeJazz" war sein "The Shape of Jazz Ton Come" zu hören.
Zuvor konnte auch Thelonious Monk kaum überhört worden sein, auch wenn er bis heute im Vergleich zu eher kommerziell erfolgreichem Pop und Rock und Punk usw usw eher selten angesprochen wird.
Ab und zu zusammen mit Coltrane, was in den 50ern sicher auch schon damals zunächst kaum als Mainstream wahrgenommen sein dürfte.
Ach, jetzt hätte ich beinahe Eric Dolphy vergessen!
... und Charles Mingus.
Miles Davis war schon in den 40ern an der Seite von Charlie Parker zu hören. Gamechanger war aber Charlie Parker, Miles Davis passte daneben bestens an dessen Seite.
Miles Davis hat aber spätestens mit Bitches Brew wieder frischen Wind verbreitet. Als Gamechanger!

Am Beginn der Verwendung der elektrischen Gitarre griff Charlie Christian im Jazz in den 40ern in die Saiten.
Es gibt noch andere Gamechanger, auch wenn die neben kommerziell auffälligeren Gestalten im Pop Universum weniger auffallen.
Heute sehe/höre ich eher Entwicklungen oder Collagen als Erfolg versprechend.
Wichtiger als musikalische Substanz scheint mir die Performance in angemessener Fassade.
Aber das könnte auch ein Gamechanger gewesen sein. Potemkinsche Dörfer.

Gute Musiker müssen konsequente Individualisten sein, sonst werden sie nicht wahr genommen und gehen im Mainstream unter. OK, irgendwie müssen sie überleben können.

Im Pop Rock Ereignishorizont sehe/höre ich nix entscheidend Spiel veränderndes.



Gruß Ingo

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Höhlenmaler
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Beitrag von Höhlenmaler »

Vergessen habe ich Bob Dylan.
Kein Jazz, aber in meiner Wahrnehmung ein Gamechanger.
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Horse Tea
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Igor Stravinsky - Feuervogel/Petruschka/Le Sacre

Beitrag von Horse Tea »

Rudolf hat geschrieben: 23.12.2019, 00:34 dann sorge doch bitte für's klassische Gegengewicht.
Hallo Rudolf,

zwar ist bei uns das Haus noch voll, aber ich fange einmal mit den genannten Kompositionen an, die immense Bedeutung für die Musik des 20. Jahrhunderts, und dies bis heute, haben. Ich werde ganz ehrfürchtig, wenn ich sehe, dass die im Titel genannten Werke vor etwa 110 Jahren entstanden sind, und damit ziemlich genau 110 Jahre nach den ersten Symphonien von Beethoven.

Ich nenne drei Werke, da das wahrscheinlich revolutionärste Werk, Le Sacre du Printemps (Das Frühlingsopfer, The Rite of Spring), auch heute noch für unsere Ohren und Gehirne am sperrigsten ist. Da ich denke, dass dieser Thread Andere zum Hören anregen soll, habe ich mich für das folgende Album entschieden, das ich heute leider nur noch als gebrauchte Schallplatte zu kaufen gefunden habe.

https://www.discogs.com/Igor-Strawinsky ... se/3485929

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Dieses Album (1967 veröffentlicht) bzw. das Dirigat des Komponisten ragt für mich durch dessen unerbittliche Rhythmik heraus.Zwar hat wohl jeder bekannte Dirigent des 20. bzw. 21. Jahrhunderts eines diese Werke dirigiert. Aber die Energie dieser Kompositionen kommt mir hier am besten herüber.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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tbmuc
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Beitrag von tbmuc »

Hallo zusammen,

Da hat Ingo jetzt aber viel genannt, was mir im Jazz auch als Game Changer erscheint :-).
Bei Eric Dolphy, und ja Eric Dolphy unbedingt, fällt mir noch Don Cherry ein (Complete Communion).
Könnte man Globe Unity von Alexander Schlippenbach noch zu den Game Changern des Europäischen freien Jazz zählen?
Miles Davis mag eventuell mit „In a Silent Way“ schon den Weg markiert haben, nur ist sicher „Bitches Brew“ das bekanntere Album.
Allerdings gehört meine Zuneigung den eher unbekannten Neuerern wie Paul Bley, Cecil Taylor und vor allem McCoy Tyner, ohne den letzteren wäre das John Coltrane Quartett nicht das gleiche gewesen.
Und könnte man nicht mit gutem Grund auch Lenny Tristano, Jimmy Guiffre (Emphasis, Free Fall) und George Russel zu den stilleren aber bedeutenden „Influencern“ des Moderne Jazz hinzufügen?

Bei den jüngeren Orchestern fiele mir noch das Jazz Composers Orchestra ein ("Escalator over the hill", komponiert von Carly Bley, was meines Wissens eine bis dahin nicht bekannte Melange von Stilen über Walzer, Jazz, Oper, Rock und anderen mit einer ziemlichen Starbesetzung darstellte).

Und Wayne Shorter sollte mit „Juju“ auch dazugehören, imho ;-).

Allen eine Guten Rutsch
Thomas
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tbmuc
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Beitrag von tbmuc »

Hi Thomas,
Thomas K. hat geschrieben: 03.05.2019, 08:38 Da fehlt doch was:
Nämlich die Kinks, die Urväter des Punk, mit https://www.youtube.com/watch?v=-2GmzyeeXnQ
https://de.wikipedia.org/wiki/The_Kinks
Erstmal Danke für den Hinweis, die Kinks muss ich dann doch mal anhören (sicher eine kaum lässliche Sünde ;-)…)
Bei Proto-Punk fallen mir eigentlich immer Lou Reed (White light, white heat/Sweet Jane) und Iggy and the Stoges (1969/Wann be Your dog) ein.
Das „Rodderige“* und, wie Alen Bangs mal schrieb, Nihilistische in der Musik von Iggy Pop, scheinen mir da immer prädestiniert zu sein als Vorformen des Punk.

*Mit Rodderig meine ich die ungeschönten Darstellung des wie auch immer gearteten „realen“ Erlebens unseres oft nicht schönen Alltags.

Schöne Grüße
Thomas
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hkampen
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Beitrag von hkampen »

Horse Tea hat geschrieben: 22.12.2019, 22:03Wenn man mich bitten würde, würde ich auch noch das eine oder andere Klassikalbum posten :oops: :mrgreen: ...
Hallo Horst-Dieter,

Anregungen in der "Klassik" finde ich toll, gerade weil ich in der letzten Zeit immer mehr Konzertmusik höre. Ich will kein Erbsenzähler sein und du erwähnst ja auch Alben, aber Kompositionen und Konzerte, die als Gamechanger gewertet werden können, weiten das Thema - denke ich - zu sehr aus. Natürlich gab und gibt es auch in der Konzertmusik herausragende Alben, neue Arten der Interpretation und Instrumentierung. Alben gibt es in unserem heutigen Verständnis seit den 50ern. Ich denke, den Zeitrahmen sollten wir im Auge behalten.

Viele Grüße und ein tolles neues Jahr!
Harald
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Produktnarr
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Nada Brahma, die Welt ist Klang

Beitrag von Produktnarr »

Liebe Mitforenten,

Euch allen ein gutes neues Jahr!

Ich habe in den letzten Tagen nach vielen Jahren mal wieder Joachim-Ernst Berendts Werke „Die Welt ist Klang“ und „vom Hören der Welt“ hervorgeholt.
Joachim-Ernst Berendt ist zwar nicht vorrangig Musiker, aber seine Recherchen zum Thema Klang/Welt haben bei mir als Jugendlichem großen Einfluss auf das Musik Hören gehabt.
Mal hören (nicht sehen!), ob ich nun mehr begreife?

Liebe Grüße
Ralf
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Newton
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Beitrag von Newton »

Ein frohes neues Jahr!

Ich denke, was die sog. klassische Musik betrifft, muss man - bezogen auf den Titel des Threads - ganz klar zwischen epochalem Werk und stilprägender, auf ihre Art maßstabsetzende Einspielung unterscheiden. Gamechanger sind ja Aufnahmen, die erfolgreich (und künstlerisch plausibel) mit geltenden Regeln der Zeit gebrochen haben. Es wurden alte Zöpfe abgeschnitten, was einen bedeutenden Einfluss auf Interpretation und Rezeption hatte.

So verstehe ich Harnoncourts frühe Einspielung der "Vier Jahreszeiten". Ein neuer Interpretationsansatz eines viel gehörten Werks, der prägend für alles Kommende war. Und viele Musiker inspiriert hat. So betrachtet ist sicher auch Roger Norringtons Beethoven-Zyklus mit den London Classical Players (EMI) aus den späten 1980er Jahren zu nennen. Norrington setzte erstmals in der Klassik (bezogen auf die Epoche) konsequent auf historische Aufführungspraxis mit entsprechenden Instrumenten. Gleichzeitig pochte er auf die exakte Einhaltung der Metronom-Angaben in der Partitur. Beides lieferte damals reichlich Stoff für Diskussionen.

Viele Grüße
Andreas
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hkampen
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Beitrag von hkampen »

Newton hat geschrieben: 01.01.2020, 15:22Gamechanger sind ja Aufnahmen, die erfolgreich (und künstlerisch plausibel) mit geltenden Regeln der Zeit gebrochen haben. Es wurden alte Zöpfe abgeschnitten, was einen bedeutenden Einfluss auf Interpretation und Rezeption hatte.
Hallo Andreas,

so sehe ich das hier auch. Aber bevor jemand seine ganzen Klassikkenntnisse auspackt, dachte ich 'eine Eingrenzung kann nicht schaden'.

Harnoncourt war mir bisher noch kein Begriff. Ich hab erstmal einige seiner Aufnahmen in Berlin in Qobuz angehört. Die Jahreszeiten waren allerdings nicht dabei, aber der Klang gefällt mir ungemein gut. Sehr klar und differenziert, ohne auseinander zu fallen.

Den Hinweis auf Max Richter von Donny(?) finde ich auch nicht schlecht. Nicht so ganz meine Musik, aber im Übergang von Klassik und Pop ist auch was in Gange. Lieber neu interpretiert als weichgespühlt. Max Richter ist populär. Ob seine Interpretation von Vivaldi allerdings Nachahmer hat, weiß ich nicht.

Grüße
Harald
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Andreas, hallo Harald,
hkampen hat geschrieben: 01.01.2020, 03:54 Anregungen in der "Klassik" finde ich toll, gerade weil ich in der letzten Zeit immer mehr Konzertmusik höre. Ich will kein Erbsenzähler sein und du erwähnst ja auch Alben, aber Kompositionen und Konzerte, die als Gamechanger gewertet werden können, weiten das Thema - denke ich - zu sehr aus.
hkampen hat geschrieben: 01.01.2020, 16:44 so sehe ich das hier auch. Aber bevor jemand seine ganzen Klassikkenntnisse auspackt, dachte ich 'eine Eingrenzung kann nicht schaden'.

Harnoncourt war mir bisher noch kein Begriff. Ich hab erstmal einige seiner Aufnahmen in Berlin in Qobuz angehört. Die Jahreszeiten waren allerdings nicht dabei, aber der Klang gefällt mir ungemein gut. Sehr klar und differenziert, ohne auseinander zu fallen.
@ Harald: so recht werde ich aus Deiner Position nicht schlau. Einerseits findest Du es toll, dass Anregungen aus der Klassik kommen, möchtest aber eingrenzen. Ist es richtig herausgelesen, dass Dir der Vorschlag von Andreas gefällt, meiner aber nicht? Das ist Dir völlig unbenommen, kann doch aber hier nicht das Kriterium sein, denn ich habe nichts anderes gemacht, als Andreas. Er hat Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten" in der Interpretation von Nikolaus Harnoncourt als "Gamechanger - Legendäres Album" bezeichnet und ich das Album Igor Strawinskys "Feuervogel/Petrushka" in der Interpretation des Komponisten (Igor Strawinsky). Dass diese Werke darüber hinaus noch epochale Bedeutung haben, war doch ein Seitenaspekt. Ich finde es jedenfalls faszinierend, dass eine Interpretation des Komponisten uns noch zugänglich ist und mir diese auch noch besser gefällt, als alle anderen (Alben). Oder liegt Dir daran, zu schreiben, dass ich "meine ganzen Klassikkenntnisse ausgepackt" habe? Bitte verstehe das jetzt nicht so, als ob ich mich auf den Schlips getreten fühle. Es geht mir wirklich darum, zu verstehen, was hier im Forum interessiert.

@Andreas: Nikolaus Harnoncourt und auch Roger Norington finden meine uneingeschränkte Zustimmung als "Game changer" in der Klassik. Bei Norrington ist dies auch für die Interpretation der Beethoven Symphonien der Fall. Bezüglich Harnoncourt würde ich, trotz seinem initialen und auch kontinuierlichen Interesse an "Alter Musik" nicht Vivaldi nennen. Aus meiner Erinnerung, die sich aber mit dem Wikipedia Eintrag deckt, liegt seine größere Bedeutung für mich bei Interpretationen von "... Bach ..., Mozart, Joseph Haydn ... bis in die Spätromantik ... Franz Schubert, Johann Strauss (Sohn), Brahms, Dvořák, Bruckner, Alban Berg..." (https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_Harnoncourt).

Viele Grüße
Horst-Dieter
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hkampen
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Beitrag von hkampen »

Horse Tea hat geschrieben: 01.01.2020, 20:51 @ Harald: so recht werde ich aus Deiner Position nicht schlau. Einerseits findest Du es toll, dass Anregungen aus der Klassik kommen, möchtest aber eingrenzen. Ist es richtig herausgelesen, dass Dir der Vorschlag von Andreas gefällt, meiner aber nicht?
Hallo Horst-Dieter,

nein, es geht mir nur um die Angrenzung zwischen Komposition oder Aufführung und die Beschränkung auf Musikalben. Deine Beiträge dazu finde ich super, nur dein Satz "... aber ich fange einmal mit den genannten Kompositionen an, die immense Bedeutung für die Musik des 20. Jahrhunderts, und dies bis heute, haben." hat mich irritiert.

Das Thema "Herausragende Kompositionen und Konzerte" würde ich gerne separat aufmachen, wenn es hier nicht mehr so brummt, oder du machst es auf. Das wäre dann vor allem die Zeit vor 1950, vorwiegend mit Orchestermusik. Hier springt das schon zwischen Punk, Prog, diversen Jazzstilen und Klassik hin und her, dass nur noch wenig Luft bleibt, sich auf, drauf zu reagieren.

Also gerne noch ein paar mehr bedeutende Klassikalben von dir!

Grüße
Harald
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