Oded Tzur Quartett

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
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Thomas K.
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Oded Tzur Quartett

Beitrag von Thomas K. »

Gestern Abend hatten meine Frau und ich das große vergnügen, das Oded Tzur Quartett live zu hören und habe uns nach dem Konzert diese CD mitgenommen, die gerade gelaufen ist.
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Das Oded Tzur Quartett, mittlerweile in etwas ander Besetzung:
Oded Tzur Tenorsaxofon
Nitai Hershkovits Piano
Petros Klampanis Bass
Johnathan Blake Schlagzeug
hatte 2 Tage vorher auch eine Live Aufnahme beim NDR eingespielt, die dieses Frühjahr noch gesendet wird, den Termin habe ich leider noch nicht. Wenn man sagt daß diese Besetzung eine "All Star Band" ist, übertreibt man keinesfalls.
Unbedingt anhören, traumhaft schöne Musik

Viele Grüße
Thomas
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alcedo
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Isabela

Beitrag von alcedo »

Guten Abend,

nachdem ich bei einem Post von Thomas K. über diesen aussergewöhnlichen Saxophonisten gestolpert bin, habe ich mir auch sein aktuelles Album angehört: ein meditativer, schöne Geschichten erzählender Jazz.

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Der noch junge Israeli Oded Tzur "... begann seine Karriere in der Musikszene von Tel Aviv. Sein Mentor war der Saxophonist Gersh Geller. Ab 2007 studierte er am Rotterdamer Konservatorium; dabei beschäftigte er sich mit Mikrotonalität und mit indischer Musik bei dem Flötisten Hariprasad Chaurasia, dem künstlerischen Leiter der Abteilung für klassische nordindische Musik. Mit seiner Methode, auf dem Saxophon klassische nordindische Musik zu spielen (genannt Middle Path), trat er u. a. 2011 auf dem British Saxophone Congress im Trinity College of Music, im Kopenhagener Musikkonservatorium, der Königlichen Musikakademie Aarhus und der Rotterdam Jazz Academy auf..." [wikipedia]

Das poetische Konzept dieses Albums stützt sich auf ein Gedicht (das im gut bebilderten Booklet enthalten ist) und spinnt die Geschichte dann suitenartig aus. Einfach nur herrlich. Das gesamte Quartett spielt traumhaft. Auch aufnahmetechnisch schön eingefangen.
Unbedingt anhören!

Eine schöne Rezension findet sich hier:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/od ... -1.5587360

Viele Grüße
Jörg
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

alcedo hat geschrieben: 14.01.2023, 19:29 Einfach nur herrlich. Das gesamte Quartett spielt traumhaft. Auch aufnahmetechnisch schön eingefangen.
Hallo in die Runde der Hörer,

Die Musik ist in der Tat sehr schön, zumal an ruhigen Sonntagvormittagen ;)

Die Aufnahmetechnik ist irgendwie merkwürdig: Meine Ohren haben die Drachen der Kompression verdächtigt, aber DR-Meter sagt 14 über das ganze Album und 9 - 16 im Verlauf der einzelnen Titel. Eigentlich also im grünen Bereich.
Daran sieht man mal wieder: DR ist nicht alles und der Rest ist Befindlichkeit der Ohren. ;)

Genießen wir also die Musik weiter und danke für die Empfehlung. :cheers:

Viele Grüße

Jochen
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Jochen
DR14 wird der Musik des Odet Tzur Quartetts nur bedingt gerecht.
Der Dynamikumfang beim Live-Konzert dürfte mindestens doppelt so groß sein.
Insofern ist das Klangurteil von Dir nicht ganz unberechtigt.
Ich habe die neue Aufnahme noch nicht, aber außer der von mir empfohlenen „Translator‘s Note“,
noch die „Here be Dragons“, ebenfalls empfehlenswert.
Beim ersten Hören zu Hause, ist mir die eingeschränkte Dynamik auch „merkwürdig“ vorgekommen.
Egal, es ist phantastische Musik. Man kann nur hoffen, dass sich bald mal wieder die Gelegenheit bietet,
diese Live zu hören.

Viele Grüße
Thomas
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo

beim "Dragon"-Album wird bei mir der DR-Wert (R128) mit 13 LU mit einer Spannweite von 6,3 (The Dream) bis 18,6 (Miniature 2) angegeben.
Beim hier vorgestellten Isabela-Album sind die Werte 14 (minimal 11,2 beim "Love Song" und mit dem Maximum von 19,3 bei "Isabel").
Okay, könnten besser sein.
Aber wie Thomas bereits sagte "Egal, es ist phantastische Musik". Das ist sie - habe "Isabela" gerade wieder gehört und genossen.
Was jucken mich die DR-Werte ;-)

Viele Grüße
Jörg
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Liebe Musikfreunde

wir haben uns gerade "Isabella" angehört und es gingen recht schnell mein Daumen und der meiner Frau nach unten. Zu dominant empfinden wir das Tenorsaxofon sowohl musikalisch als auch von der Tontechnik. Letzteres ist bei ECM ganz ungewohnt.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Horst-Dieter

schade, dass diese Musik bei euch nicht positiv angekommen ist. Ich hoffe, ihr habe euch nicht gleich vom 1. Track abschrecken lassen ;-)
Allerdings finde ich auch, dass Oded Tzur unterschiedlich laut "spielt" oder aufgenommen wurde. Für mich ist das allerdings passend und klingt für mich harmonisch. Ich bin mit Saxophonmusik aufgewachsen und mein Bruder hat mit seiner Band streckenweise auch zur Band (also mit dem Rücken zum Publikum) gespielt - was enorme Unterschiede in der Lautstärke mit sich brachte.

Im Internet habe ich jetzt mal konkret nach der Spielweise von Oded Tzur gesucht. Interessant: er steigert sich häufiger in die Musik hinein - und wippt dann stark in den Knien, manchmal ist das auch schon ein ordentliches Hüpfen auf der Bühne. Vielleicht eine Erklärung für diesen Effekt?

Egal - ich habe mir jedenfalls die Termine für seine Europa-Tournee (im Mai 2023) bereits im Kalender geblockt und freue mich schon darauf, das Quartett dann live zu erleben!

Viele Grüße
Jörg
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Marbello
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Oded Tzur Quartett

Beitrag von Marbello »

Hallo , ich habe mir auch Isabella und noch andere Aufnahmen von Oded Tzur angehört und kann Horst Dieter nur zustimmen.
Neben der teils störenden Dominanz der Saxophonstimme find ich auch die Spielweise unausgereift. Es werden bekannte Floskeln, zB. von Charles Loyd u.a. verwendet, insgesamt musikalisch und kompositorisch ziemlich belanglos, zum Teil schwächliche Intonation. Ich glaube der Saxophonist ist noch nicht am Ende seiner Entwicklung und ich wünsche ihm das noch was relevantes kommt.
Gruß Friedrich
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Thomas K.
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Konzert

Beitrag von Thomas K. »

Kleiner Tip für die Freiburger Ecke:

Am 30. März 2023 gibt es im Forum Merzhausen ein Konzert mit dem Odet Tzur Quartett

https://www.reservix.de/tickets-oded-tz ... 3/e2014179

Viele Grüße
Thomas
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo,
Endlich hatte ich heute Morgen die Muse die „Isabela“ zu hören.
Sicher ist Musik auch Geschmachssache. Die Kritik von Horst Dieter verwundert mich aber doch etwas.
„Isabela“ hat das Zeug dazu zu einer meiner Favoriten für häufiges anhören zu werden.
Man sollte auch nicht einzelne Stücke herauspicken, denn ich finde dass in sie einem Stück gehört,
eine sehr schöne Dramaturgie entfaltet. Selbst das im letzten Track etwas schmutzig klingende Saxophon,
gehört da meines Erachtens dazu.
Auch über die Aufnahmetechnik kann ich mich nicht beklagen.

Viele Grüße
Thomas
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