Jupiter hat geschrieben:Bemerkenswert die Selbswahrnehmung der Orchestersmitglieder beim spielen, eigentlich logisch. Nachdem der Blickwinkel hierauf gelengt wurde sofort verständlich.
Hallo,
ich habe das Video noch nicht über die ersten 7 Min hinaus gesehen, eigentlich zu früh, das zu kommentieren.
Ein Jahr nach Eröffnung stellen die Musiker bereits erste
Veränderungen des Saals fest (4:20): Jens Plücker sagt (bei 4:25) dass die ELPHI zunächst sehr hell und klar klang, ein Jahr später ist sie für ihn und seine Ohren auch dunkler geworden, Ekkehard Beringer erklärt danach,
der Boden habe sich verändert, scheint sich auf die Schwingungen eingestellt zu haben ... Sehr spannend, Elphi lebt! Ein Dirigent erklärt, er bräuchte Jahre, sein Orchester im Spiel an die Akustik anzupassen, und eine Fussbewegung am Dirigentenpult sei überall zu hören ...
Das kommt mir doch alles irgendwie krank vor, ein besseres Wort fällt mir nicht ein. Und weil anders als gewohnt, wird es, wenn auch zögerlich, bejubelt. Aber das ist vielen Hifiasten vertraut: das
Anderssein wird gern zunächst mit
Besser gleichgesetzt.
Im
KKL Luzern mit ankoppelbaren Volumen/Hallkammern und drehbaren Türen dazu, deren beide Seiten schallhart bzw. absorbierend wirken, um die Nachhallzeit den jeweiligen Erfordernissen von Sprache bis zur sinfonischen Musik anzupassen.
Jürgen Meyer (einst Leiter des Labors für Musikalische Akustik, PTB) kann viele Anekdoten erzählen, seine Vorlesungen sind ein vielfältiges Erlebnis - er hat mit Klaus Wogram (seinem Nachfolger, Vater von Nils Wogram) einige Bücher verfasst. Meyer propagiert lange Nachhallzeiten für Konzertsäle, er hat selbst ein Orchester geleitet.
Peter Burkowitz schätzte kurze Nachhallzeiten im Bassbereich,
ebenso Truesound. Das ist jedem vertraut, der ein Raumkorrektursystem benutzt, um etwas gegen seine Raumresonanzen zu tun.
Alle Musiker, die ich kenne, schätzen lange Nachhallzeiten Konzertsälen und bedauern, dass in Theatern diese zu kurz ausfallen (um die Sprachverständlichkeit zu fördern).
Toyotas Sounddesign passt gut mit dem höhenlastigen japanischen HiFi-Verständnis zusammen. Die Musiker hingegen müssen sich umstellen.
Grüße
Hans-Martin