Erbitte Empfehlung für aktiven Studiomonitor

Thomas1960
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Beitrag von Thomas1960 »

...nun mach auch ich dem Axel das Leben erneut schwer:
KH310: für mich extrem sauber und klar, aber...- ja, auch für mich: langweilig. Hervorragende Arbeitsgeräte.
O300 : weniger Schub, „schöner“, gemütlicher, weniger Drive als die KH310. Hörabstand extrem wichtig!

Meine 410er sind da in allem eine ganz andere Hausnummer! Und die gehen auch auf 15-20qm... .
Und die Subs sind ein herrlicher Luxus. Mit Speakern scheine ich wirklich durch zu sein :D !
Keine Mackies probieren?

Lg Thomas
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Steril hat geschrieben:Lieber Thomas,

da war Deine Empfehlung schon sehr gut! Danke!
Beinhaltet Deine Empfehlung auch die S3H, also den Nachvolger der S3X-H?
Ich bin derzeit noch hin- und her gerissen zwischen den Mitten der 310 und den Transienten/Schnelligkeit der ADAM S.
Beides ist wunderbar, leider nicht in einer Box:-(
Ich wurde auf die Hedd Type 20 angesprochen, die die Eigenschaften von Neumann und Adam vereinen soll.
Hat die schon mal jemand im Neumann/Adam Kontext gehört?

Grüße, Axel!
Hallo Axel,

Von den aktuellen Adam halte ich aufgrund des DSP-Innenlebens prinzipiell nicht ganz so viel - wenn man ausgereifte, langlebige und zukunftssichere Produkte präferiert, kommt man meiner Meinung nach mit komplett analog konstruiert und umgesetzten LSP auch heutzutage immer noch am besten weg, da das schnelllebige und einem stetigen, hörbaren Fortschritt unterworfene Digitalgedöns extern aufbewahrt recht einfach aktualisiert und angepasst werden kann, während ein guter Lautsprecher praktisch zeitlos ist und jede Verbesserung davor mitgeht.
Zudem drückt ein integrierter DSP immer einen eigenen, oftmals durch mich negativ empfundenen Stempel auf das Zugespielte, wodurch alles zuvor an der Quelle gewonnene wieder nivelliert wird.

Insofern also meine klare Empfehlung: einen guten analogen Lautsprecher wie besagte "alte" Adam SX3 o.ä. und das Thema LSP ist auf lange Zeit gegessen. Speziell die H-Variante mit den zwei Tieftönern scheint mir nach wie vor nahe am Optimum für den von Dir angedachten Zweck.

Grüße,
Thomas
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Steril
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Beitrag von Steril »

Lieber Thomas,
danke für Deine Einschätzung!

Ich hatte auch das Gefühl, dass die S3X-H etwas unanstrengender in den Höhen ist und voller klingt als die S2V.
Sie hatte aber nicht diese Räumlichkeit und die schnellen Transienten.
Schwere Wahl. Zudem ist die KH 310 auch bei kleinen Lautstärken sehr gut und passt von der Größe und dem geschlossenen Gehäuse besser in meinen Raum.
Ich tue mich schwer in der Entscheidung....
Bisher (ohne die S3H gehört zu haben) ist wahrscheinlich die Neumann KH 310 die beste Wahl.

Liebe Grüße, Axel!
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job
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Beitrag von job »

Hallo Thomas, welchen Abstand hälst Du denn für die 300/310er angemessen?

Die O198/300 hab ich immer mal wieder gehört und das waren für mich neben den MEG 9xx die perfekten Monitore. Nun gibt es die O300 ja schon ein paar Jahre nicht mehr und was man so liest, soll es für sie auch keine Tieftöner mehr geben. Andere Ersatzteile sind wohl noch erhältlich. Aus der Gewährleistung sind die gebrauchten eh alle raus. Darum habe ich mir nun endlich die 310 gekauft und höre die in einem Dead End bei ca. 1,80m. Nun kann ich natürlich nicht mit etwas vergleichen, was ich in der Vergangenheit mal gehört hatte. Allerdings, wenn das richtige Material läuft wippt bei mir der Fuss automatisch, noch nie habe ich so gut abgehört wie mit diesen kleinen Kisten. Ok, die 410/420 hatte ich noch nie vor den Ohren insofern fehlt mir hier jeder Vergleich. Aber jeder schreibt wohl, dass das nochmal eine andere Liga sei, da wird wohl was wahres dran sein :D

Die Seas? MT Kalotte der 300 wurde bei 3,3 khz abgetrennt im Gegensatz zur neuen bei 2 kHz.

Wenn man die Isobaren der beiden vergleicht, stelle ich fest, dass vertikal beide Boxen unterhalb von 2khz gleichmässig aufmachen, darüber bündelt die 310 deutlich homogener ansteigend bis an die 30 Grad, weil dann schon vom HT mit Waveguide übernommen wurde.

Bei der 300er ist das zwischen 2khz und 4kHz sehr eingeschnürt. Darüber ist ist die vert. Bündelung wenn auch nicht so perfekt gleichmässig doch auch sehr homogen bis zur 30 Grad Grenze vorhanden. Das bedeutet aber, daß man die 300 vertikal schon sehr gut ausrichten muß um im Präsenzbereich keine Verfärbungen zu haben.

Horizontal dagegen ist die 310er ggü der 300 im Bereich 800-1600 Hz deutlich breiter und darüber homogen gleich, die 300er hingegen richtig eingeschnürt und darüber ebenfalls homogen aber auch nicht so perfekt wie die 310. Das interpretiere ich ebenfall mit einem deutlich erweiterten Sweetspot ohne klangliche Verfälschung zu Gunsten der 310. Alles in allem hat man deutlich mehr "Bewegungsfreiheit" mit den neuen.

Über die räumlichen Abbildung her kann ich nur sagen, ich hab einfach genug Rauminformation. Zum Zeitpunkt meiner Auswahl ist mir bei der Dynaudio BM5 zuerst eine sehr gute Räumlichkeit aufgefallen, nicht zuletzt weil mich auch ein Verkäufer direkt drauf hingewiesen hatte. Im späteren Vergleich war das aber bei der KH120 und 310 genauso. Dafür hatten die Hummeln die deutlich präzisere Abbildung. Ebenfalls sind die exakt gleich laut und tonal völlig identisch. Wir konnten im Blindtest bei direktem Umschalten nicht mehr heraushören welcher Monitor gerade lief. Nur die aufstellungsbedingtverschobene Stereomitte hat es uns verraten. Die Boxen waren in einem sehr gut bedämpften Raum im Halbkreis angehordnet.

Viele Grüße, Hans-Joachim
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Steril
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Beitrag von Steril »

Lieber Hans-Joachim,

ich habe diesen Test auch ausführlich mit der 310 und 120 durchgeführt. Zudem hatte ich beide zuhause.
Ich höre häufig, dass beide gleich klingen, die 310 nur lauter kann.
Meiner Meinung nach ist das falsch!
Die 120er klingen "kleiner". Die Stereobreite und Raumtiefe ist deutlich geringer!
Zudem haben die 120er eine Betonung der unteren Mitten, die Stimmen vordergründiger darstellt.
Das hat mich beim Mixen immer sehr irritiert. Ich habe den Blindtest wirklich mehrfach wiederholt bestanden.
KH310 ist der Kombi KH120+805 Sub meiner Meinung nach deutlich überlegen.
Hörabstand war etwa 2m.

Grüße, Axel!
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

Alle Neumänner sind, im Gegensatz zu vieler Konkurrenz, ja absolut rigoros auf "flat im Freifeld" entzerrt bis in den tiefsten Basskeller, was sie gern bollern lässt bzw Tiefmitten überbetont wenn man die Ortsentzerrung nicht nutzt (die zudem selten ausreicht), weil die Power-Response dann halt zwangsläufig nicht flat ist. Und die ist bei 120 und 310 auch verschieden, schon aufgrund der Größe und natürlich wg. der Konzeption. Wirklich sehr gleich klingen sie nur im RAR oder auf der freien Wiese.
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Krümel
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Beitrag von Krümel »

Hallo Axel,

konntest du die S3H mittlerweile hören?

Grüße
Matthias
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Steril
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Beitrag von Steril »

Lieber Matthias,

seit gestern stehen die S3H für einen Test der Zeitschrift BEAT in meinem Studio.
Ich muss sagen, dass ich mit geringer Erwartungshaltung an den Aufbau gegangen bin, da die S2V recht schlank klangen und anstrengend in den Mitten/Höhen klangen. da war ich schon enttäuscht.
Nach einer Minute "Riverside" von Agnes Obel habe ich ungelogen Tränen in den Augen gehabt.
Das Klavier klingt so echt, als ob man einen Flügel vor Dir aufgebaut hat. Die Stimmen so natürlich und raumfüllend, pure Gänsehaut. Die S3H kombiniert die Mitten einer Neumann KH 310 mit den Vorzügen der Schnelligkeit und Räumlichkeit der S2V mit dem Klangvolumen einer S3X-H. Danach habe ich gesucht!

Der Mittentöner und das größere Gehäusevolumen bringen genau die Vorzüge, die ich bei der S2V vermisst habe, bei gleichbleibenden Stärken der S2V. Die S3H klingt auch im "Pure-Modus" wesentlich ausgewogener und unangestrengter über den ganzen Frequenzbereich. Es gibt keine Notwendigkeit der EQ-Anpassung. Bei der S2V habe ich ständig rumprobiert.
Und wir reden hier über ein 14qm Studio mit einem Hörabstand von 1,5m. Die S3H funktioniert perfekt im direkten Nahfeld ohne den Raum zu überfluten.

Wer die Mitten einer KH 310 liebt und mehr Spaß haben will, wird hier fündig.
Mein Traumlautsprecher, vorbehaltlich einem noch ausstehenden Vergleich zur Hedd Type 20, die alleine vom Gehäusevolumen besser in meinen Raum passen würde. Die teste ich nächste Woche hier zu hause.
Eine von beiden wird es definitiv, mir fällt allerdings spontan nichts ein, was an der S3H klanglich zu verbessern sein würde. Wenn die Hedd allerdings auf Augenhöhe spielt, günstiger und kleiner ist,
wird es die Hedd. ich bin da gelassen und muss nicht weiter suchen.
Schade, dass ADAM nicht eine S2V im Formfaktor der Hedd Type 20 mit Mittentöner gebaut hat.

Langfristig muss ich nur einen stabilen Ständer für die S3H haben, der für diese horizontalen Trümmer (27 kg) geeignet ist. Habt ihr Ideen, die den Preisrahmen nicht sprengen?

Viele Grüße, Axel!
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Krümel
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Beitrag von Krümel »

Hallo Axel,

das hört sich ja spannend an :)
Die Hedd Type 20 hat ja die Form der Neumann 310 und den Charm die über AoIP über Zusatzmodule anzusteuern. Adam hat bei der S-Serie hinten auch eine Aussparung für eine mögliche Zusatzkarte, aber leider gibt es seit über einem Jahr noch keine Infos bzgl. einer solchen Lösung.
Ohne die Hedd gehört zu haben wird sie schätzungsweise im Bass mit der S3h (2x Tieftöner) nicht mithalten können. Aber dafür gibt es ja dann die Hedd Type 30 ^_^.

Was Ständer angeht ist es womöglich mit Selbstbau am günstigsten.
Im Baumarkt sollten sich Möbelroller (als Fuß) und 2x Tischbeine finden lassen, aus denen man sich stabile Ständer bauen kann. Metallrohre als Standbein kann man dann auch mit Sand füllen. Fertige Kauflösungen gibt es bestimmt auch, aber sicher teuer. Habe mich da aber auch nicht näher informiert...
Wenn es um eine Möglichkeit der Neigung geht gibt es von Adam Audio speziell für die S3h solche Metallbügel um sie aufhängen zu können.
https://www.adam-audio.com/de/news/bran ... v-s3v-s3h/
Kann man sicher auch umgedreht auf einen Ständer montiere und hätte dann eine Möglichkeit sie anzuwinkeln.

Viele Grüße
Matthias
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Piano Pianissimo
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Beitrag von Piano Pianissimo »

schau doch einfach auch einmal hier: http://www.nuprofi.de/
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frederikknop
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Beitrag von frederikknop »

Krümel hat geschrieben:Hallo Axel,

das hört sich ja spannend an :)
Die Hedd Type 20 hat ja die Form der Neumann 310 und den Charm die über AoIP über Zusatzmodule anzusteuern. Adam hat bei der S-Serie hinten auch eine Aussparung für eine mögliche Zusatzkarte, aber leider gibt es seit über einem Jahr noch keine Infos bzgl. einer solchen Lösung.
Ohne die Hedd gehört zu haben wird sie schätzungsweise im Bass mit der S3h (2x Tieftöner) nicht mithalten können. Aber dafür gibt es ja dann die Hedd Type 30 ^_^.
Guten Tag Matthias,

Frederik Knop hier, Mitgründer von HEDD, nur eine kleine Info zu deinem Post: HEDD Type 20 und 30 sind klanglich sehr nahe bei einander, beide nutzen den exakt gleichen Tief- Mittel- und Hochtöner sowie die Class-D Verstärker von ICE. Sie gehen auch gleich tief (ca. 32 Hz / -3dB Punkt), in ähnliche Regionen wie die S3H. Der entscheidende Unterschied kommt erst bei hohen Lautstärken zum Tragen, hier bleibt die T30 durch den Extra-Weg deutlich länger entspannt. Sie lässt sich ohnehin kaum aus der Ruhe bringen :) Der Type 20 ist als echter 3-Weger für platzsensible professionelle Studios, aber durchaus auch für Heim-Connaisseure konzipiert.

Besten Gruß, Freddy
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