Bohne Audio

Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo zusammen,

hätte ich nicht schon vor der High End hier im Forum über Bohne gelesen, wäre ich nach einem kurzen Blick durchs Fenster weitergegangen. Die Optik hätte bei mir die gleichen Vorbehalte geweckt wie bei Peter. Aber man muß es sagen, das ganze funktioniert sehr gut.

Der Trick sich die mühsame Arbeit zu ersparen eine Frequenzweiche zu entwickeln und zur Abstimmung bzw. Raumkorrektur auf Trinnov zu setzen, zeugt von einer gewissen Chuzpe, ist aber gelungen.

Skeptisch war ich wie das Bändchen bei hohen Lautstärken mithalten kann, aber auch da Entwarnung.

Ein Lautsprecher für Leute die über einen prallen Geldbeutel verfügen, eine auffällige Optik schätzen, aber auf sehr guten Klang nicht verzichten wollen.

Viele Grüße
Thomas
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Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

Thomas K. hat geschrieben:...
Der Trick sich die mühsame Arbeit zu ersparen eine Frequenzweiche zu entwickeln und zur Abstimmung bzw. Raumkorrektur auf Trinnov zu setzen, zeugt von einer gewissen Chuzpe, ist aber gelungen.
...
Hallo Thomas,

die frühen Modelle von Bohne Audio hatten noch eigenentwickelte DSP-Endstufen. Durch den guten Ruf, den Trinnov genießt war dieser Schritt sicher nicht falsch. Wer auf die 10.000,- der Trinniv verzichten möchte kann sicher auch selbst mit z.B. Acourate oder auch mit DSP-Endstufen (HifiAkademie, Abacus, ...) aktivieren.

Klanglich sind die Bohne schon eine echte Bereicherung!

Gruß Jörg
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Thomas,
Thomas K. hat geschrieben:...Der Trick sich die mühsame Arbeit zu ersparen eine Frequenzweiche zu entwickeln und zur Abstimmung bzw. Raumkorrektur auf Trinnov zu setzen, zeugt von einer gewissen Chuzpe, ist aber gelungen...
die Arbeit, die es bedeutet mit DSP (auch Trinnov) ein gut klingendes Aktivsystem abzustimmen, sollte nicht unterschätzt werden. Das Ganze ist nicht so wirklich trivial :wink: . Acourate Nutzer und andere DSP einsetzende Hobbygenossen können davon ein Lied singen. Einzig die Hardwareimplementierung und die Bediensoftware ist halt zugekauft, so dass die Abstimmung im Vordergrund stehen kann. Das gibt‘s auch anderweitig mit Böhmer Audio und DEQX bei ähnlich kleinen Herstellern in USA, Australien u.a.

Grüße,
Winfried

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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

wgh52 hat geschrieben:Einzig die Hardwareimplementierung und die Bediensoftware ist halt zugekauft, so dass die Abstimmung im Vordergrund stehen kann. Das gibt‘s auch anderweitig mit Böhmer Audio und DEQX bei ähnlich kleinen Herstellern...
Moin Winfried,

Dieses Vorgehen scheint mir ausgesprochen schlüssig zu sein, solange die dafür in Anspruch genommene Lösung qualitativ auf hohem Niveau agiert. Hier etwas großartig Besseres als Trinnov zu finden, wird schwer möglich sein, insofern hat der Hersteller imho auch an dieser Stelle alles richtig gemacht, zumal das Ergebnis ja durch die Bank weg auch kritischere Hörer überzeugt hat.

Nach wie vor ein echt interessantes Konzept, genau so sieht für mich eine sinnvolle, zeitgemäße Lautsprecherlöung aus. Sehr sympathisch obendrein!

Grüße,
Thomas
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo zusammen,

die 3 grösseren Modelle bietet Bohne Audio mit Trinov an, beim kleineren Modell BB-10 wird Dirac für die Raumentzerrung und Frequenzweichenrealisierung genutzt. Leider kommt dort das Mini DSP Modul DDRC 24 zum Einsatz, das zwar hochauflösende Signale entgegennimmt, dann aber intern auf 48 Hz 32 Bit sampelt.

https://www.hifistatement.net/tests/ite ... 10?start=4

https://www.minidsp.com/products/dirac-series/ddrc-24

Viele Grüße

Frank
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo zusammen,

lowbeats hat einen Testbericht der Bohne Audio BB-10 veröffentlicht:

https://www.lowbeats.de/test-bohne-audi ... baendchen/

Viele Grüße

Frank
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo zusammen,

Hifi Statement hat eine Test der Bohne Audio BB-12 veröffentlicht:

https://www.hifistatement.net/tests/ite ... udio-bb-12

Viele Grüße

Frank
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Winfried
die Arbeit, die es bedeutet mit DSP (auch Trinnov) ein gut klingendes Aktivsystem abzustimmen
Das steht absolut außer Frage... diese Reise habe ich ja selber mit Acourate hinter mir ;)

Aber es ist toll, wie flexibel Bohne ist... man kann von nackt (also nur Chassis im Gehäuse) bis komplett alles haben... wie man gerade Lust hat.

Viele Grüße

Christian
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Beitrag von beltane »

chriss0212 hat geschrieben:
Aber es ist toll, wie flexibel Bohne ist... man kann von nackt (also nur Chassis im Gehäuse) bis komplett alles haben... wie man gerade Lust hat.
Hallo Christian,

ich kann Dir da nur zustimmen - sehr selten kommen Herstellerflexibilität und derart gute klangliche Qualität so zusammen, wie bei Bohne Audio.

Viele Grüße

Frank
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo zusammen,

was der Testbericht auf Hifi Statement allerdings verschweigt: Das Minidsp SHD System nimmt zwar 192 kHz 24 Bit entgegen, dann erfolgt aber ein Downsampling auf 96 kHz 24 Bit. Nicht dramatisch - sollte aber der Vollständigkeit halber erwähnt werden.

Viele Grüße

Frank
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

beltane hat geschrieben:was der Testbericht auf Hifi Statement allerdings verschweigt:
Hallo Frank,

Hersteller legen nicht immer die Karten auf den Tisch und halten Produktinterna zurück, oder kennen ihr Produkt nicht wirklich in seiner Performance.

viewtopic.php?p=161236#p161236

Verfasser von Testberichten leiden offenbar mindestens unter 2 Problemen:
Der Zwang zur Aktualität lässt wenig zeitlichen Spielraum für den Tester, das Produkt einzuspielen, zu hören, wie es sich verhält, einzuordnen unter Seinesgleichen und entsprechend zu bewerten. Speziell, wenn in der Kategorie keine persönlichen Erfahrungswerte vorliegen, muss der Autor erst erlernen, worum es überhaupt geht, welche Einflussgrößen stärker wirken. Da erinnere ich mich an Malte Ruhnkes Vergleichstest von Raumkorrektursystemen, wo abgesehen von der Panne, dass die Bewertung zu Ulis Acourate im mir vorliegenden Printmedium nicht auffindbar war, und auch in den Folgeheften für michein Nachsatz unauffindbar blieb. Wohl aber man lesen konnte, mit welcher Kompaktbox er diese testete. Seine B&W N805 spielte ordentlich in seinem Raum, weil die fundamentale Raumresonanz aufgrund des begrenzten Spektrums der 805 gar nicht angeregt wurde. Viel Fensterfläche hinter den Boxen sorgte zudem für eine gute Absorption tiefer Töne, was die Raumresonanzen deutlich milderte - völlig anders als wenn eine große üppig ausgestattete Box in einem Raum zwischen 2 gemauerten Wänden ohne Fenster /Türen spielen soll. Der Bereich, wo sich die größten Unterschiede gezeigt hätten, wurde ausgeklammert. Ich habe schon viele Testberichte gelesen, wo deutlich wurde, dass der Schreiberling offensichtlich inkompetent war, also nicht imstande, von der Metaebene aus das Produkt zu prüfen und hinsichtlich der Erfüllung seiner Aufgaben zu bewerten.

Wenn der Benutzer (Konsument) nach 3 Monaten seine Neuerwerbung aufmerksam begutachtet hat, damit gelebt hat, wie es klanglich umsetzt, kann er in der Zwischenzeit schon das Produkt (Objekt der Betrachtung) entspannt und vielleicht sogar dadurch viel intensiver erlebt haben als der überforderte Schreiberling, der nach Zahl der Zeichen bezahlt wird. So kommt es, dass die private Amateur-"Field-Tester" beim Produkt Dinge wahrnehmen, die sogar dem Hersteller neu sein können, abgesehen davon, dass die Aufmerksamkeit der Tester nicht ausreichte, die von gewöhnlichen Verbrauchern entdeckten Schwächen aufzudecken und zu darzustellen.

Wer Schwächen aufdeckt, muss wohl befürchten, von Seite der industriellen Beobachter keine Produkte zur Berwertung mehr zu erhalten. Also wird im Interesse der eigenen Zukunft doch lieber positiv berichtet, auch wenn das Produkt damit falsch eingeschätzt wird.

Ich würde mindestens 3 Berichte lesen wollen, bevor ich eine Kaufentscheidung darauf basierend fälle. Aber als Hans-im-Glück bewegt man sich doch überwiegend in Bereichen, die einem als vorteilhaft erscheinen, ggf., nachdem sie einem als solches aufgeschwatzt wurden. Ich verkneife es mir hier, auf ein konkretes Beispiel in einem aktuellen Thread zu verlinken, wir alle fallen auf die Versprechen der Werbung herein, manchmal zu gerne. Ich nehme mich da nicht aus.

Grüße
Hans-Martin
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Hans-Martin,

volle Zustimmung. Ich würde noch etwas weitergehen: Rein auf Testberichte basierend würde ich im Bereich Hifi eher gar nicht investieren. Anders sehe ich es das bei Empfehlungen von Freunden und geschätzten Forenkollegen. Auf deren Basis habe ich durchaus schon Entscheidungen zum Kauf getroffen.

Viele Grüße

Frank
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Audiophiles-HiFi
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Beitrag von Audiophiles-HiFi »

Hallo,

hab hier grad gesehen, daß es eine Bohne Audio Diskussion gibt, nur mit einem Messehörbericht und sonst kritischen theoretischen Gedanken zum Konzept. Der Messehörbericht bestätigt die Richtung, wie ich und auch die anderen Hörer bei shaktis Workshop die BB 15 aufgenommen haben, kurz gefaßt, wirklich hörenswert, nicht nur der sensationelle "Live-Pegel", welcher trotzdem möglich ist!

Mein längerer Bericht zur Bohne Audio BB 15 und zu shaktis Workshop findet sich im Forenbereich hier nur für Mitglieder, eine Anmeldung zum Forum eröffnet zusätzliche z.T. sehr persönliche Infos (hint für Noch-nicht-Forenmitglieder :) )

Bohne Audios Demonstration der gelassenen Stärke
Hier der Link, dort auch Photos und nicht nur mein Eindruck:
viewtopic.php?f=5&t=9871&start=30

Den gleichen Bericht hatte ich auch im benachbarten open-end-forum eingestellt, dort entwickelte sich eine kleine Diskussion, in deren Verlauf ich noch mehr schrieb:
http://www.open-end-music.de/vb3/showth ... 947&page=3
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Kawumm
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Beitrag von Kawumm »

Moin

In letzter Zeit, in der ich nichts mehr mit DIY am Hut habe, ist jedes Gerät das in meinem Fokus lag, probegehört worden. Global gibt es über das Internet reichlich Input für/zu Neuprodukten.

Die Bohne 15 hatte ich mehrmals gehört und je öfter, umso mehr Abstand hatte ich genommen. Ihre Diktion war schon Musikgenre-übergreifend identisch und man sollte auch - Nein - sagen können.
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bvk
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Beitrag von bvk »

Abgesehen davon dass diese Lautsprecher in meinen Augen keinen Designpreis verdienen, weil zwar ordentliche Schreinerarbeit aber biedere Produktgestaltung, handelt sich das Konzept auch akustische Schwierigkeiten ein. Zumindest bei den Standboxen fällt auf dass recht große Tieftonchassis an die HT Bändchen angekoppelt werden müssen. Ich kann mich irren, aber mir sind keine Bändchen bekannt die unterhalb 1500-1000 Hz noch verzerrungsarm und einigermaßen pegelfest spielen. Umgekehrt sind in der Regel die Tieftöner dieser Größe nur sehr selten in den Bereich von 1000-1500 hz zu zwingen. Die schweren Membranen und kräftigen Aufhängungen verhindern außerdem im oberen Frequenzbereich prinzipiell eine feine Auflösung. Natürlich kann man die in einem Aktivsystem noch ein Stück weit "zwingen", aber warum, wenn man nicht einmal gestalterisch die Optionen die ein solches Konzept vielleicht ermöglicht, ausschöpfen möchte. Akustisch geht jedenfalls mit weniger mehr.
Kurz gefasst:
viel Aufwand, aber wegen prinzipbedingter und technischer Grenzen scheint ein dem Preis entsprechendes akustisches Ergebnis nur schwer möglich. Gestaltung ist auch nur unteres Mittelmaß, weshalb also das ganze?
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