Bohne Audio

chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Kurz gefasst:
viel Aufwand, aber wegen prinzipbedingter und technischer Grenzen scheint ein dem Preis entsprechendes akustisches Ergebnis nur schwer möglich. Gestaltung ist auch nur unteres Mittelmaß, weshalb also das ganze?
Design: na da kann man wie immer verschiedener Meinung sein...

Bändchen: Die sind ja sehr groß, wodurch sie deutlich tiefer spielen können als viele andere!

Ein Mundorf hifiAMT®27D1.1 ist mit entsprechender Filterung sicher auch ab ca. 1,5kHz einsetzbar!

Und zu guter letzt: Hast Du sie Dir mal angehört?

In Bonn war das für mich eins der Highlights!

Dann noch die Flexibilität was die Elektronik angeht...

Also wenn ich nicht schon Lautsprecher hätte wären das neben den Hörnern von Uli Kandidaten für mich ;)

Viele Grüße

Christian
Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

bvk hat geschrieben: Kurz gefasst:
viel Aufwand, aber wegen prinzipbedingter und technischer Grenzen scheint ein dem Preis entsprechendes akustisches Ergebnis nur schwer möglich. Gestaltung ist auch nur unteres Mittelmaß, weshalb also das ganze?
Die Bändchen sind aus genannten Gründen Eigenentwicklungen und können tiefer spielen.
Bevor hier irgendwelche theoretischen Begründungen herangezogen werden, wie und ob
diese Lautsprecher überhaupt klingen können, würde ich einen Hörtermin vorschlagen.

Mal sehen, ob diese vorgefaßte die Meinung dann noch Bestand hat.
Für mich einer der besten Lautsprecher, die ich bislang gehört habe, in manchen Punken sogar mit
Abstand der Beste. Ob der Preis gerechtfertigt ist, muß jeder für sich selbst entscheiden.
Bei der Frage z.B. BW35 oder BB15 wäre das ganz einfach und zudem noch günstiger.

Ich bin nachwievor mit meinen Genelec 8260 ausgesprochen zu frieden und werde mir diese Trümmer nicht in mein Zimmer stellen. Aber wenn ... dann ...

Gruß Jörg

Gruß Jörg
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Audiophiles-HiFi
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Beitrag von Audiophiles-HiFi »

Genau Christian und Jörg,
ich glaube nicht, daß bvk die Bohne Audio schon angehört hat,
tatsächlich war ich vor dem Hören gespannt, wie eine 2 Wege Box klingt mit Trennung um 700 Hz, weil ich die Konstruktionsphilosophie z.B. der aktiven newtronics von Harald Hecken ganz gut kenne, aber das ist eben herkömmlich, das Allgemeinwissen ist meist bezogen auf Kalottenhochtöner oder normale Bändchen, z.B. Mundorf AMT.
Dieses herkömmlich Bekannte wird jedoch nach dem Hören gesprengt.
Was dann eben auch keine Zauberei mehr ist, weil Bohne Audio eben riesig große, lange "Bändchen" benutzt, im Grunde wird Bändchen fast zum Euphemismus, man müßte stattdessen Bänder sagen :)
Hinzu kommt, daß Bohnes "Bänder" als Dipolbändchen arbeiten.

Weiterhin die Nutzung von Raumkorrektur, sei es einfacher/billiger oder maximal gut mit dem Trinnov.
Ich weiß aus anderen Anlagen, daß digitale Raumkorrektur nicht unbedingt jeden Hörgeschmack trifft.
Bei den üblichen Vorführungen ist meist die Raumkorrektur aktiv, gerade der Trinnov kann aber auf Knopfdruck die Raumkorrekturkurve abschalten und man hört wieder in "seinem" Raum.
Oder man hat die Möglichkeit, die Kurve auf seinen Hörgeschmack anzupassen, wenn einem ggf. als Bsp. Höhen, Bässe zu wenig oder zuviel sein sollten. Mitteltonsenke und und und.

Beim workshop wurde das Problem der Bündelung angesprochen, es war jedoch nicht zu hören, Markus Wierl oder Jörg Bohne meinten auch, daß Bündelung in Relation bei der BB 15 (oder ihren Modellen) nicht gegeben sei.

Natürlich, letztendlich sind sowohl Aussehen als auch Klang von Boxen Geschmacksache, weshalb es auch so ein breit gefächertes Angebot gibt.

Über Aussehen sollte man nicht streiten, entweder man akzeptiert oder genießt es, oder man hört eine Box wegen des Klangs.

Der Bohne Audio Klang ist jedoch zweifelsfrei mind. sein Geld wert. Und über die moderne Möglichkeit der digitalen Raumkorrektursysteme auch anpaßbar.
Auf jeden Fall eine hörenswerte Alternative auf dem High-End Markt.

Jörg hat es sehr prägnant zusammengefaßt, was ich auch gedacht habe, daß die BB 15 einiges besser kann als alles, was ich bisher gehört habe. Ich habe gedacht, die BB 15 macht alles so, wie der Anspruch von newtronics/Harald Hecken an seine Lautsprecher war, Jörg Bohne aber das besser realisiert hat, mit dem riesigen Bändchen aus eigener Konstruktion & Produktion, mittels der ausgereiften Digitaltechnik von Trinnov. Ich hatte früher mal meine aktive newtronics am Trinnov gehört, das war auch ein unvergeßliches Erlebnis. Das andere beeindruckende Hörerlebnis war jüngst die BB 15 bei shaktis workshop.
D.h., ich müßte tatsächlich mal über Addition von Raumkorrektur wie Acourate oder Trinnov nachdenken, der Schritt meine geliebten Lautsprecher zu verkaufen und durch Bohnes System zu ersetzen, täte sehr weh...

Grüße Georg
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bvk
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Beitrag von bvk »

Da ich die LS nicht gehört habe, kann ich über den Klang natürlich nichts sagen. Der kann natürlich fantastisch sein was er bei diesen Preisen auch sein sollte. Nur, der Aufwand ist konzeptbedingt eben hoch. Man möchte das Bändchen als Breitbänder spielen lassen, muss den Tieftöner auch noch zu seinem Glück zwingen. Irgendwie wirkt das für mich suboptimal. Immerhin setzt man nicht mehr auf analoges Equalizing, sondern verwendet vielseitige Digitaltechnik. Vermutlich auch deshalb weil das schwierige Konzept auf diese Weise wesentlich besser umzusetzen ist und dem Nutzer einen Mehrwert bietet, falls er versteht diesen zu heben.

Dennoch, insgesamt überzeugt mich das Konzept nicht, aber das muss es auch nicht.
Im hochpreisigen Bereich gibt es m.E. aus technischer Sicht wesentlich interessantere und möglicherweise zielführendere Ansätze. Gestalterisch sowieso.

Bernd
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Bernd

Ich würde Dir wirklich empfehlen Dir den Lautsprecher erst einmal anzuhören bevor man urteilt.

Hochpreisig... verstehe ich nicht. Im Gegenteil. Man kann zwischen diversen Ausführungen wählen die ganz erheblichen Einfluss auf den Klang haben. Man kann es sogar so weit treiben, dass man nur die Chassis im Gehäuse bestellt.

Wenn man wie ich alles übrige "rumliegen" hat kommt man so zu einem sehr preiswerten Lautsprecher.

Welcher Aufwand ist denn hier eigentlich hoch? Wir reden von einem 2 Wege Aktivsystem...

Und gezwungen hört sich da meiner Meinung nach wirklich gar nichts an. Ob einem der Klang am Ende gefällt ist natürlich Geschmackssache aber durch den DSP hat man hier auch noch viele Möglichkeiten. Der reine Analogfreund wird hier natürlich nicht glücklich.

Viele Grüße

Christian
shakti
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Beitrag von shakti »

obwohl auf dem workshop auch recht überzeugend analog ueber die Bohne Lautsprecher vorgefuehrt wurde.
auch wenn es nicht die reine analoge Lehre ist, war das Ergebnis doch recht fein.

Gruss
Juergen
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Jürgen

jau... und das aus Deiner Feder will schon was heissen ;)
Im Gegenteil. Man kann zwischen diversen Ausführungen wählen die ganz erheblichen Einfluss auf den Klang haben.
Da habe ich mich vertippt... ich meinte in diesem Fall nicht Klang sondern natürlich Geldbeutel ;)

Viele Grüße

Christian
grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Hallo Christian,

jetzt müsstest Du nur noch erwähnen, ob Du die Sachen, die bei Dir so herumliegen, geschenkt bekommen hast :mrgreen: :cheers:

Grüße

Hartmut
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Diskus_GL
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Beitrag von Diskus_GL »

Hallo,

ich habe Bohne Audio-Boxen bisher zweimal gehört... auf den WDHT kurz im Messeraum und bei Jürgens (shakti) letztem Workshop.

Beidesmal sehr beeindruckt!

Als langjähriger Nutzer einer Digital-Anlage mit DRC (und auch analogen Quell-Geräten), weiss ich welches Potential DSP und DRC (Raumkorrektur) bieten. Die Vorführung bei Jürgen hat m. E. n. das Potential der DRC der Bohne-Boxen nicht voll ausgenutzt - was aber in der Kürze der Zeit auch nicht machbar ist (ich habe Wochen gebraucht meine Zielkurve in meinem Raum feinabzustimmen). Aber, es war sehr gut hörbar, daß das Konzept hervorragend funktioniert und es wurde gezeigt daß man sehr gut (und für den Benutzer einfach) das System an andere Räume und Gegebenheiten anpassen kann. Die Bohne Audio-Boxen sind gute Boxenkonstruktionen um mittels guter DRC-Systeme (hier Trinov oder DIRAC) das Potential weiter zu optimieren und sie flexibel in vielen Räumen zu betreiben.

Man muss sich nur darüber im Klaren sein, daß man über die Zielkurve eines DRC andere (einfachere und flexiblere) "Stellschrauben" hat den Frequenzgang (und damit viele Klangeigenschaften) zu optimieren, als im analogen Bereich (... wo man dies über Kombination von Boxen, Aufstellung, Kabeln, Endstufen, Systemen, Tonarmen, etc. macht). Zudem vermindert man recht gut diverse Raummoden im Bassbereich, die man analog nur sehr schwer in den Griff kriegt ...

Die analoge Möglichkeit hat man ja bei Bohne auch noch ... wer will ... also eigentlich perfekt.

Grüße Joachim

PS: Im Gespräch mit einigen Zuhörern bei Jürgen ist mir aufgefallen, daß viele die Boxen so beurteilen, wie sie dort vorgeführt wurden ... also als wären es analoge Boxen, bei denen z. B. die tonale Abstimmung (und die damit zusammenhängenden Klangeigenschaften) bestenfalls noch über Verrücken veränderbar sind ... Dem ist ja bei DRC-Systemen - wie den Bohne Audio-Boxen - nicht so ... da kann man flexibel und vor allem transparent vieles "optimieren" und anpassen und das jederzeit auch wieder rückgängig machen.
Dieses Optimierungs-Potential wurde bei Jürgens Workshop nur wenig gezeigt und ausgeführt.
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beltane
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Beitrag von beltane »

beltane hat geschrieben:Hallo zusammen,

im Rahmen der High End habe ich die Vorführung von Bohne Audio mehrmals besucht - zuletzt heute morgen gleich nach Messebeginn. Ich konnte auch mir bekannte Stücke hören. Bohne Audio führte mit folgenden Komponenten vor:

Lautsprecher BB-18, 2 Stück 2 Kanal Endstufen und Trinov Amethyst. Der Gesamtpreis liegt über 50.000,00 €.

Klanglich absolut überragend: Sauberer Bass, tolle räumliche Abbildung, sauber abgegrenzte Instrumente und Stimmen, absolut detailreich. Und das auch bei Livepegel - irre dynamisch. Für mich war diese Vorführung ganz weit vorne.

Viele Grüße

Frank
Hallo zusammen,

ich kann mich Chriss, Georg, Joachim .... nur anschließen und hatte das im Mai bereits so beschrieben: Die Bohne Audio Lautsprecher gehörten klanglich für mich auf der High End 2018 und auch absolut zu den besten Systemen. In allen Bereichen hervorragend stellet die Fähigkeit der grossen Bohne Systeme zu Live Pegel in klanglicher Perfektion fast ein Alleinstellungsnerkmal dar. Die von mir gehörten Hornsysteme wirkten ähnlich dynamisch, aber nicht so natürlich (ggf. gibt da natürlich Alternativen, die ich nicht kenne). Das habe ich bis dahin nur einmal erlebt: Bei einer Wisdom Audio Vorführung an Mark Levinson Elektronik.

Ich kann jedem nur empfehlen, sich dieses System live anzuhören. Gleichwohl gefällt mir Bohne Audio optisch nicht - das aber war für mich auch bei den ebenfalls herausragenden Audionec Systemen genauso. Und ist einfach Geschmackssache.

Viele Grüße

Frank
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo zusammen,

das Fidelity Magazin hat einen Test der Bohne Audio BB-15 veröffentlicht:

https://www.fidelity-magazin.de/2018/12 ... dio-bb-15/

Viele Grüße

Frank
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Audiophiles-HiFi
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Beitrag von Audiophiles-HiFi »

Ja, was dort im Testbericht steht, kann ich nachvollziehen!
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beltane
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Beitrag von beltane »

Audiophiles-HiFi hat geschrieben:Ja, was dort im Testbericht steht, kann ich nachvollziehen!
Hallo zusammen,

das sehe ich auch so ...

Viele Grüße

Frank
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo zusammen,

Bohne Audio bringt eine neue Ausführung der BB-10 auf den Markt:

https://www.fidelity-magazin.de/2019/01 ... er-bb-10l/

und führt sie auf den Norddeutschen Hifitagen zum ersten Mal vor. Es handelt sich grundsätzlich um dieselbe Technik wie bei der BB-10 - die Unterschiede liegen im Gehäuse, das als klassischer Standlautsprecher ausgeführt wird. Damit mag der ein oder andere sich optisch etwas leichter mit den Bohne Audio Lautsprechern anfreunden.

Mich würde interessieren, ob sich die für das Bändchen breitere Front klanglich auswirkt.

Viele Grüße

Frank
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cdm
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Beitrag von cdm »

Hallo Frank,

soviel ich weiß wirkt sich der Front ein wenig wie ein Waveguide, das Bändchen wird in Bereich der Übernahmefrequenz verstärkt (es gibt dadurch weniger Verzerrungen) und auch die Bündelung wird in den Bereich angepasst, glaube ich, aber das können die Experten hier bestimmt besser erklären.

Was das Bändchen angeht: 550Hz mit 120dB klingt fast unglaublich, so etwas schaffen nicht einmal Magnetostaten, kennt jemand irgenwelche Details? Sicher, das nur für den Fall, dass die Entwicklung inzwischen patentiert ist, dann wäre das kein Problem, ansonsten kann man nur darüber rätseln.

Gruß,
Christian
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