Preise für Aktivlautsprecher

Systac
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Beitrag von Systac »

Hallo Charles,

danke für deine Ausführungen!

Ich schließe daraus mal das passives Hören im niedrigen Preissegment deutlich billiger ist als aktives Hören.
Da ich als Grundstock beim aktiven erst mal 6 Endstufen und noch einen meist nicht gerade billigen Vorverstärker brauche während ich beim passiven hören mit einem 2 Kanal Vollverstärker auskomme.

Also ist aktives Hören im Prinzip erst ab einer gewissen Preisklasse sinvoll.

Hm tut weh der Gedanke scheint aber tatsächlich so zu sein.

Gruß Marius
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JOE
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Beitrag von JOE »

Systac hat geschrieben:Ich schließe daraus mal das passives Hören im niedrigen Preissegment deutlich billiger ist als aktives Hören.
Na ja, Marius, wenn man das "hören" nennen will - die passiven Kisten im niedrigen Segment! Und, da hast Du recht, so im wirklich niedrigen, gibt's einfach nichts aktives. Bei LS stellt sowas wie der kleinste Adam-Monitor A5 für rund € 650 die untere Grenze dar. Wegen des aus physikalischen Gründen beschränkten Frequenzumfangs bietet sich da eher was Gebrauchtes an.

Im übrigen kann ich meinen früheren Rat (leider) nur wiederholen, so hart das auch sein mag:

Und sagen würde ich jedem, der nur so um die 600 Euronen zur Verfügung hat, dass er 1. möglichst mit dem weiter leben soll, was er gerade hat; 2. sich aber schon mal 'ne BM 2 o. ä. anhört, damit er begreifen kann, warum es sich 3. lohnt, ggf. auch längere Zeit auf (gebrauchte) Aktive LS zu sparen.

Mit dem bloßen Wunsch wachsen ja nicht automatisch die finanziellen Möglichkeiten - und Qualität hat nun mal ihren Preis. So banal es auch klingt: Von Nichts kommt Nichts!

Als ich noch studiert habe, was viele Jahrzehnte her ist, habe ich durchaus 3, 5, 10 Jahre auf bestimmte Sachen gespart. Rückblickend kann ich sagen, dass ich dabei in praktisch allen Bereichen schließlich um den Faktor 3 (!) günstiger weggekommen bin, als wenn ich jeweils ungeduldig in Dinge investiert hätte, die mich nicht so richtig zufriedenstellen konnten. Das hatte aber auch zur Folge, dass ich mir im Laufe der Zeit schließlich sehr viel bessere Sachen leisten konnte, als wenn ich weniger geduldig gekauft hätte. Freilich gab es in den ersten Jahren eine relativ lange "Durststrecke", weil ich mir ja zunächst nur sehr vereinzelt bestimmte Sachen leisten konnte. Das fiel aber leichter, weil ich ja das niedrigere Niveau - jedenfalls im Alltag - (noch) gewohnt war. Das Leiden war also durchaus begrenzt und überlebbar.

Gegen Ende meines Studiums habe ich dann mit 'ner BM 6 und weiteren Teilen auf ähnlichem Niveau so richtig angefangen. Das würde heute einer BM 4 oder BM 2s entsprechen und hat dann aber für volle 3 Jahrzehnte gereicht. Zwischenzeitlich fielen nur in größeren Abständen technische Nachrüstkosten für die LS an, die deren Klang jeweils erheblich verbessert haben.

Während dieser langen Zeit habe ich übrigens keinen Freund oder Bekannten getroffen, der besser gehört hat als ich ...


Für eine relativ preisgünstige neue Anlage mit wirklich guter Leistungsfähigkeit ist Thomas' ein ausgezeichnetes Beispiel (zentrale Teile: Focal Solo6 Be + SPL 2Control).

Gruß
Joe
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Wenn ich das richtig mitbekommen habe IST Marius ja bereits Aktivhörer ! Er hat sich ein Paar alte Hummeln ersteigert.

Ich nehme an, dass er hiermit immer noch günstiger gefahren ist als mit einer neueren Verstärker + Passivbox Kombination. Oder liege ich da falsch ?

Gruss

Charles
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dieter
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Beitrag von dieter »

Hallo Joe
JOE hat geschrieben:Und, da hast Du recht, so im wirklich niedrigen, gibt's einfach nichts aktives. Bei LS stellt sowas wie der kleinste Adam-Monitor A5 für rund € 650 die untere Grenze dar.
Das ist Unsinn. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt gibt es sehr wohl Aktivboxen für um die 330 € das Paar, die im Vergleich sicher so mancher Passivbox die Schweissperlen auf die Stirn treiben würden. Der Eindruck, dass der Einstieg ins Aktivlager deutlich teurer ist, entsteht dadurch, dass die Aktivhändler das untere Preissegment aus Kurzsichtigkeit nicht bedienen. Sie haben leider nie begriffen, dass sie sich den aktiven Nachwuchs selbst erzeugen müssen.

Gruss,
Dieter
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Aber da ja Händler und Kunden so ungefähr zur gleichen Zeit aussterben werden, ist das nur für die Hersteller etwas problematisch. Oder die stellen dann zeitgleich den Geschäftsbetrieb ein.

Gruß
Kai
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Beitrag von Systac »

Ja Charles,

tatsächlich viel bei mir ziemlich schnell die Entscheidung dass es etwas Gebrauchtes sein wird.
Bedingung war das es sich um einen Lautsprecher handeln musste der im Bassbereich genug Membranfläche hat um auch dort einigermaßen realistisch zu klingen. Zudem war ich nach mehrmaligen Probehörens (aktiv wie auch Passiv) nicht mehr bereit auf den dritten Weg im System zu verzichten.
mit den O 96 hat man dazu einen nicht unbeachtlichen Maximalschalldruck was mir auch nicht ganz unwichtig ist. An die O 96 kam ich für runde 700 euro.
Und wenn meine Kette vollständig ist(ich höre momentan ohne VV und über eine bescheidene Soundkarte) werde ich wohl so um die 1100 bis 1200 euro ausgegeben haben.
Das ist für mich wirklich ne ganze Stange Geld und ich hätte mir vor einem halben jahr nicht vorstellen können das ich so viel Geld für ne Anlage ausgebe, aber ich weiß jetzt schon dass es sich mehr als gelohnt hat. Seitdem gehe ich immer mit einem Schmunzeln beim Hifi (passiv) Händler vorbei und stelle mir vor wie ich meine K+H mitbringe und sage ich würde mir gerne was neues zulegen möchte aber vorher mal vergleich hören :mrgreen: Wäre interessant zu wissen wo er auf der Preisskala landen würde um etwas Äquivalentes anbieten zu können.

Nun Dieter,
dir muss ich absolut beipflichten man bekommt auch schon im niedrigen Preissegment etwas brauchbares.
Schlimm finde ich eben nur dass darum fast niemand weiß und die meisten hier das Gefühl haben unter nem 1000er brauch man gar nicht einkaufen.
Und sagen würde ich jedem, der nur so um die 600 Euronen zur Verfügung hat, dass er 1. möglichst mit dem weiter leben soll, was er gerade hat
Da Sitzt nun also der sagen 18 Jahre alte hifi unerfahrene aber interessierte vor seiner Anlage mit einem Verstärker und ein paar Passivboxen aus dem Conrad Katalog für sagen wir rund 250 euro
und würde anhand der Empfehlung noch ein paar jahre Schrott anhören.
Mal ganz von der Situation abgesehen das er vielleicht gar kein Anlage hat weil z.B. seine das zeitliche gesegnet hat.
Eigentlich müssten hier noch mehr gute Vorschläge stehen wie man an wirklich günstige Aktive kommt.

Gruß Marius
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JOE
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Beitrag von JOE »

dieter hat geschrieben:Hallo Joe
JOE hat geschrieben:Und, da hast Du recht, so im wirklich niedrigen, gibt's einfach nichts aktives. Bei LS stellt sowas wie der kleinste Adam-Monitor A5 für rund € 650 die untere Grenze dar.
Das ist Unsinn. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt gibt es sehr wohl Aktivboxen für um die 330 € das Paar, die im Vergleich sicher so mancher Passivbox die Schweissperlen auf die Stirn treiben würden. Der Eindruck, dass der Einstieg ins Aktivlager deutlich teurer ist, entsteht dadurch, dass die Aktivhändler das untere Preissegment aus Kurzsichtigkeit nicht bedienen. Sie haben leider nie begriffen, dass sie sich den aktiven Nachwuchs selbst erzeugen müssen.
Na, Dieter, dann nenn' doch mal "Ross und Reiter": Welche neuen Aktiven deutlich unter dem von mir genannten Limit fallen Dir denn da so ein?! Vor allem, wenn man nicht nur an Teile denkt, die auf dem Schreibtisch neben dem PC stehen sollen, sondern auch eine gewisse Fülle für den Raumklang erzeugen können.

Es geht auch überhaupt nicht darum zu bestreiten, dass auf gleich niedrigem Preisniveau Aktivboxen "so mancher Passivbox die Schweissperlen auf die Stirn treiben" könnten; sondern darum, dass generell in diesem extrem niedrigen Preisbereich die zwangsläufig nötigen Kompromisse (egal, ob aktiv oder passiv) so gross sind, dass sich jede Investition gegenüber dem, was man mehr oder weniger zufällig zu Hause steh'n hat, vernünftigerweise verbietet und man stattdessen lieber gleich auf "1 oder wenigstens 1/2 Nummer" drüber sparen sollte. (Wäre übrigens schön, wenn genauer gelesen würde, was ich wirklich geschrieben habe und dabei auch der Gesamtkontext beachtet würde!)

So habe ich auch im Gegensatz zu dem mir von Dir unterstellten Inhalt, jede Investition in den Passivbereich im Vergleich zum aktiven als finanziell ungünstig dargestellt (was wir also beide so sehen). Deshalb ja auch mein doppelter grundsätzlicher Rat, nämlich einmal eher mit Geduld bei Neuanschaffungen vorzugehen, und zum anderen sich dann gleich für Aktivtechnik zu entscheiden.

Gruß
Joe
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JOE
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Beitrag von JOE »

Systac hat geschrieben:Da Sitzt nun also der sagen 18 Jahre alte hifi unerfahrene aber interessierte vor seiner Anlage mit einem Verstärker und ein paar Passivboxen aus dem Conrad Katalog für sagen wir rund 250 euro
und würde anhand der Empfehlung noch ein paar jahre Schrott anhören.
Entschuldigung, Marius, dass ich hier (nach Dieters) auch Deine Argumente "zerlegen" muss, aber sonst wird die Sache einfach nicht klar. - Also, alles nur der Sache geschuldet und nicht persönlich gemeint!

Das zitierte Argument ist natürlich keins, denn der "18 Jahre alte HiFi-Unerfahrene" hört eben auch genau so: unerfahren, man könnte auch sagen "ungeschult". Vermutlich ist es sogar noch schlimmer: Er wird, wie so viele seiner Altersgenossen, auf das übliche "Bassgewummere" wahrscheinlich sogar abfahren.

Wenn so jemand dann liest, dass die Welt der Aktiven wesentlich andere Hörerfahrungen vermitteln kann (was obendrein auch schon relativ selten vorkommen dürfte, weil leider über Aktivboxen ja nicht so breit und häufig berichtet wird), dann ist das ja noch nicht wirklich belastend; denn Gelesenes ist etwas völlig anderes als Erfahrenes. So anders, dass die zufällige Konfrontation mit hochwertigen Aktiven i. d. R. die meisten Hörer irritiert oder gar abschreckt!

Bleibt dann nur noch ein (leider) verschwindend kleiner Rest junger Hörer, die z. B. wegen ihrer Gehörschulung durch regelmäßigere Teilnahme an Klassik- oder unplugged Jazz-Konzerten, bzw. eigenem Instrumentenspiel bereits quasi von Anfang an unter fast allem, was über LS verbreitet wird, leidet. Gerade dieser Gruppe dürfte es relativ leicht fallen, endlich allen Hörmist hinter sich zu lassen, und künftig nur auf einem Mindestniveau - am leichtesten durch aktive Gebrauchte zu realisieren - hören zu wollen. Das Motiv, auf dieses Ziel hin zu "leben", dürfte hier relativ stark sein.

Wenn man schließlich noch bedenkt, was alles an Euros für die breite Palette von Konsummist ausgegeben wird (keineswegs nur von jungen Leuten!), ferner eine klare Prioritätensetzung (z. B. vorübergehend keine oder weniger Großkonzertbesuche, weniger Treffs in Kneipen u. ä., weniger Fertiggerichte, weniger McDonalds-Besuche, seltener Currywürste mit Pommes, stattdessen öfter was Selbstgekochtes usw. usf.) stattfindet, notfalls auch noch gejobbt und gespart wird, dann ist die untere Grenze, an dem sich schon Gutes zum Musikhören anschaffen lässt, viel schneller erreichbar, als man sich das üblicherweise vorstellt. (Wer das nicht glaubt, der möge doch mal ganz für sich nur 1 Monat lang ein Ausgabenbuch führen, in das er wirklich alle Ausgaben einträgt!)

So, nun könntest Du denken, was soll's, hier hat ja nur "ein alter Mann" gesprochen. Dem entgegne ich ganz kurz und trocken: "Und wo ist da das (Gegen-)Argument?"

Vielleicht kommt aber bei Dir, lieber Marius, auch rüber, dass ich Dir deshalb so lang, aber auch so deutlich geantwortet habe, weil ich Dich wirklich ernst nehme?

Gruß
Joe


PS: Bei mir gab's nach dem "1." auch ein "2." und "3." - und nur zusammen ergeben sie den von mir gemeinten Sinn, den ich übrigens nach wie vor nicht nur nicht widerlegt sehe, sondern ganz im Gegenteil ...
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Systac
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Beitrag von Systac »

Hey Joe,

du stellst hier ja wieder die Frage nach dem Minimalanspruch. Sprich was ist der maximal mögliche Kompromiss den man aus hifi-Sicht eingehen darf.

Dieter sagt auch nichts darüber wie gut dies Aktiven im Preisbereich von 300-400 euro das Paar klingen, sondern nur das es sie gibt und dass das Geld dort besser angelegt ist als in Passiven.
Und das kann ich so auf jeden Fall unterschreiben.

Beispiele gibt es genug. hier nur mal eines welches eigentlich hinlänglich bekannt ist.http://www.thomann.de/de/behringer_b203 ... onitor.htm

Dein Tip zu gebrauchten kann ich aber aus eigener Erfahrung auch nur unterstreichen!

Ich würde hier aber ganz gerne die Diskussion um das Preissegment etwas in den Hintergrund rücken und mehr die Frage in den Vordergrund stellen wo man den am meisten Lautsprecher fürs Geld bekommt.

Da dies im höheren Preissegment schon hinlänglich passiert ist und dort Geld auch eine eher untergeordnete Rolle spielt wäre es für mich interessant was man im niedrigen und vielleicht noch mittleren Preissegment empfehlen kann.

Wenn jemand hier ins Forum kommt der fest entschlossen ist sich eine Anlage zu kaufen und dafür 300 Euro ausgeben will, dann können wir ihm sagen er soll mit dem weiterhören was er hat und auf was besseres sparen. Dann wird er wahrscheinlich sagen:"Man sind die drauf" und sich im Passivbereich umsehen.
Oder wir können ihm sagen: "hey wenn du lange zufrieden sein willst musst du wahrscheinlich mehr ausgeben, aber wenns momentan eben nicht anders geht oder anders soll, dann sind das hier die LS wo du etwas für dein Geld bekommst!"

Schließlich und endlich kauft man sich ja sowieso nicht eine Anlage fürs Leben sondern eben immer nur für nen Abschnitt und es ist doch überhaupt nicht schlimm wenn der erste Abschnitt etwas kürzer ausfällt und man nach und nach auf den Geschmack kommt.

Schöna grueß Marius
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Systac
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Beitrag von Systac »

Hey Joe,

jetzt haben sich unsere Antworten etwas überschnitten, was aber nicht weiter schlimm ist.

Zu dem was du zuletzt geschrieben hast kann ich nur sagen dass ich es nicht in unserem Aufgabenbereich sehe eine hifidele Erziehung von Junghörern vorzunehmen.

Ich persönlich habe von ganz alleine zum neutralen und echten Klang gefunden und das aus purer Unzufriedenheit mit dem davorgehörten.
Ich wusste eigentlich immer schon nach kurzer Zeit das dass was ich gerade höre eben doch nicht das Gelbe vom Ei ist.

Also um es wieder auf das wesentliche ztu bringen ich hätte hier den Anspruch dem nach echtem Sound suchenden zu helfen und nicht den Bassjunkie umzuerziehen. Wenn jemand für die Hifi-Welt gemacht ist wird er sie von ganz alleine finden.
So, nun könntest Du denken, was soll's, hier hat ja nur "ein alter Mann" gesprochen. Dem entgegne ich ganz kurz und trocken: "Und wo ist da das (Gegen-)Argument?"
was du damit sagen willst verstehe ich nicht ganz und ehrlich gesagt habe ich mir zu keiner Sekunde gedanken über dein Alter gemacht. Vor allem ist dieses ja völlig unerheblich bei der hier zu diskutierenden Sache. Was ich auch nicht ganz verstehe ist für was du denn eigentlich argumentierst. Ich sage das weil in deinem Geschrieben so viel drinnsteckt.
Wenn man schließlich noch bedenkt, was alles an Euros für die breite Palette von Konsummist ausgegeben wird (keineswegs nur von jungen Leuten!), ferner eine klare Prioritätensetzung (z. B. vorübergehend keine oder weniger Großkonzertbesuche, weniger Treffs in Kneipen u. ä., weniger Fertiggerichte, weniger McDonalds-Besuche, seltener Currywürste mit Pommes, stattdessen öfter was Selbstgekochtes usw. usf.) stattfindet, notfalls auch noch gejobbt und gespart wird, dann ist die untere Grenze, an dem sich schon Gutes zum Musikhören anschaffen lässt, viel schneller erreichbar, als man sich das üblicherweise vorstellt. (Wer das nicht glaubt, der möge doch mal ganz für sich nur 1 Monat lang ein Ausgabenbuch führen, in das er wirklich alle Ausgaben einträgt!)
Das ist dann eher Lebensberatung als LS-Beratung :wink:


Gruß Marius
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Beitrag von JOE »

Systac hat geschrieben:Schließlich und endlich kauft man sich ja sowieso nicht eine Anlage fürs Leben sondern eben immer nur für nen Abschnitt und es ist doch überhaupt nicht schlimm wenn der erste Abschnitt etwas kürzer ausfällt und man nach und nach auf den Geschmack kommt.
Schlimm ist das nicht. Zum einen tut es ja Dritten nicht weh; zum anderen ist es lediglich so, dass es zwingend folgenden Zusammenhang gibt:

Je kürzer die Abschnitte ausfallen, desto länger braucht man natürlich, bis man das höhere Geräte-Niveau erreicht.

Wer wann welches Niveau für sich als angemessen ansieht, das ist eine sehr subjektive Angelegenheit; obendrein ja auch nicht statisch zu sehen.

Dennoch könnte mein Vorschlag, hier im Forum mal "GG-" und "GGG-Geräte(kombinationen)"* vorzustellen, eine Möglichkeit sein, Aktiv-Einsteigern in dieser schwierigen Phase zu helfen. Übrigens: Leichter wird es später aber auch nicht. :(

Gruß
Joe


* http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 8659#p8659
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JOE
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Beitrag von JOE »

Systac hat geschrieben:Das ist dann eher Lebensberatung als LS-Beratung
Laozi sagt:

Lautsprecherberatung ohne Lebensberatung ist keine.

und

Ein Leben ohne Lautsprecher* ist keins.

* Hätte es zu seiner Zeit (6. Jhd. v.u.Z.) schon Aktivlautsprecher gegeben, hätte er hier natürlich
"Aktivlautsprecher" gesagt!

Gruß
Joe


PS: Ich denke, Deine Antwort war zu schnell, weil zu viel "überlesen" worden ist.
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Systac
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Beitrag von Systac »

Hey Joe
Lautsprecherberatung ohne Lebensberatung ist keine.
Wenn bei mir jemand nach Lautsprecherberatung fragt bekommt er Lautsprecherberatung wenn jemand nach Lebensberatung fragt bekommt er Lebensberatung.
Ein Leben ohne Lautsprecher* ist keins.
Lieber ein Leben ohne Lautsprecher als ein Leben ohne Musik.
PS: Ich denke, Deine Antwort war zu schnell, weil zu viel "überlesen" worden ist.
Bitte schreibe mir doch konkret welchen Punkt du nicht unberücksichtigt findest das macht es mir einfacher dir Antwort geben. Ich finde du schreibst teilweise etwas abstrahiert vielleicht könntest du es mir einfacher machen wenn du nach deinen Ausführungen jeweils in einem Satz zusammenfässt was du damit eigentlich sagen willst.

Übrigens das Beispiel mit dem 18 Jährigen hast du wohl etwas falsch verstanden. Ich meinte hier jemanden der sich irgendwann mal eine 08/15 Anlage gekauft hat aber eben zwischenzeitlich mal etwas anderes gehört hat und zu dem Schluss gekommen ist das Hifi eben doch mehr bedeutet als LAUT WATT und BASS.
Dieser jemand hat nun vielleicht sogar schon mal irgendwo aktive Lautsprecher gehört und empfohlen bekommen die aber leider sein Budget übersteigen. Genau genommen denkt er sich vieleicht: "hey ich verkaufe einfach meine alte Anlage und für das erlöste müsste ich ja dann im Aktivbereich etwas bekommen was klanglich besser ist."

Ich denke er würde damit auf jeden fall etwas besseres bekommen weil das was er da im Moment stehen hat ist wahrscheinlich das Kommerz Mogelpaket mit 5000 Watt P.M.P.O. :mrgreen:
Da ist es doch nur recht ihm ein paar kleine aktiv monitore zu empfehlen die er später wenn er lust hat immernoch mit Subs erweitern kann.
Wenn er wirklich was für Hifi übrig hat dann wird er unter garantie zufriedener sein als vorher.

Gruß Marius
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dieter
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Beitrag von dieter »

Hallo Joe
JOE hat geschrieben:Na, Dieter, dann nenn' doch mal "Ross und Reiter": Welche neuen Aktiven deutlich unter dem von mir genannten Limit fallen Dir denn da so ein?! Vor allem, wenn man nicht nur an Teile denkt, die auf dem Schreibtisch neben dem PC stehen sollen, sondern auch eine gewisse Fülle für den Raumklang erzeugen können.
Bei mir spielen Wharfedale 8.2 Active für 328 € das Paar, die meine 16 Quadratmeter wunderbar beschallen. Siehe http://wharfedalepro.com/Home/Products/ ... fault.aspx. Ein anderes Mitglied des Forums hörte mit Behringer Truth 2301(?).


Gruss,
Dieter
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Beitrag von JOE »

Systac hat geschrieben:Hey Joe
Lautsprecherberatung ohne Lebensberatung ist keine.
Wenn bei mir jemand nach Lautsprecherberatung fragt bekommt er Lautsprecherberatung wenn jemand nach Lebensberatung fragt bekommt er Lebensberatung.
Ein Leben ohne Lautsprecher* ist keins.
Lieber ein Leben ohne Lautsprecher als ein Leben ohne Musik.
PS: Ich denke, Deine Antwort war zu schnell, weil zu viel "überlesen" worden ist.
Bitte schreibe mir doch konkret welchen Punkt du nicht unberücksichtigt findest das macht es mir einfacher dir Antwort geben. Ich finde du schreibst teilweise etwas abstrahiert vielleicht könntest du es mir einfacher machen wenn du nach deinen Ausführungen jeweils in einem Satz zusammenfässt was du damit eigentlich sagen willst.
Wenn das so leicht wäre, Marius!

In der Tat ist eine LS-Beratung nicht möglich, wenn man nicht ziemlich detaillierte Kenntnisse über sein Gegenüber hat, die es dialogisch zu entwickeln gilt, weil es nicht damit getan ist, dass man vor den Antworten einfach ein paar Fragen stellt. Ansonsten kann man nur relativ pauschale Tipps geben, aber Tipps bleiben eben immer nur Tipps und erhöhen die Entscheidungskompetenz des Gesprächspartners nicht wesentlich.

Wenn Du Dich von dem "Leben/Lautsprecher"-Satz absetzt, dann sprichst Du einerseits etwas aus, was ich genau so sehen würde; leider verliert sich bei Dir aber der Kontext, in dem dieser Satz seinen eigentlichen Sinn nur entfalten kann: nämlich, dass über hinreichend gute LS gesprochen wird. Diese sollen ja gerade Musik jenseits der Liveaufführung in weitere, nämlich alltägliche Lebenssituationen integrierbar machen. Und da gibt die Konstruktion eines Gegensatzes, wie Du es tust, überhaupt keinen Sinn mehr. Was bleibt, ist leere Sprachkoketterie.

Allgemein gilt für beide Laozi-Sätze: Sie sind einerseits mit einer gewissen humorigen Grundhaltung zu lesen; andererseits nur dann fruchtbar zu machen, wenn man sie kongenial zu interpretieren bereit ist und nicht einfach den Widerspruch auf der "Sprachoberfläche" sucht. Wenn letzteres geschieht, wie das bei Dir der Fall ist, dann müsste man jeweils 100 oder mehr Seiten an Erläuterungen anfügen.

Du wirst leicht nachvollziehen können, dass mir das schon aus zeitlichen Gründen nicht möglich ist.

Was die von Dir eingeforderte Konkretisierung angeht, so habe ich da meine Zweifel, ob die was bringen würde; denn die eine, die ich bezüglich der Schaffung finanzieller Rücklagen gebracht habe, hat Dich ja eher befremdet. Du wirst einwenden, dass dies nicht an der Konkretisierung lag, sondern daran, dass ich sie auf ls-fremde Thematiken bezogen habe. Das kann ich aber nicht gelten lassen, denn es ist unabweisbar, dass erhöhte finanzielle Mittel eine entscheidende Erleichterung für den Zugang zu leistungsfähigerem Equipment darstellen. Das ist ja das besondere am Geld, dass nicht der geringste Zusammenhang zwischen der Quelle und dem Investitionsziel bestehen muss. (Das ist ja in Tauschgesellschaften durchaus anders.)

Wenn Du Dich selbst (und Leute in vergleichbarer Situation) wirklich ernst nimmst, dann interessiert Dich eben nur, wie Du bezüglich Deines Ziels, besser Musik hören zu können, möglichst wirkungsvoll vorwärts kommst, und nicht - borniert wie das bisher in der Diskussion vorwiegend stattfindet - nur der lautsprechernahe Aspekt.

Ja, ich merke, dass Du gerade in dem Bemühen, möglichst konstruktive Perspektiven zu entwickeln, ziemlich ineffektiv auf einzelne Aspekte beschränkt bleibst. Diese Aspekte gehören durchaus auch zu der Sache, sind allerdings einerseits relativ trivial, andererseits teilweise sogar kontraproduktiv, indem sie z. B. vordergründig schnellere "Lösungen" bevorzugen, die Dich und andere sogar erst deutlich verzögert zum (durchaus nicht starren!) Ziel kommen lassen. Dabei unterstelle ich einmal, dass die von Dir angesprochenen Erstlösungen noch nicht das wirkliche Ziel darstellen - auch wenn's natürlich längst nicht so weit gehen muss, wie das hier einige unserer Forumsmitglieder "treiben". (Diese mögen mir diesen Ausdruck verzeihen! Ich meine ihn nicht kritisch, sondern will damit nur eine kaum enden wollende Dynamik ausdrücken.)

Sei mir bitte nicht bös', wenn ich mich mit diesem Beitrag aus dieser Diskussion hier verabschiede. Ich glaube, der gegenseitige Aufwand steht für uns beide nachvollziehbar spätestens ab jetzt in keinem vernünftigen Verhältnis mehr. (Aber den Versuch war's ja mal wert.)

Gruß
Joe
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