Lyravox Karl, Karlos, Karlotta & Karlmann

Notenschlüssel
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Beitrag von Notenschlüssel »

Servus Zusammen,

auf der diesjährigen High End kam ich in den Genuß die Towers länger und ohne "Publikum" zu hören. Klanglich über jeden Zweifel erhaben, aber auch das Design ist mehr als gelungen. Sie wirken ziemlich filigran, wie eigentlich alle Lyravoxen, und sind über Jahre hinweg als zeitlos anzusehen.

Die neue Karla ist übrigens aus dem gleichen Kunststein Material und klang mehr als vielversprechend und ist ne gute Ecke günstiger. Denke da werden auch bald Berichte erscheinen.

Alles in einem: Das Sparschwein muss gefüttert werden um eine der Kandidaten nach Hause zu bringen :roll: auch wenns ewig dauert.

Grüße aus Bayern
Thomas
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Rasemuck
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Beitrag von Rasemuck »

Hallo allerseits,

vor einem Jahr habe ich meine 901KA gegen die Karlotta von Lyravox ausgetauscht.

Fazit: waren es zunächst ein lachendes und ein weinendes Auge, so sind es jetzt zwei lachende Augen. Und dies nicht nur, weil sich die Karlotta viel harmonischer in meine Wohnlandschaft einfügt, sondern auch in akustischer Hinsicht. Die Einmessung und Anpassung an die Raumakustik per DSP führten zu einem deutlich harmonischeren Klangbild. Entscheidend aber waren die akustischen Eigenschaften der Karlotta selbst: ihre frappierende Räumlichkeit und die präzise Abbildung der Instrumente.
Einen weiteren Qualitätsschub brachte der Austausch des Zuspielers. Der Bricasti M5 wurde durch den LinQ von Aqua mit NAA und HQPlayer-Modul ersetzt. Das brachte nochmals eine Zunahme an Plastizität und förderte Mikrodetails zutage, die vorher nicht erkennbar waren. Roon oder auch Foobar über NAA zu hören ist schon verdammt gut. Euphony über RAM setzt dann noch einen drauf - wenn man bereit ist, bei der Bedienfreundlichkeit Abstriche hinzunehmen.
Leider ist es mir bislang nicht gelungen, genaueres über das Innenleben der Karlotta in Erfahrung zu bringen. Lyravox hält sich hier sehr bedeckt und die Karlotta aufzuschrauben und die verbauten Komponenten selbst unter die Lupe zu nehmen, das traue ich mir dann doch nicht zu. Vor allem interessiert mich der verbaute DAC, denn der HQPlayer bietet die Möglichkeit, die Audiodaten so zuzubereiten, daß diese paßgenau auf den jeweiligen DAC zugeschnitten sind. Hier aber fehlen Angaben von Lyravox.

Gibt es vielleicht hier im Forum Kenntnisse, welche DAC's von Lyravox verbaut werden und wie diese optimal angespielt werden sollten?

Gruß

Martin
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tom_on_wheels
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Beitrag von tom_on_wheels »

Hallo Martin,

genau mit dem Argument, dass der HQPlayer speziell auf den DAC eingestellt werden kann, würde ich mich an Lyravox direkt wenden. Die müssen doch auch daran interessiert sein, dass ein Käufer bestmöglich hören kann. Vielleicht würde ich noch nachschieben, dass Du die Info für Dich behältst und nicht an die große Glocke hängst :wink:

Viele Grüße
Tom
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beltane
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Beitrag von beltane »

Rasemuck hat geschrieben: 23.08.2022, 12:57 Leider ist es mir bislang nicht gelungen, genaueres über das Innenleben der Karlotta in Erfahrung zu bringen. Lyravox hält sich hier sehr bedeckt und die Karlotta aufzuschrauben und die verbauten Komponenten selbst unter die Lupe zu nehmen, das traue ich mir dann doch nicht zu. Vor allem interessiert mich der verbaute DAC, denn der HQPlayer bietet die Möglichkeit, die Audiodaten so zuzubereiten, daß diese paßgenau auf den jeweiligen DAC zugeschnitten sind. Hier aber fehlen Angaben von Lyravox.
Hallo Martin,

grundsätzliche Informationen zu den seitens Lyravox eingesetzten Modulen findest Du hier:

https://www.fidelity-online.de/lyravox- ... tsprecher/

Es handelt sich um Hypex Module und meiner Kenntnis nach nutzt Lyravox deren DSP. Als Wandler kommen AKM-A/D- sowie D/A-Wandler zum Einsatz.

Die meisten Chassis sind von Accuton - im Besonderen der Keramik- oder Diamant HT sowie der MT. Basstreiber kommen z.T. von Scanspeak.

Bei Hifi Statement findet man dann noch die folgende Information:

"Vor beiden Endstufen befindet sich jeweils ein D/A-Wandler aus der aktuellen Velvet-Serie von AKM, denen der DSP samt aktiver Weiche zwischen Tiefmittel- und Hochtönern vorgeschaltet ist."

https://www.hifistatement.net/tests/ite ... on?start=0

Demnach steht zu Beginn der DSP (es sei denn, man geht analog in die Lyravox), der übernimmt Weichenfunktion und digitale Raumkorrektur, dann jeweils in einen AKM und dann in die jeweilige Endstufe.

Leider lässt sich nicht ermitteln, welches DSP zum Einsatz kommt.

Ebenso nicht, welcher AKM Velvet Chip genutzt wird:

https://www.akm.com/eu/en/products/audio/audio-dac/

Viele Grüße

Frank
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo zusammen,

Lowbeats hat einen Testbericht über die aktiven Lautsprecher Lyravox Karlsson Tower veröffentlicht:

https://www.lowbeats.de/test-lyravox-ka ... erfection/

Viele Grüße

Frank
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Notenschlüssel
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Beitrag von Notenschlüssel »

Servus Zusammen,

Stereoplay hat eine neue Referenz bei Aktiven Lautsprechern. In der Ausgabe 01/2023 wurde Karl II zurecht als neue Nr. 1 gekürt.

Glückwunsch nach Hamburg :cheers:

Grüße aus dem anderen Ende Deutschlands
Thomas
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Audiophon
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Beitrag von Audiophon »

Freut mich, die Marke ist mir irgendwie sympathisch: endlich traut sich mal ein (aktiver) Hersteller den Frequenzgang nicht komplett glatt zu bügeln als Grundvoraussetzung für natürlichen Klang (und hat verstanden, dass eine perfekte Impulsantwort viel wichtiger ist).

Ich will jetzt nicht wissen wie viele Leute entsetzt an Stereoplay schreiben und sagen "Wie ein Lautsprecher für 80.000 Euro mit diesem Frequenzgang? - Das kann meine Nubert viel besser, und überhaupt: mehr Lautsprecher als xyz brauch kein Mensch" :mrgreen:

Ich bin mal auf die nächste Überarbeitung der Elektronik gespannt... da ist was im Busch :wink:

Viele Grüße
Martin
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Guten Abend, Martin

von einer neuen oder überarbeiteten Elektronik habe ich noch nichts gehört (was nichts heißen mag), aber von einer noch größeren Box.
Beim Treffen mit Jens und Götz im November wurde von einer "Karl der Große" gemunkelt ... Toller Arbeitstitel jedenfalls ;-)
Ich bin schon gespannt. Dabei klingt die "Karl II" doch schon traumhaft.

Viele Grüße
Jörg
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Notenschlüssel
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Beitrag von Notenschlüssel »

Hi Martin,

genau so ist es.

Lineal glatt klingt für 3 Lieder gut und dann ist Feierabend. Natürlich geben viele Zeitschriften gewisse Statements ab über welche man unglaublich streiten kann, aber was die Karl zu leisten vermag ist schon erstaunlich. Ich durfte sie schließlich 4 Tage auf der High End in München genießen.

Habe dort wiedereinmal viel mit J... und G... geplaudert. Sie haben es absolut verstanden was wirklich wichtig ist und ernten endlich die Früchte der Saat. :cheers: sei ihnen absolut vergönnt. Manufaktur ist kein einfaches Geschäft aber hier geht es voll auf.

Sie werden nicht ruhen weitere Highlights zu präsentieren. :lol:

Also falls wir uns nicht mehr hören :shock: allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.

P.S. Karl der Große :cheers:

Grüße
Thomas
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Notenschlüssel hat geschrieben: 29.12.2022, 19:08 Lineal glatt klingt für 3 Lieder gut und dann ist Feierabend.
Thomas,

wenn eine Übertragung perfekt 1:1 stattfindet, also z.B. genau das wiedergegeben wird was auf dem Tonträger drauf ist, dann ist zeigt die Fourier-Transformation von 1:1 genau den linealglatten Frequenzgang.
Wenn das für drei Lieder taugt, aber nicht für mehr, dann wäre demzufolge das Quellmaterial (eben nicht die drei) nicht tauglich.
Wenn aber wiederum die Wiedergabe die Quelle beliebig tonal verbiegen kann, bleibt auch beliebig viel Raum, sich darüber zu streiten, wer denn nun am schönsten verbiegt. Dabei gilt dann wohl wie immer, dass man nicht bewiesenen Behautpungen auch ohne Beweise widersprechen darf.

Was ist nun also das Ziel? Natürlicher Klang oder schön verfärbter natürlicher Klang? Sozusagen natürlich natürlich :wink:

Viele Grüsse
Uli
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Hifidistel
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Beitrag von Hifidistel »

uli.brueggemann hat geschrieben: 29.12.2022, 19:39 Was ist nun also das Ziel? Natürlicher Klang oder schön verfärbter natürlicher Klang? Sozusagen natürlich natürlich :wink:
… darauf gibt es eine eindeutige Antwort:
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… es kommt immer darauf an!
Lg
Sascha
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Audiophon
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Beitrag von Audiophon »

…und auch die alten und weisen Amerikaner wussten schon: „there is no free lunch” :mrgreen:

Jede elektronische Korrektur hat Vor- und Nachteile. Da muss jeder selbst für sich und seine Hörsituation entscheiden.

Viele Grüße
Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
der Lautsprecherpionier Paul W. Klipsch war der Meinung, dass ein Frequenzgang mit weniger als +/- 3dB als sehr gut gelte. Das sind ja auch nur Schwankungen zwischen halber und doppelter Leistung, also 1:2:4.
Die Hörschwelle zur Unterscheidung von Pegeln wird in der Literatur von Medizinern mit 1 dB angegeben, im musikalischen Gefüge liegt sie (oktavweise) praktisch bei 0,1dB oder oberhalb 1kHz sogar noch niedriger.
Der gemessene FG der Karlson Tower bei Lowbeats:
Bild
https://www.lowbeats.de/site/wp-content ... 24x768.jpg
Das Bild zeigt die LS mit den Hochtönern außen. Der Lowbeats-Bericht lobt die Abbildungsschärfe bei Friday Night in San Francisco, beides löst bei mir Skepsis aus. Hochtöner außen macht für meine Ohren eine diffusere, breitere Bühne - als wenn es darauf ankäme. Seitlich versetzte Hochtöner erzeugen bei der üblichen Kopfbewegung mehr Kammfiltereffekte als die vertikale Anordnung. Für mich ein heikles Thema.

Friday Night wurde invertiert veröffentlicht, korrigiert man dieses, wird die Abbildung noch prägnanter und schärfer.
Und wenn man mit einem guten Korrektursystem den Frequenzgang glättet (ohne den Bass zu kastrieren und den Hochton völlig unbedacht, unangemessen geradezubiegen), bekommt man mehr Kanalgleichheit und eine bessere Abbildungsschärfe, Fokussierung. Die merkt man erst im Vorher-Nachher-Vergleich.
Wo ich die Lyravox auf Messen hörte (zuletzt auf den Nddt.HiFi-Tagen), erkannte ich die Accuton-Charakteristik wieder, wie schon vor 30 Jahren auf der High-End im Kempinski, wo sie sich von anderen abhob. Eher zur Klarheit hin orientiert als zur schmeichelnden Weichzeichnerei, eher sachlich-neutral als parteiergreifend ein Genre unterstützend (und das andere weniger erträglich gestaltend).
Wer will ernsthaft behaupten, ein welliger FG sei besser als ein glatter?
Grüße
Hans-Martin
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Hironimus_23
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Beitrag von Hironimus_23 »

Moin zusammen,
Hans-Martin hat geschrieben: 29.12.2022, 22:53 [...]
Und wenn man mit einem guten Korrektursystem den Frequenzgang glättet (ohne den Bass zu kastrieren und den Hochton völlig unbedacht, unangemessen geradezubiegen), bekommt man mehr Kanalgleichheit und eine bessere Abbildungsschärfe, Fokussierung. Die merkt man erst im Vorher-Nachher-Vergleich.
[...]
das ist sicherlich das Ideal, an dem viele von uns abeiten und mglw. auch Lyravox bei ihren Korrekturen versucht zu erreichen, aber ggf. nie gelingt und dann auch noch von jedem subjektiv (anders) empfunden wird. Würde mich über eine Korrekturkurve, -einstellung bzw.- anleitung freuen, die auf jeden Raum anzuwenden wäre und genau das bewirkt, was Hans-Martin in seinen Klammern geschrieben hat. Aber wie heißt es so schön - niemals aufgeben!

VG
Hironimus
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo zusammen,

die guten Tests seien Lyravox von Herzen gegönnt, schließlich sind es immer wieder Manufakturen, die technologisches Neuland betreten und die HiFi-Landschaft bereichern.

Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass sich die Testzeitschriften und -magazine früher nicht so offen gegenüber den Herstellern gezeigt haben und ihnen individuelle Raumanpassungen ermöglicht hätten. Da wurden die Lautsprecher "as is" getestet und bewertet. Lyravox gibt Lautsprecher aber offensichtlich nur im Verbund mit charmanter Chef-Einmessung heraus (persönliche Redakteurs-Filter inclusive). Ein cleverer und richtiger (!) Schachzug und im Ergebnis wahrscheinlich so, als wenn die Testzeitschriften jeden zu testenden Lautsprecher zuvor von Uli Brüggemann hätten einmessen lassen (persönliche Redakteurs-Filter inclusive).

So bleibt denn die Erkenntnis: Room Correction rules!

Viele Grüße
Rudolf
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