Manger MSMc1 = Top of the World?

phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Obschon ich selber Manger Hörer bin tönt für mich der ganze Testbericht in der Professional Audio zu sehr nach "Manger Prospekt".

Ab und zu gibt es in der Schweiz die Möglichkeit den Aktivmonitor auf einer Ausstellung zu hören. Ich werde dies jedenfalls bei Gelegenheit einmal tun.

Es ist auch tatsächlich so, dass ein Lautsprechersystem mit MSW nicht ohne Kompromisse ist, aber dies trifft eigentlich auf alle LS zu, auch auf solche die aktiv und geregelt sind.

Gruss

Charles

P.S.: Auch ich finde das Design sehr stylisch! Obschon dies vielleicht die unwichtigste Eigenschaft bei einem professionellen Produkt darstellt, ist gegen ein angenehmes Aussehen nie etwas einzuwenden.
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JOE
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Beitrag von JOE »

phase_accurate hat geschrieben:... ich selber Manger Hörer bin ...
Charles, Deinem Beitrag entnehme ich, dass Du 'ne passive Manger gemeint haben musst. Mich hätte aber gerade der aktive Monitor interessiert: Einmal seine Stellung im Vergleich zu weiteren Aktiven, zum anderen die Größe des Unterschieds zu den passiven Manger-LS (insbesondere dem konstruktiv relativ ähnlichen 109er).

Gruß
Joe
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Markus Spatz
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Beitrag von Markus Spatz »

Hallo,

ich kann leider zu den passiven Manger-Systemen nichts sagen.

Ich habe mich heute mit Frau Manger getroffen und vereinbart, dass ich den MSM c1 ab sofort anbieten werde. Ich konnte den MSM c1 in unseren Studios und bei mir testen.

Für mich ist das DER Schallwandler im Preissegment unter Silbersand.

Markus
polder
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Beitrag von polder »

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das ein TOP-Lautsprecher ist. Ich habe früher mal die Audio Physik Medea bei einem Händler gehört. Ich glaube, die war Teilaktiv im Bass. Es waren 3 Wandler pro Lautsprecher im Einsatz. Ich habe sie an Röhren- und Transistorendstufen gehört. Am besten hat sie mir mit Elektronik von SPECTRAL gefallen.

Da habe ich nichts vermisst. Das war aber alles deutlich teurer, als der MSM c1. Weil die SPECTRALS ja den Ruf haben besonders "schnell" zu sein, ist die Vollaktivierung ja ein logischer Schritt die Performance des Wandlers voll auszunutzen.

Und vom Design her gefällt sie mir auch ausgezeichnet. Ich bin mal gespannt, ob hier im Forum bald ein paar Besitzer mit Höreindrücken auftauchen.

just my 2ct

Karsten
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Markus Spatz
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Beitrag von Markus Spatz »

Hallo Karsten,

mit Höreindrücken ist das ja immer so eine Sache, weil sie einfach kaum zu beschreiben sind und ein Manger-Wandler auch nicht so ohne weiteres mit konventionellen Konzepten vergleichbar ist. Aus dem privaten Bereich gibt es auch noch nicht so viele Besitzer des MSM c1. Aber es gibt einige Tests in Zeitschriften für Studiotechnik, die Dir vielleicht weiter helfen. Ich möchte mich hier nicht näher äußern, da ich jetzt als Händler befangen bin. :)

Anhören ist auf jeden Fall empfehlenswert.

Gruß
Markus Spatz
Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Markus,

wenn es um Höreindrücke geht, sind wir alle doch befangen. Mir ist egal, ob einer Händler für etwas ist oder nicht. Ich geh davon aus, daß jemand mit etwas handeln will, von dem er auch überzeugt ist. Also, bitte keine übertriebene Zurückhaltung. Mir wäre an einer Einschätzung deinerseits - auch im Vergleich zu anderen sehr gelegen. Schließlich bist du jemand mit background, kannst vieles miteinander vergleichend hören. Ich käme bei deiner persönlichen Einschätzung auch nicht auf die Idee, dir unlautere Werbung für etwas vorwerfen zu wollen, nur weil du deine freie Meinung dazu schreibst.

Also raus mit der Sprache. :cheers:

Gruß
Franz
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polder
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Beitrag von polder »

Hallo Markus,

das sehe ich genauso wie Franz. Auch "Händler" sind "Menschen" 8) mit Ohren, einem Gehör und einer Meinung. Es ist natürlich schwer -gerade heutzutage- über eine Sache, die man gut findet, positiv zu berichten, ohne dass man nicht eventuell vorgehalten bekäme, man würde P.R. in eigener Sache machen, oder würde dafür von jemandem gesponsert.

Dennoch muss und ist es - gerade hier in diesem sehr freundlichen Forum - durchaus machbar seine Eindrücke zu schildern. Was man letztlich hört ist natürlich immer etwas schwierig in Worte zu fassen (das Weite ist jetzt noch weiter, das Samtige noch samtiger usw. usw.), aber trau Dich ruhig. Ich habe hier in einem meiner Beiträge auch beschrieben, dass mir z.B. AC/DC Live über meine Geithain nicht so gut gefallen, wie z.B. über ein Klipschorn, oder eine NEXO...

Also Du kennst ja sicher viele "Abhören". Was macht die MSM - in Deinen Augen - (besser natürlich:Ohren) anders und vielleicht besser als eine KRK, eine GENELEC, eine K+H, oder eine ADAM und wie die einschlägigen Protagonisten so alle heißen?

Das fände ich schon sehr spannend. Why not? :wink:

Viele Grüße
Karsten
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Markus Spatz
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Beitrag von Markus Spatz »

Hallo,

ihr habt es nicht anders gewollt. :)

Die Manger bieten enorm viel Information und Impulsgenauigkeit. Da sind sie in dieser Preisklasse (7.400,00 Euro das Paar) unerreicht. Damit einher geht eine tolle Abbildung der Räume, Tiefenstaffelung und Bühnenbreite. Man muss genau auf Höhe der Manger-Wandler sitzen. Sitzt man zu hoch oder zu tief verändert sich der Klang. Das ist vielleicht mit dem zusätzlichen Bassmodul besser, das muss ich noch ausprobieren. Nach links und rechts ist der Sweetspot durch die Holoprofile größer als ohne. Um optimal zu hören sollte man aber natürlich schon genau in der Mitte sitzen. Sie können richtig laut spielen und sind im Bass auch präzise. Sie haben aber nicht die Konturiertheit im Bassbereich, wie sie eine Silbersand E5 oder größer hat. Sie sind auch nicht so "atmosphärisch", oder luftig wie man es von Silbersand kennt. Aber es macht auch das Musikhören "um die Ecke herum" Spaß. Also z. B. läuft die Anlage im Wohnzimmerbereich und man selbst sitzt im Essbereich. Die Backes oder Silbersand Hörer wissen - denke ich - was ich meine. Im Vergleich zu anderen bemerkt man schnell die Ausnahmestellung der Manger.

Wir hatten in unserer Regie beim BR (Bayerischer Rundfunk) in Nürnberg folgende Lautsprecher nebeneinander stehen:

Adam SV4 aktiv von 1999, Klein und Hummel O410, Manger MSM c1 und Silbersand Emotion 5.
Die Adams klingen offener, aber nicht so genau, der Bassbereich ist bei den Adams deutlich schlechter, als bei den Manger. Das ist allerdings auch die Schwäche unserer Adams. Die K+H O 410 klingt zwar etwas spektakulärer im Bassbereich und in den Höhen, aber sie bietet nicht diese Fülle an Information und Genauigkeit. Es ist als stünde die K+H hinter einem Vorhang. Mag allerdings sein, dass die K+H etwas neutraler ist.

Und der Vergleich zwischen Emotion 5 und MSM c1 geht - nicht nur für meine Ohren- eindeutig zu Gunsten der Silbersand aus. Die E5 kann nicht ganz soviel Pegel wiedergeben ist aber transparenter und präziser im Bass und hat diese fantastische Offenheit, wie sie eben nur Silbersand Lautsprecher haben. Eben frei von Eigenklang. Nur muss man dann auch sehen, dass eine E5 mehr als doppelt soviel kostet wie eine MSM c1.

Gruß
Markus Spatz
Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Markus,

vielen Dank für deine Eindrücke. Damit kann ich schon was anfangen.

Gruß
Franz
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polder
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Beitrag von polder »

Hallo Markus,

da kann ich mich uneingeschränkt dem Franz anschließen. :cheers:

Danke und Grüße

Karsten
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Franz
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Ein Kurzbesuch in Winfried Dunkels Tonstudio

Beitrag von Franz »

Heute war es endlich soweit, daß ich mal bei Winfried Dunkel, der ja praktisch um die Ecke bei mir wohnt, vorbeischauen konnte. Anlass meines Besuches war der Manger MSM C1 Studio Monitor, der meine Neugierde geweckt hatte und da ich wußte, daß Winfried diese Monitore sich angeschafft hatte für sein Tonstudio, nahm ich die Gelegenheit wahr und bin mal hingefahren.

Gleich nach der herzlichen Begrüßung ging`s gleich in sein Tonstudio, wo mich eine Armada von analogen und digitalen Gerätschaften erwartete. Besonders die alten EMT-Plattenspieler und Telefunken Bandmaschinen ließen mein Herz gleich höher schlagen. Was für eine Augenweide, alte deutsche Mechanikkunst noch einmal in Augen- und Ohrenschein nehmen zu können. Vorfreude war angesagt. Aber erst einmal den Hörraum auf sich wirken lassen: So einen akustisch trockenen Raum habe ich noch nicht erlebt. Ein simpler Klatschtest mit kräftig aufeinandergeschlagenen Händen wurde lediglich mit mit einem mageren "plopp" quittiert. Ich mag solche trockenen Räume, weil hier die Einflüsse des Raumes weitestgehend ausgeschaltet werden können und man mithin die Chance hat, den Tonträger an sich hören zu können. Da hat Winfried ganze Arbeit machen lassen von Herrn Clemens, einem ausgewiesenen Fachmann in Sachen Raumakustik. Die gesamten Wandflächen und Decke waren mit Akustikmaterial behandelt worden, ebenso die Tür und gar die Zwischenräume der Konsolen, auf denen die Geräte platziert waren. Hinter dem Hörplatz, der gleichzeitig als Regieplatz fungierte, waren Plattenregale installiert, dicht an dicht gefüllt mit Tonträgern aller Art. Futter für die Manger Monitore. Diese standen mit etwas seitlichen Abstand zu den Wänden und leicht zum Hörplatz hin eingewinkelt. Ein kurzer Blick auf`s Äußere verriet eine hervorragende Verarbeitungsqualität und ein ansprechendes Äußeres. Die Manger Monitore standen auf einem eigens dafür mitgelieferten Gestell. Es war also alles angerichtet für einen Hörcheck:

Was nun folgte, ließ mich staunen. Ich fass es kurz: Hier wird die Möglichkeit geboten, in eine Aufnahme hineinzuhören. In einem Ausmaß, das ich so noch nicht kannte. Das war einerseits sicherlich der grandiosen Raumakustik zuzuschreiben, andererseits verfügte die Manger über all die Fähigkeiten, die ich an sehr guten Schallwandlern mag und auch einfordere, als da wären: Präzision, Impulstreue, Klangfarbentreue, Bassqualität, Transparenz. Das Niveau in der Ausprägungsskala dieser Eigenschaften war dabei derart hoch, daß mir schnell bewußt wurde, wie außergewöhnlich exakt diese Monitore dem Musiksignal folgen müssen. Ich erspare euch hier die Auflistung musikalischer Beispiele, möchte nur sagen, daß alle Aufnahmen, egal ob sie von CD, Platte oder Band kamen derart überzeugend zu Gehör gebracht wurden, daß ich fasziniert war. Winfried, deine Entscheidung, diese Manger Monitore zu nehmen, war goldrichtig, ein Volltreffer!

Man hat beim Zuhören das Gefühl, als wäre man bei der Aufnahme dabei, man kriecht regelrecht in sie hinein, wird in die Musik hineingezogen. Analytik im besten Sinne des Wortes. Insbesondere der Mittel-Hochtonbereich ist eine Klasse für sich. Messerscharf die Konturen, dabei niemals aufdringlich oder grell. Verfärbungen scheint dieser Monitor nicht zu kennen. Der Bassbereich äußerst präzise, fein durchgezeichnet. Bummsbass? Fehlanzeige. So mag ich das. Kurz und trocken. Das Ganze aus einem Guss. Gibt es Schwächen? Ich habe keine entdecken können, je länger ich hörte, umso bewußter wurde mir, daß es ein ideales Abhörgerät ist, ein Werkzeug, um Aufnahmen hinsichtlich Aufnahme-Bedingungen eruieren zu können. Eine akustische Lupe sozusagen. Was wirkt, ist die Musik an sich. Und die Musikbeispiele waren allesamt geprägt von Winfrieds Vorliebe für ausgefallene Spielarten, habe sehr vieles entdeckt, was ich unbedingt haben möchte. Also Winfried, her mit der Liste.

Fazit dieses kleinen Abstechers: Wer hören möchte, was auf einem Tonträger gespeichert ist, der kommt an diesen Monitoren nicht vorbei. Aber sie müssen die Rahmenbedingungen zum Ausspielen ihrer Qualitäten auch bekommen. Winfried hat sie geschaffen.

Ich komm wieder, versprochen.

Gruß
Franz
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Franz,

besten Dank für deinen ausführlichen Bericht.

Die bisherigen Berichte in den Zeitschriften ließen es ja bereits erahnen, aber nun ist es wohl Gewissheit: An dem Manger Monitor kommt keiner mal so eben vorbei.

Eine Frage noch: Hast du die Monitore solo oder zusammen mit dem zusätzlichen Bassmodul gehört?

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Viele Grüße
Rudolf
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Franz
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Beitrag von Franz »

Ich habe sie ohne zusätzlichem Bassmodul gehört. Ich fand den Bassbereich schon gut, wenngleich da einige LS etwas mehr Druck machen können. Aber das, was kam, war sehr präzise und konturiert. Ein präziser Bass, der Qualität hat, ist mir auch lieber als einer, der aufdickt. Aber je nach Raumgröße macht das zusätzliche Bassmodul bestimmt Sinn. Man kann von Gutem ja nie zuviel haben. :D

Und wichtig: Der Raum muß es auch zulassen. Das wird meist unterschätzt. Herr Dunkels Tonstudio ist ja auch nicht besonders groß. In diesem Raum bedurfte es keiner Nachhilfe eines weiteren Bassmoduls. In größeren Räumen kann das wieder anders aussehen.

Gruß
Franz
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JOE
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Testbericht PaM 3/09

Beitrag von JOE »

Hier ergänzend der vollständige Testbericht aus Professional Audio Magazin # 3/2009:

http://www.manger-msw.com/download_pdf. ... io0309.pdf

Klingt gut - im doppelten Sinne.
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Rudolf
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Manger bei der Aktiven Hifibörse

Beitrag von Rudolf »

Daniela Manger hat den Manger Studiomonitor nun auch auf der Aktiven Hifibörse vorgeführt.

Berichte und Meinungen siehe hier: Manger bei der Aktiven Hifibörse (November 2009)

Viele Grüße
Rudolf
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