Schanks Audio Aktivlautsprecher

shakti
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Beitrag von shakti »

Viele Buchstaben zu einem Thema, dem ein paar Zahlen genuegen wuerden :-)
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meroVinger-audio
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Beitrag von meroVinger-audio »

Hallo zusammen,
shakti hat geschrieben:Viele Buchstaben zu einem Thema, dem ein paar Zahlen genuegen wuerden :-)
Oder einfach die Entscheidung von Schanks Audio respektieren. Ein verwegen-harmonischer Ansatz. :cheers:

Viele Grüße

Peter
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo zusammen,

ob der Preis stimmt oder nicht, in diesem Thread wurden mal spekulativ Preise benannt:

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 3&start=54

Danach wäre der UVP bei knapp 15k.

Wer es aber wirklich wissen will könnte doch einfach mal bei einem der durchaus bekannten Händler anfragen oder mit den Herstellern PMs austauschen, statt hier Duzende Beiträge zu schreiben. Gerüchteküche und persönliche Befindlichkeiten helfen doch nicht weiter.

Grüsse Jürgen
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RS.schanksaudio
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Beitrag von RS.schanksaudio »

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Hallo zusammen,

wie schon bei den Veranstaltungen abgekündigt, auch hier unsere Einladung zu den Westdeutschen Hifi-Tagen am 02. und 03.10. in Bonn.

Weitere Infos und Anmeldung findet Ihr hier: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=5&t=7851

Viele Grüße
Roland
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RS.schanksaudio
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Adaptive Auslenkungskontrolle (AAK)

Beitrag von RS.schanksaudio »

Hallo zusammen,

ich hatte es im Rahmen der Vorstellung der Prisma 3 und der Weiterentwicklung der Prisma 2 angekündigt, dass wir etwas mehr über unsere bislang unveröffentlichten Technologien erzählen wollen. Eine davon ist die adaptive Auslenkungskontrolle (AAK), die insbesondere im Tieftonbereich zur Anwendung kommt.

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Was ist die AAK?
Im Kern geht es um die Ausbalancierung von Lautstärkepegel und Tiefgang. Beides verursacht „Last“ auf den oder die Treiber und so kann es Situationen geben, wo man entweder dem Pegel oder der Reproduktionsfähigkeit (besonders) tiefer Töne den Vorzug geben möchte. Beides gleichzeitig in hohem Maße zu erreichen ist nicht möglich, bzw nur im Rahmen der Leistung, die Treiber und Verstärker zur Verfügung stellen.

Konkret funktioniert es so, dass der Bass in der Tiefe bei großen Pegel begrenzt und umgekehrt mehr Bass bei geringen Pegeln freigegeben werden. Es ist zu jedem Zeitpunkt gewährleistet, dass der oder die Treiber sich immer im optimalen Betriebszustand befinden, kurzzeitig lassen wir auch ein ungefährliches Überschreiten dieser Grenzen zu. Der Vorgang geschieht adaptiv und automatisch ohne Zutun des Hörers. Dabei kennt unser Sensor im Tief-/Mitteltöner jeweils den Zustand, insbesondere die Auslenkung der Membran. Diese Daten wurden bislang schon immer im analogen Kreis der Regelung genutzt. Neu ist, das nun auch der DSP anhand des Eingangssignals vorwärts rechnend zusätzlich eingreifen kann. Den Umfang in dem der DSP agiert gibt ein Modell mit verschiedenen Parametern vor, die wir modell- und szenariospezifisch anpassen können.

Die gesamte Funktionalität der adaptiven Auslenkungskontrolle ist in Software realisiert und kann so jederzeit auf alle Modell auch nachträglich installiert werden. Alle Modelle ab 2015 bis auf die ausgelaufene Prisma 2 (P2A) sind bereits mit AAK ausgestattet, bei letzterer kann es wie gesagt durch ein Update nachgerüstet werden (Interessenten nutzen bitte das Kontaktformular auf unserer Website)

AAK ist ein schönes Beispiel dafür, wie man die verschiedenen Systeme – hier die analoge Regelung und die digitale Signalverarbeitung – miteinander vernetzen kann, um Funktionalitäten zu realisieren, die ohne diese Vernetzung nicht oder nur mit sehr viel Aufwand möglich wären. Im Automotive Bereich funktionieren Regelsysteme wie ABS und ESP sehr ähnlich.

Roman hat dazu auch ein schönes Papier mit weiteren Details erstellt, das wir in Kürze online stellen.

Viele Grüße
Roland
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shakti
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Beitrag von shakti »

Hoert sich interessant an!

Verstehe ich dies richtig, dass somit der Tiefpasspegel lautstaerkeabhaengig ist? Also wenn ich leise hoere, kann es mehr Bass geben? wenn ich laut hoere, kann der Bass in Relation leiser werden? Also in der Wirkung aehnlich einem dynamischen Loudness?

Oder werde nur die Maxima gekappt! aehnlich eines Limiters?

Oder bin ich komplett auf dem Holzweg, und der Pegel bleibt unangetastet und nur die tiefsten Toene gestrichen? Also quasi die untere Grenzfrequenz mit steigender Lautstaerke (und dem auftreten solcher Signale) angehoben?

Wuerde dies bedeuten, dass bei dem Einsatz einer digitalen Raumkorrektur, wie Acourate, einen individuellen, bzw mit der Lautstaerke dynamischen Filter benoetigt, da der LS seine Basswiedergabe, und damit die Moden Anregung mit der Aenderung der Abhoerlautszaerken ebenfalls veraendert?

Gruss
Juergen
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RS.schanksaudio
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Beitrag von RS.schanksaudio »

Hallo Juergen,
shakti hat geschrieben: Verstehe ich dies richtig, dass somit der Tiefpasspegel lautstaerkeabhaengig ist?
Also, der Pegel ist immer pegelabhängig :D aber Du meintest sicherlich, ob der Tiefgang im Bass pegelabhängig ist – Ja.
shakti hat geschrieben:Also wenn ich leise hoere, kann es mehr Bass geben? wenn ich laut hoere, kann der Bass in Relation leiser werden?
Ja, das ist für den Grenzbereich korrekt.
shakti hat geschrieben:Also in der Wirkung aehnlich einem dynamischen Loudness?
Nein, eher...
shakti hat geschrieben:Oder werde nur die Maxima gekappt! aehnlich eines Limiters?

Oder bin ich komplett auf dem Holzweg, und der Pegel bleibt unangetastet und nur die tiefsten Toene gestrichen? Also quasi die untere Grenzfrequenz mit steigender Lautstaerke (und dem auftreten solcher Signale) angehoben?
Ja. Letztendlich geht es darum die Treiber sicher auch bei Vollast zu betreiben, ohne das sie anschlagen.
shakti hat geschrieben:Wuerde dies bedeuten, dass bei dem Einsatz einer digitalen Raumkorrektur, wie Acourate, einen individuellen, bzw mit der Lautstaerke dynamischen Filter benoetigt, da der LS seine Basswiedergabe, und damit die Moden Anregung mit der Aenderung der Abhoerlautszaerken ebenfalls veraendert?
Wichtig ist zu verstehen, dass die AAK nur im Grenzbereich zum Einsatz kommt, also in dem Bereich wo die Treiber an thermische oder mechanische Limits kommen. Das ist aber im Heimgebrauch nicht der Dauerzustand. Insofern besteht mE nach kein Handlungsbedarf für solche Grenzsituationen das Setup anzupassen.

Viele Grüße
Roland
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

Eine bekannte einfachere, analoge Implementation findet sich hier:

http://www.thatcorp.com/datashts/dn04.pdf

Mit DSP kann man das noch eleganter und vor allem konsequenter machen, keine Frage.
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shakti
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Beitrag von shakti »

@Roland
Danke! fuer die Infos!
Gruss
Juergen
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Roland

Wenn es eher wie ein Limiter funktioniert, ist es dann eher eine weiche Regelung oder wird knallhart gekappt und das Signal geht ins clipping... da gibt es ja von sanft bis knallhart alles. Oder kann man das wie bei einem guten Limiter einstellen?

Grüße

Christian
music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo an alle,

Gerade bei kleineren LSP ergibt diese Implementierung durchaus Sinn - nicht umsonst wird vergleichbares seit Jahren bei faktisch jedem auf dem Markt befindlichen portablen Klein(st)-Bluetooth-Speaker (30-300,- EUR) eingesetzt, um unverzerrt auch etwas höhere Pegel zu erreichen. Der Erfolg derlei Technik steht und fällt für mich mit der Unauffälligkeit - wenig ist dem Musikgenuss abträglicher, als dem LSP dabei zuhören zu müssen, wie dieser aus Eigenschutz bei höheren Pegeln anfängt, sich selber zu limitieren, indem er nach Einsetzen des Basses diesen plötzlich kappt...

VG,
Thomas
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dietert
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Beitrag von dietert »

Hallo miteinander,

soweit ich weiß, machen Beolab 8000 Aktvlautsprecher das ähnlich. Die haben ja auch recht kleine Tieftöner. Interessanterweise wurden die etwa zur selben Zeit produziert wie das oben verlinkte Dokument von thatcorp.com, nämlich um die Jahrtausendwende.
In Verbindung mit einem geregelten 5er Tieftöner, der bei Zimmerlautstärke sauber bis 20 oder 25 Hz herunter spielt, ist das allerdings der absolute Clou.

Bei der Analog Devices Programmierumgebung für den Sigma-DSP gehört so ein Bassprozessor übrigens zur Programmierumgebung - als vorgefertigte Komponente. Und mit einem DSP kann man den Bassfilter sogar vorausschauend steuern, wenn man sich ein gewisses Systemdelay gestattet, z.B. 100 msec.

Grüße,
Dieter T.
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musikgeniesser
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Die gute alte Partyschaltung, aber auf intelligente Art

Beitrag von musikgeniesser »

Lieber Christian,
lieber Roland,
liebe Forenten,

wenn ich das richtig verstehe, geschieht doch das genaue Gegenteil
chriss0212 hat geschrieben: Wenn es eher wie ein Limiter funktioniert, ist es dann eher eine weiche Regelung oder wird knallhart gekappt und das Signal geht ins clipping... da gibt es ja von sanft bis knallhart alles. Oder kann man das wie bei einem guten Limiter einstellen?
davon. Ein Clipping gilt es doch gerade zu verhindern. Darin besteht doch der Sinn der Schaltung.

Ich verstehe das als
  • gleitendes Rumpelfilter
oder
  • gleitendes Hochpassfilter
wobei das gleitende die Einsatzfrequenz ist. Es könnte auch die Steilheit oder eine beliebige Mischung aus beidem sein, aber das scheinen mir doch mehr theoretische Möglichkeiten zu sein.

Die Technik nutzt die Information für die Membranregelung auf zusätzliche Weise, so jedenfalls stelle ich mir das vor:
  • wenn ich das Sollsignal hernehme, um im Vergleich mit dem Istsignal ein Korrektursignal zu errechnen,
  • dann ist es doch nur konsequent, wenn ich das Sollsignal zuallererst mit den Möglichkeiten des Basschassis vergleiche
  • um, noch bevor ich das Korrektursignal errechne, hingehe und die Korrektursignalformel nach der unteren Grenzfrequenz (für die gegebene Filtercharakteristik) umforme und
  • das Korrektursignal um jene unteren Frequenzen entlaste, die das Chassis ohnehin nicht wiedergeben könnte
  • um so jedwedes Clipping schon im Ansatz vollständig zu verhindern
Letztlich also nichts anderes als eine "automatischer Partyschaltung". Ich weiß, dass das bei Herstellern intelligenter Boxen nicht gerne gehört wird, aber das ist mir egal: ich mache mich über die Schaltung nicht lustig, sondern möchte sie verstehen. Da sind für mich Bilder immer hilfreich.

Früher -- vielleicht auch noch heute -- hatten Subwoofer oft einen Regler, mit dem die untere Grenzfrequenz eingestellt werden konnte. In der Anleitung hieß es dann, dass man damit, wenn man mal so richtig laut Musik hören wolle -- auf einer Party zum Beispiel -- den maximalen Pegel anheben könne. Der maximale Pegel der darüber liegenden Frequenzen natürlich nur, denn der Engpass ist praktisch immer der Bass. So hat man
  • durch relative Absenkung des Basspegels
  • den absoluten Gesamtpegel anheben können, weil
  • damit im Ergebnis der Bassgesamtpegel gleich bleibt
Wenn ich falsch liege, einfach sagen.

Möge es nützen

Peter
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Peter,

ich bezog mich auf die Aussage von Roland:
RS.schanksaudio hat geschrieben:Nein, eher...
shakti hat geschrieben: Oder werde nur die Maxima gekappt! aehnlich eines Limiters?
Hiernach gibt er ja die Richtung Limiter vor. Limiter heisst auch nicht zwingend Kappen des Signals. Man kann Limiter meist so einstellen, dass sie eine weiche Kurve haben. Also erst passiert gar nichts und ab einem gewissen Pegel wird der Verstärkungsfaktor immer weiter reduziert. Also eine nicht lineare Kennlinie.

Grüße

Christian
musikgeniesser
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Beitrag von musikgeniesser »

Lieber Christian,
liebe Forenten,

jo, verstehe. Man kann hier aber nicht von einem Begrenzer oder Limiter sprechen, da die Absenkung schon vorher geschieht.

Ein Begrenzer tritt in Aktion, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Er versucht dann, das beste daraus zu machen, indem er rettet, was noch zu retten ist. Das Eingangssignal ist zu hoch und wird auf ein erträgliches Maß begrenzt. Gewissermaßen wird der Durchfluss begrenzt. Der Preis, den man zahlt, ist eine über die eigentliche Begrenzung hinausgehende mehr oder weniger hörbare unerwünschte Beeinflussung des Signals. Entzerrungen hingegen treten in Aktion, bevor der Fehler überhaupt auftritt. Daher arbeiten sie ohne über die eigentliche Wirkung hinausgehende Beeinflussung des Signals.

Eine Regelung tritt in Aktion, bevor es zu spät ist: noch während das falsche Istsignal entsteht, wird es gemeldet und noch rechtzeitig durch ein Korrektursignal beaufschlagt, sodass der Fehler so gerade eben noch im Entstehen eliminiert wird. Das funktioniert nur deshalb, weil alles elektronische um Größenordnungen schneller geschieht als alles mechanische. Genauer: jede geregelte Membran "glaubt", dass sie lediglich entzerrt wird, also im Vorwege bereits alles korrigiert worden ist, da sie in ihrer -- auf deutsch gesagt -- Lahmarschigkeit gar nicht mitbekommt, wie die Elektronik ganz, ganz flink die Membran misst, einen Soll-Ist-Vergleich vornimmt und ein Korrektursignal errechnet und zu guter Letzt auch noch erzeugt. Insofern ist die Einordnung von Regelungen in die Gruppe der Entzerrungen sachgerecht, auch wenn es theoretisch falsch ist; die praktischen Auswirkungen sind aber so.

Digitale Korrekturen oder meinetwegen Regelungen sind hier sogar noch konsequenter: bekannte Fehler werden noch im digitalen herausgerechnet, also bevor es überhaupt wieder analog wird. Das führt je nach Rechnerleistung zu einer mehr oder weniger großen Verzögerung der Wiedergabe, richtig. Das ist der Preis, den man zahlt. Auch richtig ist, dass Grundvoraussetzung ist, dass es entsprechende Rechenalgoritmen in der Korrekturschaltung überhaupt gibt und dass die Parameter der betreffenden Chassis ihren Eingang in diese gefunden haben. All das ist hier der Fall.

Die Partyschaltung wie auch die AAK muss in diesem Sinne als Regelung, nicht als Begrenzung verstanden werden; ja sogar als digitale Regelung (bitte korrigiert mich, wenn die AAK analog arbeitet). Die untere Grenzfrequenz wird berechnet, noch bevor das Signal an das Chassis, ja sogar an den Verstärker, geht. Das ist ja gerade der Witz an der Sache.

Möge es nützen

Peter
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